Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet, haben rund 6.500 Mitarbeiter von Airbus Helicopters in Donauwörth ein ungewöhnliches Schreiben erhalten. Per Email, Intranet und Aushang wurde der Brief mit dem Titel „Zur bayerischen Landtagswahl 2018“ verteilt. Eine Aktion, die es noch nie gegeben habe, wie Geschäftsführer Wolfgang Schoder gegenüber der Zeitung erklärte.
Der Manager erklärte, dass die politischen Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monaten ihn dazu veranlasst haben. Er betonte jedoch gegenüber der "Augsburger Allgemeinen": „Es ist definitiv keine Wahlempfehlung.“ Allerdings weise man in dem Schreiben darauf hin, „wie wichtig das Ergebnis sein kann.“
Es sei „sehr sehr wichtig, dass wir Stabilität und ein weltoffenes Bayern haben“, so Schoder. Weiter heißt es, dass der Freistaat dem Unternehmen in Donauwörth hervorragende Bedingungen biete, um erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Mit Populisten sei keine gute Wirtschaftspolitik zu machen
„Airbus steht für Weltoffenheit und den Willen, die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft aktiv zu gestalten“, schreibt Schoder seinen Mitarbeitern.
„Populistische Parteien vertreten größtenteils Positionen, die diesen Werten entgegenstehen.“ Auf diese Weise könne man weder gute Wirtschaftspolitik noch Staat machen – „schon gar nicht in einem vernetzten, exportabhängigen Land wie Deutschland“, so Schoder. Eine solche Ausrichtung gefährde daher den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit der Firma und letztlich Arbeitsplätze in der Region.
Der Geschäftsführer bittet die Airbus-Mitarbeiter, an diesem Sonntag zur Landtagswahl zu gehen. Schoder: „Was Sie aktiv beeinflussen, wird zum Programm. Was Sie lediglich hinnehmen, ebenso.“
Airbus sei eine europäische Erfolgsgeschichte. Für den Donauwörther Standort brauche man ein Miteinander. In dem Werk arbeiten Menschen aus nahezu 40 Nationen. Die dort produzierten Hubschrauber kommen in mehr als 150 Ländern zum Einsatz.
„Wer vorschlägt, Grenzen dicht zu machen, Zölle zu erheben und den Austausch zwischen den Nationen einzuschränken, der macht nicht nur unser Geschäftsmodell kaputt“, wird Schoder von der "Augsburger Allgemeinen" zitiert.
Über den Airbus-Standort Donauwörth
Der Hubschrauber-Hersteller ist der größte Arbeitgeber im Landkreis Donau-Ries. Als einziges Unternehmen in Deutschland vereine Airbus Helicopters alle Kompetenzen und Einrichtungen, um die Helikopter für private Betreiber genauso wie für Polizei und Rettungsdienste oder Streitkräfte zu entwickeln, zu produzieren, zu testen und zu warten, wie es seitens des Unternehmens heißt.
So treten von Donauwörth aus die Hubschraubermodelle H135, H145, Tiger und NH90 ihre Reise in alle Welt an. Darüber hinaus fertigt Airbus Helicopters in Donauwörth jährlich mehr als 4.000 Passagier- und Frachttüren für Flugzeuge, unter anderem für die Airbus A380 und die neue A350 XWB.
Internationale Zusammenarbeit werde in allen Bereichen großgeschrieben – ob an den Hauptstandorten in Deutschland, Frankreich und Spanien oder in Kooperation mit Tochtergesellschaften, Zulieferern und Kunden in aller Welt, betont das Unternehmen auf seiner Webseite.
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