Digitaler Produktpass: Pflicht mit Zukunftspotenzial
Ab 2026 verändert der Digitale Produktpass (DPP) Europas Warenwelt: Pflicht, Chance und Technologietreiber in einem. RFID-Lösungen schaffen Transparenz, sichern Compliance und eröffnen Unternehmen strategische Vorsprünge.
Endverbraucher, Reparaturservices, Abfallwirtschaft, Rohstofflieferanten, Produzenten und der Handel liefern Daten für den Digitalen Produktpass beziehungsweise haben Informationsbedarf, der durch den Digitalen Produktpass erfüllt wird.
(Bild: RFID Konsortium GmbH)
Der Digitale Produktpass (DPP) ist ein zentrales Instrument der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie sowie Teil der EU-Verordnung zur umweltgerechten Gestaltung von Produkten (ESPR). Er schafft Transparenz über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Herstellung über die Nutzung und Reparatur bis hin zum Recycling. Dadurch sollen nachhaltiges Wirtschaften, Kreislaufprozesse und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gestärkt werden.
Zudem erhalten Verbraucher:innen Informationen zur Energieeffizienz, Reparaturfähigkeit und Umweltverträglichkeit eines Produkts. Alle Unternehmen, die in der EU Waren herstellen, vertreiben oder importieren, müssen den DPP umsetzen. Ab 2026 greift die Verpflichtung schrittweise für verschiedene Produktgruppen: Den Anfang machen Eisen und Stahl, 2027 folgen Aluminium, Textilien und Reifen. Spätestens im Jahr 2028 gelten die Anforderungen schließlich auch für Möbel, Reifen, Waschmittel, Chemikalien, Matratzen, Elektrogeräte und vieles andere mehr.
Der Digitale Produktpass
Der Digitale Produktpass (DPP) ist ein strukturierter, digitaler Datensatz, der umfassende Informationen über ein Produkt während seines gesamten Lebenszyklus bereitstellt. Dazu zählen Details zu den verwendeten Materialien, Komponenten, chemischen Substanzen, zum CO₂-Fußabdruck, zur Reparierbarkeit, zu Ersatzteilen sowie zur Entsorgung und Recyclingfähigkeit des Produkts. Die Daten werden von allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette gepflegt – vom Rohstofflieferanten über den Hersteller bis zum Handel – und können zum Beispiel über QR-Codes oder RFID-Tags auf dem Produkt abgerufen werden.
Ziel des DPP ist es, Transparenz zu schaffen und sowohl für Unternehmen, Konsumenten als auch Behörden wichtige Informationen unmittelbar zugänglich zu machen. Damit unterstützt der Digitale Produktpass nachhaltigen Konsum, die Kreislaufwirtschaft und fördert das ressourcenschonende, klimafreundliche Wirtschaften.
KickStart-Pilotprojekte für einen schnellen Einstieg
Das RFID-Konsortium, ein Full-Service-Lösungsanbieter für Auto-ID und Digitalisierungsprojekte, liefert mit seinem 'DPP-KickStart'-Paket auf Basis von RFID-Technologie einen praxisnahen Einstieg. In einem Pilotprojekt wird der DPP zunächst für ein Produkt definiert und kann später auf zusätzliche Produkte ausgeweitet werden. Produzierende Unternehmen gewinnen so frühzeitig wertvolle Erkenntnisse für eine umfassendere Umsetzung.
Wie sorgt RFID-Technologie für einen lückenlosen Produktzwilling?
Der Digitale Produktpass bildet den kompletten Lebenszyklus eines Produkts – von der Fertigung bis zum Recyclingprozess – in Form eines „digitalen Ausweises“ ab. Hierzu muss ein digitaler Zwilling erstellt werden, der eine Reihe von Daten speichert, die von der EU vorgeschrieben sind. Dazu gehören beispielsweise Materialzusammensetzung, Reparierbarkeit, CO₂-Fußabdruck, Konformitätsnachweise (CE, RoHS), Produktlebensdauer, Sicherheitshinweise und Entsorgung.
Warum bietet ein früher Start strategische Vorteile?
„Viele Unternehmen empfinden die Einführung des DDP zunächst als bürokratische Hürde. Wir zeigen ihnen, wie sie daraus echten Mehrwert generieren: durchgängige Digitalisierung, höhere Transparenz und eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Thomas Heijnen, der beim RFID-Konsortium für Marketing und Vertrieb verantwortlich ist. „Wer früh beginnt, verschafft sich einen Vorsprung – technologisch und strategisch.“
Aktuelle Meldungen aus der Industrie
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Das Konsortium unterstützt Unternehmen seit vielen Jahren dabei, ihre Produkte mittels RFID zu kennzeichnen – und somit Digitale Zwillinge zu erstellen. Die Technologie ermöglicht eine automatisierte und gesetzeskonforme Erfassung relevanter Produktdaten direkt am Ort ihrer Entstehung, beispielsweise in der Fertigung. Über RFID-Tags (Transponder oder Etiketten) erhält jedes Produkt eine eindeutige ID, die eine lückenlose Nachverfolgung über den gesamten Lebenszyklus hinweg gewährleistet. Diese Produkt-ID verknüpft alle erfassten Informationen und macht sie auch bei dezentraler Speicherung jederzeit klar zuordenbar.
Die über stationäre oder mobile RFID-Leseeinheiten erfassten Daten lassen sich mittels standardisierter Schnittstellen direkt in Fertigungs- und Produktdatenbanken übertragen. So entsteht ein vollständiger digitaler Zwilling, mit dem sich sämtliche Anforderungen der EU an den digitalen Produktpass zuverlässig abbilden lassen – einschließlich Rückverfolgbarkeit, Produktionsdaten und wichtiger produktspezifischer Informationen wie Materialzusammensetzung, Fertigungsdetails oder eingesetzte Komponenten.
Der Digitale Produktpass als Nachhaltigkeitstreiber
Mit dem DPP-KickStart-Paket bietet das RFID Konsortium einen strukturierten Einstieg: Innerhalb von vier Monaten wird für ein individuell ausgewähltes Produkt der digitale Produkt Pass exemplarisch in einem Pilotprojekt definiert – inklusive Analyse, Beratung, Technologiekonzept und dessen spätere Umsetzungs-Roadmap gemäß EU-Vorgaben. Das Ziel: Unternehmen erhalten einen realistischen Einblick, wie die vollständige Einführung des DPP in ihrem gesamten Produktportfolio gelingen kann.
Dazu Thomas Heijnen: "Klar ist: Die Einführung des DPP ist kein 'nice-to-have', sondern absehbare Pflicht. Bei Nichterfüllung drohen Sanktionen durch die EU. Gleichzeitig bietet der DPP die Chance, Prozesse zu digitalisieren, ökologische Transparenz zu schaffen und Kundenbedürfnisse nach mehr Nachhaltigkeit aktiv zu adressieren. Das RFID-Konsortium ist der Partner an der Seite von Unternehmen, die diesen Wandel aktiv gestalten wollen."
Quelle: RFID-Konsortium