Die deutsche Wirtschaft schwächelt. Gilt das auch für die Nationalmarke, also "Made in Germany"? Deutschland hat seinen Spitzenplatz verloren, so viel sei schon einmal verraten.
Es "zeigen sich deutliche Risse in der globalen Wahrnehmung Deutschlands als eine weltweit führende Nation", schreibt die Unternehmensberatung Brand Finance. Sie untersucht jährlich anhand verschiedener Indikatoren den Wert der Nationalmarken in der Global Soft Power Index Studie.
Demnach musste Deutschland 2024 eine Stagnation und in vielen Bereichen eine Verschlechterung der Wahrnehmung hinnehmen.
Bevor es ins Detail geht, in welchen Bereichen Deutschland spitze ist - und in welchen nicht, schauen wir uns die Top 10 der stärksten nationalen Marken an:
Nationalmarken: Hier ist Deutschland top
Die Bildergalerie zeigt, Deutschland ist in den Top 10 der Nationalmarken Mittelmaß. Es gibt jedoch einige Bereiche, in denen die Bundesrepublik Spitzenplätze oder sich enorm verbessert hat. Zum Beispiel:
- Deutschland hat sich in der Kategorie „zukünftiges Wachstumspotenzial“ um zehn Platze verbessert und liegt weltweit auf Platz 14.
- Auch wenn die Wirtschaft derzeit kriselt, belegt die Bundesrepublik im Bereich „Wirtschaft und Handel“ Platz 2. Allerdings: Im vergangenen Jahr war es noch die Spitzenposition.
- "Deutschlands Attraktivität als 'bevorzugter Herkunftsort für Produkte und Dienstleistungen' wird durch seine starke Wirtschaft und seinen Ruf als Hersteller hochwertiger Produkte gestärkt", schreibt die Unternehmensberatung außerdem.
- Diese hat Deutschland weiter in den Kategorien "Governance" und "nachhaltige Zukunft" - einschließlich Platz 2 für „Investitionen in grüne Energie und Technologien“ und für „nachhaltige Städte und Verkehr “.
- In der Unterkategorie „international bewunderte Führungspersönlichkeiten“ gibt es Platz 3.
- Die gleiche Platzierung erhält Deutschland für seine internationalen Beziehungen. Allerdings: Beim Thema „gute Beziehungen zu anderen Ländern“ verliert Deutschland 14 Plätze und landet nur noch auf Platz 20.
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Nationalmarken: Hier muss sich Deutschland verbessern
Es gibt jedoch auch einige Bereiche, in denen Deutschland laut der Studie Nachholbedarf hat. Dazu zählen unter anderem:
- Neben dem schon angesprochenen Rückgang bei "gute Beziehungen zu anderen Ländern" gab es ebenfalls eine Verschlechterung bei den Themen "Hilfsbereitschaft gegenüber Ländern in Not" und der Vertrauenswürdigkeit.
- Ebenfalls Verbesserungsbedarf sieht die Studie beim Thema Sicherheit. Hier landet Deutschland nur auf Platz 16.
- Noch einen Platz schlechter ist die Bundesrepublik in der Kategorie "Menschen und Werte". Dazu zählen auch Freundlichkeit - hier hat Deutschland im Vergleich zum Vorjahr 13 Plätze verloren und landet auf Platz 99 - und "Freude am Leben" (Platz 74; 2023: Platz 66).
Das steckt hinter "Made in Germany"
Woher kommt eigentlich das Qualitätssiegel "Made in Germany"?
- Die Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Am 23. August 1887 hat Großbritannien den „Merchandise Marks Act“ beschlossen. Dieser sah vor, dass Produkte aus Deutschland künftig mit „Made in Germany“ gekennzeichnet werden müssen.
- Hintergrund war der wachsende Markt an Nachahmerprodukten, die immer mehr nach Großbritannien exportiert wurden. Aus Deutschland wurden vor allem nachgemachte Schneidewerkzeuge geliefert. Weil die Produkte den britischen ähnelten und günstiger waren, wurden sie oft gekauft.
- Um die heimische Wirtschaft zu schützen, hat die britische Regierung deshalb eine Kennzeichnungspflicht für Importprodukte beschlossen. Künftig musste auf alle importierten Waren das Herkunftsland stehen. Aus der Kennzeichnungspflicht „Made in Germany“ wurde dann im Laufe der Jahre ein Gütesiegel, das bis heute existiert.