Notiz "Passwort ändern"

Um wichtige Daten im Internet gut zu schützen, sollten Passwörter einzigartig sein und regelmäßig geändert werden. - (Bild: Gina Sanders/adobe-stock.com)

Zum ersten Mal hat der Passwort-Manager NordPass eine Studie über die 200 meistgenutzten Passwörter der Deutschen in 2020 veröffentlicht. Erschreckend: Die meisten dieser Passwörter waren einfach zu erratende Zahlenkombinationen. Die Liste der Passwörter wurde gemeinsam mit einem Drittanbieter, welcher eine Datenbank mit geleakten Passwörtern ausgewertet hat, zusammengestellt.

Die Top 10 Passwörter, die man definitiv NICHT nutzen sollte!

 

1. 123456 (2.068.643 Benutzer / 23.597.311 mal gehackt)

 

2. 123456789 (1.242.790 Benutzer / 7.870.694 mal gehackt)

 

3. 12345678 (953.688 Benutzer / 2.944.615 mal gehackt)

 

4. password (858.534 Benutzer / 3.759.315 mal gehackt)

 

5. 1234567 (837.534 Benutzer / 2.516.606 mal gehackt)

 

6. 123123 (806.419 Benutzer / 2.238.694 mal gehackt)

 

7. 1234567890 (803.771 Benutzer / 2.264.884 mal gehackt)

 

8. 111111 (800.595 Benutzer / 3.124.368 mal gehackt)

 

9. abc123 (782.643 Benutzer / 2.877.689 mal gehackt)

 

10. 00000 (777.576 Benutzer / 1.959.780 mal gehackt)

Trotz der permanenten Erinnerung von Cybersecurity-Experten nutzen viele Menschen sehr schwache Passwörter wie “hallo123”, “passwort” und andere. Oft werden auch Namen als Passwort verwendet — der meistgenutzte Name in der Liste war “daniel”.

Was zu tun ist, wenn das eigene Passwort auf der Liste steht

Der Cybersicherheitsexperte bei NordPass, Chad Hammond rät, es direkt zu ändern: “Die meisten dieser Passwörter können in wenigen Sekunden gehackt werden. Außerdem wurden sie schon mehrfach gehackt. Zum Beispiel wurde das beliebteste Passwort “123456” bereits 23.597.311-mal gehackt.”

Hammond warnt außerdem vor den Gefahren, die entstehen, wenn kein einzigartiges oder ein einfach zu hackendes Passwort genutzt wird. “Zum Beispiel kann dein schwaches Passwort für Credential-Stuffing-Angriffe genutzt werden, wo die veröffentlichten Login-Daten für weitere Zugriffe auf andere Konten verwendet werden. Wenn du Opfer eines Credential-Stuffing-Angriffs wirst, kannst du deinen Facebook- oder einen anderen wichtigen Account mit allen Inhalten verlieren. Außerdem kann deine E-Mail-Adresse für Phishing-Attacken benutzt werden oder, um deine Freunde und Familie zu betrügen, da sie denken, dass Mails von dir kommen. Schwache Passwörter sind darüber hinaus anfällig für Brute-Force-Angriffe”.

Die 5 wichtigsten Tipps, um sein Passwort zu sichern

  1. Geh durch alle Accounts und lösche diejenigen, die nicht mehr benötigt werden.

  2. Aktualisieren Sie alle Passwörter und nutzen Sie nur einzigartige und komplizierte Zeichenkombinationen, um die Accounts zu sichern.  

  3. Benutzen Sie, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentisierung. Egal ob als App, biometrische Daten oder Hardware-Sicherheitsschlüssel.

  4. Richten Sie einen Passwort-Manager ein. Er hilft, Passwörter zu generieren und zu speichern. Fortschrittliche Passwort-Manager haben außerdem nützliche Features wie den Data Breach Scanner, der hilft herauszufinden, ob einer Ihrer Accounts gehackt wurde.

  5. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Accounts regelmäßig auf verdächtige Aktivitäten überprüfen. Wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, änderen Sie sofort Ihr Passwort.

No Go: Das gemeinsame Nutzen von Passwörtern

Der Sinn von Passwörtern ist es, bestimmten Benutzern den Zugriff auf Geräte, Anwendungen oder Webseiten zu ermöglichen. Passwörter sollen zudem sensible Firmeninformationen schützen, weshalb Passwörter geheim bleiben sollten.

Die Praxis sieht jedoch häufig anders aus. In vielen Unternehmen ist es beispielsweise Usus, dass Mitarbeiter Passwörter gemeinsam nutzen. Als häufigster Grund dafür wurde die vereinfachte Zusammenarbeit im Team genannt, so das Ergebnis einer Befragung, die Beyond Identity unter 1.008 Mitarbeitern in unterschiedlichen Firmen durchführte.

41,7 Prozent der befragten Anwender räumten beispielsweise ein, dass sie Passwörter am Arbeitsplatz weitergegeben haben und gemeinsam mit den Kollegen nutzen. Angestellte in mittelständischen Unternehmen praktizieren dieses Vorgehen besonders häufig. Zwei Drittel der in diesem Umfeld befragten Angestellten gaben zu, ihre Passwörter mit Kollegen zu teilen.

Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmer zu ihren Passwortgewohnheiten und -tendenzen interviewt. Gefragt wurde u. a. danach, für wie sicher Passwörter gehalten werden, und wie die Nutzer den Überblick behalten, wenn sie für unterschiedliche Anwendungen verschiedene Passwörter nutzen.

Demnach halten 45 Prozent ihre Passwörter für sicher, 26,3 Prozent sind sogar der Ansicht, dass ihre Passwörter sehr sicher sind. Allerdings gab die Mehrzahl der Befragten zu, dass sie sich ihre vermeintlich sicheren Passwörter durch nicht wirklich sichere Methoden merkten. So notieren 34 Prozent der Befragten ihre Passwörter ganz altmodisch in einem Notizbuch oder auf einem Stück Papier.

Quellen: NordPass, Beyond Identity

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