Ein VW-Mitarbeiterin sorgt für den letzten Feinschliff beim neuen Golf 8.

Ein VW-Mitarbeiterin sorgt für den letzten Feinschliff beim neuen Golf 8. - (Bild: Volkswagen)

Im Moment läuft es rund bei VW. Vor wenigen Tagen schmückte sich der Autobauer mit zahlreichen Promis bei der Premiere des neuen Golf 8. Nun konnte der Konzern die Markterwartungen bei Umsatz und Ergebnis klar übertreffen. 

Die Fahrzeug-Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns nahmen zwar in den ersten neun Monaten 2019 um 1,5 Prozent auf 8,005 Millionen Einheiten ab. Allerdings konnte der OEM die Verkäufe im Monat September um 9,2 Prozent auf 904.200 Autos verbessern. In China gingen die Verkäufe in den ersten neun Monaten des Jahres um 2,8 Prozent auf 2,955 Millionen Fahrzeuge zurück.

Trotz Problemen in China: Umsatz und Gewinn steigen

Doch der Konzern-Umsatz stieg unterdessen um 6,9 Prozent auf 186,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen konnte Volkswagen um 11,2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro erhöhen.

Nach negativen Sondereinflüssen infolge des Diesel-Skandals in Höhe von 1,3 Milliarden Euro verbesserte sich das operative Ergebnis um 24,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge stieg von 6,2 Prozent auf 7,3 Prozent.

Bundestrainer Jogi Löw und Sänger Peter Maffay trafen sich im Rahmen der Premiere des neuen Golf 8 und ließen sich vor dem Golf I ablichten.
Bundestrainer Jogi Löw und Sänger Peter Maffay trafen sich im Rahmen der Premiere des neuen Golf 8 und ließen sich vor einem Golf I ablichten. - (Bild: Volkswagen)

Verkäufe nur auf Vorjahresniveau - doch Umsatz soll weiter steigen

Der VW-Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2019 nur noch Fahrzeug-Auslieferungen auf Vorjahresniveau (bisher: leichtes Plus). Gleichwohl sollen die Umsatzerlöse des Volkswagen-Konzerns weiterhin um bis zu 5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Die operative Umsatzrendite soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen.

Experte: VW-Konzern steht besser da als viele Konkurrenten

NordLB-Analyst Frank Schwope kommentiert: "Der Volkswagen-Konzern konnte die Markterwartungen bei Umsatz und Ergebnisgrößen klar übertreffen." Die Wolfsburger stünden vor neuen Rekorden bei Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr 2019.

"Wir rechnen für das zweite Halbjahr 2019 mit einem weltweiten Verkaufsplus für den Volkswagen-Konzern", so Schwope. "Auch wenn der Wolfsburger Autobauer gegenwärtig deutlich besser dasteht als viele Konkurrenten, dürfte das Jahr 2020 kein Selbstläufer werden." 

Diese Herausforderungen warten auf Volkswagen

Infolge zunehmender Handelskonflikte und angesichts der hohen Investitionen in die Zukunftsthemen E-Mobility und autonomes Fahren werden die Zeiten unruhig bleiben.

"Mit Blick auf das operative Geschäft, insbesondere das Ausrollen des Modularen Elektrobaukastens, aber auch in Erwartung deutlicher Erfolge bei der Umstrukturierung des Konzerns bestätigen wir das Anlageurteil 'Kaufen' für die Volkswagen-Vorzugsaktie", so der Experte.

Opel-Mutter flirtet mit Italo-Amerikaner

Während der Volkswagen-Konzern auf Erfolgskurs ist, laufen derweil im Hintergrund Gespräche zwischen PSA und Fiat-Chrysler. Waren es vor wenigen Tagen nur Gerüchte, bestätigten die Opel-Mutter und der italo-amerikanische Autobauer nun, dass es derzeit Gespräche über die Schaffung eines gemeinsamen Automobil-Konzerns gibt.

Bereits Ende Mai dieses Jahres war Fiat-Chrysler mit dem Vorschlag einer Fusion an Renault herangetreten. Doch dieser Fusionsvorschlag wurde bereits Anfang Juni von den Italienern  wieder zurückgezogen. 

Warum eine Fusion zwischen PSA und Fiat-Chrysler Sinn ergibt

NordLB-Analyst Schwope meint: "Die Fusionsgespräche kommen für uns nicht überraschend. Fiat-Chrysler und der PSA-Konzern stehen in der gegenwärtigen Automobil-Welt relativ allein auf weiter Flur und hinken insbesondere bei Zukunftstechnologien wie der Elektromobilität und dem Autonomen Fahren weit hinter der Konkurrenz her." 

Mangels Größe im Vergleich zu Konzernen wie Volkswagen seien beide Unternehmen bereits jetzt Kooperationen gezwungen, um die Kosten zu senken. Schwope: "Auch wenn Fiat-Chrysler kurz mit Renault geflirtet hat, erachten wir doch den PSA-Konzern aufgrund der gemeinsamen Produkthistorie als den 'natürlicheren' Fusionspartner." 

Auf Augenhöhe mit Volkswagen

Grundsätzlich würde also eine Fusion der beiden Autobauer Sinn machen - und vor allem weit weniger Probleme bereiten, als eine Fusion zwischen Fiat-Chrysler und Renault. Letzterer muss laut Schwope zunächst einmal seine Liaison mit Nissan in den Griff bekommen.

Zusammen käme Fiat-Chrysler und PSA auf einen Absatz von rund 9 Millionen Autos. Zum Vergleich: Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan verkaufen jeweils mehr als 10 Millionen Pkw jährlich. 

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