Die drei neuen SARah-Satelliten bestehen aus zwei Reflektor-Satelliten und einem Phased Array-Satelliten. Im Zusammenspiel mit Bodenstationen soll das System die Aufklärungsfähigkeiten Deutschlands stärken.

Die drei neuen SARah-Satelliten bestehen aus zwei Reflektor-Satelliten und einem Phased Array-Satelliten. Im Zusammenspiel mit Bodenstationen soll das System die Aufklärungsfähigkeiten Deutschlands stärken. (Bild: OHB System AG)

Das satellitengestützte Aufklärungssystem SARah hat diese Woche den "operationellen Teilbetrieb" aufgenommen und sendet erste Aufklärungsdaten aus dem All. Der erste von insgesamt drei Satelliten des Systems SARah wurde nach erfolgreicher Abnahme neben den dazugehörigen Bodensystemanteilen an den Bund überführt.

SARah ist ein Radar-Aufklärungssystem, das auf Satelliten-Technologie basiert und im Auftrag der deutschen Bundeswehr entwickelt wurde. Es ist das Nachfolgesystem des SAR-Lupe-Systems und bietet erheblich verbesserte Fähigkeiten und Systemleistungen. SARah setzt sich aus mehreren Satelliten sowie einem Bodensegment zusammen. Das Raumsegment des SARah-Systems besteht aus drei Satelliten und zwei Bodenstationen. Die Umsetzung des gesamten SARah-Systems liegt in den Händen des Hauptauftragnehmers OHB System in Bremen. Der erste Satellit, SARah-1, wurde am 18. Juni 2022 gestartet und wird momentan für den Einsatz durch die deutsche Bundeswehr vorbereitet.

Im Juni 2022 startete die Bundeswehr zusammen mit dem US-Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX den ersten von insgesamt drei SARah-Satelliten von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus ins Weltall.
Im Juni 2022 startete die Bundeswehr zusammen mit dem US-Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen SpaceX den ersten von insgesamt drei SARah-Satelliten von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus ins Weltall. (Bild: Dirk Bannert - Bundeswehr)

Der erreichte Meilenstein im SARah-Projekt sichert die Bereitstellung satellitengestützter Aufklärungsfähigkeiten. Dadurch kann die Bundeswehr langfristig die weltweite, tageszeit- und wetterunabhängige abbildende Aufklärung gewährleisten. Weiterhin tragen die gewonnenen Daten zur Krisenfrüherkennung und Krisenbewältigung bei.

2022 wurde der rund vier Tonnen schwere Phased-Array-Satellit erfolgreich mit einer Falcon-9-Rakete der Firma SpaceX von der amerikanischen Vandenburg Space Force Base ins Weltall befördert. Seit der Erreichung der Zielumlaufbahn wurden alle erforderlichen Leistungstests erfolgreich abgeschlossen, bevor der jetzige Teilbetrieb aufgenommen wurde.

 

Nach derzeitiger Planung werden noch in diesem Jahr die beiden ausstehenden Reflektor-Satelliten ins All starten, um das SARah-System zu komplettieren.

Das SARah Satellitensystem bietet der Bundeswehr die Fähigkeit zur weltweiten, unabhängigen, abbildenden Aufklärung zu jeder Tageszeit und unter allen Wetterbedingungen. Im Vergleich zum Vorgängersystem SAR-Lupe soll SARah die Aufklärungsfähigkeiten erweitern, insbesondere in Bezug auf eine verbesserte Bildauflösung, größere und mehr Bilder. Das System besteht aus drei Radar-Satelliten und zwei Bodenstationen. Die Satelliten sollen mittels SAR-Technologie unabhängig von Licht- oder Wetterbedingungen hochauflösende Bilddaten sammeln. Die Übertragung dieser Daten von den Satelliten zur Bodenstation soll durch den Aufbau einer weiteren Bodenstation in Kiruna beschleunigt und vereinfacht werden. Zudem soll das SARah Satellitensystem bei der Krisenfrüherkennung und -bewältigung sowie humanitären Hilfseinsätzen eingesetzt werden. Die technische Lebensdauer der Satelliten soll mindestens zehn Jahre betragen.

Mit Material des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

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