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Dr. Stefan Wolf, Südwestmetall-Chef, fordert flexiblere Zeitmodelle auch mit Ausweitung auf 40 Stunden. - (Bild: Südwestmetall)

Die Gewerkschaft fordert in der Tarifauseinandersetzung Arbeitszeitsenkungen, während die Arbeitgeber flexiblere Zeitmodelle auch mit Ausweitung auf 40 Stunden durchsetzen wollen.

Mehr Arbeit ist gewollt

"Die Menschen wollen mehr arbeiten", sagte Wolf im ARD-Morgenmagazin. "Wenn wir über Volumensöffnungen nach oben mit der IG Metall sprechen können und sie sich da bewegt, dann können wir für Sondersituationen uns auch darüber unterhalten, wann man denn mal absenken kann." Zuvor hatte der Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, im 'Morgenmagazin' gefordert, die Arbeitgeber müssten nun endlich auf die Forderungen eingehen, statt nur zu sagen, was nicht gehe.

Die Gewerkschaft fordert für die 3,9 Millionen Metaller sechs Prozent mehr Geld und die Option, die Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Schichtarbeiter, Eltern kleiner Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollten einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren. Die Arbeitgeber bieten zwei Prozent mehr Lohn plus eine Einmalzahlung.

Den größten Widerstand der Arbeitgeber sieht der Gewerkschaftschef bei der Forderung nach einem Teillohnausgleich für Eltern kleiner Kinder sowie pflegende Familienangehörige. "Wir werden an dem Punkt nicht locker lassen", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Wenig hilfreich ist aus seiner Sicht ein Rechtsgutachten für die Metall-Arbeitgeber, das diese Forderung als rechtswidrig bezeichnete.

Schaden für die Tarifgemeinschaft

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IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat vor Beginn der dritten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie die Arbeitgeber zu konstruktiven Verhandlungen aufgefordert. "Es ist endlich mal Arbeit angesagt", sagte Hofmann in Frankfurt. - (Bild: IG Metall)

"Das beschädigt massiv die Tarifgemeinschaft, die gewachsen ist." In der Sache macht sich Hofmann keine Sorgen. "Wir sind da mehr wie ruhig."

Die Kosten für die Unternehmen durch das Betreuungs- und Pflegemodell bezifferte Hofmann auf deutlich unter 2 Prozent der gesamten Lohn- und Gehaltssumme, wenn es alle in Frage kommenden Beschäftigten in Anspruch nehmen würden. Tatsächlich dürften es aber 0,5 bis 1 Prozent sein.

Sollte es bei den Verhandlungen bis Ende Januar keine Fortschritte geben, droht die IG Metall mit einer härteren Gangart. Möglich seien ganztägige Warnstreiks oder gleich die Urabstimmung über Flächenstreiks, sagte Hofmann. Die Arbeitgeber bieten zwei Prozent mehr Lohn plus eine Einmalzahlung.

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dpa