Fernost wird immer wichtiger

Studie: Ein Drittel der deutschen Autos geht nach China

Der chinesische Markt gewinnt für die deutschen Autohersteller immer weiter an Bedeutung. 34,9 Prozent ihrer Autos haben Volkswagen, Daimler und BMW im vergangenen Jahr in China verkauft, so eine Studie des Beratungsunternehmens Ernst&Young (EY).

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Der Volkswagen-Konzern ist besonders abhängig vom Markt in Fernost: 40 Prozent der VW-Fahrzeuge werden nach China verkauft.
Der Volkswagen-Konzern ist besonders abhängig vom Markt in Fernost: 40 Prozent der VW-Fahrzeuge werden nach China verkauft. -

Der Wert steigt seit Jahren, 2009 war der Anteil nur gut halb so hoch. Am stärksten hängt VW an China: 40 Prozent der 2017 verkauften Autos der Wolfsburger gingen an chinesische Kunden.

Der Marktanteil aller drei Konzerne in China wurde nach mehreren Jahren des Rückgangs laut Studie erstmals wieder größer und liegt nun bei gut 22 Prozent. Weil Steuervergünstigungen für kleinere Autos ausliefen, schrumpfte das Absatzplus auf dem chinesischen Markt insgesamt von 18 auf 2 Prozent zusammen. Dem hätten sich die deutschen Hersteller aber weitgehend entziehen können, erläuterte EY-Autoexperte Peter Fuß. "Ihre Wachstumsrate sank zwar von 13 auf 8 Prozent. Damit schnitten sie aber deutlich besser ab als der Gesamtmarkt und konnten jeweils Marktanteile gewinnen", sagte er.

Für das laufende Jahr hält Fuß ein Marktwachstum in China von drei bis vier Prozent für möglich - und die deutschen Hersteller für in der Lage, erneut besser abzuschneiden. Zugleich wachse der Druck durch die bevorstehende E-Auto-Quote. Ab 2019 müssen die Hersteller in China zehn Prozent ihrer Wagen mit Elektromotor verkaufen. Davon seien die Deutschen noch weit entfernt, und die Erfüllung der Quote werde ein finanzieller Kraftakt. Gleichzeitig könnten sie es sich nicht leisten, in China nicht vorn dabei zu sein. "Hier werden die Spielregeln neu geschrieben und Marktanteile vergeben", sagte Fuß.

Elektroautos: Diese Hersteller verkaufen in China am meisten

Trezor
Der Trezor von Renault ist eine Studie für einen Gran Turismo mit Elektroantrieb. Im Statista-Ranking belegen die Franzosen Platz 10 mit insgesamt 27.955 verkauften Batterieelektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen im Jahr 2016. - Quelle: Statista, Center of Automotive Management, EV Volumes /
Mitsubishi
Auf Platz 9 der meist verkauften E-Autos in China landet Mitsubishi mit 28.731 Fahrzeugen. Der japanische Hersteller stellt auf der Tokio Motorshow 2017 seine neue Studie e-Evolution Concept vor. - Quelle: Statista, Center of Automotive Management, EV Volumes /
GM
General Motors (GM) will bis 2023 insgesamt 20 E-Autos mit einem Antrieb aus Batterie oder Wasserstoff-Brennstoffzellen auf den Markt bringen. Im Statista-Ranking schafft es das amerikanische Unternehmen auf den 8. Platz mit insgesamt 32.614 verkauften E-Fahrzeugen in China. Im
Zotye
Platz 7 belegt der chinesische Hersteller Zotye mit 37.273 verkauften E-Fahrzeugen in China. Der Autobauer gründete eine eigene Elektroauto-Marke namens Junma. Im
BAIC
Mit 46.591 in China verkauften Elektroautos belegt der heimische Autobauer BAIC den 6. Platz. Im
Nissan
Der japanische Autobauer Nissan hat im vergangenen Jahr 56.686 Batterieelektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf den chinesischen Markt gebracht. Das bedeutet Platz 5 im Ranking. - Quelle: Statista, Center of Automotive Management, EV Volumes /
BMW
BMW hat im Jahr 2016 in China 59.015 Elektroautos verkauft und erreicht damit den 4. Platz im Statista-Ranking. Im
VW
Der nächste deutsche Hersteller ist VW (hier der e-up!) mit 63.674 verkauften E-Autos in China - Platz 3 im Ranking. - Quelle: Statista, Center of Automotive Management, EV Volumes /
Tesla
Platz 2 geht an Tesla mit 76.875 verkauften E-Fahrzeugen im chinesischen Markt. Im
BYD
Am meisten E-Autos hat in China der heimische Autobauer BYD verkauft. 102.500 Batterieelektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge bedeuten Platz 1 im Ranking. - Quelle: Statista, Center of Automotive Management, EV Volumes /