Ein Caracal-Geländefahrzeug von Rheinmetall. Deutschland und die Niederlande sollen insgesamt bis zu 3.058 dieser luftverlastbaren Spezialfahrzeuge für ihre Armeen erhalten.

Ein Caracal-Geländefahrzeug von Rheinmetall. Deutschland und die Niederlande sollen insgesamt bis zu 3.058 dieser luftverlastbaren Spezialfahrzeuge für ihre Armeen erhalten. (Bild: Rheinmetall)

Der Caracal basiert auf der G-Klasse von Mercedes und wurde von Rheinmetall entwickelt.
(Bild: Rheinmetall)

Das ist der Caracal:

Premiere feierte die Luftlandefahrzeugfamilie Caracal auf der Eurosatory 2022. Gemeinsam mit der Mercedes-Benz AG und der ACS Armoured Car Systems GmbH hat Rheinmetall die neue vielseitige und hochmobile Allrad-Fahrzeugfamilie auf die Anforderungen an Plattformen für Luftlande- und Spezialeinsatzverbände zugeschnitten.

Die neue Luftlandefahrzeugfamilie Caracal basiert auf dem neuen Fahrgestell der G-Klasse für Rettungs- und Sondereinsätze. Der Caracal zeichnet sich durch höchste Mobilität, Leichtbauweise und optional montierbare Schutzelemente gegen ballistische Bedrohungen und Minen aus. Der Euro III-Sechszylinder-Dieselmotor leistet 249 PS, wodurch das 4.900 kg schwere Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erreicht.

Die kompakte Fahrzeugbauweise ermöglicht den Lufttransport von bis zu zwei Fahrzeugen im Laderaum eines Transporthubschraubers CH-53K King Stallion oder CH-47F Chinook. Ebenso kann der Caracal als Außenlast transportiert werden.

Dank seines einzigartigen modularen Aufbaus und der zwei verfügbaren Radstände kann der Caracal bei Luftlandeoperationen in verschiedenen Rollen eingesetzt werden - vom einfachen Truppentransporter bis zum Sanitäts- oder Logistikfahrzeug - alles auf einer automobilen Plattform.

Rheinmetall Landsysteme wird bis zu 3.058 Fahrzeuge vom Typ Caracal an die Bundeswehr und die niederländische Armee liefern. Einen entsprechenden Vertrag hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit dem Hersteller geschlossen. Dabei handelt es sich um einen mehrjährigen Rahmenvertrag für bis zu 2.054 deutsche und 1.004 niederländische Fahrzeuge.

Der Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe umfasst vier verschiedene Fahrzeugvarianten für den Personen-, Gruppen- und Materialtransport sowie Sanitätsfahrzeuge mit entsprechendem Zubehör. Um die Feuerkraft und Durchsetzungsfähigkeit im Einsatz zu erhöhen, ermöglicht der modulare Aufbau der Fahrzeuge unter anderem den Anbau einer Drehringlafette sowie einer Mannschaftslafette. Darüber hinaus stehen ein ballistischer Schutz sowie ein Minenschutzkit zur Verfügung. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und einer Nutzlast von mindestens 1.223 Kilogramm finden je nach Ausstattungsvariante zwischen zwei und zehn Personen Platz im Fahrzeug.

Die binationale Beschaffung ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Stärkung der Einsatzfähigkeit der deutschen und niederländischen Streitkräfte. Durch die Vereinheitlichung der Ausrüstung und die enge Zusammenarbeit werden Effektivität und Effizienz beider Armeen gesteigert. Deutschland und die Niederlande setzen damit ein starkes Zeichen für ihre enge Partnerschaft.

Die Bundeswehr beschafft gemeinsam mit den niederländischen Streitkräften neue luftverladbare Geländefahrzeuge, die voraussichtlich ab Anfang 2025 die Fahrzeuge vom Typ Wolf und Mungo in ihren jeweiligen luftverladbaren Varianten vor allem bei der Division Schnelle Kräfte (DSK) und der ihr unterstellten 11.  Luchtmobiele Brigade ersetzen werden.

Seit 2014 arbeiten 2.000 Soldatinnen und Soldaten aus den Niederlanden eng mit ihren deutschen Kameraden zusammen. Dieses enge Bündnis wird nun durch die gemeinsame Beschaffungskooperation zur Vereinheitlichung der Ausrüstung konsequent fortgesetzt.

Nach Aussage des verantwortlichen Projektleiters im BAAINBw verlief die Zusammenarbeit mit den niederländischen Partnern jederzeit zielorientiert und konstruktiv. Er lobte auch das hohe persönliche Engagement aller Projektbeteiligten.

Das Fahrzeuggewicht ist mit knapp fünf Tonnen für den taktischen Lufttransport im Rahmen luftbeweglicher Operationen zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie für militärische Evakuierungen optimiert. Jeweils ein Fahrzeug kann als Innenlast in einem schweren Transporthubschrauber zum jeweiligen Einsatzort geflogen werden. Ein Transport als Außenlast ist ebenfalls möglich. "Der Caracal leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung und Verbesserung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und unserer Verbündeten", so das BAAINBw.

BAAINBw

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