In Deutschland, wie auch in vielen anderen Ländern, steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle. Das veranlasst die Regierungen zu teils drastischen Maßnahmen, was wiederum die Wirtschaft weltweit in Mitleidenschaft zieht. In diesem Live-Blog berichten wir über aktuelle Nachrichten, erklären die Hintergründe und beantworten auch wichtige arbeitsrechtliche Fragen.
Coronavirus: So ernst ist die Lage
In Europa würden mehr Infektionen und Todesfälle gemeldet als in allen anderen Ländern außerhalb Chinas zusammen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa): "Europa ist jetzt zum Epizentrum der Covid-19-Pandemie geworden. Es werden jeden Tag mehr Fälle gemeldet als auf der Höhe der Epidemie in China."
Die Folgen für die europäische Wirtschaft sind gravierend: Nach Einschätzung der EU-Kommission könnte die Rezession im laufenden Jahr viel schlimmer sein als bisher angenommen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung könnte durchaus so stark ausfallen wie in der schweren Krise im Jahr 2009, heißt es in einer Mitteilung der Kommission vom Freitag (20.3.). Voraussetzung sei, dass die Corona-Krise bis zum Juni oder darüber hinaus andauere.
Noch vor kurzem war die Kommission lediglich von einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukt um 1,0 Prozent ausgegangen. Seitdem habe sich die Lage jedoch weiter zugespitzt, heißt es in der Mitteilung. Im Jahr 2009 war die Wirtschaft in der EU um 4,3 Prozent geschrumpft und in der Eurozone um 4,5 Prozent.
Live-Blog Coronavirus
Mo, 18.05.2020, 10:22: Vor Gespräch mit Merkel: Industrie und Verdi fordern weitere Hilfen
Vor dem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern der Sozialpartner an diesem Montag dringen Wirtschaft und Gewerkschaften auf weitere Hilfen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) verlangte von der Bundesregierung ein Sofortprogramm, um die Rezession einzudämmen und "das Überleben von Betrieben zu sichern". Im Zentrum müssten Steuerentlastungen für Unternehmen stehen, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf dem 'Handelsblatt'. Kempf nannte dabei eine stark ausgeweitete Verlustverrechnung, verbesserte Abschreibungsbedingungen sowie eine Senkung der Einkommen- und Körperschaftsteuersätze für Firmen, damit diese mehr investieren können.
Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, forderte im 'Handelsblatt' ein "Konjunkturpaket in der Größenordnung von drei bis vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts - also ungefähr 100 bis 150 Milliarden Euro". Auch sei jetzt die Zeit, über Konsumschecks zu reden. Diese könnten nach Verdi-Vorstellungen 500 Euro für niedrige und mittlere Einkommen betragen und bei höheren Verdiensten abschmelzen. Von einer Neuauflage einer Abwrackprämie zur Stützung der Autoindustrie hält Werneke nichts. Stattdessen sollte lieber eine Mobilitätsprämie etwa in der Höhe eines Jobtickets eingeführt werden, die dann für den öffentlichen Nahverkehr, ein E-Bike, ein Fahrrad oder auch den Kauf eines Elektroautos verwendet werden könne.
Do, 14.05.2020, 9:39: Fiat Chrysler und PSA wollen wegen Corona keine Dividende für 2019 ausschütten
Die vor der Fusion stehenden Autoriesen Fiat Chrysler und PSA wollen vor dem Hintergrund der Corona-Krise auf eine Dividendenzahlung für 2019 verzichten. Dies hätten die Aufsichtsgremien beider Unternehmen entschieden, hieß es in einer am Mittwochabend verbreiteten Mitteilung der Konzerne. Die Vorbereitungen für die im Dezember angekündigte Fusion schritten aber voran. Mit einem Abschluss der Transaktion werde weiter vor dem Ende des ersten Quartals 2021 gerechnet.
Do, 14.05.2020, 08:21: Corona-Krise: Volkswagen will US-Produktion wieder anlaufen lassen
Der deutsche Autoriese Volkswagen will die wegen der Corona-Krise angehaltene Produktion in seinem US-Werk in Tennessee nun wieder aufnehmen. Ab dem 17. Mai solle die Fahrzeugherstellung schrittweise wieder aufgenommen werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Ende April hatte VW den Plan für ein Wiederanfahren des Werks am 3. Mai fallen gelassen. Der Autobauer hatte die Bänder wegen der Pandemie am 21. März angehalten. In dem Werk in Chattanooga sind insgesamt rund 3.800 Mitarbeiter beschäftigt.
Mi, 13.05.2020, 11:47: Autozulieferer Leoni weiter tief in den roten Zahlen - Pandemie drückt Umsatz
Die Folgen der Corona-Krise haben den ohnehin angeschlagenen Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni im ersten Quartal schwer belastet. Unter dem Strich stand ein Verlust von 67 Millionen Euro, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Allerdings konnte der mitten im Umbau befindliche Konzern den Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr um rund die Hälfte verringern. Das um Sondereffekte und Umbaukosten bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) war mit minus 17 Millionen Euro zwar ebenfalls weiter negativ, verbesserte sich aber leicht um 4 Millionen Euro.
Leoni spürte die negativen Auswirkungen der Pandemie auch beim Umsatz, der um rund 10,6 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro sank. Der Autozulieferer hat ein verlustreiches Jahr hinter sich und hatte bereits 2019 mit hausgemachten Problemen und der mauen Autokonjunktur zu kämpfen. Im Zuge der Corona-Pandemie erhält Leoni eine staatliche Kreditbürgschaft in Höhe von 330 Millionen Euro. Kürzlich hatte der Konzern mitgeteilt, dass er für das laufende Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem deutlich schlechteren Abschneiden als zuvor geplant rechnet.
Mi, 13.05.2020, 09:21: Britische Wirtschaft schrumpft drastisch wegen Corona-Krise
In Großbritannien hat die Corona-Krise in den ersten drei Monaten des Jahres die Wirtschaftsleistung einbrechen lassen. Allerdings war der Rückgang schwächer als erwartet und fiel auch geringer aus als in der Eurozone. Im ersten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Quartalsvergleich um 2,0 Prozent geschrumpft, teilte das nationale Statistikbüro ONS am Mittwoch nach einer ersten Schätzung mit. Analysten hatten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent erwartet.
Der Einbruch ist der stärkste Rückschlag für die britische Wirtschaft seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Der Rückgang fiel allerdings spürbar schwächer aus als in der Eurozone. Hier war die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal laut einer ersten Schätzung von Ende April im ersten Quartal um 3,8 Prozent gesunken.Für den Monat März meldete das britische Statistikamt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent im Monatsvergleich. In dieser Betrachtung war ein Einbruch um 7,9 Prozent erwartet worden.
Di, 12.05.2020, 09:36: Elektroauto-Anteil bei EU-Neuzulassungen steigt im Corona-Lockdown deutlich
Die wegbrechenden Zulassungen bei Benzinern und Dieselautos haben im ersten Quartal in der EU für einen deutlichen Anstieg des Anteils von Elektroautos gesorgt. So waren herkömmliche Verbrenner stärker von den im März eingeführten Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie betroffen als elektrische Antriebe. Zwischen Januar und März wuchs in der EU der Anteil elektrisch aufladbarer Autos auf 6,8 Prozent, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anteil nur bei 2,5 Prozent gelegen.
Ab Mitte Februar bekommen Käufer von Elektroautos etwa in Deutschland eine erhöhte Prämie, die von Bund und Autoindustrie finanziert wird. Bei manchen Elektroautos ist auch die Lieferzeit höher als bei Verbrennern, weshalb sich bei diesen Modellen die Corona-Krise womöglich noch nicht so sehr niedergeschlagen haben könnte. Ab diesem Jahr gelten verschärfte Grenzwerte für den Flottenausstoß des klimaschädlichen Abgases Kohlendioxid (CO2) in der EU. Verfehlen Hersteller die Auflagen, könnte es zu teuren Strafzahlungen kommen. Die Autobauer wollen daher den Anteil emissionsärmerer Autos in die Höhe schrauben.
Während die Neuzulassungen bei reinen batterieelektrischen Autos und vor allem bei Plug-in-Hybriden in den ersten drei Monaten des Jahres in der EU deutlich anzogen und sich zusammengenommen auf gut 167.000 Fahrzeuge verdoppelten, sackten die Zulassungen von Benzinern und Diesel-Autos rapide um jeweils ein Drittel ab. Autohäuser und auch Zulassungsstellen quer über den Kontinent waren im März zu großen Teilen geschlossen geblieben. Benziner (52,3 Prozent Anteil) und Diesel (29,9 Prozent) machten mit knapp 2,03 Millionen Autos aber immer noch den Löwenanteil der Neuzulassungen aus.
Mo, 11.05.2020, 12:36: Herstellerverband rechnet mit Einbruch des chinesischen Automarktes
Trotz einer deutlichen Erholung im April sind die Aussichten für den chinesischen Automarkt düster. Der chinesische Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) geht davon aus, dass der Absatz in China in diesem Jahr um bis zu 25 Prozent rückläufig sein könnte, wie er am Montag in Peking miteilte.
Sollte sich die Coronavirus-Pandemie effizient eindämmen lassen, werde ein Rückgang von rund 15 Prozent erwartet, hieß es weiter. Sofern die CAAM-Prognose zutrifft, würde der größte Automarkt der Welt 2020 das dritte Jahr in Folge schrumpfen. Der CAAM misst den Absatz der Hersteller an die Händler.
Im Februar war der chinesische Automarkt aufgrund der Folgen der Coronavirus-Pandemie regelrecht zusammengebrochen. Im März waren die Auswirkungen der Virus-Krise ebenfalls noch deutlich zu spüren und die Zahlen stark rückläufig.
Nun hat zwar eine Erholung eingesetzt, doch in den kommenden Monaten könnte dennoch weitere Rückgänge geben, erklärt der Branchenverband PCA. Allerdings lege die schnelle Rückkehr der Nachfrage eine schnelle Erholung des Geschäfts in China nahe.
Mo, 11.05.2020, 10:49: Italiens Industrieproduktion bricht wegen Coronakrise drastisch ein
In Italien ist die Industrieproduktion im März wegen den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. Im Monatsvergleich sei die Fertigung um 28,4 Prozent gesunken, teilte das nationale Statistikamt Istat am Montag mit. Damit ist der Einbruch noch stärker ausgefallen, als Analysten es befürchtet hatten. Diese waren im Mittel nur von einem Rückgang um 20,0 Prozent ausgegangen.
Deutlich stärker als erwartet war auch der Produktionseinbruch im Jahresvergleich. In dieser Betrachtung meldete die Statisitikbehörde für März einen Rückgang um 29,3 Prozent, während die Markterwartung bei 18,3 Prozent lag.
Italien ist von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Die industriellen Zentren der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone liegen im Norden des Landes und damit in den Regionen, die am schlimmsten getroffen wurden. Im März verordnete die Regierung in Rom eine weitreichende Schließung der Betriebe, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Allerdings war nicht der gesamte Monat von den Firmenschließungen betroffen. Die April-Daten dürften daher einen noch stärkeren Rückgang im Jahresvergleich zeigen.
Mo, 11.05.2020, 09:22: Umfrage: Trotz Krise bislang wenig Stellenabbau im Mittelstand
Der deutsche Mittelstand zeigt sich trotz herber Einbußen infolge der Corona-Pandemie bislang insgesamt robust. Jedes fünfte Unternehmen hat bereits Förderkredite beantragt (21 Prozent), mehr als die Hälfte hat Mitarbeiter in Kurzarbeit (54,5 Prozent), aber bislang baut nur knapp jeder zehnte Mittelständler (8,2 Prozent) Stellen ab. Das sind Ergebnisse einer Sonderbefragung im Auftrag der DZ Bank unter 1.043 repräsentativ ausgewählten mittelständischen Unternehmen in diesem April.
"Es ist erfreulich, dass sich der Mittelstand trotz des schwierigen Marktumfelds kämpferisch zeigt und mehrheitlich nach alternativen Lösungen sucht, um Umsätze zu sichern", fasste DZ-Bank-Vorstand Uwe Berghaus die Ergebnisse zusammen. Etliche Unternehmen haben zum Beispiel ihre Produktion umgestellt. Zudem helfen vergleichsweise dicke Eigenkapitalpolster dem Mittelstand in der aktuellen Krise.
Dennoch werden nach Einschätzung der DZ-Bank-Ökonomen viele Firmen wegen des Wirtschaftsabschwungs "auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um nicht Insolvenz anmelden zu müssen". Während vor dem Lockdown noch mehr als drei Viertel der deutschen Mittelständler ihre Geschäftslage mit "gut" oder "sehr gut" bewerteten, sagt dies mittlerweile nur noch gut die Hälfte. Besonders große Sorgen machen sich der Umfrage zufolge Unternehmen aus der Metall-, Maschinenbau- und Automobilindustrie sowie aus dem Dienstleistungsgewerbe.
Aber es gebe auch Lichtblicke, betonen die Studienautoren: Bislang scheine die Krise kaum negative Auswirkungen auf das Baugewerbe zu haben. Auch in der Chemie-, Pharma- und Kunststoffindustrie sehe es noch relativ gut aus. "Insgesamt erfasst die Corona-Pandemie den Mittelstand aber wie kaum eine Krise zuvor", so das Fazit der Studie.
Die Förderbank KfW hatte anhand einer Umfrage jüngst mitgeteilt, dass 58 Prozent der etwa 3,8 Millionen Mittelständler in Deutschland im März Umsatzeinbußen hatten. Im Schnitt ging kleinen und mittleren Firmen etwa die Hälfte der Erlöse verloren, die in diesem Monat üblich sind. Insgesamt büßte der Mittelstand nach KfW-Berechnungen etwa 75 Milliarden Euro ein und damit zwei Prozent seiner Jahresumsätze.
Do, 07.05.2020, 09:02: Maschinenbauer: Lockerung von Corona-Regeln "wichtiges Zeichen"
Die Maschinenbauer in Deutschland begrüßen die beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "Sie sind ein erstes wichtiges Zeichen für eine mittelfristige Rückkehr zur Normalität, besonders im betrieblichen Alltag von Unternehmen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VDMA, Thilo Brodtmann, am Mittwoch.
Vor allem die Öffnung der Schulen sei eine wesentliche Entlastung für die Beschäftigten. Zugleich warnte Brodtmann davor, dass die Verantwortung der Bundesländer für weitere Lockerungen "nicht zu einem Wildwuchs von Regeln für die Unternehmen führen" dürfe.
Bund und Länder verständigten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Mi, 06.05.2020, 09:44: Corona-Pandemie reißt Schaeffler tief in rote Zahlen
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie haben den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Wegen einer Wertminderung in der Automotive-Sparte und zusätzlichen Kosten für den Stellenabbau stand bei den Franken unter dem Strich ein Verlust von 184 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 137 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte.
"Die Coronavirus-Pandemie stellt uns vor bislang ungekannte Herausforderungen", sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld. Während der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 3,28 Milliarden Euro sank, sackte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund ein Fünftel auf 215 Millionen Euro ab. Das operative Ergebnis fiel damit etwas besser aus, als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten.
Wegen der Corona-Krise hatte Schaeffler bereits im März seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ausgesetzt. Eine konkrete Prognose sei weiterhin nicht möglich, hieß es nun. Zudem teilten die Franken mit, dass der Konzern die Zahl der im Rahmen des Freiwilligenprogramms in Europa abzubauenden Stellen von 1.300 auf 1.900 erhöhen will.
Mo, 04.05.2020, 13:29: Deutsche Wirtschaft bangt um Zukunft von Auszubildenden
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor Folgen der Corona-Pandemie für Auszubildende. "Wenn Einnahmen fehlen und Berufsschulen geschlossen sind, geraten bestehende Ausbildungsverhältnisse in Gefahr", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) aus einer internen Analyse des DIHK. Zudem werde es zunehmend schwerer, Angebote für das kommende Ausbildungsjahr zu sichern, das im August und September beginnt.
Den Angaben zufolge gibt es derzeit in Deutschland mehr als 1,3 Millionen Auszubildende. Im Normalfall würden etwa eine halbe Million Schulabgänger in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen.
"Betriebe sollten alle Mittel ausschöpfen, um Ausbildung weiter zu gewährleisten", heißt es in dem DIHK-Vorschlag für ein Zehn-Punkte-Programm. Denkbar seien etwa Kooperationen zwischen Firmen oder ein Übertragen der Ausbildung an eine überbetriebliche Einrichtung.
Azubis aus kleineren Einzelhandelsgeschäften könnten auch zeitweise in Supermärkten beschäftigt werden, wenn dort eine weitere Ausbildung gewährleistet sei. Zudem müssten Auszubildende aus insolventen Betrieben rasch weitervermittelt werden und im Falle von Kurzarbeit auch vom ersten Tag an Kurzarbeitergeld erhalten. Das DIHK-Papier regt laut Bericht auch an, dass der Bund Betrieben, die zusätzliche Ausbildungsplätze anbieten, einen finanziellen Bonus bieten könne.
Mo, 04.05.2020, 11:13: Rolls-Royce vor Abbau tausender Stellen
Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce prüft im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie offenbar einen drastischen Stellenabbau. Wegen der derzeitigen Krise der Luftfahrtindustrie erwäge das Unternehmen offenbar die Streichung von bis zu 15 Prozent seiner Arbeitsplätze, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person.
Das könnte den Verlust von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen bedeuten. Der MTU-Konkurrent bestätigte Bloomberg die Wahrscheinlichkeit eines Stellenabbaus, ohne nähere Details zu nennen.
Die Luftfahrtindustrie ist durch die Pandemie in die Krise gerutscht. Die Flieger der Fluggesellschaften bleiben wegen des durch Grenzschließungen verursachten Einbruchs des Reisemarktes vielerorts am Boden. Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing haben zuletzt massive Einschnitte bei der Produktion angekündigt.
Mo, 04.05.2020, 09:31: "Wirtschaftsweise" Schnitzer gegen technologieoffene Kaufprämien
Vor dem "Autogipfel" der Bundesregierung hat sich die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer gegen Kaufprämien für Neuwagen ausgesprochen. "Das ist purer Lobbyismus, genauso wie die Forderung, nun Abstriche bei Umweltauflagen zu machen", sagte die Münchner Professorin der "Rheinischen Post" (Montag). Durch Prämien etwa würden Käufe vorgezogen, die in den Folgejahren fehlten.
Die Autoindustrie habe lange "wichtige Trends wie die E-Mobilität und die Wasserstofftechnologie verschlafen". Trotzdem sprach sich Schnitzer nicht grundsätzlich gegen Hilfen für die Autoindustrie aus. "Eine Kombination von Kaufprämien zum Beispiel für Elektro-Autos, verbunden mit Investitionen in Ladeinfrastrukturen könnte schon sinnvoll sein."
An diesem Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Herstellern über Hilfen für die Autoindustrie beraten. Im Fokus steht eine Kaufprämie.
Mi, 29.04.2020, 13:02: „Angst vor Untergang“: Wirtschaftsverbände appellieren an Politik
Mehrere Wirtschaftsverbände haben vor Beratungen von Bund und Ländern über Wege aus der Corona-Krise Alarm geschlagen und ein klares Signal für ein zügiges Wiederanfahren der Wirtschaft gefordert. In einem Schreiben an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) heißt es: "Jede Woche, die der Lockdown weiter andauert, kostet die deutsche Volkswirtschaft einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Wertschöpfung." Keine Volkswirtschaft der Welt könne dies über Monate aushalten, ohne nachhaltigen Schaden und auch erhebliche Wohlstandsverluste hinzunehmen. "Die Unternehmen erwirtschaften gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die notwendige finanzielle Grundlage, ohne die unser Staat nicht überlebensfähig ist."
Das Schreiben der Verbände - darunter der Hotel- und Gaststättenverband, der Handelsverband, der Gesamtverband der Textil- und Modeindustrie und der Außenhandelsverband, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Sie wenden sich darin "in tiefer Sorge" um das Fortbestehen der Unternehmen an Bund und Länder. "Seit Mitte März befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer katastrophalen Ausnahmesituation." Die Verbände warnen vor einer Verschiebung von Entscheidungen über weitere Lockerungen auf kommende Woche.
"Die Angst in den Unternehmen vor dem Untergang schlägt in tiefe Verzweiflung und mitunter auch in Fassungslosigkeit um, wenn existenzielle Entscheidungen im Wochentakt vertagt werden", heißt es. "Für viele mittelständische Unternehmen schlägt die Stunde der Entscheidung, ob sie noch hoffen können oder die Reißleine ziehen müssen. Die derzeitige Perspektivlosigkeit und das völlige Fehlen jeglicher Planbarkeit ersticken unternehmerische Kreativität und Zuversicht. So kann und darf es nicht weitergehen."
Die Politik habe zu Beginn der Krise rasch und mit Augenmaß reagiert und mit ihren Entscheidungen ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Pandemie Deutschland nicht so heftig und dramatisch getroffen habe, wie dies in anderen Ländern der Fall gewesen sei. "Jetzt geht es darum, mit dem gleichen Augenmaß das wirtschaftliche Leben ab dem 4. Mai zu reaktivieren. Deutschland braucht eine klare Perspektive für den Re-Start jetzt."
Mi, 29.04.2020, 11:11: Corona-Krise sorgt für heftigen Gewinneinbruch bei Daimler
Die Coronavirus-Krise hat bei Daimler auch unter dem Strich für einen herben Gewinneinbruch gesorgt und den Autobauer nur knapp an einem Verlust vorbeischrammen lassen. Im ersten Quartal stürzte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn auf nur noch 94 Millionen Euro ab, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr waren es noch rund 2,1 Milliarden Euro gewesen. Der Umsatz ging im Vergleich dazu nur leicht um sechs Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zurück.
Daimler hatte im ersten Quartal nur 644.300 Autos und Nutzfahrzeuge verkaufen können. Das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erste vorläufige Zahlen hatte der Konzern bereits vergangene Woche veröffentlicht und dabei auch schon angekündigt, dass man wegen der Coronavirus-Pandemie sowohl bei Absatz und Umsatz als auch beim Gewinn 2020 unter dem Vorjahreswert liegen werde.
Di, 28.04.2020, 11:39: Continental mit besseren Zahlen im ersten Quartal als zunächst befürchtet
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im ersten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Der Umsatz ging auf 9,84 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern am Montag überraschend aufgrund vorläufiger Zahlen mitteilte. Zuvor hatte Conti Anfang April bekanntgegeben, die Erlöse dürften von Januar bis Ende März nur zwischen 9,4 und 9,8 Milliarden Euro betragen haben.
Dennoch spürte Conti die Corona-Krise enorm: Bereinigt um Verkäufe und Wechselkurseffekte ging der Umsatz zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent zurück. Auch beim operativen Ergebnis war das erste Quartal bei genauerem Hinsehen nicht so düster wie noch zuvor gedacht. Statt nur zwischen 2 und 3 Prozent Marge beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte Conti 4,4 Prozent.
Ende März verfügte Conti zudem über flüssige Mittel in Höhe von 2,53 Milliarden Euro. Für den 29. Februar hatten die Hannoveraner zuvor einen Wert von rund 2,3 Milliarden Euro angegeben. Die ungenutzten Kreditlinien beliefen sich demnach zum Ende des Quartals auf 4,3 Milliarden Euro. Einen neuen Ausblick will Conti wegen der Unsicherheit um die Covid-19-Pandemie weiter nicht geben.
Anleger entschlossen sich nach kurzer Bedenkzeit dafür, den Daumen zu heben. Zu Handelsschluss legte der Aktienkurs von Continental um sechs Prozent zu.
Di, 28.04.2020, 09:31: Corona-Pandemie und schwache Weltkonjunktur belasten DMG Mori
Der Maschinenbauer DMG Mori hat im ersten Quartal wegen der Corona-Krise erhebliche Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Wie so viele Unternehmen zuvor zog auch DMG Mori die Prognose für das laufende Jahr zurück. Neben der Pandemie, die zu Produktionsausfällen führte, wirkte sich auch die seit einiger Zeit anhaltende schwache Weltkonjunktur negativ auf den Maschinenbau aus, teilte DMG Mori am Dienstag in Bielefeld mit. Das Ergebnis nach Steuern halbierte sich im ersten Quartal auf 17,2 Millionen Euro ebenso wie das operative Ergebnis (Ebit), welches auf 25,3 Millionen Euro sank.
Der Auftragseingang nahm um 38 Prozent auf rund 440 Millionen Euro ab. Der Umsatz sank um 27 Prozent auf 458 Millionen Euro. Der Rückgang ist auch zum Teil darauf zurückzuführen, dass Maschinen wegen der internationalen Grenzschließungen sowie von Kundenseite verfügten Fabrikschließungen nicht mehr ausgeliefert werden konnten, wie DMG Mori erklärte. Engpässe bei Transport und Logistik hätten dabei zusätzlich eine Rolle gespielt. Per Ende März lag der Auftragsbestand bei knapp 1,2 Milliarden Euro, was laut DMG Mori rechnerisch einer Reichweite von durchschnittlich fünf Monaten entspricht. Das Unternehmen hat die Produktion in Europa für April ausgesetzt. Sie soll planmäßig zum 4. Mai wieder aufgenommen werden.
Mo, 27.04.2020, 11:43: Daimler will die Hauptversammlung am 8. Juli online abhalten
Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler will seine Hauptversammlung nun am 8. Juli abhalten. Diese werde online stattfinden und die Aktionäre würden noch fristgerecht eingeladen, sagte ein Daimler-Sprecher auf Nachfrage am Freitag. Am bisherigen Dividendenvorschlag von 0,90 Euro pro Aktie hält der Stuttgarter Konzern demnach weiter fest. Ursprünglich hatte das Aktionärstreffen am 1. April in Berlin stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Zuvor hatte die Branchenzeitung "Automobilwoche" über den neuen Termin berichtet.
Im ersten Quartal hatte die Corona-Krise mit Produktionsstopps und wegfallender Nachfrage den Gewinn von Daimler heftig einbrechen lassen, vor Zinsen und Steuern rutschte das Ergebnis laut vorläufigen Zahlen um fast 78 Prozent auf 617 Millionen Euro ab. Bereits 2019 hatte der Dax-Konzern unter dem Strich vor allem wegen Kosten für die Dieselaffäre und Anlaufproblemen bei wichtigen Modellen nur noch 2,4 Milliarden Euro Gewinn gemacht, rund zwei Drittel weniger als ein Jahr davor.
Mo, 27.04.2020, 10:23: Salzgitter erwartet wegen Corona-Krise Verlust
Der Stahlkonzern Salzgitter erwartet wegen den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für das laufende Geschäftsjahr rote Zahlen. Vor Steuern dürfte ein "beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger" Millionen-Euro-Verlust stehen, teilte das Unternehmen am Freitag in Salzgitter mit. Ende März hatte das Unternehmen bereits seine ursprüngliche Prognose zurückgezogen.
Die kommenden Quartale würden von den globalen Beschränkungen der Wirtschaft geprägt sein. Aus diesem Grund fährt Salzgitter ab Mai die Produktion in weiten Teilen des Konzerns herunter, darunter auch in der größten Sparte Flachstahl. Zudem werde Kurzarbeit beantragt.
Noch weitgehend unbeeinträchtigt von der Corona-Krise zeigte sich Salzgitter im ersten Quartal. Hier fiel vorläufigen Zahlen zufolge ein Verlust vor Steuern von 31,4 Millionen Euro an, wie es weiter hieß. Im Vorjahr stand hier ein Gewinn von knapp 126 Millionen Euro. Dabei sank der Beitrag aus der Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis wegen negativer Bewertungseffekte erheblich. Bereinigt darum hätte das Minus bei 16 Millionen Euro gelegen. Der Außenumsatz sank von 2,3 auf 2,1 Milliarden Euro. Detaillierte Zahlen will Salzgitter am 13. Mai veröffentlichen.
Mi, 22.04.2020, 09:39: Importeure schlagen dreistufiges Anreizprogramm zum Autokauf vor
Die Auto-Importeure haben ein dreistufiges staatliches Anreizprogramm zum Autoverkauf vorgeschlagen. Nach der Corona-Krise sei ein automobiles Konjunkturprogramm notwendig, das schnell beim Handel und den Kunden ankomme, sagte der Präsident des Branchenverbands VDIK, Reinhard Zirpel, am Dienstag in Bad Homburg bei Frankfurt. Es bestehe die Sorge, dass sich Kunden in unsicheren Zeiten gerade bei alternativen Antrieben zurückhalten könnten.
Zunächst solle der Staat seinen Anteil an der bereits bestehenden Kaufprämie für Elektroautos verdoppeln, schlägt der VDIK vor. Die Höchstförderung würde so auf 9000 Euro pro Fahrzeug steigen, von denen die Hersteller wie bislang 3.000 Euro zu tragen hätten. Als zweite Förderkategorie sollten Kaufanreize für Fahrzeuge gesetzt werden, die weniger als 95 Gramm CO2/km ausstoßen. Dies treffe beispielsweise auf viele Kleinwagen und Hybride zu.
Als dritte Stufe schwebt den Importeuren eine klassische Abwrackprämie für ältere Fahrzeuge vor, die gegen Verbrenner mit den neueren Abgasnormen Euro6d und Euro 6dTemp eingetauscht werden. So könnten Stickoxid-Emissionen weiter gesenkt werden, erklärte Zirpel. Zum Eintauschen in Betracht kämen Altfahrzeuge mit Abgasnorm Euro 4 und schlechter, erläuterte ein Verbandsprecher. Diese Fahrzeuge durften bis Ende 2010 erstmalig zugelassen werden. Zur Höhe der möglichen Fördersätze äußerte sich der Verband nicht.
Mi, 22.04.2020, 08:56: Stimmung in Metallindustrie bricht "beispiellos schnell" ein
Die Stimmung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist in der Corona-Krise drastisch eingebrochen. Das vom Branchenverband Vbm erhobene Geschäftsklima sackte binnen Monatsfrist um 24,1 Punkte auf Minus 29,5 ab, wie der Arbeitgeberverband Vbm mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung 1991.
Die Schnelligkeit des Einbruchs sei "beispiellos", sagte Vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Die Unternehmen wurden durch die Corona-Krise mit voller Wucht getroffen", betonte er. "Die Warenströme kamen praktisch über Nacht zum Erliegen."
Vor allem die Erwartungen zogen den Index nach unten. Sie gaben um 38,2 auf Minus 41,1 Punkte nach. Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich um zehn Punkte auf Minus 17,9. Die absoluten Werte des Index stellen keine Rekorde dar, in der Finanzkrise 2009 waren sie auf noch tiefere Werte gesunken, das aber langsamer.
Am schlechtesten sind Lage und Erwartungen bei Automobilindustrie und Maschinenbau. In der Elektronikindustrie sind vor allem die Erwartungen äußerst pessimistisch. Noch am besten stellt sich die Lage bei den Herstellern von Metallerzeugnissen dar.
Die staatlichen Liquiditätshilfen seien derzeit "existenziell", sagte Brossardt. "Der Metall- und Elektroindustrie und Bayern insgesamt steht in der Corona-Krise noch eine harte Zeit bevor."
Di, 21.04.2020, 09:49: Autozulieferer Leoni bekommt Staatsbürgschaft über 330 Millionen Euro
Der schon vor dem Ausbruch des Coronavirus wirtschaftlich in schwieriges Fahrwasser geratene Autozulieferer Leoni hat eine staatliche Kreditbürgschaft über 330 Millionen Euro erhalten. Die Bürgerschaft sei von der Bundesregierung sowie den Landesregierungen von Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gewährt worden, teilte Leoni mit.
Die Bürgschaft sei notwendig geworden, weil die meisten Leoni-Kunden ihre Produktion zurückgefahren hätten und damit signifikante Absatzrückgänge zu verzeichnen gewesen seien.
Leoni stellt mit weltweit 95.000 Mitarbeitern unter anderem elektronische Bordnetze für die Automobilindustrie her. Im Rahmen eines Sanierungskonzeptes hatte sich das Unternehmen Ende vergangenen Jahres von rund 2.000 Mitarbeitern getrennt, wie ein Sprecher am Montag sagte. Während der Kredit-Laufzeit bis 2022 verzichte Leoni de facto auf Dividendenzahlungen. Temporäre Werksschließungen und Kurzarbeit sind ebenfalls Teil des Konzeptes.
"Wir haben frühzeitig auf die Ausbreitung von Covid-19 reagiert und eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um unsere Mitarbeiter zu schützen und unsere Liquidität und damit den Fortbestand des Geschäftsbetriebs von Leoni zu sichern", sagte Vorstandschef Aldo Kamper. "Die schnelle finanzielle Unterstützung wird dazu beitragen, die außerordentlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zu bewältigen", sagte er.
Restrukturierungsvorstand Hans-Joachim Ziems sagte dem 'Handelsblatt': "Damit werden wir gut über die Runden kommen." Leoni habe konservativ geplant. "Ich denke, dass das Volumen ausreicht, um bis ins Jahr 2023 hinein gut finanziert zu sein." Dann werde Leoni auch in der Lage sein, mit guten operativen Zahlen die Kredite zu refinanzieren und zurückzuzahlen.
Fr, 17.04.2020, 10:54: Porsche bringt wegen Coronakrise weniger Autos an die Kunden
Nach einem guten Start ins Jahr hat die Coronavirus-Pandemie den Sportwagenbauer Porsche im März noch spürbar ausgebremst. Der Rückgang der Verkaufszahlen im ersten Quartal fiel letztlich allerdings nicht so stark aus wie befürchtet. Gut 53.000 Autos lieferte Porsche von Januar bis Ende März weltweit an die Kunden aus. Das waren fünf Prozent weniger als im ersten Quartal 2018, wie der Autobauer am Freitag in Stuttgart mitteilte. Vorstandschef Oliver Blume war zuletzt allerdings sogar von einem Zehn-Prozent-Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgegangen.
Deutliche Einbrüche um 17 beziehungsweise 20 Prozent verbuchte der Autobauer nun im wichtigsten Einzelmarkt China und in den USA. In Europa konnte man dagegen noch vom sehr starken Jahresbeginn profitieren und trotz Corona ein Plus von 20 Prozent verbuchen. Allerdings war da auch das Vorjahresquartal ausgesprochen schwach ausgefallen. Porsche hatte Anfang 2019 noch mit den Auswirkungen der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP zu kämpfen, was sich ebenfalls auf die Auslieferungszahlen auswirkte.
Am stärksten laufen weiterhin die SUVs. Der Geländewagen Cayenne war mit gut 18 400 Exemplaren im ersten Quartal das meistverkaufte Modell. Dahinter folgte mit gut 15.500 Exemplaren das etwas kleinere Modell Macan. Der elektrische Taycan, seit Ende letzten Jahres auf dem Markt, wurde knapp 1.400 Mal ausgeliefert.
Fr, 17.04.2020, 09:28: Auszahlung von Soforthilfe-Zuschüssen des Bundes in Sachsen gestoppt
Auch in Sachsen sind betrügerische Webseiten zur Beantragung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen aufgetaucht. "Die Auszahlung der Soforthilfe-Zuschüsse des Bundes wird bis zur Klärung des Sachverhaltes gestoppt", teilte die Sächsische Aufbaubank (SAB) am Donnerstagabend mit. "Die Darlehen des Freistaates Sachsen sind davon nicht betroffen." Die Bank habe "alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um Fehlleitungen öffentlicher Mittel zu vermeiden".
Anträge für beide Programme könnten weiterhin gestellt werden, erklärte die Bank. Um Schäden zu vermeiden, sollten Antragsteller beim Aufrufen der Webseite zur Antragstellung auf die korrekte Schreibweise der Internetadresse der SAB achten.
Zuvor war in Nordrhein-Westfalen nach Betrügereien das Soforthilfe-Programm für kleine Betriebe in der Corona-Krise zeitweise gestoppt worden. An diesem Freitag soll es wieder anlaufen und dann auch besser vor Betrug geschützt sein.
Noch vor einer Woche hatte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) gesagt, im Freistaat gebe es bisher keine Erkenntnisse zu möglichen Betrugsversuchen. Sachsen habe verglichen mit anderen Bundesländern auch den Vorteil, dass Anträge nur über ein Förderportal möglich seien.
Do, 16.04.2020, 12:46: Prognose: Corona trifft Halbleitermarkt - aber Router boomen
Die Corona-Krise hinterlässt laut einer Prognose auf dem Halbleitermarkt ungleichmäßige Spuren. Je nach Bereich stehen für 2020 Rückgänge von bis zu 27 Prozent oder Zuwächse bis 11 Prozent im Raum, wie aus Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey hervorgeht. Insgesamt gehen die Berater aber von einem Schrumpfen des zuletzt mehr als 400 Milliarden Dollar schweren Gesamtmarkts um 5 bis 15 Prozent aus.
Besonders hart wird es der Prognose nach die Bereiche drahtlose Kommunikation - also vor allem Smartphones - und Chips für den Automobilbereich treffen. Hier geht es im schlimmsten Fall um 26 beziehungsweise 27 Prozent nach unten.
Der größte Teilmarkt, Halbleiter für PCs und Server, bleibt demnach je nach Szenario fast stabil oder schrumpft nur vergleichsweise schwach. Bei Chips für die Bereiche Industrie sowie Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sind etwas stärkere Rückgänge zu erwarten.
Nur das kleinste Marktsegment kann von der aktuellen Entwicklung profitieren: Im Bereich der kabelgebundenen Kommunikation geht es der Prognose zufolge um 8 bis 11 Prozent nach oben. Der Grund: Wegen der Corona-Pandemie müssen demnach unter anderem Firmen mehr in Sicherheit investieren, weil mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Zudem kaufen die Verbraucher mehr Router.
Do, 16.04.2020, 11:14: Industrieverband begrüßt Corona-Lockerungen - Kritik an Details
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die ersten Lockerungen in der Corona-Krise für einige Wirtschaftszweige unterm Strich begrüßt, aber auch Kritik an einzelnen Regelungen geäußert. "Mir erschließt sich die 800-Quadratmeter-Grenze zum Beispiel nicht", sagte Industriepräsident Dieter Kempf am Donnerstag im Deutschlandfunk. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder zu öffnen.
Zur Begrenzung des individuellen Ansteckungsrisikos sei diese Größe aber kaum geeignet, sagte Kempf. Stattdessen hätten andere Kriterien - wie etwa die Ausarbeitung von Hygiene-Konzepten - eher ausschlaggebend sein sollen. Auch eine "verbindliche Ansage" zum Tragen von Mundschutz etwa in Geschäften des Einzelhandels hätte er sich gewünscht, so Kempf. Handel und Gastronomie hatten zuvor Kritik an den aus ihrer Sicht zum Teil unzureichenden Lockerungen geäußert.
Die "klaren Entscheidungen" zur Öffnung seien aber grundsätzlich positiv zu bewerten, sagte der BDI-Chef. Nun gebe es einen verbindlichen Fahrplan. Die Unternehmen sollten die Zeit nutzen, um Schutzmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter ebenso wie für Kunden zu installieren. "Das scheint mir sehr wichtig", sagte Kempf.
Mi, 15.04.2020, 11:39: BASF spendet über 100 Millionen Atemschutzmasken
Im Rahmen der BASF-Hilfsaktion „Helping Hands“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie spendet BASF 100 Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken an Deutschland. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärt. Zusätzlich spendet BASF dem Bundesland Rheinland-Pfalz, in dem die Unternehmenszentrale in Ludwigshafen liegt, eine Million Masken. Diese werden in China eingekauft und für den Versand nach Deutschland vorbereitet.
Die erste Maskenlieferung erwartet BASF voraussichtlich Anfang nächster Woche am Flughafen Frankfurt. BASF kommt für die Kosten des Einkaufs und des Transports der Masken auf. Die Verteilung der Masken erfolgt über das Bundesministerium für Gesundheit und in Rheinland-Pfalz durch das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung. Insgesamt engagiert sich BASF weltweit mit einer Summe von etwa 100 Millionen Euro in der Pandemie-Bekämpfung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Produktion von Hand-Desinfektionsmitteln. BASF hat hierfür an Standorten wie Ludwigshafen, Düsseldorf und Münster-Hiltrup in kurzer Zeit neue Kapazitäten geschaffen und kann mit den erworbenen Rohstoffen bis zu eine Million Liter produzieren. Rund 150.000 Liter wurden bereits in der Metropolregion Rhein-Neckar und von anderen BASF-Standorten an Kliniken und weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens (Ärzte, Pflegeheime) kostenlos verteilt.
Deutschlandweit werden nun auch Desinfektionsmittel über den digitalen Marktplatz des Verbands der Chemischen Industrie (Notversorgung Desinfektionsmittel) kostenlos vermittelt. Weltweit stellt BASF derzeit pro Woche rund 175.000 Liter Desinfektionsmittel kostenfrei zur Verfügung.
Mi, 15.04.2020, 09:31: Industrie fordert von Politik verbindlichen Fahrplan für Neustart
Industriepräsident Dieter Kempf hat vor den Beratungen von Bund und Ländern einen verbindlichen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise gefordert. Er warnte außerdem vor schweren Schäden für die Wirtschaft. "Für den unternehmerischen Neustart bedarf es einer möglichst klaren zeitlichen Vorgabe durch die Politik", sagte Kempf der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Unternehmen müssen bald wissen, in welchen Stufen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder anlaufen soll - und zwar einheitlich in der Bundesrepublik."
Ziel müsse ein verbindlicher Planungshorizont für die Unternehmen sein. "Wenn wir es nicht schaffen, schon bald den Stillstand von Wirtschaft und Gesellschaft stufenweise wieder aufzuheben, drohen erhebliche Konsequenzen für unsere Unternehmen."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus beraten. Mit Spannung erwartet wird, ob und welche Art von Fahrplan es geben wird, um die einschneidenden Maßnahmen zu lockern. Auch viele Geschäfte mussten schließen.
"Die Unternehmen wissen um die Bedeutung von Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte Kempf. "Sie werden deshalb alle Maßnahmen treffen, um den Wiederanlauf industrieller Produktion ohne Gesundheitsgefahren zu ermöglichen."
Für die deutsche Industrie stelle sich beim Neustart die Herausforderung, dass Wertschöpfungsketten in besonderer Weise international und EU-weit aufgestellt seien, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. "Dieses effiziente Zusammenspiel macht die Wettbewerbsfähigkeit großer Teile unserer Industrie aus. Dieses Zusammenspiel darf keineswegs in Gefahr geraten durch künstliche Einteilungen in vermeintlich systemrelevante und nicht-systemrelevante Branchen." Der Wieder-Hochlauf industrieller Produktionsverbünde sei die eigentliche Herausforderung. "Vorrangig müssen Logistikketten reibungslos funktionieren."
Di, 14.04.2020, 11:11: Ford erwartet hohen Verlust - Aktien unter Druck
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford erwartet wegen der Corona-Krise einen hohen Quartalsverlust. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern dürfte in den drei Monaten bis Ende März mit rund 600 Millionen Dollar (550 Mio Euro) im negativen Bereich liegen, warnte Ford am Montag. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Konzern noch einen Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar gemacht. Anleger reagierten nervös, die Aktie fiel zunächst um rund fünf Prozent.
Finanzchef Tim Stone betonte, dass Ford bilanziell gut aufgestellt sei. Die Barreserven dürften ausreichen, um in der Krise auch ohne neue Finanzmittel mindestens bis Ende September zu bestehen. Die Corona-Pandemie belastet das Geschäft enorm - im ersten Quartal lieferte Ford 21 Prozent weniger Autos an Händler. Die Ausbreitung des Virus hat zudem die Produktion weitgehend zum Erliegen gebracht. Wann die Fabriken in den USA wieder öffnen können, ist unklar.
Di, 14.04.2020, 09:13: Chinas Exporte sinken nicht so stark wie befürchtet
Chinas Außenhandel ist von der Corona-Krise im März deutlich schwächer als befürchtet getroffen worden. Die Ausfuhren seien im März in US-Dollar gerechnet im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent gesunken, teilte die chinesische Zollverwaltung am Dienstag in Peking mit. Analysten hatten im Mittel einen deutlich stärkeren Einbruch um 13,9 Prozent erwartet.
Das Minus war zudem nicht mehr so groß wie noch im Januar und Februar, als die Ausfuhren in Dollar gerechnet um 17,2 Prozent eingebrochen waren. Die beiden Monate werden wegen des chinesischen Neujahrsfests als ein gemeinsamer Zeitraum gerechnet.
In der Landeswährung Yuan gerechnet sanken die Exporte im März um 3,5 Prozent im Jahresvergleich, während Analysten mit einem Rückgang um 12,8 Prozent gerechnet hatten. Deutlich besser als erwartet zeigten sich auch die Importe. Diese gingen in US-Dollar gerechnet um 0,9 Prozent zurück - in Yuan gemessen legten sie sogar um 2,4 Prozent zu.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wurde zu Beginn des Jahres hart von der Corona-Pandemie getroffen. Große Teile der Wirtschaft waren lahmgelegt. Der Rückgang des Handels ist eine Folge der Maßnahmen der Regierung in Peking zur Eindämmung der Corona-Pandemie und eines krisenbedingten Einbruchs des Welthandels.
Do, 09.04.2020, 11:11: SAP senkt wegen Coronakrise den Jahresausblick - 1. Quartal noch solide
Der Softwarekonzern SAP blickt vor dem Hintergrund der Coronakrise vorsichtiger auf das laufende Jahr. Beim Umsatz (Non-IFRS) sei nun währungsbereinigt mit 27,8 bis 28,5 Milliarden Euro zu rechnen, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend in Walldorf mit. Zuvor hatte SAP mit mehr als 29 Milliarden Euro gerechnet nach 27,63 Milliarden Euro im Vorjahr.
Beim Betriebsergebnis (Non-IFRS) rechnet das Unternehmen nun mit währungsbereinigt 8,1 bis 8,7 Milliarden Euro (zuvor 8,9 bis 9,3). 2019 hatte es bei 8,21 Milliarden Euro gelegen. Aufgrund der großen Unsicherheit rund um die Coronakrise seien alle Zahlen für 2020 Näherungswerte, hieß es weiter.
Die Geschäftstätigkeit in den ersten beiden Monaten des ersten Quartals sei aber noch solide gewesen. Zum Ende des ersten Quartals hätten sich die Auswirkungen der Coronakrise dann rasch verstärkt.
So legte der Umsatz (Non-IFRS) im ersten Jahresviertel noch um währungsbereinigt fünf Prozent auf 6,52 Milliarden Euro zu. Der Betriebsgewinn (Non-IFRS) sank währungsbereinigt um ein Prozent auf 1,48 Milliarden Euro.
Do, 09.04.2020, 10:02: Export legt im Februar zu - Corona-Krise bremst aber Handel mit China
Deutsche Unternehmen haben vor der Eskalation der Corona-Krise in Europa insgesamt mehr Waren ausgeführt. Die Exporte stiegen im Februar um 0,4 Prozent auf 109,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Erste Effekte der Pandemie zeigten sich den Angaben zufolge aber im Handel mit der im Februar besonders von dem neuen Virus betroffenen Volksrepublik China.
Die Ausfuhren in das Land sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, die Importe aus China verringerten sich um 12,0 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist einer der wichtigsten Einzelmärkte für Waren "Made in Germany". Ein Exportplus von 0,8 Prozent gab es im Februar hingegen im Handel mit Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Importe nach Deutschland verringerten sich insgesamt um 2,9 Prozent auf 88,5 Milliarden Euro.
Di, 07.04.2020, 10:32: Ifo-Umfrage: Industrie erwartet Einbruch der Produktion
Die deutsche Industrie erwartet laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wegen der Corona-Krise in den kommenden drei Monaten einen massiven Rückgang der Produktion. Wie das Forschungsinstitut am Dienstag in München mitteilte, sackte der Index der Produktionserwartungen im März um 22,8 Punkte auf minus 20,8 Punkte ab. Dies sei der schärfste Einbruch seit Beginn der Umfrage im Jahr 1991.
Selbst in der Weltfinanzkrise habe der Index im November 2008 nur um 13,3 Punkte nachgegeben, hieß es weiter. Nach Ansicht der Wirtschaftsforscher könnte die tatsächliche Produktion der nächsten Monate noch stärker einbrechen, als der Index-Wert erwarten lasse. "Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen", sagt der Leiter der Befragungen, Klaus Wohlrabe.
Obwohl den Umfrageergebnissen zufolge alle Branchen die Folgen der Corona-Krise zu spüren bekamen, blickten die Autobauer besonders pessimistisch in die Zukunft. Gleiches gilt für die Gummi- und Kunststoffindustrie, sowie den Maschinenbau. Die Unternehmen sind in der Corona-Krise gleichermaßen von einem starken Nachfrageausfall und der Störung der weltweiten Lieferketten betroffen.
Lichtblicke gebe es in der Chemie-Branche, die sich laut Wohlrabe weniger von den Folgen der Corona-Epidemie betroffen sieht. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie habe sich der Index, trotz leichter Rückgänge, sogar noch im positiven Bereich halten können.
Di, 07.04.2020, 10:11: Airbus unterbricht Produktion in Bremen und Stade wegen Corona
Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus unterbricht der Flugzeugbauer Airbus seine Produktion in Bremen und Stade. "Mit diesen Maßnahmen reagiert das Unternehmen auf verschiedene Umstände, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie stehen", teilte das Unternehmen am Montag mit. Auch am US-Standort Mobile (Alabama) wird die Produktion vorübergehend gestoppt.
An den Standorten seien die Lagerbestände hoch. Außerdem verwies der Konzern auf "Empfehlungen der jeweiligen Regierungen sowie Anforderungen, die sich auf verschiedene Phasen des gesamten industriellen Produktionsflusses auswirken".
In Bremen ruhten Produktions- und Montagearbeiten der Zivilflugsparte seit Montag bis zum 27. April, so der Luftfahrt- und Rüstungskonzern weiter. In Stade habe die Pause bereits am Sonntag begonnen und dauere bis zum 11. April. "In den Wochen danach wird in einigen Produktionsabteilungen jeweils tageweise nicht gearbeitet", hieß es. "Geschäftskritische Tätigkeiten" liefen aber weiter. In Mobile werde die Produktion der Modelle A220 und A320 von dieser Woche an und bis zum 29. April ausgesetzt. Auch dort werden aber einige Arbeiten weitergeführt - "in Übereinstimmung mit geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften (Social Distancing)", wie Airbus betonte.
Zuvor hatte das Unternehmen bereits vorüberegehend die Flugzeugproduktion in Frankreich und Spanien ausgesetzt und deshalb auch die Fertigung neuer Tragflächen in den Flügelwerken in Großbritannien und Deutschland gedrosselt. Airbus hatte im Zuge der Coronavirus-Krise seine Prognose für das laufende Jahr gestrichen. Zudem soll die für 2019 geplante Dividende von 1,80 Euro je Aktie nicht gezahlt werden. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Milliarden Euro will sich Airbus weitere Liquidität sichern.
Di, 07.04.2020, 5:45: Finanzminister suchen Kompromiss bei EU-Krisenhilfen
Die Finanzminister der Eurogruppe und der übrigen EU-Länder beraten am Dienstag (von 15.00 Uhr an) über weitere finanzielle Hilfen in der Corona-Wirtschaftskrise. Zur Debatte steht nach Angaben des Eurogruppen-Vorsitzenden Mario Centeno ein "Sicherheitsnetz" für EU-Staaten im Wert von rund einer halben Billion Euro.
Erwogen werden zum einen vorsorgliche Kreditlinien aus dem Eurorettungsfonds ESM für den Fall, dass einzelne Länder im Kampf gegen die Pandemie Schwierigkeiten am Finanzmarkt bekommen. Darüber hinaus stehen ein Krisenfonds bei der Europäischen Investitionsbank und EU-Unterstützung für Kurzarbeiter zur Debatte.
Noch keine Einigung gibt es in der Streitfrage, ob es europäische Gemeinschaftsanleihen zur Bewältigung der Krise geben soll. Einige südliche EU-Länder fordern dies, und Frankreich hat als Kompromiss vorgeschlagen, das Instrument befristet und gezielt nur in der Corona-Krise zu nutzen. Deutschland, die Niederlande, Österreich und Finnland lehnen sogenannte Corona-Bonds jedoch ab.
Einigen sich die Finanzminister, wollen sie ihre Vorschläge den EU-Staats- und Regierungschefs zur Entscheidung vorlegen.
Mo, 06.04.2020, 10:53: Opel-Mutterkonzern PSA nimmt Milliardenkredit auf
Der Opel-Mutterkonzern PSA hat wegen der weltweit grassierenden Coronavirus-Pandemie seinen finanziellen Spielraum mit einer zusätzlichen Kreditlinie erhöht. Der Autobauer stärke mit einem neuen Konsortialkredit in Höhe von drei Milliarden Euro seine finanzielle Sicherheit, wie PSA am Montag in Rueil-Malmaison mitteilte. Mit dieser Kreditlinie, die zunächst zwölf Monate laufen soll und zweimal um jeweils drei Monate verlängert werden kann, summiere sich der Kreditrahmen auf insgesamt sechs Milliarden Euro, hieß es.
"Diese Maßnahme stärkt unsere Fähigkeit, uns dieser außergewöhnlichen Situation zu stellen und die Zukunft vorzubereiten", sagte Finanzchef Philippe de Rovira laut Mitteilung.
Der französische Autobauer will seine wegen der Covid-19-Pandemie geschlossenen Autofabriken wieder anlaufen lassen, wie er Ende März mitgeteilt hatte. Es werde dafür ein Fahrplan erarbeitet, konkrete Termine blieben aber bislang offen. Der Peugeot-Hersteller hatte Mitte März 15 Autowerke in ganz Europa geschlossen. In Deutschland waren die Standorte Rüsselsheim und Eisenach betroffen. Auch Werke in Spanien, Frankreich, Portugal, Großbritannien und in der Slowakei machten dicht.
Mo, 06.04.2020, 10:07: BMW-Verkäufe brechen um mehr als 20 Prozent ein
BMW hat von Januar bis Ende März 20,6 Prozent weniger Autos verkauft als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Die Corona-Pandemie habe im Februar den Absatz in China einbrechen lassen, im März seien die Folgen in Europa und den USA deutlich spürbar, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. "In Europa sind derzeit aufgrund des Coronavirus rund 80 Prozent aller Händlerbetriebe geschlossen, in den USA sind es circa 70 Prozent."
In den BMW-Werken in Europa und Nordamerika steht die Produktion. Der Konzern passe sein Produktionsvolumen flexibel der Nachfrage an, sagte Finanz- und Vertriebsvorstand Pieter Nota. "In China sehen wir mit einem starken Auftragseingang die ersten Anzeichen einer Erholung." Wichtig sei jetzt vor allem, die Gesundheit der Mitarbeiter, die Liquidität und den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Im ersten Quartal verkaufte der Konzern nur noch 477.111 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. In China brachen die Verkaufszahlen um 31 Prozent ein, in Europa um 18 Prozent und in den USA um 17 Prozent.
Fr, 03.04.2020, 5:50: USA wollen Herstellung von Medizinprodukten fördern
Als Lehre aus der Coronavirus-Krise will die US-Regierung die Herstellung wichtiger medizinischer Produkte wieder verstärkt in die Vereinigten Staaten zurückholen. Die Krise habe gezeigt, wie stark die USA von Lieferungen aus dem Ausland abhängig seien, sagte ein Berater von US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus.
Als Beispiele führte er unter anderem das Antibiotikum Penizillin und Beatmungsgeräte an. Jetzt müsse erst die Krise bewältigt werden, aber danach werde die Regierung die Industrie unterstützen, um "nie wieder" derart vom Ausland abhängig zu sein, sagte Navarro.
Do, 02.04.2020, 12:14: Von der Leyen kündigt neue Milliardenhilfen gegen Corona-Krise an
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat noch einmal milliardenschwere Hilfen gegen die Wirtschaftskrise angekündigt. "In dieser Coronavirus-Krise werden nur die stärksten Antworten ausreichen", erklärte von der Leyen am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Initiativen in Brüssel. "Wir müssen jedes zur Verfügung stehende Mittel nutzen."
So müsse jeder verfügbare Euro im EU-Budget gegen die Krise aktiviert werden. Alle EU-Regeln würden gelockert, damit das Geld schnell und wirksam fließen könne. Mit einem neuen "Solidaritäts-Instrument" würden zudem 100 Milliarden Euro für Jobs und Unternehmen aktiviert - gemeint ist das angekündigte Kurzarbeiter-Instrument namens "Sure". "Damit bündeln wir die Kräfte mit den Mitgliedsstaaten, um Leben zu retten und Einkommen zu schützen", erklärte von der Leyen.
Do, 02.04.2020, 7:23: Hella spürt erste Corona-Auswirkungen
Beim Licht- und Elektronikspezialisten Hella hat sich die Corona-Krise im dritten Quartal bemerkbar gemacht. Umsatz und Ergebnis waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag im westfälischen Lippstadt bei der Vorlage ausführlicher Neunmonatszahlen mitteilte.
Während die um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigten Erlöse um 4 Prozent auf rund 1,54 Milliarden Euro zurückgingen, sackte das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 21 Prozent auf 90 Millionen Euro ab. Die Marge ging um 1,3 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent zurück. Unter dem Strich brach der Überschuss um fast ein Viertel auf 51 Millionen Euro ein.
Do, 02.04.2020, 6:20: Studie: Finanzvorstände erwarten längere Durststrecke
Finanzvorstände deutscher Konzerne erwarten nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte in diesem Jahr mehrheitlich keinen Konjunkturaufschwung nach eingedämmter Corona-Krise. "60 Prozent planen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung bis ins zweite Halbjahr hinein und sehen ab 2021 eine Konjunkturerholung", teilte Deloitte am Donnerstag mit. 63 Prozent planten den Rückgang ihrer Investitionen, und "etwa die Hälfte erwartet über die kommenden 12 Monate einen Rückgang der Beschäftigtenzahl".
An der Befragung zwischen dem 10. März und dem 1. April nahmen 79 Finanzvorstände deutscher Großunternehmen teil. Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch sagte, der heftige Absturz der Geschäftsaussichten zeige sich vor allem in den Investitionsplänen. Ein Fünftel der befragten Vorstände habe auch langfristige Investitionen zurückgestellt. Acht Prozent arbeiteten schon an neuen Kreditmöglichkeiten.
Do, 02.04.2020, 5:16: Corona-Krise: Volkswagen setzt US-Produktion weiter aus
Volkswagen verlängert die Produktionspause in seinem US-Werk in Tennessee angesichts der Coronavirus-Krise um eine weitere Woche. "Die Gesundheit und Sicherheit unseres Teams bleiben unsere oberste Priorität", teilte Werksleiter Tom du Plessis am Mittwoch (Ortszeit) in Chattanooga mit.
Alle Mitarbeiter würden vorerst weiter voll bezahlt. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Produktion am 12. April wieder anlaufen. Die Werksleitung werde die Situation im Blick behalten und über Updates informieren, falls weitere Maßnahmen nötig würden, teilte du Plessis mit. Die Bänder waren am 21. März angehalten worden.
Mi, 01.04.2020, 14:09: Studie: Deutschland Schlusslicht bei Höhe des Kurzarbeitergelds
Bei der Höhe des gesetzlich gezahlten Kurzarbeitergeldes ist Deutschland nach einer aktuellen Studie Schlusslicht unter den europäischen Ländern mit vergleichbaren Regelungen. Während in Deutschland die Beschäftigten lediglich 60 oder in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts erhalten, wird nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in vielen anderem europäischen Ländern ein deutlich höheres Kurzarbeitergeld von 80 bis zu 100 Prozent bezahlt. Die Forscher des zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gehörenden Instituts drängen deshalb auf eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes in Deutschland.
Mi, 01.04.2020, 11:22: Seat startet Produktion von Beatmungsgeräten in Spanien
Die spanische VW-Tochter Seat hat mit der Herstellung von Beatmungsgeräten begonnen. Im Hauptwerk Martorell bei Barcelona sei die Produktion angelaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. 150 Beschäftigte nutzten eine Montagelinie für den Seat Leon zur Serienfertigung der Geräte. Dafür seien größere Umrüstungen nötig gewesen. Man wolle einen "Beitrag zur Entlastung des von der Coronavirus-Krise schwer getroffenen spanischen Gesundheitssystems leisten", hieß es. Die Zulassung der Geräte stehe aber noch aus. Spanien ist nach Italien das derzeit von der Pandemie am stärksten betroffene Land in Europa.
Der Bedarf an Medizintechnik ist weltweit groß. Auch in Deutschland wollen branchenfremde Firmen ihre Fertigung teilweise umstellen, um Krankenhäuser angesichts drohender Engpässe bei der Behandlung von Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen zu unterstützen. Volkswagen selbst prüft ebenfalls, mit 3D-Druckern Teile und Kunststoff-Elemente für Beatmungsgeräte zu fertigen.
Mi, 01.04.2020, 9:40: Bitkom: Coronavirus wird Digitalisierung Deutschlands vorantreiben
Die Folgen der Bekämpfung des Coronavirus können nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom die Digitalisierung in Deutschland erheblich fördern. "Die Coronakrise hat uns die Bedeutung digitaler Technologien für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft sehr klar vor Augen geführt. Die Krise ist ein Weckruf, die Digitalisierung nun massiv voranzutreiben", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Mittwoch in Berlin. "Wir haben uns in der Vergangenheit zu viel Zeit bei der Digitalisierung gelassen. Jetzt heißt es, digitale Infrastruktur aufzubauen, Geschäftsprozesse umfassend zu digitalisieren und neue, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln."
Die Digitalisierung wird in der Breite der deutschen Wirtschaft positiv gesehen, erklärte der Verband und verwies dabei auf die Ergebnisse einer Umfrage unter Unternehmen in Deutschland mit 20 und mehr Beschäftigten in allen Branchen, die im Januar und Februar noch vor den Ausgehbeschränkungen durchgeführt wurde.
Neun von zehn Unternehmen sähen sie eher als Chance, nur fünf Prozent als Risiko. Jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) gibt zugleich an, Probleme zu haben, die Digitalisierung zu bewältigen. Aber nur noch jedes zehnte Unternehmen sieht seine Existenz durch die Digitalisierung gefährdet. Vor einem Jahr habe dieser Anteil noch bei zwölf Prozent, vor zwei Jahren sogar bei 24 Prozent gelegen.
Mi, 01.04.2020, 9:25: Über 40 Prozent der Conti-Produktion ruhen - 30.000 in Kurzarbeit
Beim Autozulieferer Continental haben der Nachfrageeinbruch und die Lieferketten-Probleme wegen der Corona-Krise inzwischen deutliche Einschnitte in der Produktion zur Folge. Wie das Unternehmen am Mittwoch berichtete, stehen vor allem im Kerngeschäft mit der Autotechnik sowie in der Reifensparte derzeit weltweit mehr als 40 Prozent der Standorte still. In Deutschland sei für etwa die Hälfte der Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet, rund 30.000 Mitarbeiter seien davon betroffen. Der Dax-Konzern aus Hannover will zusätzliche Kosten kappen und Investitionen verschieben.
"Die andauernde Covid-19-Pandemie, die deshalb von Behörden verfügten Beschränkungen sowie Produktionsstopps und andere Maßnahmen von Kunden und Lieferanten als Reaktion auf die Pandemie haben zu erheblichen Anpassungen und Unterbrechungen in wesentlichen Bereichen geführt", erklärte Continental.
Bisher hatte der Hersteller allgemein von einer "schrittweisen Anpassung" der Produktion in den Werken gesprochen, die "vorübergehend teilweise auf null" zurückgefahren werde. Ende Februar hatte Conti Zugriff auf insgesamt rund 6,9 Milliarden Euro an Liquidität einschließlich ungenutzter Kredite.
Mi, 01.04.2020, 5:18: Japans Industrie pessimistisch wie seit Jahren nicht mehr
In der japanischen Großindustrie sorgt die Angst vor den Folgen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft erstmals seit Jahren für Pessimismus. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Quartalsumfrage ("Tankan") der Notenbank unter rund 10.000 Unternehmen des Landes hervorgeht, sank der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum März erstmals seit Jahren ins Negative, und zwar von Null auf minus 8. Ein negativer Index bedeutet, dass die Pessimisten jetzt in der Mehrheit sind. In Japan gibt es wachsende Sorgen über eine neue Rezession.
Di, 31.03.2020, 14:29: Corona-Krise: 470.000 Unternehmen zeigen Kurzarbeit an
Angesichts der massiven Beschränkungen wegen der Coronakrise haben inzwischen 470 000 Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit angezeigt. Darunter seien neben dem produzierenden Gewerbe auch viele Unternehmen aus dem Gastgewerbes und dem Handel, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin. Wie viele Beschäftigte davon insgesamt betroffen seien, lasse sich noch nicht seriös sagen. Es sei aber davon auszugehen, dass es deutlich mehr werden als zu den Spitzenzeiten bei der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 mit rund 1,4 Millionen.
Heil betonte, dass betroffene Beschäftigte mit den Regelungen zum Kurzarbeitergeld ihren Job behalten könnten und die Chance hätten, die deutsche Wirtschaft nach der Krise wieder hochzufahren. Insgesamt sei angesichts der Krise damit zu rechnen, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland erstmals seit längerem wieder steigen werde. "Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz, der in dieser Situation gefährdet ist", sagte Heil. Realistischerweise sei aber nicht jeder einzelne Arbeitsplatz zu beschützen. Der Minister verwies zugleich auf erleichterte Regelungen für den Zugang zur Grundsicherung.
Di, 31.03.2020, 13:01: Fast 20.000 BMW-Mitarbeiter in Kurzarbeit
BMW hat für März knapp 20.000 Mitarbeiter für Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit angemeldet. Die meisten von ihnen seien in den Werken Dingolfing, München, Regensburg und Leipzig beschäftigt, teilte eine Sprecherin am Dienstag auf Nachfrage mit.
Der Autobauer hatte die Produktion in seinen europäischen Fabriken wegen der Corona-Krise bereits vor zwei Wochen gestoppt. Die Bänder sollen zunächst bis zum 19. April stehen - danach soll die Fertigung nach derzeitiger Planung wieder anlaufen, wie eine BMW-Sprecherin sagte.
Eine Ausnahme ist das Motorenwerk im österreichischen Steyr, das auch nach China liefert: In Steyr soll schon ab kommendem Montag wieder gearbeitet werden. Im SUV-Werk Spartanburg in den USA steht die Produktion erst seit dieser Woche, sie soll schon sofort nach Ostern wieder anlaufen.
Wegen der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Autos deutlich zurückgegangen, viele Händler in Europa haben geschlossen. Auch viele Zulieferer lassen die Arbeit ruhen.
Di, 31.03.2020, 12:51: Porsche lässt Werke eine weitere Woche geschlossen
Die Werke des Sportwagenbauers Porsche bleiben wegen der Coronavirus-Pandemie mindestens auch kommende Woche geschlossen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage setze man die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig weiterhin aus, erklärte ein Sprecher am Dienstag.
Es gebe nach wie vor Engpässe bei den globalen Lieferketten, die eine geordnete Produktion nicht zuließen. Porsche hatte Mitte März angekündigt, die Arbeit in den Werken für zunächst zwei Wochen einzustellen. Zudem hat der Autobauer Kurzarbeit für seine Beschäftigten angemeldet.
Di, 31.03.2020, 9:10: VW-Chef Diess: Können mit 'blauem Auge' aus der Corona-Krise kommen
Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess sieht Chancen für ein glimpfliches Abschneiden in der Corona-Krise. Ob der Konzern seine Gewinnziele für dieses Jahr erreiche, sei erst dann wirklich abzuschätzen, wenn die Dauer des "Shutdowns" in der aktuellen Pandemie abzusehen sei, sagte Diess in einem am Dienstag veröffentlichen Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart.
Volkswagen arbeite in Szenarien. "Wenn man davon ausgeht, dass man die Krise ähnlich schnell behandelt wie China, dann kann man sicherlich auch mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Diess. "Wenn man natürlich davon ausgeht, dass wir hier monatelang einen Shutdown haben, dann wird's schon schwierig."
Di, 31.03.2020, 7:47: Batteriekonzern Varta bleibt in Corona-Krise zuversichtlich
Der Batteriehersteller Varta gibt sich mitten in der Coronavirus-Krise optimistisch für seine Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Wegen des sich weltweit ausbreitenden Coronavirus seien zwar negative Einflüsse nicht auszuschließen, doch aktuell gebe es dafür keine Hinweise, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Ellwangen mit. Daher gehe man beim Ausblick für 2020 von keinen Beeinträchtigungen aus.
Konkret rechnet Varta mit einem Konzernumsatz zwischen 780 und 800 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird in einem Korridor zwischen 175 und 185 Millionen Euro erwartet. Wie bereits bekannt kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um rund ein Drittel auf 362,7 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA stieg um 94 Prozent auf 97,5 Millionen Euro.
Mo, 30.03.2020, 19:23: Dürr verfehlt wegen Corona-Pandemie Ziele für 2020
Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat seine Prognose für das laufende Jahr ausgesetzt. Die bisherigen Ziele für 2020 würden wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht erreicht, teilte der Konzern am Montag in Bietigheim-Bissingen mit. Ende Februar war Dürr noch von einem Umsatz zwischen 3,9 Milliarden und 4,1 Milliarden Euro für das Jahr 2020 ausgegangen.
Wegen der erheblichen Unsicherheit über Dauer und Folgen der Pandemie könne der Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Umsatz- und Ertragsprognose für das laufende Jahr abgeben. Der Konzern wolle umfassende Maßnahmen zur Senkung der Kosten und Sicherung der Liquidität einleiten. Derzeit habe man über 800 Millionen Euro zur Verfügung. Das Eigenkapital betrage über eine Milliarde Euro.
Mo, 30.03.2020, 12:53: "Wirtschaftsweise": Schon jetzt über Konjunkturprogramm nachdenken
Die Bundesregierung sollte aus Sicht der "Wirtschaftsweisen"bereits jetzt überlegen, mit welchen Maßnahmen sie die Konjunktur nach einer Eindämmung der Corona-Pandemie wieder ankurbeln will. "Während die gesundheitspolitischen Einschränkungen zur starken sozialen Distanzierung noch in Kraft sind, könnte eine Ankündigung nachfrageseitiger Maßnahmen bereits positive Erwartungseffekte und Finanzmarktreaktionen auslösen", heißt es in einem Sondergutachten, das der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Montag vorgelegt hat.
"Dazu müssen die Maßnahmen glaubwürdig die Einkommen der Haushalte und die Gewinne der Unternehmen nach Aufhebung der Einschränkungen erhöhen", fordern die Ökonomen. "Die Maßnahmen selbst sollten jedoch erst mit Auslaufen der Einschränkungen in Kraft treten."
Die derzeit drei Wirtschaftsforscher, die die Bundesregierung in ökonomischen Fragen beraten, halten zwar eine schwere Rezession in Deutschland durch die massiven Folgen der Coronavirus-Krise für unvermeidbar. Sollten die aktuellen massiven Einschränkungen in Wirtschaft und öffentlichem Leben nicht allzu lange anhalten, halten sie aber auch eine relativ schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft für wahrscheinlich. "Es ist nicht wie in einem Krieg, wo der Kapitalstock zerbombt wäre und die Arbeiter an der Front sind", sagte der Wirtschaftsweise Volker Wieland.
Mo, 30.03.2020, 10:40: Erste Maschinenbauer denken in Krise über Stellenstreichungen nach
Stellenabbau wird für die deutschen Maschinenbauer in der Corona-Krise zunehmend ein Thema. "Personalabbau - auch von Teilen der Stammbelegschaft - ist für 12 Prozent der Unternehmen bereits Thema", sagte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA am Montag mit Blick auf eine Umfrage des Verbandes.
Daran hatten sich 965 Mitgliedsfirmen beteiligt. Die exportorientierte Branche, die schon im vergangenen Jahr die weltweite Konjunkturabkühlung zu spüren bekommen hatte, beschäftigt mehr als eine Million Mitarbeiter.
Mo, 30.03.2020, 9:14: Ifo: Deutsche Industrie vor starkem Anstieg der Kurzarbeit
Die deutsche Industrie steht laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wegen der Virus-Krise vor einem drastischen Anstieg der Kurzarbeit. In den kommenden drei Monaten erwarten 25,6 Prozent der befragten Unternehmen Kurzarbeit, wie das Ifo Institut am Montag in München mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit 2010. Vor drei Monaten habe der Wert nur bei 15,3 Prozent gelegen. An der Umfrage haben 2.000 Industrieunternehmen teilgenommen.
Mit Quoten zwischen 30 und 40 Prozent überdurchschnittlich betroffen von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind laut der Umfrage Schlüsselbranchen wie die Automobil- und die Elektroindustrie, sowie der Maschinenbau. Wenig von Kurzarbeit betroffen sähen sich hingegen die Chemie-Branche mit 14 Prozent und die Ernährungsmittel-Industrie mit 6 Prozent.
Bereits Kurzarbeit eingeführt haben der Ifo-Umfrage zufolge 9,3 Prozent der Industriefirmen. 15 Prozent der Hersteller elektrischer Ausrüstungen seien davon betroffen. Im Maschinenbau waren es den Angaben zufolge 14 Prozent, in der Automobilindustrie 11 Prozent.
Mo, 30.03.2020, 9:09: Autoindustrie macht sich wegen Corona Sorgen um Arbeitsplätze
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht angesichts der Coronavirus-Krise Jobs in der Branche bedroht. "Wir machen uns Sorgen um die Arbeitsplätze und die Zukunft", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag im ARD-Morgenmagazin.
Momentan sehe sie allerdings Unternehmen, die sehr verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern umgingen. Firmen schöpften die Instrumente voll aus, um die Menschen auch an Bord zu halten. Einen Ausblick auf die Zukunft der Branche wollte Müller nicht geben: "Wir möchten uns im Moment noch nicht beteiligen an Spekulationen, wie hoch eine Rezession ausfallen wird." Zwar sei es richtig, im Hintergrund verschiedene Szenarien zu entwickeln. Es helfe aber nicht, wirre Spekulationen zu verbreiten.
Coronavirus: Unsere wichtigsten Hintergrundartikel
Der Coronavirus beherrscht nun schon seit Wochen die Schlagzeilen. Unsere Leser interessierten sich besonders für diese Artikel:
- Homeoffice: Der Coronavirus „zwingt“ immer mehr Mitarbeiter zu Heimarbeit. PRODUKTION beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema für Unternehmer und Beschäftigte.
- Viele Messen fallen aufgrund des Coronavirus aus. Unsere Umfrage zeigt, dass viele nicht mehr zu Messen wollen. Ein Überblick, welche Messen verschoben sind.
- Coronavirus, Stellenabbau und stabiler Umsatz: Das beschäftigt derzeit den Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler.
- Corona in China: Wie die Lage in China ist und welche Maßnahmen die deutsche Wirtschaft fordert.
- Notfallpläne für Coronakrise: Was Unternehmen und Mitarbeiter beachten müssen.
- Studie der Auslandshandelskammer China: Mit diesen Problemen kämpfen deutsche Unternehmen wegen der Coronakrise im Reich der Mitte.
Mo, 30.03.2020, 7:21: ABB erwartet Umsatzrückgang im ersten Quartal wegen Coronavirus-Pandemie
Der Technologiekonzern ABB rechnet aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit Bremsspuren im Ergebnis für das erste Quartal. Für das Gesamtjahr 2020 gibt das Schweizer Unternehmen keine Prognose mehr, wie ABB am Montag mitteilte. Die genauen Einflüsse der Covid-19-Pandemie auf die Ergebnisse des ersten Quartals von ABB ließen sich derzeit noch nicht bestimmen. Man gehe aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus.
Bedingt durch die geringeren Volumen erwartet der Siemens-Konkurrent für alle Geschäftsbereiche zudem ein Rückgang der operativen Ebita-Margen. Dieser könne aber zum Teil unter anderem durch Kostensenkungen abgefedert werden, hieß es weiter.
Zudem haben sich der Verwaltungsrat und die Konzernleitung von ABB entschieden, freiwillig und per sofort auf 10 Prozent ihrer Verwaltungsratsbezüge und ihres Gehalts für die Zeit der Krise zu verzichten.
So, 29.03.2020, 15:04: Vodafone-Chef: Corona "größter Auftrieb für Digitalisierung"
Der Deutschland-Chef des Telekommunikationsanbieters Vodafone, Hannes Ametsreiter, sieht in der Corona-Krise "den größten Auftrieb für die Digitalisierung in Deutschland aller Zeiten". "Es wird sich viel verändern, um nicht zu sagen alles", sagte er am Sonntag bei einem virtuellen Treffen des Münchner Start-Up-Festivals "Bits & Pretzels".
Anrufe seien in Deutschland um 50 Prozent gestiegen. "Die Leute reden." Und der Internet-Datenverkehr um 40 Prozent. Auch er selbst habe seit der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ganz neue Erfahrungen gemacht. Zu Hause habe er seinen Kindern jeden Mittag das Essen gekocht. "Das habe ich noch nie gemacht." Eine großartige Erfahrung sei das gewesen.
Fr, 27.03.2020, 16:09: Volkswagen verschiebt Hauptversammlung wegen Coronavirus
Volkswagen verschiebt aufgrund der Coronavirus-Pandemie seine Hauptversammlung. Das ursprünglich für den 7. Mai geplante Treffen werde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, teilte das Dax-Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mit. Ein Termin stehe noch nicht fest.
Mit der Absage reiht sich Volkswagen in eine Reihe von Unternehmen ein, die ihre Aktionärstreffen wegen der Coronakrise ebenfalls abgesagt haben - darunter etwa die Dax-Konzerne Daimler, Deutsche Telekom, Merck KGaA und Beiersdorf und Henkel.
Fr, 27.03.2020, 13:10: BDI für Verschiebung von Lohnsteuerzahlungen wegen Corona
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Coronavirus-Krise die Bundesregierung aufgefordert, die Lohnsteuerzahlungen für Unternehmen zu verschieben. "Weitere steuerliche Anpassungen sind notwendig, um die Liquidität und den weiteren Bestand von Unternehmen nachhaltig zu sichern", begründete BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Freitag die Forderung. "Mit der Verschiebung gewinnt die Wirtschaft notwendige Zeit, um die Krise zu bewältigen und Arbeitsplätze zu erhalten."
Die Forderung ist Teil eines Acht-Punkte-Steuerplans des BDI zur Bewältigung der aktuellen Krise. Darin fordert der Verband unter anderem die steuerliche Verlustrechnung für alle Unternehmen zu verbessern, die in diesem Jahr größere Verluste erleiden werden. Zudem sollen gesetzliche Fristen flexibel angepasst und verlängert werden.
Fr, 27.03.2020, 10:17: Infineon liefert Millionen Chips für Beatmungsgeräte
Der Chiphersteller Infineon hat einen Großauftrag zur Lieferung von Teilen für Beatmungsgeräte erhalten. Dabei geht es um 38 Millionen Leistungshalbleiter zur Steuerung von Elektromotoren, die in den nächsten drei bis sechs Monaten geliefert werden sollen, wie eine Sprecherin am Freitag sagte. Finanziell gehe es für das Unternehmen aus Neubiberg bei München um ein Volumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Zum Auftraggeber hieß es von Infineon nur, dass es sich um einen weltweit führenden Produzenten von Beatmungsgeräten handle. Dessen normales Bestellvolumen habe sich mit der Order verachzigfacht. Wie viele Geräte sich mit den Chips bauen lassen, sagte die Sprecherin nicht. Es werden aber mehrere pro Gerät verwendet.
Der aktuelle Auftrag dürfte nicht der einzige bleiben: "Wir erleben derzeit eine Hinwendung hin zu medizintechnischen Geräten", sagte Vorstandsmitglied Helmut Gassel. "Zahlreiche Hersteller erweitern oder verändern ihren Produktfokus und fragen bei uns die notwendigen Komponenten an, um schnell der besonderen Nachfrage nachzukommen." Namen nannte Infineon nicht. Der Konzern sieht sich als Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern. Man sei froh, damit "zur Bewältigung der Krise beitragen zu können", sagte Gassel.
Do, 26.03.2020, 19:45: Volkswagen verlängert Produktionsunterbrechung um vier Werktage
Volkswagen verlängert in der Corona-Krise den Produktionsstopp in Deutschland um vier Werktage. In den deutschen Werken der Marke Volkswagen Pkw, von Volkswagen Nutzfahrzeuge und der Volkswagen Konzern Komponente werde die Fertigung bis zum 9. April ausgesetzt, teilte Volkswagen am Donnerstagabend in Wolfsburg mit.
Der Autobauer reagiert damit nach eigenen Angaben "vor allem auf die sinkende Nachfrage auf den Automobilmärkten und die Herausforderungen in der Lieferkette". Parallel werde an einem möglichst schnellen Wiedereinstieg in die Produktion gearbeitet, hieß es.
Bei VW sind wegen unterbrochener Lieferketten, des krisenbedingt schwachen Autoabsatzes und der Infektionsrisiken seit der vergangenen Woche unter anderem alle deutschen Werken sowie Standorte in weiteren europäischen Ländern vorübergehend geschlossen. Zunächst war eine Schließung bis zum 5. April beschlossen worden.
Do, 26.03.2020, 17:24: Messe Automatica verschoben
Aufgrund der weltweit zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) und auf Basis der Empfehlung der Bundesregierung sowie der Bayerischen Staatsregierung sieht sich die Messe München gezwungen, die Automatica 2020 zu verschieben.
Dieser Schritt erfolgt in Abstimmung mit dem VDMA-Fachverband Robotik + Automation als ideellem Träger und in Verantwortung für die Gesundheit von Ausstellern und Besuchern. Die automatica 2020 wird nun vom 8. bis 11. Dezember 2020 stattfinden.
Do, 26.03.2020, 16:52: VW spendet weitere Medizinprodukte
Volkswagen will Kliniken und Arztpraxen in Deutschland wegen der Versorgungsengpässe in der Corona-Krise weitere Medizinprodukte zur Verfügung stellen. Zu den rund 200.000 Atemschutzmasken aus eigenen Beständen, die das Unternehmen vorige Woche gespendet hatte, sollen nun in China beschaffte Artikel für die Notversorgung von Covid-19-Kranken hierzulande hinzukommen.
Dabei handele es sich unter anderem auch um Handschuhe, Desinfektionsmittel oder Schutzanzüge, teilte VW am Donnerstag mit. "China ist auf dem Weg zur Normalisierung", sagte Vorstandschef Herbert Diess. "Das nutzen wir genauso wie unsere weltweiten Logistikketten, damit diese Spende so schnell wie möglich Ärzte und Kliniken erreicht."
Der Wolfsburger Autohersteller prüft derzeit auch, mit 3D-Druckern Medizintechnik-Teile etwa für Beatmungsgeräte zu fertigen. Dabei könnten möglicherweise Kunststoff-Elemente zum Einsatz kommen. Auch hierzu gebe es Anfragen von Behörden. Anbieter wie Daimler, Geely oder BMW spendeten dem Gesundheitswesen ebenfalls Atemschutzmasken. Siemens stellt Kapazitäten bei 3D-Druckern zur Verfügung.
Do, 26.03.2020, 15:01: Jungheinrich schließt vorübergehend Werk in Bayern
Der Maschinenbaukonzern Jungheinrich wird ab Freitag die Produktion in seinem Werk im bayerischen Moosburg herunterfahren. Grund seien Lieferengpässe in der Materialversorgung durch Zulieferer, bedingt durch die Corona-Krise, teilte Jungheinrich am Donnerstag in Hamburg mit. Ziel sei es, die Produktion nach Ostern wiederaufzunehmen. Bis dahin sollen die Lagerbestände wieder aufgefüllt sein.
Die rund 1.000 Mitarbeiter sind in dieser Zeit in Kurzarbeit. Alle anderen Jungheinrich-Werke sowie der After-Sales sein von der Produktionsunterbrechung in Moosburg nicht betroffen. Das Jungheinrich-Werk in Moosburg produziert sogenannte Gegengewichtsstapler.
Do, 26.03.2020, 14:37: Siemens öffnet 3D-Druck-Netzwerk für Bedarf durch Corona-Krise
Um die schnelle Produktion von in der Corona-Krise benötigten Teilen und Ersatzteilen für Medizinprodukte zu ermöglichen, öffnet Siemens sein 3D-Druck-Netzwerk. Dabei handelt es sich um eine internationale Handelsplattform für 3D-Druck-Kapazitäten, die verschiedene Unternehmen vernetzt, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte.
Siemens stellt dort nun 120 Drucker für Bedarf im Zusammenhang mit der Corona-Krise zur Verfügung. Weitere Unternehmen, die bereits auf der Plattform sind, könnten folgen.
Zudem bietet Siemens auch die Hilfe seiner Ingenieure an. Wenn beispielsweise ein Arzt ein Ersatzteil für ein Beatmungsgerät brauche, das nicht lieferbar sei, könnten diese das unter Umständen drucken. Auch größere Stückzahlen sind denkbar, wenn beispielsweise für die Herstellung von Beatmungsgeräten oder Atemmasken spezielle Teile fehlten.
Do, 26.03.2020, 12:25: ZF geht wegen Corona-Krise von starkem Umsatzrückgang aus
Der Autozulieferer ZF rechnet vor dem Hintergrund der Corona-Krise mit einem deutlichen Umsatzrückgang für 2020. Er gehe davon aus, dass die Nachfrage in allen relevanten Märkten erheblich beeinträchtigt sein werde, sagte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider am Donnerstag in Friedrichshafen am Bodensee.
Konkrete Zahlen zu 2020 nannte er nicht: "ie gegenwärtige Unsicherheit hinsichtlich der weltweiten Ausbreitung und der Folgen des Coronavirus machen eine Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020 aus heutiger Sicht nicht möglich."
Do, 26.03.2020, 9:21: Apple spendet zehn Millionen Atemschutzmasken an US-Mediziner
Apple hat zehn Millionen Atemschutzmasken beschafft und spendet sie an amerikanische Mediziner. Weitere Millionen Masken sollen in besonders schwer betroffene Regionen in Europa gehen, wie Konzernchef Tim Cook in der Nacht zum Donnerstag über Twitter ankündigte. Sie würden Apple-Zulieferern abgekauft und die Aktion werde mit lokalen Regierungen koordiniert, erläuterte er.
In Kalifornien niedergelassene Unternehmen sind außerdem seit den verheerenden Waldbränden von 2018 verpflichtet, Atemschutzmasken für ihre Mitarbeiter vorzuhalten. Facebook hatte jüngst 720 000 Masken aus dieser Reserve gespendet.
Do, 26.03.2020, 7:21: SMA Solar hält trotz Corona-Krise an Jahreszielen fest
Der Solarkonzern SMA Solar hält trotz der Coronavirus-Pandemie an seinen Zielen für 2020 fest. "Das Coronavirus hat bisher nur geringe negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf", sagte Vorstandssprecher Jürgen Reinert bei der Vorstellung des Geschäftsberichts am Donnerstag in Niestetal bei Kassel.
So soll der Umsatz im laufenden Jahr weiterhin auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro klettern. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat er eine Steigerung auf 50 bis 80 Millionen Euro im Auge.
Auftragseingang und Umsatz hätten sich seit Jahresbeginn weiterhin positiv entwickelt, sagte Reinert. Lieferengpässe seien gering geblieben. Für das erste Quartal erwartet er einen Umsatz von 275 bis 285 Millionen Euro, das Ebitda soll bei 12 bis 15 Millionen Euro liegen. Im abgelaufenen Jahr stieg das Ebitda von minus 69 auf plus 34 Millionen Euro, fiel aber rund eine Million geringer aus als bei der Vorlage vorläufiger Zahlen im Februar gemeldet. Unter dem Strich dämmte der Konzern seinen Nettoverlust von 175,5 auf 8,6 Millionen Euro ein.
Do, 26.03.2020, 0:21: Corona-Krise: Volkswagen verlängert Produktionspause in USA
Der deutsche Autobauer Volkswagen setzt die Produktion in seinem US-Werk im Bundesstaat Tennessee aufgrund der Coronavirus-Krise für eine weitere Woche aus. "Die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten bleibt unsere oberste Priorität", teilte Werksleiter Tom du Plessis am Mittwoch (Ortszeit) in Chattanooga mit.
Alle Mitarbeiter würden vorerst weiter voll bezahlt. Das Unternehmen plant nach derzeitigem Stand, die Fabrik am 5. April wieder zu eröffnen. Die Werksleitung werde die Situation im Blick behalten und wenn nötig weitere Maßnahmen beschließen, teilte du Plessis weiter mit. Die Bänder waren am 21. März zunächst für eine Woche angehalten worden.
Mi, 25.03.2020, 14:39: Industrie: Nachschub für Medizintechnik-Teile muss gesichert werden
Die Metall- und die Kautschukindustrie haben an Politik und Behörden appelliert, sich für eine stabile Versorgung mit wichtigen Zulieferteilen für medizintechnische Geräte auch aus Italien einzusetzen. Die vorübergehende Schließung aller nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten, die Ministerpräsident Giuseppe Conte in Rom verfügte, dürfe nicht dazu führen, dass geplante Lieferungen für die Kunststoff- und Metallbranche ausblieben.
Diese Lieferketten müssten aufrechterhalten werden, mahnten die Verbände am Mittwoch in einem offenen Brief. Material zur Produktion von Kanülen oder Infusionsbehältern, aber auch Teile für dringend benötigte Beatmungsgeräte sollten weiter verfügbar sein.
Zahlreiche Firmen besonders in Norditalien sind auch Zulieferer für die deutsche Industrie. In mehreren Ländern herrscht in der Corona-Krise ein starker Mangel an Medizinprodukten, Italiens Kliniken sind vielerorts jedoch besonders schwer getroffen.
Mi, 25.03.2020, 9:20: Industriezulieferer Norma dürfte Ziele wegen Corona-Krise verfehlen
Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group rechnet in Anbetracht der weltweiten Coronavirus-Krise mit negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr. Wegen der Epidemie werde es zu Abweichungen von der im Geschäftsbericht veröffentlichten Prognose kommen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Maintal bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen mit.
Der Konzern erwartet demnach, dass die ursprüngliche Prognose eines n Rückgangs des Umsatzes ohne Effekte aus Zukäufen und Währungsumrechnungen von rund zwei bis bis rund vier Prozent nicht erreicht wird. Die Folgen der Virus-Ausbreitung seien noch nicht abzuschätzen, sagte Norma-Vorstandsmitglied Friedrich Klein, der momentan den mit dem Coronavirus infizierten Konzernlenker Michael Schneider vertritt.
Mi, 25.03.2020, 6:58: Einigung in den USA auf Billionen-Dollar-Konjunkturpaket
In den USA ist der Weg frei für das Konjunkturpaket zur Linderung der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie. Es soll laut der Nachrichtenagentur Bloomberg 2 Billionen Dollar umfassen.
Die Parteien haben sich geeinigt, wie der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Mehrheitsführer, Mitch McConnell, in Washington am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) vor Journalisten mitteilten.
Di, 24.03.2020, 22:20: Jost streicht Jahresprognose
Der Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke streicht wegen der Auswirkungen der Corona-Krise seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020. Auch eine zuverlässige Aktualisierung der Vorhersage sei unter den sich rasant ändernden Umständen nicht möglich, hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung. Eine neue Prognose werde erstellt, "sobald dies möglich ist".
Di, 24.03.2020, 18:35: Unternehmen können Sozialbeiträge später zahlen
Die Arbeitgeber in Deutschland müssen im Fall einer finanziellen Notlage wegen der Corona-Krise zunächst keine Sozialversicherungsbeiträge abführen. Auf Antrag des Arbeitgebers können die Beiträge stattdessen bis Mai gestundet werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag in Berlin aus Kreisen der Sozialversicherungsträger.
Turnusgemäß sind die Beiträge für Kranken-, Arbeitslosen-, Renten- und Pflegeversicherung an diesem Freitag fällig. Eingezogen werden sie von der gesetzlichen Krankenversicherung. Es handelt sich um insgesamt rund 40 Milliarden Euro, die pro Monat fällig sind.
Di, 24.03.2020, 11:08: Trumpf fährt Arbeit an ersten Standorten herunter
Als Reaktion auf die Coronavirus-Krise fährt auch der Maschinenbauer Trumpf die Arbeit an seinen Standorten herunter. Die Zahl der Beschäftigten werde zunächst in Ditzingen, Gerlingen und Hettingen vorübergehend deutlich gesenkt, nur ausgewählte Produktions- und Kundendienstbereiche sowie einige geschäftskritische Bereiche würden aufrechterhalten, teilte Trumpf am Dienstag mit.
Geplant sei, dass die Mitarbeiter zunächst ihre Arbeitszeitkonten abbauten. Nach dem 3. April plane man Kurzarbeit für einen Großteil der Mitarbeiter.
Wenn möglich, solle die von Geschäftsleitung und Betriebsrat getroffene Vereinbarung nach und nach auf alle deutschen Standorte ausgeweitet werden. Für die übrigen europäischen Standorte, vor allem in Italien und Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien seien umfangreiche Reduzierungen der Arbeitszeiten ebenfalls geplant oder würden bereits umgesetzt. Bei Trumpf arbeiten europaweit mehr als 11.000 Menschen, gut 7.500 davon in Deutschland.
Mehr zu den Maßnahmen von Trumpf lesen Sie hier.
Di, 24.03.2020, 11:00: VDMA: Mögliche Staatsbeteiligung an Firmen zeitlich begrenzen
Der Maschinenbauverband VDMA spricht sich für eine zeitliche Begrenzung möglicher Staatsbeteiligungen an Firmen infolge der Corona-Krise aus. Der geplante Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung sei im Grundsatz eine wichtige und richtige Maßnahme, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann am Dienstag in Frankfurt. "Allerdings darf er die marktwirtschaftlichen Grundprinzipien nicht völlig außer Kraft setzen."
Bei möglichen Beteiligungen des Staates an Unternehmen müsse im Gesetz definiert sein, wann der Staat spätestens wieder aussteigen müsse. "Ohne Ablaufdatum wird eine Staatsbeteiligung weit über die akute Krise hinaus möglich. Durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds darf sich die Balance zwischen Staat und Markt nicht nachhaltig verschieben", mahnte Brodtmann.
Das Bundeskabinett hatte ein beispielloses Rettungspaket zur Stabilisierung der Wirtschaft beschlossen. Dazu zählt auch, dass größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitern oder mit hohen Umsatzerlösen mit Kapital und Garantien gestärkt werden sollen, dafür plant die Bundesregierung 500 Milliarden Euro ein. Notfalls werde der Staat Firmen damit auch teilweise oder ganz übernehmen, hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gesagt. Wenn Unternehmen größere Bedeutung für das Land hätten, verfüge die Regierung über den geeigneten Instrumentenkasten - allerdings werde sie sehr sorgfältig damit umgehen.
Di, 24.03.2020, 4:15: Firmen fürchten in Krise um Absicherung internationaler Geschäft
Deutsche Unternehmen fürchten in der Corona-Krise dem DIHK zufolge zunehmend um den Schutz vor Forderungsausfällen bei künftigen Exporten. "Immer mehr Unternehmen melden uns, dass sich Kreditversicherer in der Corona-Krise aus der Deckung des internationalen Warenverkehrs zurückziehen", sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der Deutschen Presse-Agentur. Dabei geht es um die Absicherung künftiger Lieferungen an Kunden.
"Wenn Kreditversicherer den Warenverkehr nicht mehr absichern, dann können die Lieferketten reißen und es kommt zu Produktionsausfällen", warnte Treier. Warenkreditversicherer ersetzen Unternehmen Ausfälle, wenn Kunden die gelieferten Produkte nicht bezahlen können oder wollen. Die Versicherer bewerten wie Rating-Agenturen die Bonität von Abnehmern im In- und Ausland.
Abhängig von der Bewertung können Lieferungen bis zu einem bestimmten Kreditlimit versichert werden. Deutet die Bonitätsprüfung auf drohende Zahlungsprobleme hin, kann das Kreditlimit reduziert oder aufgehoben werden. Unternehmen, die schon vor der Krise Probleme hatten, dürften durch die Ausbreitung des Virus zusätzlich unter Druck geraten.
Mo, 23.03.2020, 18:19: Thyssenkrupp kassiert wegen Pandemie-Folgen Jahresprognose
Der angeschlagene Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp kassiert wegen der Corona-Krise seine ohnehin düstere Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft lasse sich die Geschäftsentwicklung von Thyssenkrupp im Geschäftsjahr 2019/2020 nicht mehr verlässlich einschätzen, teilte der Konzern am Montag nach Börsenschluss in Essen mit.
Noch Mitte Februar hatte der Vorstand seine Prognose bekräftigt, den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) etwa auf dem Vorjahresniveau von 802 Millionen Euro zu halten. Allerdings hatte der Vorstand für den Konzernumbau hin zum Stahl- und Werkstoffgeschäft zudem einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag reserviert. Ende Februar hatte Thyssenkrupp zudem den Verkauf seiner Aufzugsparte bekannt gegeben. Der Deal soll nach bisherigen Angaben voraussichtlich im Sommer vollzogen werden.
Mo, 23.03.2020, 18:00: Tschechien schließt Grenzen für tägliche Berufspendler
Tschechien schließt seine Grenzen nun auch für tägliche Berufspendler, die in die Nachbarstaaten zur Arbeit fahren. Sie könnten entweder daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen in Deutschland eine Unterkunft suchen, sagte Innenminister Jan Hamacek nach der Kabinettssitzung am Montag in Prag.
In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. Die Einhaltung der Quarantänebestimmungen werde "sehr strikt" kontrolliert. Analog gilt das Gleiche für Österreich.
Mo, 23.03.2020, 17:12: Fünf Werke bei Osram betroffen - jeden Tag fällt Millionenumsatz weg
Der Lichtkonzern Osram muss seine Produktion wegen des Coronavirus deutlich reduzieren. Insgesamt sind fünf Werke betroffen, wie das Münchner Unternehmen am Montag auf Nachfrage mitteilte. Industriekreise gehen davon aus, dass dadurch jeden Tag Umsatzverluste von fünf Millionen Euro für Osram entstehen. Ein Sprecher wollte die Zahl nicht kommentieren.
Konkret sind in Italien die Werke in Treviso und Bergamo wegen der staatlichen Maßnahmen in der Corona-Krise geschlossen. In Malaysia wurden der Standort Kulim und die weltweit größte Produktionsanlage des Konzerns in Penang teilweise heruntergefahren, weil die Regierung die Zahl der Mitarbeiter pro Standort beschränkt. In den USA ist ein Standort in Austin geschlossen und wird desinfiziert, nachdem es dort einen Verdachtsfall gegeben hat. Die deutschen Standorte von Osram sind bisher nicht betroffen.
Mo, 23.03.2020, 15:30: Gewerkschaft IG Metall fordert Nachbesserungen bei Kurzarbeitergeld
Die Gewerkschaft IG Metall hat Nachbesserungen bei den Regelungen zum Kurzarbeitergeld gefordert. Der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, die Bundesregierung schütze Einkommen der Beschäftigten nur unzureichend.
Die vom Kabinett beschlossene Verordnung zum Kurzarbeitergeld sehe vor, dass Unternehmen die Sozialbeiträge komplett erstattet bekommen. "Sie müssen nicht einmal den Arbeitnehmerbeitrag an die Beschäftigten weitergeben. Damit kommen Millionen abhängig Beschäftigte an existenzielle Grenzen. Aus unserer Sicht ist das ein großer Fehler."
Richtig sei, dass die Koalition die Einkommen derjenigen sichere, die kein Entgelt erzielen, weil sie aufgrund von Kita- und Schulschließungen Kinder erziehen. Die konkreten Regelungen im Infektionsschutzgesetz - 67 Prozent des Nettoentgelts zeitlich befristet - seien aber ebenfalls unzureichend. "Vielen wird das Geld fehlen, um ihre Mieten zu zahlen und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten."
Mo, 23.03.2020, 13:51: Auch Autozulieferer ElringKlinger drosselt Produktion
Als Folge der Produktionsstopps bei vielen Autobauern fährt nun auch der Zulieferer ElringKlinger einen Großteil seiner Produktion herunter. Betroffen seien vor allem die Standorte in Europa und Nordamerika, aber auch die Werke in Indien und Brasilien, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Produktion werde entweder eingeschränkt oder vorübergehend ganz unterbrochen, hieß es. In Deutschland treffe man Vorbereitungen zur Einführung von Kurzarbeit. In China dagegen sei die Produktion wieder angelaufen, auch in anderen Regionen wie etwa Südafrika werde weiter gearbeitet.
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und weil Lieferketten nicht mehr richtig funktionieren, hatten die großen Autohersteller in der vergangenen Woche vorübergehende Produktionsstopps angekündigt. Diverse Zulieferer, unter anderem auch Bosch, zogen nach.
Welche wirtschaftlichen Auswirkungen das Herunterfahren der Produktion haben werde, sei noch nicht verlässlich zu ermitteln, teilte ElringKlinger mit. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben an 45 Standorten weltweit zusammen mehr als 10.000 Menschen.
Liqui Moly Chef Prost: "Notfalls verzichte ich auf mein Gehalt"
Ernst Prost, der Geschäftsführer von Liqui Moly, legt wert darauf, weiterhin Löhne und Gehälter in vollem Umfang und pünktlich ausbezahlen zu können. Gerade jetzt, obwohl wegen der Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus die Auftragsrückgänge drastisch und die Einnahmen dementsprechend niedrig sind.
Auf das laufende Jahr gesehen muss das Unternehmen eine Lohnsumme inklusive Sozialversicherungsbeiträgen von circa 57 Millionen Euro erwirtschaften. "Das sind die Aufgaben denen wir uns seit Tagen rund um die Uhr stellen", so Ernst Prost.
Für den Fall der Fälle geht er noch einen Schritt weiter: "Wenn die Lage es erfordert, verzichte ich auf mein Gehalt. Jeder opfert sich auf, da muss der Kapitän Vorbild sein, damit die Mannschaft vertrauen kann."
Wie Liqui Moly Chef Ernst Prost tickt, lesen Sie in diesem Exklusiv-Interview.
Mo, 23.03.2020, 11:14: Lufthansa parkt Flugzeuge - Flugplan wie einst 1955
Die Lufthansa hat damit begonnen, in der Corona-Krise nicht benötigte Flugzeuge am Frankfurter Flughafen zu parken. Auf der Landebahn Nordwest, die seit Montagfrüh um 8 Uhr bis auf Weiteres gesperrt ist, stellt die Airline die Jets ab. Zunächst seien acht Flugzeuge geparkt worden, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Ziel sei es, möglichst viele Jets platzsparend quer zu Fahrtrichtung auf der Landebahn unterzubringen.
Die Lufthansa leidet stark unter der Corona-Pandemie, die den Flugverkehr an Deutschlands größtem Airport Frankfurt fast zum Erliegen gebracht hat. Wegen Einreisebeschränkungen in vielen europäischen Ländern, aber auch in den USA, fliegen kaum Passagiere.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vergangene Woche von einem "Ausnahmezustand" für das Unternehmen gesprochen. Der Flugplan für diese Woche sehe genauso aus wie jener von 1955, sagte der Manager. Nur noch rund 50 Flüge pro Tag plus einige Eurowings-Verbindungen seien geplant. Rund 700 der 763 Flugzeuge in der Konzernflotte sollen nun über mehrere Flughäfen verteilt am Boden stehen, etwa in Frankfurt, München und am Hauptstadt-Flughafen BER.
Mo, 23.03.2020, 8:38: Corona-Krise kostet Deutschland Hunderte Milliarden
Die Coronavirus-Krise könnte Deutschland nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts mehr als eine halbe Billion Euro und mehr als eine Million Jobs kosten. "Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag. "Je nach Szenario schrumpft die Wirtschaft um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte. Das entspricht Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro."
"Auch am Arbeitsmarkt kommt es durch die Krise zu massiven Verwerfungen", betont Fuest. "Diese stellen die Zustände auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in den Schatten." Bis zu 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs könnten abgebaut werden, mehr als sechs Millionen Menschen von Kurzarbeit betroffen sein.
Mo, 23.03.2020, 8:31: VW-Lkw-Tochter traut sich wegen Corona derzeit keine Prognose zu
Der Lkw- und Busbauer Traton rechnet angesichts der Coronakrise im laufenden Jahr mit deutlichen Einbußen bei der Geschäftsentwicklung. Aufgrund der weltweit rasant voranschreitenden Ausbreitung der Covid-19-Pandemie und wegen der staatlichen Krisenmaßnahmen sei derzeit eine gesicherte Abschätzung über den Verlauf der Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 nicht möglich, teilte die VW-Tochter am Montag in München mit. Die im neuen Geschäftsbericht enthaltene Prognose basiere auf den Erkenntnissen zu einem früheren Zeitpunkt und sei daher nicht länger gültig.
Traton habe mit umfangreichen Maßnahmen auf die Krise reagiert, hieß es. Dazu gehöre auch die Sicherung der Liquidität des Unternehmens. Bei den Marken Scania und MAN gibt es in Europa Produktionsunterbrechungen, bei MAN wurde zudem für Deutschland Kurzarbeit beantragt. Die Produktion bei der brasilianischen Marke Volkswagen Caminhões e Ônibus läuft derweil weiter. "In der aktuellen Krise kommt der Nutzfahrzeugindustrie bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten eine bedeutende Rolle zu", sagte Traton-Chef und VW-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler.
Mo, 23.03.2020, 7:07: Airbus produziert wieder in Frankreich und Spanien
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus nimmt die wegen der Coronavirus-Krise unterbrochene Produktion in Frankreich und Spanien vom Montag an teilweise wieder auf. Das teilte Airbus in Toulouse mit.
Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion in den beiden Ländern für vier Tage ausgesetzt. Die Airbus-Standorte in anderen Ländern, vor allem in Deutschland, Großbritannien, Kanada, den USA und China, waren davon nicht betroffen gewesen.
Airbus streicht wegen der Krise seine Prognose für das laufende Jahr. Zudem soll die für 2019 geplante Dividende nicht gezahlt werden. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Milliarden Euro will sich der Hersteller weitere Liquidität sichern.
Wie Trigema-Chef Grupp seinen Mitarbeitern in Krisenzeiten den Rücken stärkt
So, 22.03.2020, 20:20: Kabinett will umfassende Corona-Notpakete beschließen
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus will das Bundeskabinett am Montag umfassende Maßnahmen beschließen. Dabei geht es um große Schutzschirme für Unternehmen, Beschäftigte und Kliniken. Geplant sind umfangreiche Rechtsänderungen. Im Schnellverfahren soll am Mittwoch bereits der Bundestag zustimmen, am Freitag der Bundesrat.
Die Sitzung dürfte von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geleitet werden - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) musste sich in häusliche Quarantäne begeben. Sie wird voraussichtlich per Video oder Telefon zugeschaltet. Die Kanzlerin wurde laut Regierungssprecher nach ihrem Presseauftritt am Sonntagabend unterrichtet, dass sie am Freitag zu einem Arzt Kontakt hatte, der mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.
Die Bundesregierung plant einen Nachtragshaushalt von 156 Milliarden Euro für 2020 und will dafür die Notfallregel bei der Schuldenbremse ziehen, um mehr finanziellen Spielraum zu haben.
Konkret sollen für kleine Firmen, Solo-Selbstständige und freie Berufe direkte Zuschüsse beschlossen werden. Ein Programm sieht ein Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro vor. Über einen Stabilisierungsfonds sollen Großunternehmen mit Kapital gestärkt werden können, der Staat soll sich notfalls wie in der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren auch an Unternehmen beteiligen können.
Außerdem sollen Mietschulden von Einkommensausfällen nicht zur Kündigung führen. Mit erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit sollen Unternehmen Beschäftigte leichter halten können - statt sie in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Deutschlands Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden.
Der Coronavirus-Experte
Er ist wohl der wichtigste Coronavirus-Experten Deutschlands: Professor Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité. Seine sachlichen Einschätzungen der aktuellen Lage, können Sie täglich in einem Podcast des NDR hören.
So, 22.03.2020, 14:53: Arbeitgeberpräsident: Entschlossenes Handeln Gebot der Stunde
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat in der Coronavirus-Krise "entschlossenes und unbürokratisches Handeln" als das Gebot der Stunde bezeichnet. Kramer sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag: "Unsere Unternehmen, große wie kleine, am Laufen zu halten und die Arbeitsplätze damit zu sichern, muss gemeinsames Ziel von Politik und Sozialpartnern sein." Kramer sagte, das Gesetzespaket, welches das Kabinett am Montag beschließen wolle, sei ein vernünftiger Schritt.
Die Kurzarbeiterregelung sowie eine erleichterte Stundung von Sozialabgaben seien ein Beitrag zur Sicherung der Liquidität in den Unternehmen. "Wir Arbeitgeber unterstützen hier die Maßnahmen der Bundesregierung. Wir erwarten allerdings, dass zeitnah weitere Maßnahmen geprüft werden. Viele Gesetze sind noch nicht Pandemie-fest genug. Da muss nachgesteuert werden."
So, 22.03.2020, 12:23: DIHK: Regierung muss Finanzhilfen mit 100-Prozent-Garantie absichern
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag warnt in der Coronavirus-Krise vor einer "Pleitewelle unvorstellbaren Ausmaßes". DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur: "Deshalb wäre es in dieser Situation nur konsequent, wenn die Bundesregierung alle Hilfen jetzt mit einer Staatsgarantie von 100 Prozent absichert." Dann könnten die Banken vor Ort das Geld sofort und zinsgünstig weiterreichen.
Der am Sonntag bekannt gewordene, geplante Schritt der Bundesregierung, bei Kredit-Sonderprogrammen das staatliche Kreditrisiko von 80 auf 90 Prozent zu erhöhen, reicht dem DIHK nicht aus. Gelten soll dies für kleine und mittlere Firmen.
"Die betroffenen Unternehmen brauchen jetzt ganz schnell Liquidität", sagte Schweitzer. "Das im Kampf gegen die Corona-Pandemie erforderliche Aussetzen von Teilen des Wirtschaftslebens führt dazu, dass die Betriebe derzeit keinerlei Kreditwürdigkeit haben können. Das heißt für die Wirtschaft: Wenn Banken und Kreditinstitute wie in üblichen Zeiten die Tragfähigkeit der Kredite und die geschäftlichen Zukunftsaussichten der Betriebe prüfen müssen, verlieren wir wertvolle Zeit und das Vertrauen in das eigentlich gute Schutzschild-Paket der Bundesregierung. Das wäre fatal."
So, 22.03.2020, 6:00: Daimler-Betriebsratschef: Corona-Krise nicht in zwei Wochen erledigt
Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Coronavirus-Probleme für die Autoindustrie. "Es soll jetzt niemand glauben, dass das in zwei Wochen erledigt ist", sagte Brecht der Deutschen Presse-Agentur. "Woher sollte ich im Moment den Glauben nehmen, dass die Leute in einigen Wochen wieder massenhaft Autos kaufen?" Daimler hat die Produktion in Europa für zunächst zwei Wochen weitgehend gestoppt - Verlängerung je nach Entwicklung der Lage nicht ausgeschlossen.
Die Beschäftigten federn das vorerst mit Urlaub oder dem Abbau von Zeitkonten ab. Brecht geht aber davon aus, dass danach Kurzarbeit notwendig sein wird. "Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir ab der dritten Woche in Kurzarbeit gehen können", sagte er. "Und meine persönlich Meinung ist: Das wird passieren."
So, 22.03.2020, 5:00: Autoexperte: Verzicht auf Mehrwertsteuer würde Autoherstellern helfen
Autobranchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hat einen Verzicht auf die Mehrwertsteuer bei hochwertigen Konsumgütern wie Autos vorgeschlagen. Eine derartige Maßnahme könne in der Corona-Krise die private Nachfrage wieder in Gang bringen, sagte der Wissenschaftler der Universität St. Gallen am Sonntag. Nachfrage-Impulse seien wichtig, damit die Hersteller und ihre Zulieferer in der aktuellen Flaute nicht ihre Kapazitäten und damit Arbeitsplätze abbauten.
Dudenhöffer zeigte sich skeptisch, ob allein mit den Instrumenten der Kurzarbeit und Liquiditätshilfen die deutsche Automobilindustrie durch die Krise gebracht werden könnte. Staatliche Finanzierungsbeiträge könnten nur eine kurze Brücke sein. Von den Autoherstellern verlangte er mehr und preisgünstige Angebote für Auto-Abos inklusive aller Kosten. Den Kunden müsse zudem ein Sonderkündigungsrecht etwa bei Jobverlust eingeräumt werden.
Sa, 21.03.2020, 14:30: Boeing streicht Chefgehälter, Dividende und Aktienrückkäufe
Die Coronavirus-Krise zwingt den angeschlagenen US-Luftfahrtriesen Boeing zu weiteren Einschnitten. Der Airbus-Rivale teilte am Freitag mit, dass Vorstandschef Dave Calhoun und Verwaltungsratsvorsitzender Larry Kellner bis zum Jahresende keine Bezahlung mehr erhielten. Zudem setzt der Flugzeugbauer seine Dividendenzahlung bis auf Weiteres aus und lässt sein bereits seit April 2019 ruhendes Aktienrückkaufprogramm noch länger pausieren.
"Boeing zehrt von all seinen Ressourcen, um den Betrieb fortzusetzen, Beschäftigte und Kunden zu unterstützen, und die Lieferkette in der Coronavirus-Krise aufrechtzuerhalten", teilte der Konzern mit.
Sa, 21.03.2020, 10:34: Sorge um Werkstätten für Menschen mit Behinderung
Die Linke-Abgeordnete Sabine Zimmermann hat sich besorgt gezeigt um die Lage von Hunderttausenden Menschen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Von den jetzigen Schließungen öffentlicher und privater Einrichtungen seien auch die Werkstätten mit ihren Angeboten und Einrichtungen betroffen, sagte Zimmermann am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Es bestehe die Gefahr von enormen Einnahmeausfällen, wenn Träger der Eingliederungshilfe ihre Zahlungen an die Werkstätten einstellen. Zudem könnten die Arbeitsbereiche der Werkstätten aufgrund von Schließung oder wegbrechenden Aufträgen von Unternehmen kaum Einnahmen erwirtschaften.
Eine existenzbedrohende Situationen der Werkstätten "würde vor allem auch zu Lasten der Menschen mit Behinderung gehen, die jetzt in ganz besonderem Maße von der Krise betroffen sind und zu schützen sind", sagte Zimmermann. "Werkstätten berichten mir von einer unwirklichen Situation, die schwer zu verstehen ist." Die Bundes- und Landesregierungen dürften die Werkstätten nicht im Stich lassen.
Sa, 21.03.2020, 5:07: Volkswagen pausiert Produktion in Mexiko und Argentinien
Wegen der Coronavirus-Krise stellt der deutsche Automobilkonzern Volkswagen seine Produktion in Argentinien und Mexiko vorübergehend ein. An den beiden argentinischen Standorten in General Pacheco nahe Buenos Aires und in Córdoba werde bis zum 31. März nicht mehr gearbeitet, teilte das Unternehmen am Freitag mit. In den beiden Werken in Mexiko - in Puebla und Guanajuato - gelte die Maßnahme vom 30. März bis zum 12. April, hieß es am Abend (Ortszeit). Einige Verwaltungsangestellte sollen von zu Hause aus arbeiten.
Volkswagen Mexiko nannte drei Faktoren, die in Betracht gezogen worden seien: die Gesundheit der Mitarbeiter und der Anwohner, ein Rückgang in der Nachfrage und das Risiko einer Knappheit der Teile. Zuvor hatten sich 40 VW-Mitarbeiter und ihre Familien isolieren müssen, nachdem ein Zulieferer aus Deutschland die beiden mexikanischen Werke besucht hatte und dann positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war.
In Argentinien reagierte VW mit dem Produktionsstopp auf die weitgehende Ausgangssperre, die die argentinische Regierung in der Nacht auf Freitag verhängt hatte. Demnach dürfen die Menschen ihre Häuser und Wohnungen bis Monatsende nicht mehr verlassen. Erlaubt sind lediglich Besorgungen in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken. Ausgenommen von der Ausgangssperre sind nur wenige Berufsgruppen wie Ärzte, Polizisten und Mitarbeiter in der Lebensmittel-, Pharma- und Petroindustrie.
Sa, 21.03.2020, 1:08: BMW stoppt US-Produktion wegen Corona-Krise
Der deutsche Autobauer BMW stoppt die Produktion in seinem großen US-Werk in South Carolina wegen der Coronavirus-Krise. "Gesundheit und Schutz unserer Beschäftigten ist unsere oberste Priorität", teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Zugleich habe die Corona-Pandemie immense Auswirkungen auf die weltweite Autonachfrage. Die Produktion werde deshalb entsprechend angepasst. Die US-Fabrik am Standort Spartanburg in South Carolina soll ab 3. April zunächst für voraussichtlich zwei Wochen schließen.
Fr, 20.03.2020, 20:27: Daimler fährt US-Produktion herunter
Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus stellt der deutsche Autokonzern Daimler den US-Betrieb weitgehend ein. Im Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama werde die Produktion für zunächst zwei Wochen gestoppt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch bei der Tochter Vans in Charleston, South Carolina, stehen die Bänder vorübergehend still.
In den administrativen Abteilungen solle der Betrieb bis auf Weiteres auf das Nötigste beschränkt werden. Mit den Maßnahmen folge das Unternehmen den Empfehlungen der nationalen, internationalen und örtlichen Behörden. Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten habe oberste Priorität, so die Mitteilung. Das Management beobachte die Lage genau und werde wenn nötig weitere Maßnahmen ergreifen.
Fr, 20.03.2020, 17:46: VW richtet sich auf Bau und Zulieferung von Medizintechnik-Teilen ein
Volkswagen will Hersteller von Medizintechnik wie Beatmungsgeräten in der Coronavirus-Krise mit dem Bau und der Zulieferung eigener Teile unterstützen. "Medizinisches Equipment ist natürlich neu für uns", sagte ein Sprecher am Freitag. "Aber sobald wir die Anforderungen kennen und die entsprechende Blaupause erhalten, können wir starten." Es gehe um Komponenten, die sich mit 3D-Druckern aus der Kunststoffteile- oder Prototypenfertigung herstellen ließen. Man habe bereits Anfragen von Behörden, auch zu Verbänden und Vereinen gebe es Kontakt.
In den deutschen VW-Werken steht die Produktion derzeit wegen hoher Ansteckungsrisiken, abgebrochener Lieferketten sowie der in Europa und China stark eingebrochenen Autonachfrage vorübergehend still. Für die Fertigung von Medizintechnik-Teilen kämen jedoch auch Standorte des Autokonzerns außerhalb der Bundesrepublik infrage, hieß es: "Wir haben eine internationale Taskforce, die sich bereits mit Hochdruck um dieses Thema kümmert."
Beschaffungswege würden geprüft, es gebe bereits erste Versuchsteile. Die VW-Gruppe verfüge über mehr als 125 industrielle 3D-Drucker. Sie stellt - ebenso wie andere Firmen - Kliniken, Arztpraxen und Behörden auch Atemschutzmasken aus eigenen Beständen zur Verfügung.
Fr, 20.03.2020, 16:29: Trigema und Eterna stellen Mundschutz-Masken her
Der schwäbische Bekleidungshersteller Trigema hat wegen der Corona-Pandemie seine Produktion teilweise auf Mund- und Nasenschutz-Masken umgestellt. Seit dem Vortag seien bereits die ersten 10.000 Masken hergestellt worden, sagte Unternehmenschef Wolfgang Grupp am Freitag. "In der nächsten Woche gehen wir auf bis zu 70.000 Stück hoch, und übernächste Woche können wir dann rund 100 000 Masken schaffen."
Dem Unternehmen lägen schon Aufträge für mehr als 200.000 Stück etwa von Kliniken, Pflegeheimen, Behörden und anderen vor. Um die Nachfrage bedienen zu können, werde auch samstags gearbeitet. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Auch der Hemdenhersteller Eterna aus dem niederbayerischen Passau hat angesichts der Corona-Krise mit der Produktion von Gesichtsmasken begonnen. Nach den Schließungen im Einzelhandel sei die Herstellung von Hemden und Blusen stark heruntergefahren worden, teilte das Unternehmen mit.
Im slowakischen Eterna-Werk sei stattdessen die Produktion auf Schutzmasken umgestellt worden. Künftig sollen bis zu 25.000 Masken pro Tag gefertigt werden. Auftraggeber sei die slowakische Regierung. Mit dieser Maßnahme könne die Umstellung auf Kurzarbeit verhindert werden.
Fr, 20.03.2020, 16:11: Chemiebranche rüstet sich für Corona-Krise
Die Chemiebranche rüstet sich mit flexibleren Regeln für Betriebe und Mitarbeiter für die Coronakrise. Um Beschäftigung und Liquidität der Unternehmen zu sichern, haben der Arbeitgeberverband BAVC und die Branchengewerkschaft IG BCE eine Vereinbarung für das laufende Jahr getroffen, wie sie am Freitag gemeinsam in Hannover und Wiesbaden mitteilten.
Konkret können Unternehmen demnach Kurzarbeit mit einer verkürzten Ankündigungsfrist von drei Tagen einführen. Freie Tage, die die Beschäftigten gemäß dem jüngsten Tarifpaket für spätere Zeiten auf Konten ansparen können, dürfen schon in dieses Jahr vorgezogen werden. Um Infektionen im Job zu vermeiden, können Arbeitgeber ferner mobiles Arbeiten anordnen. Darüber hinaus gehende Regelungen können Firmen mit Beteiligung der Tarifparteien treffen.
Fr, 20.03.2020, 16:10: Bosch fährt Produktion in Deutschland weitgehend herunter
Der weltgrößte Autozulieferer Bosch fährt seine Produktion in Deutschland wegen der Coronavirus-Krise weitgehend herunter. Betroffen seien rund 35 Standorte der Mobilitätssparte sowie diverse Zentralbereiche, teilte der Konzern am Freitag mit. Bosch reagiere damit auf die drastisch sinkende Fahrzeugnachfrage insbesondere in Europa und die damit verbundenen Produktionsstopps der Automobilhersteller.
Das Herunterfahren soll am Mittwoch kommender Woche beginnen, an einigen Standorten auch schon am Montag. Die betroffenen Mitarbeiter sollen zunächst ihre Zeitkonten abbauen oder Urlaub nehmen. Spätestens vom 5. April an will Bosch dann Kurzarbeit einführen.
Fr, 20.03.2020, 14:28: Frankfurts Flughafen schickt 18.000 Beschäftigte in Kurzarbeit
In der Corona-Flaute fährt der Frankfurter Flughafen seinen Betrieb auf ein Minimum herunter. Der Betreiber Fraport schickt mindestens 18.000 seiner 22.000 Beschäftigten in Kurzarbeit, wie der M-Dax-Konzern am Freitag mitteilte. Je nach Tätigkeit fällt bis zu 100 Prozent des Arbeitsvolumens weg.
Der Einkommensverlust wird dann mit der Sozialleistung teilweise ausgeglichen. Auf die 60 Prozent des Nettos beziehungsweise 67 Prozent bei Eltern leistet die Fraport Zuzahlungen, so dass die Beschäftigten am Ende zwischen 75 und 95 Prozent ihres Nettogehalts bekommen.
Fr, 20.03.2020, 12:37: Autobauer spenden Atemschutzmasken an Kliniken und Behörden
Autohersteller wollen in der Corona-Krise mehrere Hunderttausend Atemschutzmasken spenden. Die Masken aus eigenen Beständen, die teils in der ruhenden Produktion eingesetzt worden wären, sollen Kliniken, Arztpraxen, Gesundheitsämtern und städtischen Behörden zur Verfügung gestellt werden.
Volkswagen erklärte am Freitag, der öffentlichen Gesundheitsvorsorge "zeitnah fast 200.000 Atemschutzmasken der Kategorien FFP-2 und FFP-3" liefern zu wollen. Diese fallen in die beiden höheren Stufen, FFP-3 bietet professionellen Schutz vor Krankheitserregern oder schädlichen Stoffen in der Luft. Das Unternehmen habe die Spende mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) abgestimmt.
Medizinische Ausrüstung gehe zudem an die Stadt Wolfsburg, dem Volkswagen-Stammsitz. Personalvorstand Gunnar Kilian sagte: "Die Beschäftigten des öffentlichen Gesundheitswesens vollbringen derzeit herausragende Leistungen für die Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass die Schutzmasken bei ihnen aktuell am besten eingesetzt sind."
Daimler will der baden-württembergischen Landesregierung etwa 110.000 Masken aus dem konzerninternen "Pandemiebestand" für Kliniken und Arztpraxen übergeben. "Wir möchten damit unseren Teil dazu beitragen, um das öffentliche Gesundheitswesen zu unterstützen", hieß es.
Der chinesische Großaktionär Geely - auch Eigentümer von Volvo - erklärte, "dringend benötigte medizinische Lieferungen" an betroffene Regionen in Europa und Asien zu spenden. Diese seien auch auf dem Weg nach Deutschland und Schweden, darunter Masken und Handschuhe.
Fr, 20.03.2020, 10:59: Maschinenbauer erwarten Nachholeffekte im zweiten Halbjahr
Die Corona-Krise macht dem Maschinenbau weltweit zu schaffen. Die Volkswirte des deutschen Branchenverbandes VDMA erwarten zwar für die zweite Jahreshälfte Nachholeffekte. Die zwischenzeitlichen Verluste könnten aber nicht kompensiert werden, erklärte Chef-Volkswirt Ralph Wiechers am Freitag in Frankfurt. "Der globale Maschinenumsatz wird 2020 das Vorjahresergebnis verfehlen."
Bereits im vergangenen Jahr sei der Umsatz in einigen Ländern rückläufig gewesen. Global stiegen die Erlöse aber noch einmal um 2 Prozent auf fast 2,67 Billionen Euro. Deutschland hielt seine Position als drittgrößter Produzent nach China und den USA. Mit 296 Milliarden Euro konnten die deutschen Hersteller den Umsatzrekord aus dem Jahr zuvor (300 Milliarden Euro) aber nicht wiederholen.
Fr, 20.03.2020, 10:34: Virus: Siemens sieht sich für Krise gerüstet
Der Technologiekonzern Siemens fährt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf Sicht. Diese sei aber derzeit "nicht sehr weit", sagte Siemens-Chef Joe Kaeser am Freitag in einer Telefonkonferenz. Auch an Siemens würden die Auswirkungen zumindest kurzfristig nicht vorübergehen.
Umsatz und Ergebnis dürften im zweiten Quartal belastet werden, sagte er vor allem mit Blick auf die zyklischen Geschäfte, wie etwa Maschinenbau oder Autoindustrie. Hier hatte Siemens bereits in den vergangenen Quartalen wegen eines Nachfragerückgangs schwächere Geschäfte verzeichnet.
Fr, 20.03.2020, 10:10:Wie Porsche seine Mitarbeiter schützt
"Der Coronavirus dominiert unser Leben", sagte Porsche-Chef Oliver Blume auf der Jahrespressekonferenz am Freitag (20.3.). Die Krise könne man nur gemeinsam bewältigen, so Blume. Seit Montag (16.3.) arbeiten alle Porsche-Mitarbeiter, bei denen es möglich ist, im Homeoffice. Reiseaktivitäten seien nahezu auf null heruntergefahren worden.
Zudem wird die Produktion im Stammwerk in Zuffenhofen und in Leipzig für zwei Wochen gestoppt. Damit wolle man seine Mitarbeiter schützen , sagte Blume. Er fügte hinzu: "Je konsequenter wir die Krise meistern, desto schneller können wir sie meistern."
Fr, 20.03.2020, 4:15: Ökonom Schmidt: Unternehmen brauchen Hilfe für Neustart
Bei einem längeren Ausfall der Nachfrage durch die Corona-Krise benötigen Firmen aus Sicht des früheren Chefs der "Wirtschaftsweisen" Hilfestellungen für den Neustart. "In unserer Konjunkturprognose rechnen wir mit einem kräftigen, aber auf wenige Monate beschränkten Einbruch der Wirtschaftsleistung", sagte der Präsident des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Christoph M. Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur.
In dieser Zeit gehe es vor allem darum, Unternehmen aller Größenordnungen dabei zu helfen, den durch die Schutzmaßnahmen bedingten Nachfragerückgang zu überstehen - insbesondere durch Liquiditätshilfen und eine Unterstützung der Kurzarbeit.
Bei einem längeren Nachfrageausfall sei neben finanzieller Unterstützung vor allem ein funktionierender Staat mit schlanken Regeln gefragt: "Ein temporäres Aussetzen übermäßig bürokratischer Hürden und Verfahren kann ein wichtiges Element werden."
Do, 19.03.2020, 18:18: Verdi fordert Aufstockung für Kurzarbeiter
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Aufstockung des Kurzarbeitergelds in der Coronakrise für die Beschäftigten. Verdi-Chef Frank Werneke sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, es sei unsozial, dass den Arbeitgebern die Sozialbeiträge von der Bundesagentur für Arbeit (BA) voll erstattet werden sollen - die Arbeitnehmer aber davon nichts bekämen.
Werneke forderte, dass für die Beschäftigten insgesamt 80 Prozent des Lohns weiter fließen - bei Arbeitnehmern mit Kindern 87 Prozent. "Bei großen Teilen der Beschäftigten ist Kurzarbeit sonst der sichere Weg in die Sozialhilfe", sagte Werneke.
Do, 19.03.2020, 17:57: Microsoft: 37 Prozent mehr Nutzer für Kommunikationssoftware
Microsoft hat dank Heimarbeit in vielen Ländern binnen einer Woche 37 Prozent mehr Nutzer für seine Bürokommunikations-Software Teams gewonnen. Die App mit Chats und Videokonferenzen komme inzwischen auf 44 Millionen Anwender, wie Microsoft-Chef Satya Nadella am Donnerstag bekanntgab. In den vergangenen Tagen seien auch sechs neue Unternehmenskunden mit jeweils mehr als 100.000 Nutzern hinzugekommen.
Anbieter von Videokonferenzen und anderer Software für Bürokommunikation wetteifern gerade darum, neues Terrain für ihr Geschäft mit der Ausbreitung von Heimarbeit und mobilem Lernen in der Coronavirus-Krise zu erobern. So lockerten einige Anbieter wie Discord und Zoom Beschränkungen für Gratis-Versionen. Facebook stellt die kostenpflichtige Version seiner Bürosoftware Workplace etwa Feuerwehren, Stadtverwaltungen oder Krankenhäuser für ein Jahr unentgeltlich zur Verfügung.
Do, 19.03.2020, 17:30: Kurzarbeit wegen Corona-Krise auch bei VW-Kernmarke
Im Zuge der bevorstehenden Werksschließungen wegen der Corona-Krise wird auch für viele Beschäftigte der Volkswagen-Kernmarke übergangsweise Kurzarbeit beantragt. Grund seien die beträchtlichen Arbeitsausfälle in der Produktion sowie in den angrenzenden Bereichen, hieß es am Donnerstag. Mitarbeiter hatten bereits von entsprechenden Plänen berichtet.
Zunächst will das Unternehmen die Lage durch die Arbeitszeitkonten abfedern - beispielsweise über Abbau von Überstunden oder schon geplante Abwesenheiten. Wo nötig, müsse man dann darüber hinaus Kurzarbeit bei den örtlich zuständigen Niederlassungen der Bundesagentur für Arbeit beantragen. Die Lkw-Tochter MAN in München kündigte diesen Schritt für die meisten Beschäftigten ab Montag an.
Die wachsende Ansteckungsgefahr und die drastischen wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wie nachlassende Nachfrage und abgebrochene Lieferketten zwingen Volkswagen von Donnerstagabend an zur Schließung der Werke in Deutschland. Auch in anderen Ländern Europas wird die Produktion der Kernmarke vorläufig unterbrochen, bei mehreren Töchtern wird dieser Schritt geplant oder ist bereits in Kraft.
Do, 19.03.2020, 15:34: Wacker Neuson zieht Werksferien vor
Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson drosselt seine Fertigung in Reaktion auf die Coronakrise. Man werde Produktionsprogramme reduzieren und in einigen Werken die für den Sommer geplanten Werksferien vorziehen, erklärte das Unternehmen mit weltweit rund 6.000 Mitarbeitern am Donnerstag in München. Zudem werden man "verschiedene Modelle der Kurzarbeit einsetzen".
Konkret ist geplant, in den drei deutschen Werken Korbach, Pfullendorf und Reichertshofen sowie im österreichischen Hörsching bei Linz, schon im März und April bis zu zwei Wochen Werksferien zu machen, wie eine Sprecherin sagte. Danach werde man die Kurzarbeit einsetzen. Damit wolle der Konzern vorsorglich auf mögliche Engpässe in der Lieferkette reagieren.
Am chinesische Konzernstandort Pinghu arbeite man inzwischen wieder, erklärte das Unternehmen. "Die Abläufe hinsichtlich Einkauf, Produktion und Vertrieb normalisieren sich zunehmend."
Do, 19.03.2020, 14:41: Kurzarbeit beim Autozulieferer ZF
Wegen der Corona-Pandemie drosselt der Autozulieferer ZF in Friedrichshafen am Bodensee seine Produktion. Es sei eine Vereinbarung mit dem ZF-Gesamtbetriebsrat über die Einführung von Kurzarbeit getroffen worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit könnten jetzt Teile von Produktion und Verwaltung kontrolliert heruntergefahren werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und auf die ausbleibende Nachfrage von Auto- und Lkw-Herstellern zu reagieren.
Die Regelung gilt demnach zunächst bis Juni. Allerdings richte sich die Phase der Kurzarbeit auch danach, zu welchem Zeitpunkt die Kunden ihre Werke wieder in Betrieb nehmen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zugleich bereite sich ZF darauf vor, den Wiederanlauf der Produktion seiner Kunden nach der Corona-Pause zu unterstützen. "Die notwendigen Vorbereitungen dafür werden jetzt getroffen."
Wo ist der Coronavirus am weitesten verbreitet?
Eine gute Übersicht, wie sich die Pandemie weltweit verbreitet, bietet der Covid-Tracker von Bing.
Do, 19.03.2020, 14:03: Siemens Healthineers: Geschäft bislang stabil
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers zeigt sich bislang widerstandsfähig im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Es sei bisher gelungen, das Geschäft stabil zu halten, erklärte Vorstandsvorsitzender Bernd Montag in einem am Donnerstag in Erlangen veröffentlichten Statement. "Teilweise sehen wir sogar ein deutlich gesteigertes Interesse an unseren bildgebenden Geräten."
So kämen Computer-Tomografen zum Einsatz, um Patienten mit akutem oder drohendem Lungenversagen zu überwachen und notwendige Therapien sicherzustellen. Dies gelte vor allem bei der intensivmedizinischen Behandlung von beatmeten Patienten. Dazu würden Röntgen- und Ultraschallgeräte im gesamten Versorgungsprozess von Erkrankten eingesetzt.
"Diese Geräte, genauso wie Blutgassysteme zur Überwachung der Beatmungspatienten, versuchen wir überall dort vorzuhalten, wo infizierte Bürger und Erkrankte schnell und zuverlässig versorgt werden müssen", erklärte Montag. Zudem arbeite Siemens Healthineers an der Entwicklung eines Sars-CoV-2-Virus-Tests, der nicht an eine bestimmte Analyseplattform gebunden sei.
Do, 19.03.2020, 12:43: MAN stoppt die Produktion
Der Lastwagenbauer MAN hat wegen der Coronavirus-Pandemie und ausbleibender Zulieferungen seine Produktion im Stammwerk München am Donnerstag eingestellt. "In den anderen Werken wird die Produktion individuell heruntergefahren", teilte das Unternehmen mit. Ab 23. März seien die deutschen Standorte in Kurzarbeit. Auch in den ausländischen Werken werde die Produktion zurückgefahren. Vertrieb und Service sollten "so lange es die Gesamtsituation zulässt" aufrechterhalten werden.
MAN Truck & Bus gehört zur VW-Tochter Traton und beschäftigt weltweit derzeit noch 36.000 Mitarbeiter - davon 9.200 im Stammwerk München, 3.700 im Dieselmotorenwerk Nürnberg, 2.400 im Achsen- und Komponentenwerk Salzgitter, 6.000 bundesweit im Verkauf, 2.300 im Lkw-Werk Steyr (Österreich) und 6.000 in den Stadtbus- und Reisebus-Werken Ankara (Türkei) und Starachowice (Polen).
Do, 19.03.2020, 12:12: Schaeffler drosselt Produktion
Der Automobilzulieferer Schaeffler wird wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion drosseln. Gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung sei ein Maßnahmenpaket beschlossen worden, teilte Schaeffler am Donnerstag am Firmensitz in Herzogenaurach mit. Dazu gehöre auch Kurzarbeit. Die Maßnahmen würden standortspezifisch getroffen und angepasst an den jeweiligen Bedarf.
"Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt alle Unternehmen vor große Herausforderungen", sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Oberste Priorität sei, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen, Lieferketten soweit wie möglich intakt zu halten und den Einfluss der Krise auf Kunden zu minimieren. "Das mit den Arbeitnehmervertretern verabschiedete Maßnahmenpaket leistet dazu einen wichtigen Beitrag", sagte Rosenfeld.
Schaeffler gehört zu den größten Automobilzuliefern in Deutschland. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen mit weltweit 87.700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro. Schaeffler ist nach eigenen Angaben an 170 Standorten in 50 Ländern der Welt aktiv.
Do, 19.03.2020, 9:37: Familie Agnelli reagiert auf COVID-19-Pandemie
Die Familie Agnelli hat der Italienischen Behörde für Zivilschutz, die für die Bewältigung der Krise landesweit zuständig ist, sowie der in der Region Piemont tätigen Hilfsorganisation Specchio di Tempi-La Stampa die Summe von 10 Millionen Euro gespendet. Damit sollen Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit und der Bewältigung sozialer Engpässe in der Stadt Turin und im Piemont unterstützt werden.
Do, 19.03.2020, 8:36: Stahlkonzern ArcelorMittal will Produktion in Europa zurückfahren
Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal wird wegen der Corona-Pandemie seine Produktion in Europa herunterfahren. Dies diene zum Schutz der Mitarbeiter, teilte der Konzern am Donnerstag in Luxemburg mit.
Zudem passe ArcelorMittal damit die Produktion an die derzeitige Nachfrage an, hieß es. Details, welche Werke wie betroffen sind, nannte der Konzern nicht. Man werde die Entwicklung weiter beobachten und Entscheidungen treffen, um das Wohl der Mitarbeiter zu schützen und die Nachfrage der Kunden sicherzustellen, hieß es.
Welche Auswirkungen die Coronakrise auf den Industrieservice hat
Der Coronavirus hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die großen Industriedienstleister. Denn ihre in der industriellen Instandhaltung tätigen Mitarbeiter sind auf den ungehinderten Zugang zu den Arbeitsstellen bei den beauftragenden Unternehmen angewiesen.
Do, 19.03.2020, 5:10: FDP-Politiker: Wegen Coronavirus Start des CO2-Preises aufschieben
In der Coronakrise fordert der FDP-Wirtschaftspolitiker Gerald Ullrich, die Einführung des CO2-Preises auf Sprit und Heizöl aufzuschieben. "Jeder Ökonom weiß, dass Steuererhöhungen in einer Wirtschaftskrise grundfalsch sind", sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur.
Die Einführung des CO2-Preises von 25 Euro pro Tonne ab 2021, der bis 2025 auf 55 Euro anwachsen soll, sei "angesichts der Corona-Wirtschaftskrise unverantwortlich". Die Bundesregierung müsse sie aufschieben, um Arbeitsplätze in Deutschland zu retten. Der CO2-Ausstoß werde durch die Corona-Wirtschaftskrise ohnehin sinken.
Do, 19.03.2020, 0:35: EZB legt Notkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro auf
Im Kampf gegen wirtschaftliche Folgen der Coronavirus-Pandemie hat die Europäische Zentralbank ein Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt. Es soll dabei um Wertpapiere der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft gehen, wie die EZB am späten Mittwochabend mitteilte.
Mi, 18.03.2020, 19:32: Schaeffler verschiebt Hauptversammlung
Auch der Automobilzulieferer Schaeffler verschiebt wegen der Corona-Pandemie seine Hauptversammlung. Der neue Termin werde zeitnah bekannt gegeben, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mit.
Ursprünglich hätte das Aktionärstreffen am 17. April in Nürnberg stattfinden sollen. Wegen der Pandemie hatten bereits eine Reihe von Unternehmen ihre Termine verschoben.
Mi, 18.03.2020, 19:10: Deutschland weitet Einreisebeschränkungen für EU-Bürger aus
Deutschland weitet die bereits an fünf Landesgrenzen geltenden Einreisebeschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus nun auch auf Flüge und den Schiffsverkehr aus.
Wie das Bundesinnenministerium am Mittwochabend mitteilte, dürfen auch EU-Bürger künftig nicht mehr per Flugzeug oder Schiff aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nach Deutschland reisen. Wer aus einem EU-Staat kommt, darf aber noch auf einem deutschen Flughafen landen, wenn er von dort aus weiter in sein Heimatland reist.
Mi, 18.03.2020, 18:38: Michelin streicht Prognose und schließt einen Teil seiner Werke
er französische Reifenhersteller Michelin streicht die Jahresprognose und schließt einen Teil seiner Werke in Europa. Die Standorte auf dem Kontinent, die am meisten von der Pandemie betroffen seien, würden zunächst für eine Woche schließen, teilte der Continental-Wettbewerber am Mittwochabend in Clermont-Ferrand mit.
Die Prognose für 2020, die der Konzern mit den Zahlen des Vorjahres gegeben hatte, gelte angesichts der Krise nicht mehr. Die Auswirkungen seien noch nicht abzuschätzen. Michelin wolle mit der Zahlenvorlage für das erste Quartal einen genaueren Ausblick geben.
Gleichzeitig veröffentlichte der Konzern Zahlen zum weltweiten Reifenmarkt. Dieser ist im Februar demnach deutlich unter Druck gewesen, mit einem Minus bei Passagierfahrzeugen von 9 und bei Lastkraftwagen von 16 Prozent. Im Februar war die Coronakrise allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie im März.
Mi, 18.03.2020, 18:29: Continental fährt Produktion teilweise auf null herunter
Auch der Autozulieferer Continental stellt die Arbeit in einem Teil seiner Betriebe bis auf weiteres ein. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus passe das Unternehmen schrittweise die Produktion in den Werken weltweit an und fahre sie "vorübergehend teilweise auf null zurück", teilte ein Continental-Sprecher am Mittwoch in Hannover auf Anfrage mit. Dies diene dem Schutz der Mitarbeiter und geschehe in Abstimmung mit Kunden und Lieferanten.
Mit den Maßnahmen passe Continental zugleich seine Kostenstrukturen "an die stark reduzierten Abrufe unserer Kunden an. Angesichts der aktuell sehr herausfordernden Marktlage stellen wir damit unsere weitere Handlungsfähigkeit sicher", hieß es. Das Unternehmen wollte "derzeit keine Details über betroffene Werke und den Zeithorizont der Maßnahmen" nennen. Derzeit könne man etwaige Kosten und Folgewirkungen auch noch nicht beziffern, teilte der Sprecher mit. Continental hatte Ende 2019 rund 241.000 Mitarbeitern in 59 Ländern.
Mi, 18.03.2020, 17:52: Osram zieht Prognose wegen Coronavirus zurück - Kurzarbeit möglich
Der Lichtkonzern Osram hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie könnten die Ziele "voraussichtlich nicht erreicht werden", teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Eine neue Prognose wurde nicht gegeben. Mit Blick auf die "beispiellosen operativen und finanziellen Herausforderungen" und die ungewisse Entwicklung ließen sich die Auswirkungen "derzeit weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern".
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wirke sich insbesondere auf die globale Automobilwirtschaft aus, die 2019 für mehr als 50 Prozent des Osram-Umsatzes verantwortlich war. Als Reaktion auf die Krise plant Osram nun ein weiteres umfangreiches Sparpaket. Zudem zieht das Unternehmen derzeit "konkret in Betracht, Kurzarbeit an besonders betroffenen Standorten anzuordnen sowie eigene Produktionsstätten vorübergehend zu schließen". Welche Standorte das seien, sei aber noch offen, sagte ein Sprecher.
Bislang war Osram von einem in etwa stabilen Umsatz und einer bereinigten operativen Marge (Ebitda) von 9 bis 11 Prozent ausgegangen.
Mi, 18.03.2020, 16:11: Staat will Lohnlücken für Arbeitnehmer in Krise schließen
In der Corona-Krise wollen Politik und Sozialpartner Lohnlücken beim Kurzarbeitergeld gemeinsam abfedern. Das sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch nach einem Spitzentreffen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften in Berlin. Außerdem sollten "unverhältnismäßige Lohneinbrüche" bei einem Arbeitsausfall wegen notwendiger Kinderbetreuung vermieden werden.
"Wir werden dazu Gesetze machen", sagte Heil. Darüber werde man am Donnerstag in der Bundesregierung sprechen und in der kommenden Woche im Bundestag beraten.
Es gehe darum, den Eltern in Deutschland ein Signal zu geben, dass sie in dieser Situation nicht mit unverhältnismäßigen Lohneinbußen zu rechnen hätten. Nach Angaben von Heil geht es um eine Lohnfortzahlung durch die Arbeitgeber, die sich das Geld dann vom Staat zurückholen könnten.
Mi, 18.03.2020, 13:45: Studie: Ausgangslage kleinerer Firmen in Corona-Krise oft schwierig
Viele kleinere Unternehmen in Deutschland erwischt die Coronavirus-Krise einer Studie zufolge in einer ungünstigen Ausgangslage. Viele hätten eine schwache Bewertung ihrer Bonität, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Einige Branchen weisen demnach überdurchschnittlich hohe Anteile an insolvenzgefährdeten Unternehmen auf.
Dazu wurde vor allem die Gastronomie gezählt. Demnach haben 16 Prozent der kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten eine schwache Bonitätsbewertung. Bei kleineren Automobilzulieferern seien es 15 Prozent und in der chemisch/pharmazeutischen Industrie 14 Prozent.
Bei den größeren Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten sei der Anteil insolvenzgefährdeter Unternehmen deutlich geringer. An der Spitze findet sich demnach aber auch hier die Gastronomie, gefolgt vom Beherbergungsgewerbe und den Sport- und Freizeitdienstleistungen.
Insgesamt haben den Angaben zufolge mehr als zehn Prozent der Unternehmen, die älter als drei Jahre sind, eine schwache oder noch schlechtere Bonitätsbewertung. "Es geht hier um etwa 345.000 Unternehmen mit mehr als 1,5 Millionen Beschäftigten", sagte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung von Creditreform.
Die Krise dürfte die Branchen unterschiedlich stark treffen. Größere Anschaffungen, vielleicht auch Urlaubsreisen, würden zum Teil nachgeholt werden, erläuterte ZEW-Experte Georg Licht. Dienstreisen, Kino- und Konzertbesuche aller Voraussicht nach dagegen nicht. Freizeit-, Sport- und Kulturdienstleister dürften in besonderem Maße unter dem zeitweiligen Nachfrageausfall leiden.
Toyota Corona: Ein unglücklicher Name für ein Auto
Die wichtigste Botschaft vorweg: Der Toyota Corona hat nichts mit dem Coronavirus zu tun. Aber es ist eben oft so, dass ein Name erst viel später eine ganz besondere Bedeutung erhält.
Die Toyota Limousine ist kein Aprilscherz: Nahezu 40 Jahre lang war der Wagen erfolgreich auf dem Markt. Das Portal 'Motorsport Total' erzählt seine Geschichte nach.
Mi, 18.03.2020, 12:42: Hamburger Wirtschaftsforscher erwarten schwere Rezession
Das Hamburgische WeltwirtschaftsInstitut (HWWI) rechnet angesichts der Coronavirusepidemie im ersten Halbjahr mit einer schweren Rezession in Deutschland. Sollte die Wirtschaft im zweiten Halbjahr wieder aufholen, so sei insgesamt 2020 ein Minus der deutschen Wirtschaftsleistung von 2,5 Prozent zu erwarten, teilte das HWWI am Mittwoch in Hamburg mit.
Doch diese Prognose steht unter Vorbehalt. "Die ökonomischen Auswirkungen sind schon wegen des nicht absehbaren Ausmaßes der Epidemie schwer abschätzbar", heißt es in der Mitteilung der Hamburger Forscher. "Die Gefahr einer längeren und noch ausgeprägteren Rezession, was Tiefe wie Dauer betrifft, ist bei Ausweitung der Pandemie hoch."
Im nächsten Jahr könne das Wachstum durch Nachholeffekte dann wieder 2,3 Prozent betragen. Die Virusepidemie belaste die gesamte Weltkonjunktur schwer. Die deutsche Wirtschaft sei über Liefer- und Produktionsketten wie auch über Absatzmärkte betroffen. Mit der schrumpfenden Wirtschaftsleistung werde auch eine steigende Arbeitslosigkeit einhergehen. Auch andere Ökonomen aus dem Bankenbereich hatten bereits von einer bevorstehenden tiefen Rezession gewarnt.
Mi, 18.03.2020, 11:20: Jungheinrich spürt noch keine Auswirkungen des Coronavirus
Der Maschinenbaukonzern Jungheinrich, ein führender Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik, hat bislang noch keine negativen Auswirkungen des Coronavirus zu spüren bekommen. Alle Werke arbeiten; die Lieferketten funktionieren, die Versorgung mit Zulieferteilen sowie der Gesundheitszustand der Belegschaft liegen bislang noch im normalen Bereich, wie Jungheinrich am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz im Internet mitteilte. Auch der Auftragseingang sei im Plan.
"Die Ausbreitung des Coronavirus wird weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft haben", sagte der Vorstandsvorsitzende Lars Brzoska. "Wir wollen vor allem unsere Mitarbeiter schützen und die Lieferfähigkeit so lange wie möglich aufrechterhalten."
Jungheinrich sei ein sehr wichtiges Unternehmen, um die logistischen Ketten zu sichern, zum Beispiel für die Hersteller und Lieferanten von Lebensmitteln oder Medikamenten. Jedoch sei mit einem deutlichen Rückgang des Marktvolumens in Europa und Asien zu rechnen.
Mi, 18.03.2020, 9:13: BMW plant Kurzarbeit und Anpassung der Produktion
BMW erwartet für das laufende Jahr einen weiteren deutlichen Gewinnrückgang und plant eine Anpassung der Produktion samt Kurzarbeit. Die Ausbreitung des Coronavirus dürfte die Nachfrage nach Autos in allen wesentlichen Märkten erheblich beeinträchtigen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Vorstandschef Oliver Zipse sagte, dem absehbaren Rückgang der Nachfrage begegne BMW mit einer "frühzeitigen Anpassung der Produktion". Betriebsratschef Manfred Schoch sagte, die Gesundheit der Mitarbeiter müsste geschützt und ihre Arbeitsplätze und Einkommen müssten abgesichert werden. Dazu gebe es drei mit dem Betriebsrat vereinbarte Instrumente: Arbeitszeitkonten, Homeoffice und Kurzarbeit. Ein Tarifmitarbeiter bekomme auch bei Kurzarbeit mindestens 93 Prozent seines Nettolohns. Mit diesen drei Instrumenten werde BMW die Belegschaft sicher durch die Coronakrise steuern.
Im laufenden Jahr werde die Ergebnismarge im Autogeschäft voraussichtlich auf zwei bis vier Prozent vom Umsatz fallen. Die Finanzdienstleistungen erwarteten weniger Neuverträge und eine höhere Risikovorsorge. Deshalb dürfte "das Konzernergebnis vor Steuern gegenüber 2019 deutlich zurückgehen", teilte der Autokonzern mit. Es war bereits im vergangenen Jahr von 9,6 auf 7,1 Milliarden Euro gefallen.
"Ab heute fahren wir unsere europäischen Automobilwerke und das Werk Rosslyn in Südafrika herunter. Die Produktionsunterbrechung wird voraussichtlich bis zum 19. April eingeplant." - BMW-Chef Oliver Zipse auf der Bilanz-Pressekonferenz
Mi, 18.03.2020, 6:00: Airbus-Werk in Hamburg hält Produktion aufrecht
Die Airbus-Produktion in den deutschen Werken bleibt weitgehend aufrecht erhalten, und die Werkstore stehen Leiharbeitern, Kunden und Partnern weiter offen. Doch auch die deutschen Airbus-Standorte würden in dieser Woche an neue und veränderte Arbeitsabläufe im Kampf gegen das Coronavirus angepasst, sagte ein Airbus-Sprecher in Hamburg.
Dabei halte Airbus strenge Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle ein. Bei den Vorgaben richtet sich das Unternehmen nach eigenen Standards ebenso wie nach den Regeln auf nationaler oder regionaler Ebene.
Airbus hatte am Dienstag die Produktion in den Werken in Frankreich und Spanien für vier Tage heruntergefahren. Dadurch werde ausreichend Zeit gegeben, um entsprechend strengere Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen in Bezug auf Hygiene, Reinigung und Abstände umzusetzen sowie gleichzeitig die Effizienz des Betriebs unter den neuen Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Endmontagelinie in China habe den Betrieb Mitte Februar bereits wieder aufgenommen.
Mi, 18.03.2020, 4:15: Energiebranche setzt Pandemie-Pläne um - kein Risiko für Versorgung
Die Energiewirtschaft setzt in der Corona-Krise Pandemie-Pläne um, auch um Mitarbeiter in Kraftwerken zu schützen - sieht aber derzeit kein Risiko für die Versorgungssicherheit. In Arbeitsbereichen wie Leitstellen und Entstörungsdiensten würden zusätzlich vorsorgliche Maßnahmen ergriffen, teilte der Energieverband BDEW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Energie- und Wasserwirtschaft verfüge zudem über einen hohen Automatisierungsgrad.
"Die Energiebranche weiß um ihre Verantwortung als Versorger", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). "Derzeit sehen die Energieunternehmen kein Risiko für die Versorgungssicherheit. Sie führen regelmäßig Risikobewertungen durch, da sich die Lage national und international als sehr dynamisch abzeichnet." Die Energiewirtschaft habe im Rahmen ihres Krisen- und Notfallmanagements Prozesse aufgesetzt, die regelmäßig getestet, geprüft und evaluiert würden.
Die Unternehmen vor Ort bewerteten kontinuierlich, welche spezifischen Maßnahmen erforderlich seien. Dazu gehörten Zutrittsbeschränkungen für relevante Gebäudebereiche sowie der Schutz des Schlüsselpersonals, um betriebliche Abläufe innerhalb der Organisation und einen Notbetrieb sicherzustellen. Notwendiges Fachpersonal für den Betrieb sensibler Bereiche werde gegebenenfalls voneinander isoliert. Daneben gebe es Vorkehrungen, dass Personal beim Auftreten eines Verdachtsfalls im Team aus getrennten Räumen arbeiten könne. Außerdem werde der Personaleinsatz nach ausgearbeiteten Notfallschichtplänen geplant.
Di, 17.03.2020, 19:38: MAN beantragt Kurzarbeit
Wegen der Coronakrise beantragt der Lastwagenbauer MAN für seine deutschen Werke Kurzarbeit. Die Regelung soll von diesem Montag an "für einen Großteil der Beschäftigten an den produzierenden Standorten gelten", teilte die VW-Tochter am Dienstagabend in München mit.
"Aufgrund der unklaren Gesamtsituation und der sich nahezu stündlich ändernden Ereignisse erwartet MAN in den kommenden Tagen weitere und auch zunehmende Engpässe sowohl bei der Belieferung der Produktion als auch bei der Fahrzeug- und Teileauslieferung", betonte das Unternehmen. Auch in Werken außerhalb Deutschlands werde die Produktion zurückgefahren. "MAN setzt alles daran, den Betrieb der Vertriebs- und Servicestandorte weltweit, so lange es die Gesamtsituation zulässt, in vollem Umfang aufrechtzuerhalten, um die Versorgungsketten sicherzustellen", hieß es weiter.
Di, 17.03.2020, 18:16: Ölpreise geraten erneut unter Druck
Die Ölpreise sind am Dienstag erneut unter Druck geraten. Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus-Krise und der Preiskrieg wichtiger Ölförderländer lastet auf den Preisen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 29,37 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel um 52 Cent auf 28,17 Dollar.
Bereits am Montag hatte die Sorge vor einem starken Rückgang der Nachfrage die Ölpreise unter die Marke von 30 Dollar je Barrel gedrückt. Nach einer kurzen Erholung gerieten die Ölpreise am Dienstag im Tagesverlauf wieder unter Druck.
Experten bleiben für die weitere Entwicklung der Ölpreise skeptisch. Nach wie vor herrscht am Ölmarkt die Angst vor einem Einbruch der Nachfrage. Zuletzt schränkten zahlreiche Fluggesellschaften ihr Angebot ein, was auf einen deutlichen Rückgang des Treibstoffverbrauchs schließen lässt. Gleichzeitig lässt ein Preiskrieg zwischen den bedeutenden Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland einen Anstieg der Fördermenge in beiden Ländern erwarten und damit ein noch stärkeres Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt.
Di, 17.03.2020, 17:22: Daimler stoppt Großteil der Produktion
Daimler stehen wegen des Coronavirus vorerst in vielen Werken die Bänder still. Ein Großteil der Produktion in Europa werde von dieser Woche an für zunächst zwei Wochen geschlossen, teilte der Konzern am Dienstag in Stuttgart mit.
Betroffen seien sowohl die Pkw- und Transporter- als auch die Nutzfahrzeug-Produktion. Zudem werde die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen unterbrochen, hieß es. Bis zum Ende dieser Woche sollen die Werke heruntergefahren werden. Auch die Lieferketten, die derzeit nicht komplett aufrechterhalten werden könnten, sollen überprüft werden.
"Mit diesen Maßnahmen leistet das Unternehmen seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen", hieß es. "Gleichzeitig trägt diese Entscheidung dazu bei, Daimler auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern."
Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen ließen sich derzeit noch nicht beziffern. Eine Verlängerung hänge von der weiteren Entwicklung der Lage ab. Wo der Betrieb aufrechterhalten werden müsse, würden Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen, betonte Daimler.
Di, 17.03.2020, 16:00: Ford stellt Produktion in Europa vorerst ein
Wie mehrere andere Autobauer stellt auch Ford seine Produktion in Europa vorerst ein. Ab Donnerstag sollen an den deutschen Standorten in Köln und Saarlouis sowie anderen Standorten in Europa die Bänder stillstehen, wie der Autobauer am Dienstag mitteilte.
Ausnahme seien Motorenwerke von Ford in Großbritannien. Wie lange der Produktionsstopp anhalten werde, sei noch unklar, sagte ein Sprecher. Neben dem Schutz der Mitarbeiter ist auch eine extrem sinkende Nachfrage Schuld an der Maßnahme. Zuvor hatten auch schon andere Autohersteller bekanntgegeben, die Produktion vorerst einzustellen.
Kurzarbeit bis Ende des Jahres hatte der Autobauer für den Kölner Standort bereits im Februar beantragt. Ob diese Maßnahme auch für weitere Standorte geplant sei, konnte das Unternehmen zunächst nicht bestätigen.
Di, 17.03.2020, 15:42: Auch VW-Tochter Skoda stoppt vorübergehend Produktion
Nach der Konzernmutter Volkswagen hat auch das tschechische Tochterunternehmen Skoda einen vorübergehenden Produktionsstopp beschlossen. Die Werke Mlada Boleslav, Kvasiny und Vrchlabi werden am Mittwoch um 22.00 Uhr heruntergefahren, wie aus einem Brief der Firmenleitung an die Mitarbeiter vom Dienstag hervorgeht.
Die Maßnahme gilt zunächst für rund zwei Wochen. Die Beschäftigten erhalten zu Beginn des Produktionsstopps 70 Prozent ihres Durchschnittseinkommens, in der zweiten Woche 75 Prozent. Skoda finanziert dies zunächst aus eigenen Mitteln.
7 Grundsätze damit die Wirtschaft auch in Zeiten von Corona läuft
Christoph Keese ist Chef der Digitalberatung Axel Springer hy. Zuvor war er unter anderem Chefredakteur der WamS und FTD sowie Executive Vice President von Axel Springer. Für den 'Kress Report' hat er folgende sieben goldene Regeln in Zeiten von Corona aufgestellt, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht.
Wir von PRODUKTION finden, dass ein jeder von uns jetzt in Zeiten von Corona nach diesen Regeln handeln sollte:
- Wenn alle auf alle warten, gehen alle unter.
- In den nächsten Tagen und Wochen nicht passiv ausloten, wie das Geschäft läuft, sondern aktiv dazu beitragen, dass die Wirtschaft sich weiter dreht. Den Strömungsabriss verhindern.
- Güter und Leistungen bestellen, so als ob es Gewissheit über die Zukunft gäbe. Nur so wird die Zukunft tatsächlich sicher.
- An die positive Kraft der selbsterfüllenden Prophezeiung glauben. Optimismus wird wahr, wenn alle entschlossen genug daran festhalten.
- Budgets nicht kürzen. Alles, was wir bei uns selbst kürzen, kommt von anderen nicht bei uns an, Abwärtsspiralen bricht man nicht durch Sparen, sondern durch Ausgeben.
- Home Office ist kein Sonderurlaub - auch nicht, wenn die Kinder Zwangsferien haben. Mitarbeiter eng führen. Leistungen abverlangen. Die gewohnten Rhythmen und Meetings einhalten - nur eben virtuell. Mitarbeiter ermuntern, Kunden und Lieferanten beruhigende Signale zu senden. Um andere kümmern. Zeigen, dass man an sie denkt.
- Einige Branchen wie Luftfahrt oder Hotels erleiden zwangsläufig Rückgänge. Doch alle anderen Branchen fahren umso besser, je konsequenter sie Corona ignorieren, obwohl sie alle gesundheitlichen Schutzmaßnahmen streng einhalten.
Di, 17.03.2020, 14:37: Erste Anfragen von Unternehmen nach staatlicher Liquiditätshilfe
Geschäftsbanken und die staatliche Förderbank KfW bereiten sich auf die Umsetzung des unbegrenzten Kreditprogramms für Unternehmen in der Coronavirus-Krise vor.
Die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, sagte am Dienstag in Frankfurt, erste Kunden hätten nach den Programmen gefragt. Weitere Informationen werden für Freitag erwartet.
Die Bundesregierung will in der Coronavirus-Krise Unternehmen mit unbegrenzten Kreditprogrammen helfen. Firmen müssen die Unterstützung über ihre Bank beantragen. Informationen dazu gibt es auf der KfW-Homepage. Die Förderbank bietet den Geschäftsbanken je nach Programm an, 70 bis 80 Prozent des Kreditrisikos zu übernehmen. Das soll den Finanzinstituten die Vergabe von Darlehen erleichtern. Die Förderbank erhält dafür staatliche Garantien.
Di, 17.03.2020, 13:06: Corona-Krise belastet Maschinenbau - Sorge wegen Autoproduktionsstopp
Deutschlands Maschinenbauer sehen die geplanten Produktionsstopps in der Autoindustrie mit Sorge. "So lange die Werkshallen nicht ganz geschlossen werden, können unsere Firmen die bestellten Maschinen und Anlagen theoretisch auch weiterhin ausliefern oder ihren Service durchführen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers am Dienstag in Frankfurt. "Aber je stärker die Restriktionen in unseren Kundenbranchen werden, umso heftiger werden auch wir als Ausrüster getroffen."
Mehrere Autobauer hatten angekündigt, die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus vorübergehend auszusetzen . Die Branche ist ein wichtiger Kunde der Maschinenbauer.
Wie reagieren die Unternehmen der Fluidtechnik auf die Corona-Pandemie?
Die Unternehmen der Fluidtechnik nehmen die Problematik rund um die Verbreitung des Virus‘ sehr ernst. Im Interview mit unserem Schwesterportal FLUID hat die Branche mehrere Präventivmaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und somit dem Unternehmen getroffen.
Di, 17.03.2020, 12:48: Industrie: Notfallfonds für kleinere Firmen unerlässlich
Angesichts erheblicher wirtschaftlicher Folgen in der Corona-Krise hält die Industrie die Einrichtung eines Notfallfonds vor allem für kleine und mittlere Firmen für unerlässlich. BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte am Dienstag in Berlin: "Unsere Unternehmen befinden sich auf rauer See. Es ist zu befürchten, dass Unternehmen zunehmend gezwungen werden, Produktion zu unterbrechen." Damit steige das Risiko, dass ganze Wertschöpfungsketten reißen.
Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stützung der Wirtschaft seien wichtige Rettungsanker. "Die Einrichtung eines Notfallfonds ist ein unerlässlicher Bestandteil. Der Fonds kann besonders kleineren Unternehmen in Situationen helfen, in denen Notfallkredite von Banken aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich sind." Es komme nun darauf an, dass entsprechende Mittel schnell zur Verfügung stünden. "Es muss praktikabel sein, sie unbürokratisch abzurufen."
Di, 17.03.2020, 12:05: Luftbrücke: Lufthansa prüft Einsatz von Passagier-Jumbos für Luftfracht
Die Lufthansa prüft, ob sie in der Coronavirus-Krise ihre Passagier-Jumbos vom Typ Boeing 747 als Frachtmaschinen einsetzt. Grundsätzlich sei mit einem steigenden Transport-Bedarf zu rechnen, um die Produktionsketten aufrecht zu erhalten, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag in Frankfurt. Auch Verbrauchsgüter für die Bevölkerung könnten per Flugzeug transportiert werden. Zuerst hatte die «Bild-Zeitung» berichtet.
Eine Boeing 747-8 könnte maximal 60 Tonnen Güter transportieren und sei am wirtschaftlichsten auf Interkontinentalstrecken einsetzbar, so die Lufthansa. Zwischenlandungen in europäischen Städten wären natürlich nicht ausgeschlossen, kurze Strecken aber kaum wirtschaftlich. Der Einsatz von Mittelstreckenflugzeugen als Frachter werde derzeit nicht diskutiert.
Grundsätzlich wird Luftfracht vor allem für höherwertige Güter eingesetzt. Der Preis pro Kilo beträgt zu normalen Zeiten etwa das 40-fache der Seefracht. Mit der Tochter Lufthansa Cargo betreibt der Konzern eine Flotte von 17 reinen Frachtmaschinen, wobei der China-Verkehr noch nicht im vollen Umfang wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht hat. Die Nachfrage dort zieht aber an.
Mit dem Wegfall von mehr als 80 Prozent der Passagierflüge entfallen auch deren Belademöglichkeiten als mögliche Frachtkapazitäten. Laut früheren Berichten wird bei der LH Cargo rund die Hälfte der beförderten Menge in den Bäuchen von 350 Passagiermaschinen geflogen.
Im Gegensatz zu anderen Konzerngesellschaften ist bei der LH Cargo keine Kurzarbeit geplant, sondern im Gegenteil die Aufstockung der Flotte. Konkrete Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, erklärte der Sprecher.
Di, 17.03.2020, 11:36: Altmaier rechnet mit mehrmonatiger Krise wegen Coronavirus
Wirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet wegen des Coronavirus mit einer länger anhaltenden Krise. "Ich gehe davon aus, dass wir sicherlich den ganzen Monat April und den ganzen Monat Mai mit den Folgen zu tun haben", sagte der CDU-Politiker am Dienstag der RTL/ntv-Redaktion. Es werde in dieser Zeit noch eine "erhebliche Zahl von Neuinfektionen" geben. "Deshalb würde ich niemandem raten, darauf zu setzen, dass das in acht Tagen wieder vorbei ist." Japan und Südkorea hätten bemerkenswerte Erfolge im Kampf gegen das Virus erzielt. "Das zeigt, man kann diese Krise in den Griff bekommen, aber das ist auch eine Geduldsfrage."
Gelder, Kredite und Bürgschaften müssten jetzt schnell und praxisorientiert bereitgestellt werden. "Wir haben nicht Wochen, wir haben Tage, damit das alles steht", sagte Altmaier. "Ich hoffe und erwarte mir auch, dass alle ihren Beitrag leisten, dass wir so schnell wie möglich Geld auch überweisen können", sagte Altmaier.
Die Bundesregierung hatte ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um Jobs und Firmen zu schützen. Dazu gehören Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld, die Stundung von Steuern und Abgaben sowie unbegrenzte Kreditprogramme.
Di, 17.03.2020, 11:31: Audi stoppt Produktion ab Montag
Die VW-Tochter Audi fährt ihre Werke in Ingolstadt, Neckarsulm, Belgien, Mexiko und Ungarn bis Ende dieser Woche schrittweise komplett herunter. Angesichts der deutlich verschlechterten Absatzlage und der sich abzeichnenden Unsicherheit der Teileversorgung der Werke "wird es an den meisten Standorten des Volkswagen-Konzerns zu Produktionsunterbrechungen kommen", teilte Audi am Dienstag mit.
Produktions- und Logistikvorstand Peter Kössler sagte: "Die aktuelle Lage zwingt uns nun zu den angekündigten Maßnahmen und wird uns weiterhin viel Flexibilität und Solidarität abverlangen."
Ab kommendem Montag solle die Produktion in diesen Werken stehen, denn das Coronavirus breite sich in Europa und vielen Ländern der Welt aus. Der Schritt sei mit dem Betriebsrat und dem Volkswagen-Konzern abgestimmt. In den deutschen Audi-Fabriken arbeiten rund 60.000 Beschäftigte.
Di, 17.03.2020, 10:42: Opel fährt Standort Rüsselsheim kontrolliert runter
Nach dem vom Mutterkonzern PSA verhängten Produktionsstopp fährt Opel die Produktion in seinem Stammwerk Rüsselsheim herunter. Das geschehe wie in Eisenach und Kaiserslautern an diesem Dienstag kontrolliert, berichtete ein Unternehmenssprecher. Die Mitarbeiter seien noch für Abschlussarbeiten vor Ort. Zahlreiche Beschäftigte aus Entwicklung und Verwaltung hatten ihre Tätigkeit bereits in der vergangenen Woche ins Home-Office verlegt.
In Rüsselsheim wird nun das Werk geschlossen, in dem der Mittelklassewagen Insignia montiert wird. Die rund 2.400 Beschäftigten hatten bereits vor der Coronakrise Kurzarbeit, weil sich das Modell nur noch mäßig verkauft. Eine bessere Auslastung wird erst ab 2021 erwartet, wenn der neue Astra in Rüsselsheim vom Band läuft.
Opel spricht derzeit mit den Arbeitnehmern und der Arbeitsagentur über die Ausweitung der Kurzarbeit, hieß es in einer internen Information vom Montag. Über Dauer, Umfang und Kopfzahl wurde zunächst nichts bekannt.
Die Opel-Mutter PSA hatte als Gründe für den Produktionsstopp Unterbrechungen in der Zulieferkette und einen deutlichen Rückgang des Absatzes genannt. Betroffen sind auch Standorte in Spanien, Frankreich, Portugal, Großbritannien und in der Slowakei.
Ansteckungsgefahr: Wie gefährdet bin ich selbst?
Sie fragen sich: Wie gefährdet bin ich selbst, weil beispielsweise ein Arbeitskollege mit dem Coronavirus infiziert ist? Diese Entscheidungshilfe der 'Zeit' zeigt, was Sie tun können.
Darüber hinaus gilt: Rufen Sie bei Symptomen Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116117 an. Das Bundesgesundheitsministerium verweist auf weitere Hotlines mit Informationen zum Coronavirus:
- 0800 011 77 22 – die Nummer der unabhängigen Patientenberatung Deutschland
- 030 346 465 100 – das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit
- Allgemeine Erstinformation und Kontaktvermittlung bietet die Behördennummer 115
- Für Gehörlose und Hörgeschädigte gibt es ebenfalls einen Beratungsservice unter der Faxnummer 030 340 60 66 07, per Mail info.deaf@bmg.bund.de / info.gehoerlos@bmg.bund.de und über Video mit dem Gebärdentelefon unter gebaerdentelefon.de/bmg/
Di, 17.03.2020, 10:24: VW wird wahrscheinlich Kurzarbeitergeld beantragen
VW-Konzernchef Herbert Diess erklärte in einer Pressekonferenz: "Wir gehen davon aus, dass wir in Deutschland die nächsten Wochen durch Kurzarbeitergeld überbrücken können."
Ohnehin sieht der Volkswagen-Konzern angesichts der Coronavirus-Pandemie erhebliche Risiken für seinen Geschäftsausblick. "Wir wissen nicht, was von der Prognose 2020 übrigbleibt", sagte Finanzchef Frank Witter in der gleichen Pressekonferenz zu den Jahreszahlen. Der Wolfsburger Konzern wolle das Jahr "aber nicht komplett abschreiben".
In China seien die Werke derzeit zum Beispiel auf einem guten Weg. Eine verlässliche Prognose sei allerdings "aktuell schlichtweg unmöglich", so Witter. Die finanziellen Risiken von geplanten Produktionsstopps in Deutschland und Europa seien derzeit noch nicht endgültig abschätzbar, ergänzte VW-Konzernchef Herbert Diess.
Vor gut zwei Wochen hatte VW einen Umsatzanstieg von bis zu 4 Prozent für dieses Jahr in Aussicht gestellt, vom Umsatz sollten zwischen 6,5 Prozent und 7,5 Prozent operatives Ergebnis hängen bleiben. In den vergangenen Tagen hatte viele Konzerne wegen der Situation um die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 ihre Prognosen kassiert, die meisten europäischen Autokonzerne fahren derzeit zudem ihre Fabriken herunter.
Di, 17.03.2020, 09:12: Volkswagen will Produktion wegen Coronavirus aussetzen
Der VW-Konzern will die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus vorübergehend aussetzen. An den allermeisten Standorten solle an diesem Freitag (20. März) die letzte Schicht laufen. Das erklärte VW in einer Pressekonferenz.
Einige Werke wie in Portugal und Italien sind schon zu, die restlichen bereiten sich gerade darauf vor, die Produktion für zwei Wochen zu stoppen. Die VW-Standorte in China hingegen sind fast alle wieder in Betrieb.
Phänomen Virus verständlich erklärt von Prof. Harald Lesch
Bleiben Sie besonnen und bewahren Sie Augenmaß: Harald Lesch im Interview mit Claus Kleber über die Corona-Pandemie. "Einkaufen ist erlaubt, aber bitte doch keine Hamsterkäufe", sagt Lesch im Video (siehe unten).
Di, 17.03.2020, 8:08: Airbus setzt Produktion in Frankreich und Spanien für vier Tage aus
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus setzt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion in Frankreich und Spanien vorübergehend aus. Der Stopp gelte für die kommenden vier Tage, teilte das Unternehmen am Dienstag in Toulouse mit.
Damit reagiert Airbus auf die von den Regierungen erlassenen Vorschriften wie die gerade verhängte Ausgangssperre in Frankreich. Das Unternehmen will nun schnell neue Sicherheits- und Hygienemaßnahmen umsetzen, um die Produktion wieder aufnehmen zu können. Wo immer möglich, sollen Mitarbeiter vorerst von zu Hause aus arbeiten.
Di, 17.03.2020, 4:20: Handwerk sieht schwere Auswirkungen
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sieht durch die drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Coronavirus-Krise "schwere wirtschaftliche Auswirkungen". Wollseifer sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Das sind ganz ohne Frage sehr harte Einschnitte, die unser aller Leben massiv verändern.»
Die Bundesregierung habe sich diese einschneidenden Maßnahmen nicht leicht gemacht, so Wollseifer. "Die Maßnahmen sind bei all ihrer Härte für die Betroffenen differenziert, von hohem Verantwortungsbewusstsein getragen und erscheinen notwendig, um Infektionsketten weiter zu reduzieren. Richtig ist die Ankündigung entsprechender Schritte, um die wirtschaftlichen Härten dieser Entscheidungen abzufedern."
Mo, 16.03.2020, 14:59: Opel-Werke dicht gemacht
PSA schließt wegen der Coronavirus-Krise alle Fahrzeug-Produktionswerke in Europa und damit auch die Opel-Werke in Deutschland. Diese Maßnahme gelte vorerst bis zum 27. März, teilte PSA am Montag mit.
Grund für die historisch einmalige Entscheidung sei einerseits die erheblich beschleunigte Infektionsrate beim Coronavirus COVID-19 und zum anderen auch Lieferschwierigkeiten bei mehreren wichtigen Lieferanten. Welche Lieferanten dies sind, teilte der Hersteller nicht mit. Als dritten Grund nannte PSA einen "plötzlichen Einbruch der Nachfrage auf den Automobilmärkten."
Konkret werden das Werk in Mulhouse und in Madrid noch am heutigen Montag März geschlossen. Am Dienstag folgen die Werke in Poissy, Rennes und Socheaux (alle Frankreich) sowie in Ellesmere Port (UK) Gliwice (Polen), Saragossa (Spanien) und die beiden Opel-Werke in Eisenach und Rüsselsheim (Deutschland).
Am Mittwoch sind dann die Werke in Hordain (Frankreich), Vigo (Spanien) und Mangualde (Portugal) an der Reihe. Am Donnerstag schließlich sollen auch die Fabriken in Luton (UK) und Trnava (Slowakei) geschlossen werden.
Mo, 16.03.2020, 13:11: Ölpreise fallen trotz US-Zinssenkung bis zur 30 US-Dollar-Marke
Die Ölpreise sind am Montag trotz einer erneuten massiven Zinssenkung in den USA zur Stützung der Konjunktur stark gefallen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 30,33 US-Dollar. Das waren 3,52 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel um 2,46 Dollar auf 29,27 Dollar.
Am späten Sonntagabend hatte die US-Notenbank Fed mit Notfallmaßnahmen auf die schnelle Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Krise reagiert. Die Zentralbank senkte den Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent. Außerdem will die Fed die Wirtschaft mit einem 700 Milliarden Dollar schweren Anleihekaufprogramm ankurbeln und Banken vorübergehend Notfallkredite gewähren.
Trotz dieser Maßnahmen befänden sich die Ölpreise weiter im freien Fall ohne von der Zinssenkung zu profitieren, schrieb Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank in einem Kommentar. Die Preisreaktion sei nachvollziehbar, da die angekündigten Maßnahmen nichts an der Nachfrageschwäche ändern könnten.
Befeuert durch den Ölpreiskrieg zwischen Russland und einigen OPEC-Ländern steuere der Ölmarkt auf ein noch nicht dagewesenes Überangebot zu, sagte Experte Fritsch. Unterdessen hat Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, dass es derzeit keine Pläne für Kontakte mit Vertretern Saudi-Arabiens gebe.
Mo, 16.03.2020, 12:32: Tschechiens Maßnahmen gegen Coronavirus treffen deutsche Unternehmen
Von den Coronavirus-Einschränkungen in Tschechien sind viele Unternehmen - auch aus Deutschland - betroffen. "Da gibt es Tausende Anfragen, die Telefone laufen heiß", sagte Bernard Bauer von der deutsch-tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) in Prag am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Man müsse jetzt darauf achten, dass die grenzüberschreitenden Lieferketten nicht zusammenbrechen. Die Produktion in Tschechien laufe derzeit weiter, auch der Transportverkehr sei möglich. Es sei indes klar, dass es zu Verzögerungen kommen werde. Im Internet hat die Außenhandelskammer eine Informationsseite eingerichtet.
Tschechiens restriktives Ein- und Ausreiseverbot für Personen gilt nicht für Lkw-Fahrer und grenznahe Pendler. Dennoch bildeten sich am Übergang Pomezi nad Ohri-Schirnding an der Europastraße 48 am Montagvormittag wegen der Kontrollen kilometerlange Rückstaus. Erschwerend kommt hinzu, dass für den Warenverkehr nur noch sieben Grenzübergänge zu Deutschland und fünf zu Österreich geöffnet sind.
Tschechien gilt als verlängerte Werkbank für viele Firmen aus Deutschland, die ihre Produktion seit dem EU-Beitritt des Landes 2004 ganz oder teilweise dorthin verlagert hatten. Ein Drittel der gesamten tschechischen Exporte geht in den westlichen Nachbarstaat.
Mo, 16.03.2020, 11:10: Metall-Tarifverhandlungen im Südwesten verschoben
Die für Montag geplante Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten ist auf Grund der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt worden. Das teilten die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall am Montagmorgen mit und baten um Verständnis.
"Aktuell liegen die Prioritäten auf der Suche nach Lösungen für die zahlreichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber, die von Kurzarbeit, Betriebs-, Schul- und Kindergartenschließungen betroffen sind", erklärten die Verhandlungsführer Stefan Wolf von Südwestmetall und Roman Zitzelsberger von der IG Metall Baden-Württemberg mit.
Mo, 16.03.2020, 12:13: Fiat-Chrysler macht Werke in Europa dicht
Der Autobauer Fiat Chrysler Automobiles (FCA) schließt wegen des Ausbruchs des Coronavirus vorübergehend die meisten Werke in Europa. Davon ist auch die Maserati-Produktion betroffen.
In Italien sind bis Ende März sechs Produktionsstätten betroffen, in Serbien und Polen jeweils eine, teilte das italienisch-amerikanische Unternehmen am Montag mit. Damit reagiere die Firma auf die sinkende Nachfrage, meldet dpa.
Mo, 16.03.2020, 10:54: Wirtschaftsministerium: Corona hat "relevante" konjunkturelle Folgen
Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet infolge der Coronavirus-Krise mit "relevanten konjunkturellen Auswirkungen". Das Coronavirus setze der deutschen Wirtschaft zu, heißt es im Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im März, der am Montag vorgelegt wurde.
Wie stark und wie lange, sei gegenwärtig noch nicht belastbar abzuschätzen, weil noch keine aussagekräftigen konjunkturellen Daten verfügbar seien. "Auch ist noch zu ungewiss, wie schnell und wie stark sich das Coronavirus verbreiten wird."
Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus werden immer gravierender. Viele Ökonomen rechnen damit, dass Deutschland in diesem Jahr in die Rezession rutscht. Die Bundesregierung hatte bereits ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen.
So, 15.03.2020, 16:29: CureVac-Investor: Kein Exklusivvertrag für Corona-Impfstoff für USA
Ein Exklusivvertrag etwa mit den USA für einen Corona-Impfstoff kommt für das Tübinger Pharmaunternehmen CureVac nach einem Bericht der Zeitung "Mannheimer Morgen" (Montag) nicht in Frage. "Wir wollen einen Impfstoff für die ganze Welt entwickeln und nicht für einzelne Staaten", sagte der Geschäftsführer und Mitbegründer des Hauptinvestors dievini Hopp BioTech Holding, Christof Hettich, der Zeitung.
Der SAP-Mitbegründer und Mäzen Dietmar Hopp und der Unternehmer Friedrich von Bohlen gehören demnach ebenfalls zu den Gründern und Geschäftsführern. Seit Januar forscht das Pharmaunternehmen CureVac an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Zudem halte Hopp entschlossen an dem Unternehmen, den Mitarbeitern und auch dem Hauptstandort in Tübingen fest, sagte Hettich weiter.
Zwischen Deutschland und den USA gibt es einem Bericht der «Welt am Sonntag» zufolge Auseinandersetzungen um das Tübinger Unternehmen. US-Präsident Donald Trump versuche, deutsche Wissenschaftler mit hohen finanziellen Zuwendungen nach Amerika zu locken oder das Medikament exklusiv für sein Land zu sichern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.
So, 15.03.2020, 15:35: Deutschland macht die Grenzen dicht
Deutschland wird wegen des Coronavirus am Montagmorgen um 8 Uhr weitgehend seine Grenzen zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz schließen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Regierungskreisen. Zuvor hatte die 'Bild' dies berichtet.
Wichtig für Unternehmen und Arbeitnehmer: Der freie Warenverkehr soll weiter gesichert bleiben. Auch Pendler dürfen weiter die Grenzen passieren.
So, 15.03.2020, 15:16: Staatshilfen für Airlines wie Lufthansa möglich
Die von der Coronavirus-Krise gebeutelten Fluggesellschaften können auf Staatshilfe hoffen. "Beim Branchendialog Luftfahrt möchte ich aus erster Hand hören, wie die Situation eingeschätzt wird," sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. "Dabei werden wir natürlich mögliche Liquiditätshilfen und die Ausgestaltung des Kurzarbeitergeldes für die Branche diskutieren."
Zudem könnten Steuern gestundet werden. Der CDU-Politiker wird laut dem Bericht an diesem Montag Manager und Gewerkschafter aus dem Luftfahrtsektor im Wirtschaftsministerium empfangen.
Die Lufthansa bekommt aktuell - wie die gesamte Branche - Reiseverbote, Urlaubsstornierungen und den geringeren Welthandel mit voller Wucht zu spüren. So bricht etwa nach dem von US-Präsident Trump verfügten Einreisestopp für Europäer die wichtige Route über den Nordatlantik fast gänzlich weg.
Die Kranich-Linie hält das Geld daher zusammen und setzt die Dividende aus. Der Konzern nimmt zudem zusätzliche Kredite auf und stellte die Aktionäre bereits vor dem Wochenende auf einen deutlichen Gewinnrückgang im laufenden Jahr ein.
So, 15.03.2020, 14:35: Schutzausrüstung: Genehmigungspflicht statt Exportverbot
Deutschland hat seine viel kritisierten Exportbeschränkungen für medizinische Schutzausrüstung wieder gelockert. Dies bestätigte das Wirtschaftsministerium in Berlin. Damit seien in der Covid-19-Krise Lieferungen nach Italien wieder möglich, teilte der italienische Wirtschaftsminister Stefano Patuanelli am Sonntag auf Facebook mit.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton ergänzte, vorangegangen seien intensive Debatten mit Deutschland und auch mit Frankreich, das ebenfalls Beschränkungen rückgängig gemacht habe. "Ich freue mich, dass die deutsche Regierung angekündigt hat, eine Million Gesichtsmasken nach Italien zu liefern", erklärte Breton in Brüssel.
So, 15.03.2020, 12:40: Bundeswehr bereit für Amtshilfe in Corona-Krise
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in der sich ausweitenden Corona-Epidemie gewährleistet, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. "Wir planen auf allen Ebenen so, dass wir alle kritischen Bereiche sicher abdecken könnten - auch das, was an Amtshilfe auf uns zukommt", sagte die CDU-Chefin. "Wir haben gerade auch unsere Reservisten aufgerufen, sich zu melden, um in den Bundeswehrkrankenhäusern und der Sanität mit zu unterstützen. Was immer jetzt gebraucht wird."
Hintergrund dieses Statements: Der CSU-Vorsitzende Markus Söder forderte, die Bundeswehr mehr für den Kampf gegen die Corona-Epidemie einzusetzen. "Wir sollten überlegen, die Bundeswehr stärker einzubinden. Sie muss mit Pflegepersonal, Ärzten, Laboreinrichtungen und Kapazitäten in ihren Krankenhäusern mithelfen", sagte der bayerische Ministerpräsident . "Das ist angesichts dieser Krise unabdingbar."
Sa, 14.03.2020, 21:00: Lufthansa setzt Dividende aus
Die Lufthansa will wegen der schweren Krise durch das neuartige Coronavirus die Dividende für ihre Aktionäre streichen. Der Schritt soll helfen, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, wie die Lufthansa am späten Freitagabend in Frankfurt mitteilte.
Der Vorstand versucht, das Geld zusammenzuhalten. Zudem nimmt der Konzern zusätzliche Kredite auf und bringt seine Flugzeugflotte als Sicherheit ein. Auslöser der drastischen Schritte sind der Einbruch der Ticketnachfrage und die internationalen Reisebeschränkungen infolge der Ausbreitung des Coronavirus.
Damit die Lufthansa die Krise übersteht, sollen nicht nur die Aktionäre auf die Dividende für 2019 verzichten. Das Unternehmen hat sich auch neue Kredite in Höhe von 600 Millionen Euro gesichert. Damit verfüge der Konzern über flüssige Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro, hieß es. Hinzu kämen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro.
Damit ist die finanzielle Situation des Konzerns deutlich besser als es zum Beispiel der renommierte Luftfahrt-Experte Daniel Roeska vom Analysehaus Bernstein erwartet hatte. Die gestrichene Dividende ist für ihn dagegen angesichts der jüngsten Entwicklung keine Überraschung.
Sa, 14.03.2020, 15:05: Export von Schutzausrüstung nur noch mit Genehmigung
Schutzausrüstung wie Schutzbrillen, Atemschutzmasken, Schutzanzüge oder Handschuhe darf künftig nicht mehr ohne weiteres aus Deutschland exportiert werden. Für den Export dieser Gegenstände ist nun eine Genehmigung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle nötig, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.
Hintergrund ist die schnelle Ausbreitung des Coronavirus auch in Deutschland. Die entsprechende Änderung der Allgemeinverfügung sei innerhalb der Bundesregierung abgestimmt und werde in Kürze im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Bundesregierung habe sich auch mit der EU-Kommission über das Vorgehen verständigt.
Sa, 14.03.2020, 12:24: Appell von Arbeitsministerium an Arbeitgeber
Das Bundesarbeitsministerium (BMAS) hat alle Arbeitgeber aufgerufen, wegen der Corona-Krise pragmatische Lösungen mit ihren Beschäftigten zu finden. Auf die Schließung von Schulen und Kindergärten könne mit Homeoffice, kreativen Arbeitszeitmodellen, der Nutzung von Urlaub und Arbeitszeitkonten reagiert werden, wie ein Sprecher am Samstag sagte. Für Beschäftigte dürfte es hilfreich sein, zunächst das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen. "Darüber hinaus beobachtet das BMAS die aktuellen Entwicklungen genau und prüft eventuelle weitere erforderliche Maßnahmen", sagte der Sprecher.
Sei bei der Schließung der Kita oder Schule unter Berücksichtigung des Alters der Kinder eine Betreuung erforderlich, so müssten die Eltern zunächst alle zumutbaren Anstrengungen unternehmen, die Kinderbetreuung anderweitig sicherzustellen, hieß es aus dem Ministerium zur rechtlichen Lage. Das könne auch die Betreuung durch einen anderen Elternteil sein.
"Kann die erforderliche Kinderbetreuung auch dann nicht sichergestellt werden, dürfte in der Regel ein Leistungsverweigerungsrecht des Arbeitnehmers bestehen, da die Leistungserfüllung unzumutbar sein dürfte (§ 275 Abs. 3 BGB)", erklärte der Sprecher. In diesen Fällen werde "der Arbeitnehmer von der Pflicht der Leistungserbringung frei; es ist nicht zwingend erforderlich, Urlaub zu nehmen."
Zu beachten sei jedoch, dass der Arbeitnehmer, der aus persönlichen Verhinderungsgründen nicht arbeiten könne, nur unter engen Voraussetzungen ein Anspruch auf Fortzahlung des Lohns habe. "Nimmt der Arbeitnehmer Urlaub, erhält er Urlaubsentgelt", sagte der Sprecher.
Sa, 14.03.2020, 5:45: Bundesagentur: Haben genügend Geld, um Kurzarbeitergeld zu bezahlen
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht sich auch für einen starken Anstieg von Kurzarbeit in Folge der Coronavirus-Krise gerüstet. Es seien keine besonderen Vorkehrungen im Haushalt erforderlich, um Kurzarbeitergeld zu zahlen, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage.
Derzeit seien dafür im Haushalt der BA 255 Millionen Euro eingeplant. "Kurzarbeitergeld ist eine gesetzliche Pflichtleistung und wird deshalb auf jeden Fall ausbezahlt - unabhängig von dem aktuellen Haushaltsansatz", erklärte die Sprecherin. Sollten mehr Mittel erforderlich werden, dann könnten diese aus der Rücklage der BA bestritten werden.
Das Finanzpolster der Behörde sei seit dem Ende der Finanzkrise vor zehn Jahren stetig angewachsen auf aktuell rund 26 Milliarden Euro. Mit dem Geld sollen wirtschaftliche Flauten abgefedert werden.
Was passiert mit Arbeitnehmern, die aufgrund behördlicher Anordnung in Quarantäne genommen werden, ohne dass eine Infektion bestätigt wird?
Wenn nur der Verdacht auf eine Infektion besteht und die Behörden aus diesem Grund eine Quarantäne anordnen, hat der Arbeitnehmer mangels Arbeitsunfähigkeit keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Er hat jedoch unter den Voraussetzungen des § 56 Infektionsschutzgesetz Anspruch auf eine staatliche Entschädigung.
Die Entschädigung wird für die ersten sechs Wochen in Höhe des Verdienstausfalls, vom Beginn der siebten Woche an in Höhe des Krankengeldes gewährt.
In den ersten sechs Wochen hat der Arbeitgeber die Entschädigung für die zuständige Behörde auszuzahlen, kann aber bei dieser eine Erstattung beantragen.
Fr, 13.03.2020, 19:01: Verbessertes Kurzarbeitergeld kommt dank Eilverfahren
Deutschlands Beschäftigte sollen in der Coronakrise durch öffentlich finanziertes Kurzarbeitergeld vor Arbeitslosigkeit geschützt werden. Der Bundestag beschloss am Freitag in einem beispiellosen Schnellverfahren einstimmig einen Gesetzentwurf für erleichtertes Kurzarbeitergeld.
Der Entwurf war erst am Dienstag vom Bundeskabinett gebilligt worden. Nach der Verabschiedung im Bundestag passierte er am Freitag auch den Bundesrat. Wenige Stunden später unterzeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Gesetz, das jetzt nur noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden muss.
Mehr Unternehmen als bisher sollen die Leistung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ab April beantragen können. Betriebe sollen Kurzarbeitergeld schon nutzen können, wenn nur 10 Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind - statt wie bisher ein Drittel.
Die Sozialbeiträge sollen ihnen zudem voll von der BA erstattet werden. Auch für Leiharbeiter soll Kurzarbeitergeld gezahlt werden können. Die BA übernimmt bei dieser Leistung 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, wenn ein Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67 Prozent.
Zugleich beriet der Bundestag erstmals ein Gesetz, um Kurzarbeitergeld sowie die Förderung von Qualifizierung angesichts des Strukturwandels zu erleichtern. Dieses Gesetz wird nun weiter in den Ausschüssen beraten.
Fr, 13.03.2020, 17:29: Milliardenhilfen für Unternehmen in der Corona-Krise
Jetzt klotzen und nicht kleckern: So geht nicht nur die Bundesregierung in den Kampf gegen den Abschwung wegen Corona. Auch die EU-Kommission will ihren Teil beitragen.
In der aufziehenden Wirtschaftskrise wegen der Corona-Epidemie will die Bundesregierung ein gewaltiges Schutzschild für Unternehmen und Jobs aufbauen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kündigten am Freitag unbegrenzte Kreditprogramme für betroffene Firmen an. Aus Brüssel kam gleichzeitig volle Rückendeckung für milliardenschwere Hilfen der EU-Staaten an ihre Unternehmen und Bürger. Die gemeinsame Botschaft: Es wird alles Notwendige getan werden.
Die Coronavirus-Krise belastet viele Branchen außerordentlich. Messen und Veranstaltungen werden abgesagt, Reisen storniert. Zugleich geht die Nachfrage aus dem Ausland zurück und internationale Lieferketten werden gestört, was sich auf die Produktion in Deutschland auswirkt. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass Deutschland in die Rezession rutscht.
Auch für die Europäische Union insgesamt befürchtet die EU-Kommission für dieses Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft. Noch vor wenigen Wochen hatte sie 1,4 Prozent Wachstum vorhergesagt. Doch das werde nun "unter Null fallen, womöglich sogar erheblich", sagte ein hoher Kommissionsbeamter in Brüssel. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird derzeit für die EU ein Minus von etwa einem Prozent wegen der Ausbreitung der neuen Krankheit Covid-19 erwartet.
Fr, 13.03.2020, 17:03: Achtung Österreich-Reisende
Wer in den vergangenen 14 Tagen eine Geschäftsreise nach Österreich gemacht hat, soll soziale Kontakte meiden und beispielsweise im Homeoffice arbeiten.
Risikobewertung zu Covid 19 und die Situation in Deutschland
Inzwischen sind in allen deutschen Bundesländern Infektionsfälle mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) bestätigt worden. Fallzahlen sind unter sind online beim Robert Koch-Institut abrufbar.
Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 wurde am 11.03.2020 von der WHO zu einer Pandemie erklärt. Das deutsche Robert Koch-Institut erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen und schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland ein. Demnach handele es sich weltweit und in Deutschland um eine sehr dynamische und ernst zu nehmende Situation. Bei einem Teil der Fälle sind die Krankheitsverläufe schwer, auch tödliche Krankheitsverläufe kommen vor. Die Zahl der Fälle in Deutschland steigt weiter an.
Die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird vom Robert Koch-Institut derzeit insgesamt als mäßig eingeschätzt. Diese Gefährdung variiert aber von Region zu Region und ist in „besonders betroffenen Gebieten“ hoch. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nimmt mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu. Die Belastung des Gesundheitswesens hängt maßgeblich von der regionalen Verbreitung der Infektion, den vorhandenen Kapazitäten und den eingeleiteten Gegenmaßnahmen (Isolierung, Quarantäne, soziale Distanzierung) ab und kann örtlich sehr hoch sein. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern.