VW Zwickau

Bei VW - hier das Werkstor in Zwickau - steht der Bau einer neuen Fabrik für das Trinity-Modell auf der Kippe. (Bild: VW)

Die milliardenteuren Verzögerungen in der Entwicklung eigener Fahrzeug-Software könnten bei Volkswagen den Bau des neuen Werks für das künftige Kernmodell Trinity vereiteln. Der Autohersteller hatte kürzlich die Planungsrunde zu den Investitionen der nächsten Jahre verschoben - nun deuteten Konzernchef Oliver Blume und VW-Markenchef Thomas Schäfer gegenüber der Belegschaft an, dass das wichtige Vorhaben doch noch einmal auf den Prüfstand kommt: "Wir nutzen aktuell die Gelegenheit, alle Projekte und Investitionen anzuschauen und auf Tragfähigkeit zu prüfen."

Dabei bezogen sich die beiden Manager am Donnerstag in einem internen Schreiben ausdrücklich auch auf die Systeme, die in dem bisher ab 2026 vorgesehenen Trinity zum Einsatz kommen sollten. "Als erstes treffen wir gemeinsam die Entscheidung zum weiteren Software-Fahrplan und Zuschnitt der Plattformen", erklärten Blume und Schäfer. "Darauf folgt die Ausarbeitung der Produktstrategie mit den konkreten Projekten der einzelnen Marken für die nächsten Jahre.2

Blume hatte zum 1. September den Job an der Spitze von Deutschlands größtem Unternehmen von Herbert Diess übernommen. Dieser hatte das Projekt Trinity maßgeblich vorangetrieben, war letztlich allerdings auch über die Probleme bei der Software-Sparte Cariad und daraus folgende, teure Verspätungen bei Modellanläufen gestürzt.

Wie das "Manager-Magazin" berichtete, soll es unter Blume jetzt zu Einschnitten kommen. So habe der Chef gegenüber Vertrauten bereits klar gemacht, dass die im Wolfsburger Stadtteil Warmenau geplante Trinity-Fabrik wohl nicht mehr gebaut werde. Los gehen sollte es ursprünglich im Frühjahr 2023, VW veranschlagte gut zwei Milliarden Euro dafür. Formal entschieden sei das Aus jedoch noch nicht. Die Manager betonten: "Wir treffen die Entscheidungen gemeinsam - im Vorstand, aber auch in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmerseite."

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dpa