Der Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation von ABB hat seine Wachstumsstrategie vorgestellt.

Der ABB-Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation soll wachsen. - (Bild: ABB)

Der ABB-Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation hat auf einer Veranstaltung für Analysten und Investoren im Solutions Center in Friedberg seine Wachstums-Strategie vorgestellt. In bereits bestehenden Segmenten unterstütze die Sparte ihre Kunden beim Umstieg auf Robotik und Automation. Gleichzeitig treibe sie nach Angaben des Unternehmens das Wachstum durch die Expansion in neue Kundensegmente voran und trage dazu bei, dass Kunden auf globale Megatrends reagieren können. Dazu zähle der Fachkräftemangel, die Digitalisierung, die weltweite Unsicherheit und die Individualisierung von Kundenbedürfnissen. Der Zielmarkt der Sparte dürfe deshalb von 75 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 110 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 wachsen.

Mittelfristig erwarte ABB im Bereich Robotik und Fertigungsautomation ein Umsatzwachstum  über dem voraussichtlichen Marktwachstum von jährlich 6 Prozent. Der Fokus läge dabei auf bestehenden Segmenten wie der Automobilindustrie einschließlich der Fertigung von Elektrofahrzeugen, neuen Automationslösungen wie Maschinen- und Robotersteuerung und flexiblen Fertigungskonzepten. Dazu kämen neue Märkte wie Logistik und Gesundheit. Der Geschäftsbereich erzielt bereits 60 Prozent seiner Umsätze außerhalb des Automobilsektors, so heißt es in einer Pressemitteilung von ABB.

Die Sparte habe ihren mittelfristigen Zielkorridor für die operative EBITA-Marge von 13 Prozent bis 17 Prozent heute bekräftigt und stütze sich dabei auf eine Verbesserung bei der Produktivität in den Fabriken, ein ausgewogenes Portfolio und eine verbesserte Projektabwicklung.

Investition: jährlich rund 5 Prozent in Forschung und Entwicklung

Der Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation von ABB sei weltweit der einzige Anbieter, der seinen Kunden im Sinne der 'Fabrik der Zukunft' gemeinsame Robotik- und Automationslösungen zur Verfügung stellt, von der Maschinen- bis zur Werksebene. Die Fabrik der Zukunft sei vollständig automatisiert und vernetzt und zeichne sich durch Produktivität, Flexibilität, Qualität und einfache Prozesse aus.

ABB Robotik und Fertigungsautomation investiert nach Angaben von ABB jährlich rund 5 Prozent in Forschung und Entwicklung. Der Fokus läge auf kollaborativen Robotiklösungen und deren Benutzerfreundlichkeit, Machine Centric Robotics, der digitalen Fabrikautomation und Künstlicher Intelligenz.

Ebenfalls bestätigt wurde der Termin für die Fertigstellung der neuen Robotikfabrik in Schanghai (China) im Jahr 2021. Und auch die Erweiterung des 'Machine Automation' Campus einschließlich eines größeren Forschungs- und Entwicklungszentrums im österreichischem Eggelsberg solle bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Einige Kunden, beispielsweise aus der Automobilbranche, haben laut ABB bereits vollständig integrierte Robotiklösungen in ihren Werken eingeführt. Andere wiederum, darunter Unternehmen aus den Sektoren Gesundheit, Einzelhandel und Logistik, stünden bei dieser Entwicklung noch am Anfang.

Um neue Wachstumssektoren zu erschließen und Skalenvorteile in neuen Märkten zu nutzen, greife der Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation von ABB auch auf sein Netzwerk aus Partnerschaften zurück. So könnten bei Innovationen Multiplikatoreffekte erzielt werden.

Medizin und Logistik bringen neues Umsatz-Potenzial

Bereits im Jahr 2019 habe ABB durch eine Kooperation mit dem Texas Medical Center die Automatisierung der Robotertechnik im Gesundheitssektor vorangetrieben. Im ersten globalen Forschungszentrum von ABB, das auf den Gesundheitssektor ausgerichtet ist, werden neue Robotertechnologien entwickelt. Darüber hinaus bietet ABB Automatisierungslösungen für den Bereich Logistik.

Damit helfe das Unternehmen seinen Kunden, Herausforderungen im Einzelhandel und E-Fulfillment zu meistern und ermögliche unter anderem eine präzise Kommissionierung, die Aussortierung einzelner Pakete aus umfangreichen Gütermengen, die in hoher Geschwindigkeit transportiert werden, sowie die effiziente Handhabung komplexer Palettenladungen.

Im Jahr 2019 habe sich der Geschäftsbereich stabil entwickelt – trotz eines schwierigen Geschäftsumfelds in einigen Märkten, darunter die Automobil- und Maschinenbauindustrie, und dem weltweit schwächeren Wirtschaftswachstum. Der Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar und eine operative EBITA-Marge von 11,9 Prozent.

Mit mehr als 400.000 installierten Robotern ist ABB laut eigenen Angaben weltweit der zweitgrößte und in China und Indien der größte Hersteller von Robotern. Der Geschäftsbereich beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern.

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