In der Industrie ist Schrott, besser Stahlschrott, eine nicht wegzudenkende Ressource. Wie sie genutzt wird, lesen Sie in diesem Artikel.

In der Industrie ist Schrott, besser Stahlschrott, eine nicht wegzudenkende Ressource. Wie sie genutzt wird, lesen Sie in diesem Artikel. (Bild: Lakeview Images - stock.adobe.com)

Stahlschrott ist ein wertvoller Rohstoff, der durch das Recycling von Altmetallen gewonnen wird. Im Gegensatz zur Neuproduktion von Stahl aus Eisenerz ist der Einsatz von Stahlschrott deutlich ressourcenschonender und energieeffizienter. Durch das Recycling von Stahlschrott können große Mengen an CO₂-Emissionen eingespart werden, da weniger Energie verbraucht wird und weniger Abfall entsteht. Laut Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) werden für jede Tonne Stahlschrott, die anstelle von Roheisen in der Stahlproduktion eingesetzt wird, 1,5 Tonnen Erz nicht abgebaut und 0,5 Tonnen Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) nicht verbrannt.

Die deutsche Industrie hat erkannt, dass der Einsatz von Stahlschrott nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Durch den Einsatz von Recyclingstahl können die Unternehmen ihre Produktionskosten senken und gleichzeitig die Abhängigkeit von teuren Rohstoffimporten verringern. Die BDSV schätzt den Gesamtschrottverbrauch der deutschen Stahl- und Gießereiindustrie im Jahr 2021 auf 22,305 Millionen Tonnen, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Stahlschrott ist ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft und trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei. Das deutsche Ressourceneffizienz-Programm (ProgRess) konzentriert sich auf die Steigerung der Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung bei der Nutzung abiotischer Rohstoffe, die nicht primär erneuerbar sind. Der Einsatz von Stahlschrott in der deutschen Industrie ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung dieses Programms.

Beispiele von Unternehmen, die Stahlschrott erfolgreich einsetzen

Beispiel 1: Thyssenkrupp

Thyssenkrupp ist ein führendes deutsches Industrieunternehmen, das unter anderem in der Stahlproduktion tätig ist. Das Unternehmen setzt zunehmend auf den Einsatz von Stahlschrott in seinen Produktionsprozessen. Durch den Einsatz von recyceltem Stahl kann Thyssenkrupp seine CO₂-Emissionen reduzieren und gleichzeitig Kosten sparen. Das Unternehmen hat in moderne Recyclinganlagen investiert, um den Einsatz von Stahlschrott weiter zu optimieren.

Beispiel 2: Salzgitter AG

Auch die Salzgitter AG, ein weiteres bedeutendes Unternehmen der deutschen Stahlindustrie, setzt auf den Einsatz von Stahlschrott. Das Unternehmen betreibt eigene Recyclinganlagen, in denen Stahlschrott aufbereitet und dem Produktionsprozess wieder zugeführt wird. Durch den Einsatz von Recyclingstahl kann die Salzgitter AG nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine ressourcenschonende Produktion und trägt damit zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei.

Beispiel 3: ArcelorMittal

ArcelorMittal, einer der größten Stahlkonzerne der Welt, setzt in seiner Produktion auch auf den Einsatz von Stahlschrott. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Stahlschrott in der Produktion kontinuierlich zu erhöhen. Durch den hohen Stahlschrottanteil kann ArcelorMittal Ressourcen schonen und CO₂-Emissionen reduzieren. Das Unternehmen investiert in moderne Recyclingtechnologien, um den Einsatz von Stahlschrott weiter zu optimieren.

Beispiel 4: Voestalpine

Auch Voestalpine, ein österreichisches Unternehmen mit Standorten in Deutschland, setzt auf den Einsatz von Stahlschrott. Das Unternehmen setzt recycelten Stahl in verschiedenen Bereichen ein, unter anderem in der Automobilindustrie. Durch den Einsatz von Stahlschrott kann Voestalpine seine Energieeffizienz verbessern und Kosten optimieren. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine nachhaltige Produktion und setzt daher verstärkt auf den Einsatz von Recyclingstahl.

Beispiel 5: Georgsmarienhütte

Auch Georgsmarienhütte, ein traditionsreiches deutsches Unternehmen der Stahlindustrie, setzt auf den Einsatz von Stahlschrott. Das Unternehmen setzt recycelten Stahl in verschiedenen Produktionsprozessen ein, um seinen Rohstoffbedarf zu reduzieren. Durch den Einsatz von Stahlschrott kann Georgsmarienhütte seine Nachhaltigkeitsziele erreichen und einen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen leisten.

Beispiel 6: BMW

Auch in der Automobilindustrie spielt der Einsatz von Stahlschrott eine wichtige Rolle. Ein Beispiel dafür ist BMW, einer der führenden deutschen Automobilhersteller. BMW setzt bei der Produktion seiner Fahrzeuge verstärkt auf den Einsatz von recyceltem Stahl. Durch den Einsatz von Stahlschrott kann das Unternehmen nicht nur seine CO₂-Emissionen reduzieren, sondern auch die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette verbessern. BMW hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von recyceltem Stahl in seinen Fahrzeugen bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen.

Beispiel 7: Siemens

Auch Siemens, ein weltweit führendes Unternehmen der Elektro- und Automatisierungstechnik, setzt auf den Einsatz von Stahlschrott. Das Unternehmen setzt recycelten Stahl bei der Produktion von Turbinen und anderen Anlagen zur Energieerzeugung ein. Durch den Einsatz von Stahlschrott kann Siemens seine CO₂-Bilanz verbessern und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von recyceltem Stahl in seinen Produkten bis 2030 weiter zu erhöhen.

Überblick: So setzen Unternehmen Stahlschrott ein

Mehrere Unternehmen setzen nachhaltige Praktiken in ihren Stahlproduktionsprozessen um. Thyssenkrupp Steel reduziert CO2-Emissionen und erzielt Kosteneinsparungen durch einen kombinierten Ansatz aus Ressourcenwiederverwendung und direkter CO2-Vermeidung . Sie konzentrieren sich auch auf die Nutzung des produzierten CO2 und die Wiederverwendung von Ressourcen mit Carbon2Chem-Technologien, die metallurgische Gase erfassen und das enthaltene CO2 in chemische Bestandteile aufspalten, die zur Herstellung von Düngemitteln und Kraftstoffen verwendet werden können . Salzgitter AG setzt ein eigenes Recyclingprogramm um, um nachhaltige Produktion und Kosteneinsparungen zu erreichen. ArcelorMittal verwendet einen hohen Anteil an Stahlschrott, um den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Voestalpine konzentriert sich auf Energieeffizienz und Kostenoptimierung durch den Einsatz von Stahlschrott. Georgsmarienhütte verwendet Stahlschrott, um ihren Rohstoffverbrauch zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. BMW erhöht den Einsatz von nachhaltigem Stahl, um CO2-Emissionen zu reduzieren und Nachhaltigkeit entlang seiner Lieferkette zu fördern. Siemens verwendet Stahlschrott, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Insgesamt setzen diese Unternehmen nachhaltige Praktiken um, um ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und Kosteneinsparungen zu erzielen.
(Bild: PRODUKTION)

Weitere Vorteile der Verwendung von Stahlschrott

Neben den bereits genannten ökologischen und ökonomischen Vorteilen bietet der Einsatz von Stahlschrott weitere Vorteile. Durch das Recycling von Stahlschrott werden wertvolle Ressourcen geschont, da weniger Primärrohstoffe benötigt werden. Dies trägt dazu bei, den Abbau von Eisenerz und anderen Erzen zu reduzieren, was sich wiederum positiv auf die Umwelt auswirkt.

Darüber hinaus fördert der Einsatz von Stahlschrott die regionale Wertschöpfung. Durch den verstärkten Einsatz von Recyclingstahl werden Arbeitsplätze in der Recyclingindustrie geschaffen und die lokale Wirtschaft gestärkt. Unternehmen, die auf den Einsatz von Stahlschrott setzen, tragen somit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region bei.

So wird Stahlschrott in Zukunft eingesetzt

Der Einsatz von Stahlschrott in der deutschen Industrie wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Angesichts der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen und ressourcenschonenden Lösungen wird der Einsatz von Recyclingstahl weiter zunehmen. Die Unternehmen werden verstärkt in moderne Recyclingtechnologien investieren, um den Einsatz von Stahlschrott zu optimieren und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden eine Rolle spielen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Recyclingquote von Stahl bis 2030 auf 85 Prozent zu erhöhen. Dies wird dazu beitragen, den Einsatz von Stahlschrott weiter zu fördern und die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu reduzieren.

Insgesamt ist der Einsatz von Stahlschrott in der deutschen Industrie ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaftsweise. Unternehmen, die auf den Einsatz von Recyclingstahl setzen, können nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die deutsche Industrie zeigt damit, dass wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz miteinander vereinbar sind.

Rohstoffe Produktion
(Bild: sashagrunge - stock.adobe.com)

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