
Die Thyssenkrupp Hauptversammlung 2018. - (Bild: Thyssenkrupp)
Für Thyssenkrupp wird es nach dem Aus der Fusionspläne im Stahlbereich nach Ansicht von Anlegervertretern noch schwieriger. "Man kann am neuen Ausmaß des Stellenabbaus ermessen, wie wichtig der indische Konkurrent Tata als Fusionspartner gewesen ist", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, der Deutschen Presse-Agentur.
Jetzt setze Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff zu tiefen Einschnitten an, um die Stahlsparte ohne Partner aus eigener Kraft nach vorn zu bringen. Hechtfischer geht davon aus, dass etwa 2.000 der nunmehr 6.000 geplanten Stellenstreichungen auf die Stahlsparte von Thyssenkrupp entfallen könnten. Die Stahlbranche leide unter Überkapazitäten.
Gewinnausschüttung muss geteilt werden
"Man hat drei Jahre rumgebastelt an der Stahlfusion. Das sind jetzt verlorene Jahre", betonte er. Auch in die abgeblasene Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen für Werkstoffe und für Industriegüter sei Managementkapazität und Zeit investiert worden. Der Nutzen sei bisher aber nicht sichtbar gewesen.
Den neuen Vorstandsplan, die profitable Aufzugssparte an die Börse zu bringen, sieht Hechtfischer eher als Notlösung. "Thyssenkrupp braucht das Geld, aber auch die Dividende. Die allerbeste Lösung scheint das nicht zu sein", meinte er. Die Gewinnausschüttung des "Prunkstücks" Aufzugssparte müsste man sich künftig mit anderen Aktionären teilen.
Die DSW begrüße, dass Vorstand und Arbeitnehmervertreter beim Konzernumbau an einem Strang zögen und der Arbeitsplatzabbau sozialverträglich gestaltet werden solle. Ein umfangreicher Personalabbau sei für das Unternehmen aber immer auch teuer. Hechtfischer geht davon aus, dass auch der schwedische Aktionär Cevian beim neuen Kurs angesichts tiefer Einschnitte mitspiele.
Ranking: Das sind die größten Stahlproduzenten in Deutschland

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