Drei von fünf Deutschen (61 Prozent) stehen laut einer Umfrage einer Vier-Tage-Woche zum Schutz von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise offen gegenüber. 21 Prozent der Befragten stimmen dem von der Gewerkschaft IG Metall vorgeschlagenen Modell voll und ganz zu, weitere 40 Prozent unterstützen es eher, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergeben hat. Demnach liegt die Zustimmung bei Frauen (65 Prozent) etwas höher als bei Männern (58 Prozent).
Bei Anhängern der SPD ist die Unterstützung demnach mit 47 Prozent am höchsten. Ähnlich fällt sie bei Wählern der Union (44 Prozent) und der Grünen (43 Prozent) aus. Von den Wählern der FDP unterstützen 37 Prozent eine Vier-Tage-Woche, bei den Linken sind es 33 Prozent. Am geringsten ist die Zustimmung bei den AfD-Anhängern (29 Prozent).
Lohnausgleich für Angestellte
Die IG Metall hatte die Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht, um Jobs in der Metall- und Elektroindustrie zu retten. "Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie. Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben", sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann. Er sprach von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können".
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch), reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich könne eine geeignete Maßnahme sein.
Über die Umfrage
Für die Umfrage hat Yougov am 17. August 1.640 Personen befragt. Die genaue Fragestellung lautete: Um in der Corona-Krise so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern, schlägt die Gewerkschaft IG Metall eine Vier-Tage-Woche als Option für betroffene Betriebe vor. Dabei soll es bei der Lohnanpassung einen gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten geben, damit die finanziellen Einbußen für die Beschäftigten reduziert werden. Befürworten Sie einen solchen Vorschlag oder lehnen Sie ihn ab?