Ein quadratischer Microchip, von dem aus verschiedene Drähte weggehen.

Die konjunkturelle Stimmung in der deutschen Informationswirtschaft ist stark gesunken. - (Bild: Adobe Stock/Edelweiss)

Die konjunkturelle Stimmung in der deutschen Informationswirtschaft ist stark gesunken: In Folge der Corona-Pandemie stürzt der ZEW-Stimmungsindikator für die IKT-Unternehmen auf einen Stand von 51,1 Punkten ab und verliert damit mehr als 17 Punkte im Vergleich zum Vorquartal. Das berichtet das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einer Pressemitteilung.

Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011 ist das wirtschaftliche Klima niemals schlechter ausgefallen oder vergleichbar rapide gesunken. Der Stimmungsindikator für die IKT-Branche ist das Ergebnis einer Umfrage, die das ZEW Mannheim im März 2020 durchgeführt hat.

Der starke Rückgang des Stimmungsindikators resultiert laut ZEW aus der deutlichen Verschlechterung von Geschäftslage und -erwartungen. Im Vergleich zum Vorquartal fällt der Teilindikator für die Geschäftslage um etwa 16 Punkte und schließt mit einem Stand von 51,7 Punkten. Das nur knappe Überschreiten der kritischen 50-Punkte-Marke signalisiert, dass der Anteil an Unternehmen mit einer positiven Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020 nur schwach überwiegt.

Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen für das kommende Quartal erreicht nach einem Verlust von fast 19 Punkten ebenfalls nur einen Stand von 50,5 Punkten. Demzufolge blicken die Unternehmen nur minimal häufiger optimistisch als pessimistisch auf die künftige Wirtschaftsentwicklung.

IKT-Unternehmen gehen von sinkenden Umsätzen aus

Insgesamt rechnet etwa jedes dritte IKT-Unternehmen in Deutschland mit sinkenden Umsätzen oder einer sinkenden Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen im zweiten Quartal 2020. „Wenngleich wir alle derzeit noch mehr als sonst auf eine funktionierende digitale Infrastruktur angewiesen sind, macht die Corona-Krise auch vor der systemrelevanten IKT-Branche nicht halt“, sagt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“.

Dabei fallen die Geschäftslage und -erwartungen bei IKT-Hardwareherstellern deutlich schlechter aus als bei den IKT-Dienstleistern. „Während die physische Präsenz und das Bedienen von Maschinen in der IKT-Hardwarebranche eine größere Rolle spielt, können IKT-Dienstleister ihren Geschäftsbetrieb dank des hohen Digitalisierungsgrades ihrer Prozesse eher durch mobiles Arbeiten aufrechterhalten“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, ZEW-Experte für Digitale Ökonomie.

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Flexible Arbeit aus dem Homeoffice wurde bereits 2019 weitaus häufiger von IKT-Dienstleistern als von Hardwareherstellern eingesetzt, wie Umfrageergebnisse des ZEW belegen. Zudem sind IKT-Dienstleister in der Corona-Krise stärker gefordert, da Unternehmenskunden zum Beispiel verstärkt in IT-Sicherheitsmaßnahmen investieren oder Remote-Zugänge für ihre Beschäftigten einrichten lassen, die jetzt im Homeoffice arbeiten müssen.

Quelle: ZEW

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