Nach Unfällen und Produktionsdesaster

Warum Musk jetzt bei Tesla das Ruder herumreißen muss

Die Produktion des Model 3 hinkt, Unfälle von Tesla-Autos im Autopilot-Modus machen Schlagzeilen: Gegensteuern will Tesla-Chef Elon Musk mit einem Unternehmensumbau. Derweil ist der Tesla-Akku nach einem tödlichen Crash Gegenstand von Ermittlungen.

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Tesla Model S
Teslas Model S war zuletzt in verschiedene Unfälle verwickelt, die für Aufsehen sorgten. (Symbolbild). -

Musk kündigte eine „gründliche Neuorganisation“ an. Das geht aus einem Memo an die Mitarbeiter hervor, aus dem zunächst das Wall Street Journal zitierte.

Diesem Schreiben zufolge will der Tesla-Boss flachere Management-Hierarchien schaffen. Auch die Kommunikation will er verbessern. Darüber hinaus will Musk Bereiche beschneiden, die nicht entscheidend für den Erfolg von Tesla sind. Was das konkret für die Personal- und Führungsstruktur bedeutet, führte der Tesla-Chef nicht weiter aus. Das Unternehmen wollte sich bislang auf Anfrage nicht äußern.

Die Umstrukturierung kommt nicht von ungefähr. Tesla kämpft nach wie vor mit Problemen in der Fertigung des Model 3. Der Autobauer liegt bereits ein halbes Jahr hinter seinem ursprünglichen Zeitplan und will den Meilenstein von 5.000 Autos pro Woche nun bis Ende Juni erreichen. Tesla hat über 400.000 Bestellungen für das Model 3 vorliegen, dessen Produktion bereits im vergangenen Sommer startete.

Teslas Chef-Produktioner nimmt Auszeit

Während das Unternehmen um die nötigen Stückzahlen an den Fließbändern kämpft, klinkt sich Produktionschef Doug Field erst einmal aus. "Kraft tanken und Zeit mit der Familie verbringen", will Field nach Aussage eines Tesla-Sprechers gegenüber US-Medien. Der Manager habe Tesla "nicht verlassen", hieß es dazu.

Offenbar plant Field eine sechswöchige Auszeit. Wie es danach weitergeht, bleibt offen. Field dürfte einen Stress-Job haben.

Der Manager, seit 2013 im Unternehmen, ist für die Fahrzeugentwicklung und gleichzeitig für die Produktion verantwortlich.

Für weiteren Ärger bei Musk sorgten zuletzt Unfälle seiner Teslas bei denen das Fahrassistenzsystem namens Autopilot eingeschaltet war. Der Autopilot ist aktuell Gegenstand von Ermittlungen der US-Behörden.

Derweil ermitteln auch die Schweizer Behörden gerade in Sachen Tesla-Unfall. Bei einem Crash mit seinem Tesla-Elektroauto ist ein 48-jähriger Deutscher in der Schweiz in seinem Auto verbrannt.

Tödlicher Unfall in der Schweiz

Die Feuerwehr im Kanton Tessin prüft nun, ob die Batterien des Fahrzeugs den Brand beschleunigt haben könnten, wie sie auf Facebook mitteilte. Von Tesla war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Zuerst hatte die Schwäbische Zeitung über den Vorfall berichtet.

Der Fahrer aus Baden-Württemberg war nach Angaben der Polizei auf der A2 nahe des Monte-Ceneri-Tunnels in nördlicher Richtung unterwegs. Er habe aus zunächst ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und sei in die Mittelleitplanke geprallt. Der Wagen habe sich überschlagen und Feuer gefangen. Der Fahrer habe nicht gerettet werden können.

Die Feuerwehr mutmaßt, dass der Brand durch Überhitzung des Lithium-Ionen-Akkus beschleunigt worden sein könnte. Auslöser, so die Feuerwehr, könne eine chemische Reaktion, ein „thermisches Durchgehen“, gewesen sein.

Mit Material von dpa

Autonomes Fahren: Das sind die Patentkönige

Google Auto
Platz 10: Google. Der Internetriese hat 338 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Derzeit treibt das Google Spin-off Waymo die Selbstfahrforschung innerhalb des Google Mutterkonzerns Alphabet voran. - Quellen: IW Köln/ WIPO/Statista;
Mercedes S-Klasse
Platz 9: Daimler. Der Stuttgarter Autobauer hat 339 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Zuletzt schickten die Schwaben eine automatisiert fahrende S-Klasse als Versuchsträger um die halbe Welt. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
VW Passat
Platz 8: VW. Das Wolfsburger Unternehmen hat 343 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. VW demonstrierte vor kurzem wie autonomes Parken funktionieren kann. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
Lexus/Toyota autonomes Fahren
Platz 7: Toyota. Japans Autoriese hat 362 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Anfang dieses Jahres präsentierte das Unternehmen seine neuen Prototypen auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas. . – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
BMW Forschungscampus autonomes Fahren
Platz 6: BMW. Der Bayern-Autobauer hat 370 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. BMW forciert seine Bemühungen im Bereich des autonomen Fahrens und hat einen neuen Forschungscampus zu diesem Thema in der Nähe Münchens eröffnet. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
GM Chevrolet Bolt autonomes Fahren
Platz 5: General Motors. Der größte US-amerikanische Automobilhersteller hat 380 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Die GM-Entwickler nutzen den Chevrolet Bolt als Versuchsträger. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
Ford Mondeo autonomes Fahren
Platz 4: Ford. Der US-Autobauer hat 402 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Eine Testflotte des Unternehmens ist beispielsweise in den Straßen von Miami unterwegs. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
Continental autonomes Fahren
Platz 3: Continental. Auf das Treppchen schafft es einer der größten Automobilzulieferer Deutschlands. 439 Patente zum autonomen Fahren hat Conti zwischen 2010 und 2017 angemeldet. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
Audi TTS Pikes Peak
Platz 2: Audi. Die Volkswagen-Tochter aus Ingolstadt hat 516 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Der Autobauer hat bereits im Jahr 2010 einen selbstfahrenden TT die Bergrennstrecke am Pikes Peak hochfahren lassen. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;
Bosch autonomes Fahren
Platz 1: Bosch. Der schwäbische Automobilzulieferer hat 958 Patente zum autonomen Fahren zwischen 2010 und 2017 angemeldet. Damit liegt das Unternehmen mit weitem Abstand auf Platz 1 dieses Rankings. – Quellen: IW Köln/WIPO/Statista;