Nachhaltigkeit ist heutzutage von zentraler Bedeutung – und in Industrieunternehmen eine Aufgabe, die im Fokus des Top-Managements liegt.
Eine neue Lünendonk-Studie zeigt: Rund 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen haben bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, aber lediglich 29 Prozent haben diese auch schon implementiert. Um hier signifikante Erfolge zu erzielen, stellen mehr als die Hälfte der Unternehmen im produzierenden Gewerbe (58 Prozent) ein separates Budget für Nachhaltigkeitsbemühungen bereit.
Studien-Hintergrund
Das zunehmende gesellschaftliche Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise und messbare Umweltkriterien zwingen Unternehmen dazu, ihre Betriebsabläufe und Lieferketten neu zu gestalten. Die Erwartungen gehen dahin, dass Unternehmen nachhaltiger wirtschaften und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen sollen. Eine wichtige Rolle kommt hierbei dem produzierenden Gewerbe zu. Während diese Unternehmen wesentlich zum Wohlstand der Gesellschaft beitragen, sind sie gleichzeitig Verursacher erheblicher Eingriffe in die Umwelt: Die Gewinnung von Rohstoffen und deren industrielle Weiterverarbeitung sind mitunter energieintensiv und mit Emissionen von Schadstoffen in Wasser, Boden und Luft verbunden.
Dem Konzept der Sustainable Operations fällt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Dieses geht über bloße Umweltverträglichkeit hinaus – es zielt vielmehr auf die Anpassung von Betriebsprozessen, Lieferketten und Geschäftsstrategien, um eine nachhaltige und langfristige Wertschöpfung zu ermöglichen. Ökologische, soziale und ökonomische Ziele sind miteinander zu verknüpfen und gleichzeitig eine optimale Nutzung von Ressourcen anzustreben. Durch die zunehmende Regulatorik müssen in absehbarer Zeit viele Unternehmen das Thema ESG verinnerlicht haben und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen dokumentieren und nachweisen können. Doch wo steht die Industrie?
Der Weg zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette
Haben die Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie, die in einen Plan mündet, der die zu ergreifenden Maßnahmen aufzeigt? Falls ja, wer verantwortet diese? Stehen separate Budgets parat? Studienautor und Lünendonk-Geschäftsführer Jörg Hossenfelder ordnet in der neuen Studie anhand aktueller Research-Ergebnisse den Status quo von ESG in Industrieunternehmen der DACH-Region ein. Goran Mazar und Ulrich Ackermann von KPMG erläutern im Interview mit Lünendonk, warum das produzierende Gewerbe ESG-Themen in ihre Unternehmensstrategie integrieren sollte, um sich zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen.
Warum Nachhaltigkeit wichtig ist
Nachhaltigkeit ist in unserer heutigen Welt von entscheidender Bedeutung, aus vielen Gründen, hier sind 10 Gründe, warum Nachhaltigkeit wichtig ist:
- Schutz der Umwelt: Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir unseren Planeten und seine Ressourcen schützen und bewahren, damit er auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
- Vermeidung von Klimawandel: Nachhaltige Praktiken können dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.
- Ressourcenschonung: Nachhaltigkeit fordert uns auf, unsere Ressourcen sinnvoll zu nutzen und zu erhalten, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.
- Wirtschaftliche Stabilität: Nachhaltigkeit kann langfristige wirtschaftliche Stabilität fördern, indem sie sicherstellt, dass wir unsere Ressourcen vernünftig nutzen und verwalten.
- Gesellschaftliche Verantwortung: Nachhaltigkeit fordert uns auf, Verantwortung für unsere Handlungen und Auswirkungen auf die Gesellschaft zu übernehmen.
- Verbesserung der Lebensqualität: Nachhaltige Praktiken können dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, indem sie gesunde Lebensbedingungen und eine sichere Umgebung schaffen.
- Schutz der Biodiversität: Nachhaltigkeit zielt darauf ab, die Biodiversität und Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen.
- Langfristige Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit zielt darauf ab, langfristig zu planen und zu handeln, um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden.
- Schaffung von Arbeitsplätzen: Nachhaltige Praktiken können neue Arbeitsplätze schaffen, indem sie neue Technologien und Methoden fördern.
- Verbraucherschutz: Nachhaltigkeit fordert uns auf, Produkte und Dienstleistungen zu nutzen, die unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte hergestellt wurden, um den Verbraucherschutz zu fördern.
Der Digitalisierung kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Doch mit dem zunehmenden Einsatz digitaler Tools steigt der Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit dennoch in Einklang gebracht werden können, zeigen Dr. Shivam Gupta, Ana Miola und Steffen Roos von Detecon auf. In einem weiteren Beitrag erläutern Christopher Nutt, Britta Stutzmann, Robert Hentschel und Matthias Keuenhof, wie das Konzept der Green Lean Digital Factory hilft, nachhaltig und effizient zu produzieren.
„Nachhaltigkeitsstrategien, die lediglich den CO₂-Footprint oder eine Reduzierung des Energieverbrauchs im Blick haben, greifen zu kurz. Denn der ganzheitliche Blick ist ebenso wichtig wie eine Roadmap der zu ergreifenden Maßnahmen. Es liegt auf der Hand: Es können nicht alle Maßnahmen auf einmal bewältigt werden, es bedarf einer Staffelung.“
Über die Lünendonk-Studie:
- Die umfassende Lünendonk-Studie „Sustainable Operations in der Prozess- und Fertigungsindustrie“ wurde in Zusammenarbeit mit Detecon, KPMG und Siemens Advanta umgesetzt.
- Sie basiert auf einer telefonischen Befragung von 113 Führungskräften aus großen im deutschsprachigen Raum tätigen Industrieunternehmen unterschiedlicher Branchen.
- Die Studie ist online sofort kostenfrei unter www.luenendonk.de zum Download erhältlich.
Quelle: Lünendonk & Hossenfelder GmbH