Chancen und Risiken von KI.

In der Logistik übernimmt KI u.a. die Auswertungen von Daten zur Prognose von künftigen Produktions- und Transportaufkommen. Lagerhäuser beispielsweise sollen Verkauf und erwartete Nachfrage von Artikel vorhersagen können, um sicherzustellen, dass der verfügbare Bestand den Kundenanforderungen entspricht. (Bild: sabida - stock.adobe.com)

„Schon heute übernimmt die KI Teilaufgaben, die es vor Jahren noch manuell zu lösen galt: Künstliche Intelligenz entlastet inzwischen Personal bei Routineabläufen und schafft so Freiraum für andere Bereiche wie kreative Arbeit. Auch in der Logistik spielt KI eine immer wichtigere Rolle. Sie übernimmt beispielsweise Auswertungen von Daten zur Prognose von künftigen Produktions- und Transportaufkommen. Auch Drohnen oder autonome Systeme kommen immer häufiger zum Einsatz. Schnell entsteht das Bild, dass der Bedarf an Fachkräften zukünftig abnimmt – was in der Branche und gerade beim Personal auch für Angst sorgt. Doch an dieser Stelle lässt sich festhalten: Aufgrund des Hypes rund um die künstliche Intelligenz neigen die Menschen dazu, die Möglichkeiten von KI zu sehr zu überschätzen.

Noch lange nicht ist der Punkt erreicht, an dem diese Systeme losgelöst von Personal funktionieren. Dabei geht es vor allem um Installation, Konfiguration und besonders Wartung. Weiteres Problem: Künstliche Intelligenz hat keine Garantie, permanent richtige Ergebnisse zu liefern. Zudem weiß KI nicht bei jedem Problem Rat und verfügt über einen Plan, wie es zu lösen ist. An dieser Stelle braucht es zwingend Mitarbeiter, die Hindernisse manuell bewältigen und mit Daten und Algorithmen dabei helfen, dass diese Systeme trainieren und sich
weiterentwickeln.

Noch ein weiter Weg

Mensch ist Mensch, Maschine ist Maschine: Das wird auch immer so bleiben. Beide unterscheiden sich in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten dermaßen, dass eine deutliche Abgrenzung besteht. Wichtige Entscheidungen in Unternehmen beispielsweise bedürfen Emotionalität, ebenso die Optimierung verschiedener Prozesse. Es lässt sich also festhalten, dass KI-Systeme zur Erledigung von Routineaufgaben einen großen Beitrag leisten. Bei der Festlegung von Strategien oder der Auswahl von bestimmten Vorgängen fehlt ihr allerdings nach wie vor die Kompetenz.
Dementsprechend ist sie nicht in der Lage, losgelöst vom Menschen zu agieren. Um das gesamte Potenzial der künstlichen Intelligenz zu entfalten, gilt es noch den einen oder anderen Schritt zu gehen. Doch werden die Möglichkeiten heute so manches Mal überschätzt, sind diese in der Zukunft riesengroß. Dennoch nimmt der Übergang zu einer intelligenten Logistik noch einiges an Zeit in Anspruch. Um die gesamte Leistungsfähigkeit der KI auszunutzen, muss der Betrieb beziehungsweise die zugehörige Führung hinter dem Einsatz stehen und eine entsprechende Unternehmenskultur vorherrschen.

 

Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH aus Mainhausen. Er beschäftigt sich seit rund 25 Jahren mit der Automatisierung von Lagern. Gemeinsam mit dem Unternehmen entwickelte er die grafische Materialflussrechner-Software matCONTROL graphics für automatisierte Anlagen, Automatiklager und Produktionslinien.
Rainer Schulz beschäftigt sich seit rund 25 Jahren mit der Automatisierung von Lagern. (Bild: sysmat)

"Als vorausschauende, informationsintensive Technologie verbessert sie die Reaktionsfähigkeit bei Störungen, was zu Wettbewerbsvorteilen führen kann. Entscheidungen basieren auf zuverlässigen Daten und sogar neue Geschäftsmodelle lassen sich entwerfen. Ein Blick in die Zukunft lässt wahrscheinlich nur ansatzweise erahnen, wie weit sich die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz in der Logistik ausdehnen." Rainer Schulz, Geschäftsführer sysmat GmbH.

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Quelle: sysmat GmbH

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