Die Umwelt schützen und zeitgleich wirtschaftlich erfolgreich produzieren – das steht bei vielen Unternehmen aktuell hoch auf der Prioritätenliste und ist von großer Bedeutung für die Gesellschaft. Jedes Jahr berechnet die Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network den sogenannten Erdüberlastungstag, also den Stichtag, an dem die Menschen die Ressourcen beansprucht haben, die durch die Ökosysteme in einem Jahr erneuert werden können. Bereits am 29. Juli war es im Jahr 2019 soweit – der früheste Erdüberlastungstag in der Menschheitsgeschichte. Laut der Organisation verbrauchen die Menschen aktuell Ressourcen von 1,75 Erden. Spätestens jetzt müssen deshalb auch Unternehmen umdenken und ihre Produktion nachhaltig und im Einklang mit der Natur ausrichten.
Den richtigen Standort auswählen
Eine nachhaltige Produktion startet nicht erst beim Produkt selbst. Um die Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu erhöhen, müssen die Fabriken und deren ökologischer Fußabdruck in den Blick genommen werden – sei es in Bezug auf die Energieeffizienz, den Wasserverbrauch, die verwendeten Materialien oder auch den Grund und Boden auf dem Gebäude stehen. All dies sind Faktoren, die für sogenannte "Green Buildings" beachtet werden müssen. In Bezug auf die Standorte für Produktionsanlagen lassen sich zwei unterschiedliche Arten unterscheiden:
- Greenfield-Standorte: Hierbei handelt es sich um unbebaute Gebiete innerhalb oder außerhalb einer Stadt. Diese sind verhältnismäßig einfach zu bebauen und deshalb sehr beliebt. Allerdings fördern sie die städtische Ausbreitung und haben dadurch negative Implikationen auf die Umwelt.
- Brownfield-Standorte: Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Brownfield-Standorten um Plätze, an denen bereits kommerzielle Produkte hergestellt werden oder wurden. Häufig müssen an diesen Orten Umweltsanierungen durchgeführt werden, um diese für eine neue Produktion nutzen zu können. Die Bebauung dauert hier zwar in den meisten Fällen länger, steht aber im höheren Maße im Einklang mit der Umwelt.
Nachhaltige Fabrik mit Auszeichnung: Die LEED-Zertifizierung
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist ein freiwilliges Programm zur Zertifizierung von Gebäuden und dient als Maßstab für deren umweltfreundliche Planung, Bau und Betrieb. Die Beurteilung erfolgt dabei nach einem Punktesystem und deckt diverse Kriterien von der Wasser- und Energieeffizienz, über die Nachhaltigkeit von Grund und Boden bis hin zu den genutzten Materialien und Ressourcen ab.
Ressourcen verantwortungsbewusst einsetzen
Wer produziert, der verbraucht Ressourcen – so wird es natürlich auch in Zukunft sein. Allerdings sollte darauf geachtet werden, möglichst schonend und verantwortungsbewusst mit Rohstoffen umzugehen und, wo möglich, auf recycelbare Materialien zu setzen. Die Forschung und Entwicklung neuer und nachhaltiger Materialien sowie die Optimierung des Lebenszyklus von Werkstoffen nimmt einen großen Stellenwert ein und kann disruptive Innovationen hervorbringen.
Ein Hersteller von 3D-Druckern für den Weltraum, Made in Space, hat es etwa Ende 2019 geschafft, die erste kommerziell entwickelte Kunststoff-Recyclinganlage zur internationalen Raumstation (ISS) zu schicken. Diese Anlage wandelt Kunststoffabfälle in Materialien um, die wiederum für den 3D-Druck auf der Station verwendet werden können. Damit ist die Besatzung weniger abhängig von Lieferungen und erhöht gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Mission.
Die richtige Auswahl der Energiequelle
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion besteht darin, den Einsatz von erneuerbaren Energien im Vergleich zu fossilen Energieträgern zu erhöhen. Beispielsweise durch die Nutzung von Wind- und Solarenergie lässt sich der Ausstoß von Kohlendioxid deutlich reduzieren. Um hier eine zuverlässige und kontinuierliche Energieversorgung sicherzustellen, ist vor allem die Speicherung der erzeugten Energie der Schlüssel zum Erfolg. So kann auch darauf zurückgegriffen werden, sollte Wind oder Sonne vorübergehend ausbleiben.
Digitale Zwillinge zur Modellierung nutzen
Lange Zeit wurde in der Entwicklung und Fertigung komplexer Produkte auf physische Prototypen gesetzt. Mit Hilfe von digitalen Plattformen sind Unternehmen dazu in der Lage, gemeinschaftlich digitale Abbildungen realer Objekte zu erstellen – die sogenannten digitalen Zwillinge. Damit können Unternehmen die komplette Entwicklung virtuell simulieren und so ressourcen- und emissionsschonendes Produzieren, ganz im Sinne einer „Circular Economy“, bereits in der Planung und Entwicklung berücksichtigen.
Mit Modellierung und Simulation lassen sich neue Materialien, der Einfluss von Umweltfaktoren und die Verhaltensweisen eines Produkts zuerst in der virtuellen Welt erproben, bevor die Herstellung beginnt. Durch die Verschmelzung von virtueller und realer Welt können Unternehmen also nicht nur effizienter produzieren, sondern im gleichen Zuge auch langfristig die Umwelt schonen. Auch ganze Städte können durch den Einsatz von Simulation nachhaltiger und lebenswerter werden.
Wie das funktioniert zeigte Dassault Systèmes: Das Unternehmen erstellte ein ganzheitliches 3D-Modell der Stadt Singapur, um Herausforderungen in der Stadtplanung zu bewältigen. So konnte beispielsweise in der virtuellen Welt simuliert werden, wie neue Gebäude die Luftzirkulation in den Straßen beeinflussen.
Die 3DExperience-Plattform: Optimale Rahmenbedingungen für das Arbeiten von morgen
Die 3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes bietet Unternehmen einen zentralen Datenpool, auf den alle internen und externen Beteiligten in Echtzeit zugreifen können. Als sogenannte "Single Source of Truth" schafft die Plattform eine ungehinderte Zusammenarbeit und einen effizienten Wissenstransfer zwischen Mitarbeitern und Teams – eine ortsunabhängige Möglichkeit, um komplexe Projekte effizient zu koordinieren, planen und durchzuführen.
Damit bildet die 3DExperience-Plattform die optimale Basis, um einen digitalen Zwilling sämtlicher Prozesse in der virtuellen Welt zu simulieren. So fördert die 3DExperience-Plattform Nachhaltigkeit auf zwei Arten: Der Einsatz physischer Ressourcen wird durch die Simulation reduziert und die effiziente Kollaboration unterstützt Mitarbeiter in ihrer Arbeit, beschleunigt Innovationen und erhöht die Produktivität.