Kuka geht nach starkem Wachstum im vergangenen Jahr für 2024 nur noch von einem leichten Plus aus.

Kuka geht nach starkem Wachstum im vergangenen Jahr für 2024 nur noch von einem leichten Plus aus. (Bild: Kuka)

Optimismus, leichtes Wachstum, aber auch Herausforderungen: Kuka profitiert weiter von der Automatisierung. In anderen Sparten sieht es dagegen anders aus. So ist die Lage beim Augsburger Unternehmen:

So verlief das Geschäftsjahr 2023

Während der Umsatz um rund vier Prozent auf rund vier Milliarden Euro gestiegen ist, fiel der Auftragseingang um zehn Prozent auf vier Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte um 34 Prozent auf 158 Millionen Euro.

„Automatisierung und Robotik haben sich vom Megatrend zum Grundpfeiler der industriellen Produktion entwickelt, unverzichtbar gerade in Hochlohnländern“, sagte CEO Peter Mohnen auf einer Pressekonferenz. Die Automatisierung sei deshalb sehr wettbewerbsintensiv geworden. In diesem Umfeld habe sich Kuka sehr gut behauptet, so Mohnen.

Zudem belasten Unsicherheiten und eine schwache Konjunktur die Wirtschaft. Das wirke sich auch auf Kuka und die Kunden-Nachfrage aus, so das Unternehmen.

Deutscher Montagekongress

Montagekongress
(Bild: industrieblick - stock.adobe.com)

Deutschland ist einer der größten Maschinenproduzenten der Welt. Die Montage als bedeutende Wertschöpfungsstufe am Ende der Produktherstellung ist den gestiegenen Anforderungen an Vielfalt, Dynamik und Agilität bzw. Effizienz und Kostenführerschaft ausgesetzt und gilt als der Faktor für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und für die Sicherung des Produktionsstandorts.

 

Der 35. Deutsche Montagekongress findet voraussichtlich im Juni 2025 statt.

Mehr zu Veranstaltung erfahren Sie hier.

Was passiert mit Kukas Anlagenbau-Geschäft?

Während die Robotik-Sparte gut läuft, sieht es bei der Systems-Sparte des Unternehmens (wie berichtet) anders aus. Zwar sei das Unternehmen weltweit im Anlagenbau profitabel, in Europa jedoch nicht, erklärte Mohnen. In diesem wettbewerbsintensiven und schwierigen Umfeld mache Kuka Verluste. Deshalb müsse man sich neu aufstellen.

Konkret heißt das: Das Unternehmen will etwas mehr als 200 Stellen abbauen. Das Ziel sei eine sozialverträgliche Lösung, sagte Mohnen. Zudem solle die Arbeit optimiert werden. Ziel sei es, bis 2026 in dieser Sparte wieder profitabel zu sein.

Was gibt es Neues aus der Robotik-Sparte?

Kuka baut derzeit sein Geschäft mit autonomen mobilen Robotern aus. Diese sind unter anderem in der Logistik stark gefragt. "Das Kundeninteresse ist sehr hoch", sagte Reinhold Groß, CEO Robotics. Kuka will bis 2027 zu den Top-5-Herstellern von autonomen mobilen Robotern gehören.

Daneben beschäftigt sich das Unternehmen unter anderem mit aussortierten Robotern. Diese sollen Groß zufolge ein zweites und drittes Leben bekommen. Denn: Bei guter Wartung könne ein Roboter 18 bis 20 Jahre in Betrieb sein.

Damit gebrauchte Roboter weiter genutzt werden, haben die Augsburger "Kuka Circle" ins Leben gerufen. Dort können sowohl Kuka selbst als auch Kuka-Kunden gebrauchte Roboter anbieten.

Derzeit stehen 80 Roboter auf der Plattform zum Verkauf. Ziel sind laut Groß mehrere hundert. Dafür brauche man aber noch ein bis zwei Jahre.

"Kuka Circle" ist aus einem internen Innovationsprojekt entstanden. Mehr zu Kukas Innovationsmanagement erfahren Sie im Podcast:

Podcast: Kukas Chief Innovation Manager über Innovationsmanagement

Die Robotik-Sparte konnte außerdem einen neuen Großauftrag gewinnen: Kuka wird in den nächsten zwei Jahren mehr als 700 Roboter für Volkswagen produzieren. Eingesetzt werden die Robotermodelle bei Volkswagen Navarra im nordspanischen Pamplona. Dort kommen sie im Karosserierohbau zum Einsatz.

Wie sind die Prognosen für 2024?

Kuka ist mit einem rückläufigen Auftragseingang in das Jahr 2024 gestartet. „Wir blicken trotz des verhaltenen Starts vorsichtig optimistisch auf dieses Jahr und rechnen mit einem leichten Wachstum", sagte Mohnen. Mittelfristig wolle das Unternehmen umfassend wachsen.

Automatisierung und Robotik seien Pfeiler der industriellen Produktion und in Hochlohnländern unverzichtbar. Dementsprechend sei der Automatisierungsmarkt äußerst wettbewerbsintensiv geworden.

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