Die Gefahr: Handelsstreit, Brexit-Sorgen und die allgemeine Abkühlung der Konjunktur können nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel die seit Jahren anhaltende Tendenz zum Sinken der Insolvenzfälle stoppen.
"2019 wird die Trendumkehr eingeleitet und wir erwarten einen Anstieg bei den Firmeninsolvenzen", erklärte Geschäftsführerin Ingrid Riehl am Donnerstag. Gefährdet seien unter anderem "Zombie-Unternehmen", die das derzeitige Niedrigzinsumfeld am Markt halte, die aber unter normalen Bedingungen nicht wettbewerbsfähig wären.
Im Jahr 2018 meldeten nach Crifbürgel-Angaben 19.552 Unternehmen in Deutschland Insolvenz an. Ein Jahr zuvor waren es 20.276. Die Zahl sei zum neunten Mal in Folge gesunken und habe den tiefsten Stand seit Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 1999 erreicht.
Ähnliche Zahlen hatte Mitte Dezember Creditreform veröffentlicht. Die amtliche Statistik des Bundesamtes folgt mit Zeitverzögerung. Für das Gesamtjahr 2018 geht die Wiesbadener Behörde nach vorläufigen Berechnungen von 19.800 Unternehmensinsolvenzen in Deutschland aus.
Abgesehen von einigen größeren Fällen - Kettcar-Hersteller Kettler, Privatklinikkonzern Paracelsus und Solarworld - traf es vor allem kleinere Firmen. Vier von fünf (82 Prozent) der insolventen Unternehmen hatten nicht mehr als fünf Mitarbeiter. Die Insolvenzschäden summierten sich auf knapp 22 Milliarden Euro.
Die meisten Firmenpleiten gab es nach Crifbürgel-Berechnungen 2018 in Bremen mit 105 Fällen je 10.000 Unternehmen, die wenigsten in Bayern mit 41 je 10.000 Unternehmen. Der Bundesschnitt lag bei 59 Fällen je 10.000 Firmen.
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