15.04.2019, 13:42: Trump rät Boeing zur Umbenennung der 737-Max-Jets
US-Präsident Donald Trump hat dem Flugzeugbauer Boeing wegen des weltweiten Startverbots eine Umbenennung seines Mittelstreckenjets 737 Max vorgeschlagen. "Wenn ich Boeing wäre, würde ich die Boeing 737 Max in Ordnung bringen, ein paar großartige Eigenschaften hinzufügen und dem Flugzeug einen neuen Namen verpassen", schrieb Trump am Montag auf Twitter. "Kein Produkt hat so sehr gelitten wie dieses."
Die "737 Max" genannte Neuauflage von Boeings Mittelstreckenjet ist nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten schwer in die Kritik geraten. Nach den Unglücken binnen weniger Monate hatten Behörden weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt.
Die Auslieferung der meistverkauften Modellreihe des US-Konzerns wurde gestoppt. Boeing droht ein heftiger Imageschaden. Bis zur weiteren Klärung der Unfallursachen und Probleme mit einer Steuerungssoftware ist unklar, wie es mit den Fliegern weitergeht. Zuletzt hatte Boeing angekündigt, die Produktion deutlich zu drosseln.
05.04.2019, 08:53: Boeing räumt weiteres Softwareproblem ein
Nach zwei Abstürzen von Boeings Flugzeugtyp 737 Max 8 in weniger als einem halben Jahr hat der US-Hersteller Probleme mit einer weiteren Software eingeräumt. Diese seien bei der Überarbeitung des umstrittenen Steuerungsprogramms MCAS festgestellt worden, stünden aber nicht in direktem Zusammenhang damit. Das teilte Boeing in der Nacht auf Freitag mit.
Zuvor hatte die "Washington Post" berichtet, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA das neue Problem beanstandet habe. Solange es nicht gelöst sei, werde das Startverbot für Boeings Unglücksflieger der 737-Max-Serie nicht aufgehoben. Die Zeitung schrieb unter Berufung auf zwei mit der FAA-Untersuchung vertraute Quellen, dass das Problem als entscheidend für die Flugsicherheit eingestuft werde.
"Relativ geringfügige Angelegenheit"
Boeing bezeichnete es indes als "relativ geringfügige Angelegenheit", die zusammen mit dem MCAS-Update adressiert werde. "Wir haben bereits eine Lösung dafür in Arbeit", hieß es in der Stellungnahme des Konzerns. In den "kommenden Wochen" werde das Update so weit sein, dass es der FAA zur Zertifizierung vorgelegt werden könnte. Boeing verfolge einen "umfassenden, disziplinierten Ansatz, um es richtig zu machen".
Vorstandschef Dennis Muilenburg hatte kurz zuvor so deutlich wie noch nie Probleme mit der Steuerungssoftware MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) eingeräumt. Es scheine nach dem vorläufigen Ermittlungsbericht zum Absturz in Äthiopien, als ob das Programm durch falsche Sensordaten unnötigerweise eingeschaltet worden sei, teilte Muilenburg am Donnerstag mit. Damit wird die Theorie, dass ein Softwarefehler die Maschine Richtung Boden lenkte, von oberster Konzernstelle gestützt.
29.03.2019, 17:55: Airbus-Chef Enders: Boeing-Absturz beschädigt vor allem US-Luftfahrtbehörde FAA
Der scheidende Airbus-Chef Tom Enders erwartet infolge der Abstürze von zwei Boeing-737-Max-Jets vor allem einen schweren Imageschaden für die US-Luftfahrtbehörde FAA. "Ich gehe davon aus, dass Boeing das Problem in absehbarer Zeit in den Griff bekommt", sagte der langjährige Chef des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns am Freitag in München. Boeing sei ein starkes Unternehmen. Die beschädigte Reputation der FAA sei aber "nicht so leicht zu reparieren". Früher habe die US-Behörde in der Branche eine Führungsrolle gehabt.
Enders hält es für möglich, dass sich andere Behörden wie die europäische Luftfahrtaufsicht EASA künftig nicht mehr so stark auf die Amerikaner verlassen werden. "Das kann zu Verzögerungen bei der Zulassung führen." Die FAA hatte die Boeing 737 Max als spritsparende Neuauflage des Boeing-Mittelstreckenjets 737 zugelassen.
Nachdem zwei Maschinen des Typs auf ähnliche Weise abgestürzt waren und die neuartige Boeing-Software als mögliche Ursache in Verdacht geriet, sprachen die Amerikaner erst ein Flugverbot für den Typ aus, nachdem bereits viele andere ausländischen Behörden dies getan hatten. Inzwischen müssen hunderte Maschinen der Baureihe weltweit am Boden bleiben.
"Der Absturz ist nichts, über das wir uns freuen können"
Schadenfreude gegenüber dem Erzrivalen aus den USA will bei Enders nicht aufkommen. "Der Absturz ist nichts, über das wir uns freuen können. Das führt immer zu einer Verunsicherung in der ganzen Branche." Auch will er nicht mit dem Finger auf den Rivalen zeigen: "Ich bin niemand, der sagt: Das kann uns nicht passieren."
Boeing hatte die Neuauflage seiner ursprünglich aus den 1960er Jahren stammenden 737 erst entwickelt, als Airbus mit der Modernisierung seines Konkurrenzmodells unter dem Namen A320neo binnen kurzer Zeit eine Flut von Bestellungen eingesammelt hatte. Boeing drohte wichtige Airlines als Kunden zu verlieren.
Die für die Spritersparnis verantwortlichen riesigen Triebwerke passten bei der 737 allerdings nicht unter die niedrig hängenden Tragflächen, weswegen sie bei der 737 Max sehr weit vorn angebracht sind. Dies veränderte das Flugverhalten der Maschine, was Boeing mit einer Software-Steuerung ausgleichen wollte. Dieses Software-System könnte für die beiden Abstürze bei Lion Air und Ethiopian Airlines mitverantwortlich sein.
29.03.2019, 17:04: Flugverbote für Boeing-Jets: Reiseriese Tui rechnet mit Gewinneinbruch
Die Flugverbote für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max durchkreuzen die schon gekappten Gewinnpläne des weltgrößten Reisekonzerns Tui. Weil das Unternehmen reihenweise Ersatzflugzeuge mieten muss, rechnet Tui-Chef Fritz Joussen für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September mit deutlichen Einbußen. Am Ende könnte der operative Gewinn um mehr als ein Viertel einbrechen, teilte der Reisekonzern am Freitag in Hannover mit. Auch die Kunden halten sich mit Buchungen seit dem Absturz einer Maschine von Ethiopian Airlines zurück.
Anleger reagierten verschreckt: Der Kurs der Tui-Aktie knickte am Morgen in London um mehr als zehn Prozent ein und lag am Nachmittag noch mit gut fünf Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn hat die Aktie mehr als ein Drittel an Wert verloren. Seit Mai 2018 sank der Börsenwert des Unternehmens um rund 60 Prozent auf fünf Milliarden Euro.
"Wir halten es für unrealistisch, dass wir die 737 Max vor Mitte Juli wieder in die Luft bekommen", sagte Joussen. Tui hat 15 Maschinen der Reihe in der Flotte - bei den Konzern-Airlines in Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. Bis Ende Mai wollte der Konzern eigentlich acht weitere Exemplare in Betrieb nehmen - auch bei seiner deutschen Tochter Tuifly, die bisher noch keinen Flieger des Typs besitzt.
Tui hat 23 Maschinen vom Typ Boeing 737 Max
Nach den Abstürzen zweier baugleicher Flugzeuge bei Lion Air und Ethiopian Airlines mit 346 Toten haben Luftfahrtbehörden in aller Welt vor kurzem Flugverbote für die Maschinen der Reihe verhängt. Auch die Auslieferung neuer Maschinen ist gestoppt. Mit 23 Jets sei Tui "der am stärksten betroffene Max-Betreiber in Europa", sagte Joussen.
Weil ein Ende der Flugverbote noch nicht absehbar ist, hat sein Team zwei Szenarien durchgerechnet. Sollten die Maschinen bis Mitte Juli wieder fliegen dürfen, werde dies den operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) voraussichtlich mit rund 200 Millionen Euro belasten. Sollten die Flugverbote länger gelten, kämen weitere 100 Millionen Euro an Kosten hinzu.
Tui begründete das mit der Verlängerung bestehender Flugzeug-Leasingverträge, den Mietzahlungen für weitere Ersatzmaschinen und den Kosten für die Umorganisation. So muss Tui für viel Geld Flugzeuge samt Personal von anderen Airlines mieten.
Gerade in der Hauptsaison seien die Anbieter in Europa weitgehend ausgebucht und die Mietpreise entsprechend hoch, erläuterte das Management. Um Maschinen ohne Personal zu mieten und in die eigene Flotte aufzunehmen, sei die Zeit zu knapp. Die Ummeldung eines Jets auf eine eigene Airline dauere mehrere Monate - Zeit, die bis zum Sommer nicht bleibt.
Obendrein muss der Konzern voraussichtlich mehr Geld für Treibstoff ausgeben als gedacht: Denn Boeings 737-Max-Jets verbrauchen deutlich weniger Kerosin als ältere Flugzeuge wie ihre Vorgängerin Boeing 737 NG. Ohne die neuen Flieger muss Tui mehr spritdurstigere Maschinen einsetzen.
Schmerzliche Auswirkungen auf den operativen Gewinn
Die Mehrkosten haben schmerzliche Auswirkungen auf den operativen Gewinn des Konzerns. Im günstigeren Fall - wenn die Maschinen spätestens Mitte Juli wieder abheben dürfen - dürfte das Ergebnis von zuletzt knapp 1,2 Milliarden Euro um 17 Prozent im laufenden Geschäftsjahr sinken, rechnete Tui vor.
Sollten die Flugverbote länger dauern, werde der operative Gewinn sogar um bis zu 26 Prozent einbrechen. Ob dadurch auch die Ausschüttung an die Aktionäre sinkt, wollte Joussen nicht endgültig sagen. Man habe noch nicht entschieden, ob man die Gewinnbelastung durch die Flugverbote bei der Berechnung der Dividende ausklammere, sagte er. Vorerst gelte dies aber nicht.
Unterdessen bekommt Tui die Folgen der Abstürze und der Flugverbote auch bei der Nachfrage nach Flugreisen im Sommer zu spüren. Seit dem Absturz der Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines am 10. März lägen die Buchungen bei Tui um 10 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, sagte Joussen. "Wenn so etwas über 5 Wochen anhält, bekommen Sie diesen Effekt nicht mehr weg."
Gewinnprognose gekappt
Dabei hatte der Manager seine Gewinnprognose bereits Anfang Februar gekappt. Wegen des anhaltenden Trends zu Last-Minute-Buchungen und der Auswirkungen des Brexits auf die Buchungen aus Großbritannien sollte der operative Gewinn in diesem Jahr seither nur noch stagnieren, statt um zehn Prozent zu steigen.
Inzwischen hat Boeing ein dringend erwartetes Update seiner nach den beiden Flugzeugabstürzen in die Kritik geratenen Steuerungs-Software MCAS vorgestellt. Nach den tödlichen Unglücken bleiben die Kritik und der Aufklärungsbedarf groß. Neben dem Software-Update, das noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, will Boeing die Sicherheit der Unglücksflieger der 737-Max-Serie mit weiteren Alarmfunktionen im Cockpit und zusätzlichem Training für Piloten erhöhen.
Tui wollte sich nicht dazu äußern, inwieweit Tui die Mehrkosten durch die Flugverbote vom Hersteller zurückfordert. "Unsere Verhandlungen mit Boeing laufen bereits, wie Sie sich vorstellen können", sagte Joussen. In den erwarteten Gewinnbelastungen sei eine mögliche Entschädigung durch den Hersteller noch nicht berücksichtigt. Der norwegische Billigflieger Norwegian hatte bereits kurz nach Verhängung der Flugverbote Schadenersatz-Forderungen gegen Boeing angekündigt.
27.03.2019, 10:00: Boeing 737 Max muss in Orlando notlanden
Eine Boeing 737 Max 8 musste während eines Fluges in Orlando notlanden. Passagiere waren nicht an Bord, lediglich Besatzungsmitglieder. Medienberichten zufolge wurden unmittelbar nach dem Start Probleme bei einem der Triebwerke gemeldet, woraufhin die Maschine umkehrte und am selben Flughafen sicher notlanden konnte.
Laut der US-Luftfahrtbehörde FAA hatte der aktuelle Vorfall jedoch nichts mit dem MCAS-System zu tun, im Gegensatz zu den letzten Unglücken. Die Boeing-Maschine der Southwest-Airline war auf dem Weg zu einem Lagergelände für ausrangierte und reparaturbedürftige Flugzeuge im US-Bundesstaat Kalifornien gewesen, hieß es. Die betroffene Maschine sei nun im Wartungsbereich am Flughafen Orlando und werde dort untersucht.
21.03.2019, 14:00: FBI schließt sich Ermittlungen zu Boeing-Zulassung an
Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich das FBI den Ermittlungen im Zusammenhang mit der Zulassung des Boeing 737 Max angeschlossen. Laut Angaben werde die Ermittlung vom Verkehrsministerium durchgeführt und von der strafrechtlichen Abteilung des Justizministeriums überwacht. Nun soll auch das Ministerium der US-Verkehrsministerin Elaine Chao überprüfen, ob bei der Sicherheitszertifizierung der Boeing Maschine im Jahr 2017 alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Die Unfallermittler vermuten, dass die umstrittene Steuerungssoftware MCAS an den Abstürzen mit verantwortlich sei. Der US-Luftfahrtbehörde zufolge arbeite Boeing bereits an einem entsprechenden Softwarepatch und Installationsprogrammen für die 737-Max-Maschinen. Auch ein spezielles Ausbildungsprogramm wird nun in Anspruch genommen. Das Startverbot für die 737 Max-Serie gilt weiterhin.
20.03.2019, 14:00: Boeing-Absturz kostet Munich Re bis zu 120 Millionen Euro
Der Absturz der Boeing 737 Max in Äthiopien und die Folgeprobleme bei dem US-Flugzeughersteller kosten den weltgrößten Rückversicherer Munich Re 100 bis zu 120 Millionen Euro. Das sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek am Mittwoch bei der Vorlage der Jahresbilanz in München. Das setzt sich nach Angaben des Managers aus drei Faktoren zusammen: Die Kosten für die Passagierhaftpflicht und das zwerstörte Flugzeug bei Ethiopian Air sowie bei Boeing die Kosten des in vielen Ländern verhängten Startverbots für den Flugzeugtyp.
Mit der genannten Summe von 100 bis 120 Millionen hat der Münchner Konzern nach Jeworreks Worten bereits das obere Limit der vertraglich festgelegten Zahlungen in diesem Fall erreicht. Der erste Absturz einer Boeing 737 Max in Indonesien im vergangenen Oktober kostete das Unternehmen demnach einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, der aber bereits 2018 komplett verbucht wurde.
Die Katastrophe bei Boeing soll aber den Ausblick der Munich Re für 2019 nicht trüben. Das Traditionsunternehmen rechnet mit einem Anstieg des Gewinns um 200 Millionen auf rund 2,5 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Joachim Wenning erläuterte. Dazu soll maßgeblich die Erstversicherungstochter Ergo beitragen, die nach jahrelanger Krise und einem harten Sanierungsprogramm wieder Gewinne erwirtschaftet. Einen Verkauf der Ergo nach deren Gesundung schloss Wennig aus: "Ergo ist Bestandteil der Gruppe. Punkt."
19.03.2019, 15:40: Boeing-Boss wendet sich in Video-Statement an Öffentlichkeit
Boeing hat einen Brief und eine Videobotschaft von Boeing CEO Dennis Muilenburg an Airlines, Passagiere und die Luftfahrt-Community veröffentlicht.
15.03.2019, 13:16: Diese Kosten könnten auf Boeing zukommen
Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines am Sonntag und einer Lion-Air-Maschine des gleichen Typs im vergangenen Oktober ist die neueste Version des Boeing-Mittelstreckenjets fast überall auf der Welt wegen Sicherheitsbedenken gegroundet.
Die Kosten für das Grounding der 737 Max könnte den US-Flugzeughersteller zwischen einer und fünf Milliarden Dollar kosten, wie die Analysten Melius Research sowie Jefferies auf Basis eines dreimonatigen Flugverbots ermittelt haben. Allerdings könnte Boeing sich den Schaden "leisten", wie es bei CNN heißt. Allein im abgelaufenen Jahr hatte Boeing über zehn Milliarden Dollar Gewinn gemacht.
"Dauern die Flugverbote länger an, wäre das für Boeing schon bedenklich", wird Klaus-Heiner Röhl, Luftverkehrs-Experte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), von dem Portal airliners.de zitiert. Demnach sei es höchst ungewöhnlich, dass binnen kurzer Zeit zwei Flugzeuge eines neuen Modells abstürzen.
Röhl hält es nun sogar für "nicht unwahrscheinlich, dass Fluggesellschaften zu Airbus wechseln". Mit Garuda Indonesia habe sogar bereits eine Airline angekündigt, eine Stornierung ihrer 50 bestellten 737 Max zu erwägen, wie Reuters berichtet.
Dabei hängt Boeing auf der Kurz- und Mittelstrecke schon jetzt hinter Airbus zurück, wie airliners.de berichtet. Denn die direkte Konkurrenzmodellfamilie um den Airbus A320 neo läuft mit rund 6.500 Bestellungen und rund 690 Auslieferungen seit 2016 ohnehin schon besser als die 737 Max.
15.03.2019, 10:21: Boeing setzt Auslieferung der 737 Max aus
Nach dem Absturz einer Ethiopian-Airlines-Maschine will der US-Flugzeugbauer Boeing vorerst keine Maschinen vom Typ 737 Max mehr ausliefern. Dies gelte, "bis wir eine Lösung finden", sagte ein Boeing-Sprecher. Die Produktion sei jedoch noch nicht gestoppt.
Die Boeing 737 Max ist erst seit Mai 2017 in Betrieb. Weltweit sind rund 450 Maschinen des Typs registriert. Wegen des geringen Spritverbrauchs war das Flugzeug bislang sehr begehrt. Nach Angaben auf der Homepage des Konzerns haben mehr als hundert Kunden insgesamt rund 5.000 der Flugzeuge bestellt.
14.03.2019, 14:45: 737 Max bleibt wohl Monate am Boden
Die geplanten Nachbesserungen an den in die Kritik geratenen Boeing-Maschinen der Reihe 737 Max könnten Monate in Anspruch nehmen: Davon geht der Chef der US-Luftfahrtbehörde FAA, Dan Elwell, aus. Er sei zu dem Schluss gekommen, "dass eine Gefahr mit Bezug zur Sicherheit bei der kommerziellen Luftfahrt besteht", sagte er.
Wie lange das Flugverbot für Flugzeuge des Typs gelten werde, wisse er nicht. Das berichtet unter anderem die Tagesschau. Die USA hatten gestern nach langem Zögern ein entsprechendes Verbot erlassen und es mit Informationen begründet, denen zufolge der Absturz einer Max 8-Maschine über Äthiopien mit 157 Toten Ähnlichkeit zu einem Flugzeugunglück in Indonesien vergangenes Jahr aufweise. FAA-Chef Elwell zufolge hätten verbesserte Satellitendaten und physische Beweise am Boden der Absturzstelle zutage gebracht, dass sich beide Flüge sehr ähnelten.
14.03.2019, 09:10: Trump ordnet Flugverbot für Boeing 737 Max an
Jetzt doch: US-Präsident Donald Trump hat angeordnet, alle Maschinen des umstrittenen Flugzeugtyps Boeing 737 Max in den USA am Boden zu lassen. Die Order gelte ab sofort, teilte der Präsident mit.
13.03.2019, 15:20: Diese Airlines lassen die Boeing 737 Max am Boden
- Norwegian Air Shuttle (18 Maschinen)
- China Southern Airlines (16 Maschinen)
- Air China (15 Maschinen)
- Flydubai (14 Maschinen)
- Lion Air (14 Maschinen)
- China Eastern Airlines (14 Maschinen)
- Tui Travel PLC (14 Maschinen)
- Turkish Airlines (12 Maschinen)
- Xiamen Airlines (9 Maschinen)
- GOL Linhas Aereas (6 Maschinen)
- Aeromexico (6 Maschinen)
- Shandong Airlines (6 Maschinen)
Das ist der Stand bis dato. Diese Liste zeigt allerdings nur die 12 größten Abnehmer, die den Einsatz der 737 Max nach zwei Flugzeugabstürzen - vorübergehend - stoppen. Grundlage für diese Liste sind offizielle Angaben von Boeing sowie diverse Medienberichte.
13.03.2019, 13:08: Was Trump über Boeing denkt
Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, hat auch eine Meinung zur Boeing-Krise respektive zum Fliegen allgemein, und teilte diese der Weltöffentlichkeit wie gewohnt via Twitter mit: Fliegen sei zu komplex.
Man bräuchte ja gar keine Piloten mehr, sondern Computerspezialisten. Er, der selbst sehr häufig in einer Boeing 747 - der Air Force One - unterwegs ist, beobachte das in vielen Produkten, die immer komplizierter werden würden. All das passiere unter hohen Kosten und mit sehr wenig Nutzen.
13.03.2019, 04:26: Boeing-Chef Muilenburg verteidigt 737-Max
Der Chef des Flugzeugbauers Boeing, Dennis Muilenburg, hat angesichts des jüngsten Flugzeugabsturzes einer Boeing-Maschine des Typs 737 Max 8 mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Bei dem Gespräch habe er versichert, dass das Flugzeugmodell sicher sei, wie das Unternehmen mitteilte.
Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) sieht trotz der wachsenden Anzahl internationaler Verbote weiterhin keinen Anlass für eine solche Maßnahme. Bislang hätten die Überprüfungen der FAA keine "systemischen Leistungsprobleme" bei dem Flugzeugtyp und keine Grundlage für ein Startverbot ergeben, schrieb der amtierende Behördenchef Daniel Elwell auf Twitter. Auch hätten Luftfahrtbehörden anderer Länder der FAA keine Daten zur Verfügung gestellt, die Maßnahmen erforderlich machten.
12.03.2019, 16:03: Deutscher Luftraum für Boeing 737 Max 8 gesperrt
Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien wird der deutsche Luftraum für Maschinen dieses Typs gesperrt. Das sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Dienstag in Berlin auf Anfrage. Zuvor hatte Minister Andreas Scheuer (CSU) dies dem Sender ntv gesagt.
Video: Boeing 737 MAX 8 ist für Amerikaner wohl sicher genug
12.03.2019, 15:24: Tui stoppt alle Flüge mit Boeing 737 Max 8
Der weltgrößte Reisekonzern Tui stoppt nach dem Flugverbot für die Boeing 737 Max in Großbritannien alle Flüge mit dem umstrittenen Flugzeugtyp. Der Schritt umfasse alle Fluggesellschaften des Konzerns, teilte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Hannover mit. Kunden, die ab diesem Mittwoch auf Flüge mit einer der 15 Boeing-Max-Maschinen gebucht sind, will der Konzern auf seiner Internetseite über Änderungen der Reisepläne informieren.
Zuvor hatte die britische Luftfahrtbehörde mitgeteilt, dass sie nach dem Absturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien den Luftraum Großbritanniens für Maschinen dieses Typs sperrt. Die Anordnung werde bis auf Weiteres in Kraft sein, hieß es.
Tui hat bei seinen Airlines in Großbritannien und den Benelux-Ländern insgesamt 15 Maschinen des Typs im Einsatz. Die deutsche Tochter Tuifly soll ihre erste Maschine der Reihe erst in einigen Wochen bekommen. Zuvor hatte Tui wiederholt betont, dass die Jets sicher seien und der Konzern sie weiterhin in der Luft lasse.
Video: Luftfahrtexperte Volker Thomalla über Luftraum-Sperrung für 737 Max 8
12.03.2019, 10:29: Lion Air erwägt nach Boeing-Absturz Wechsel zu Airbus
Die indonesische Fluglinie Lion Air denkt einem Insider zufolge nach dem Absturz zweier Boeing-Max-Jets über einen Wechsel zu Airbus nach. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag von einer mit den Überlegungen vertrauten Person.
Vorerst legt die Gesellschaft ihre bereits erteilten Bestellungen bei Boeing auf Eis. Eigentlich sollte Lion Air in diesem Jahr vier Maschinen aus der 737-Max-Reihe bekommen. Allerdings werde sie diese Jets vorerst nicht abnehmen, sagte Lion-Air-Manager Daniel Putut in Indonesiens Hauptstadt Jakarta.
Lion Air ist die größte Fluggesellschaft Indonesiens und einer der größten Kunden von Boeings modernisiertem Mittelstreckenjet 737 Max. Insgesamt hat die Airline mehr als 200 Maschinen der Reihe bestellt und 10 davon bereits erhalten. Sie ist auch die erste Airline, die die längere Version 737 Max 9 einsetzt.
Dem Insider zufolge erwägen die Indonesier, für den weiten Ausbau ihrer Flotte auf das Konkurrenzmodell des europäischen Flugzeugbauers Airbus zu setzen. Neben der Standardversion A320neo gehe es dabei auch um die lange Variante A321neo. Ein Sprecher der Airline wollte sich zu den weiteren Flottenplänen nicht äußern. Allerdings hatte Lion Airs Mitgründer Rusdi Kirana im Dezember gesagt, er plane Boeing den bereits erteilten Milliardenauftrag zu entziehen.
Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 von Äthiopiens nationaler Fluggesellschaft Ethiopian Airlines auf dem Weg in die kenianische Hauptstadt Nairobi kurz nach dem Start in Addis Abeba mit 157 Menschen an Bord abgestürzt. Unter den Opfern waren dem Auswärtigen Amt zufolge fünf Deutsche.
Im Oktober waren beim Absturz einer baugleichen Maschine der Fluglinie Lion Air in Indonesien 189 Menschen gestorben. China, Indonesien und Ethiopian Airlines verfügten am Montag ein Startverbot für alle Boeing-Flugzeuge vom Typ 737 Max 8. Die US-Luftfahrtbehörde FAA tat dies zunächst nicht.
12.03.2019, 04:30: US-Flugaufsicht stärkt Boeing den Rücken
Die US-Flugaufsicht hält die Maschinen vom Typ Boeing 737 Max 8 trotz weltweiter Sicherheitsbedenken weiter für flugtauglich. Gleichzeitig fordert sie den Flugzeugbauer zu Änderungen an Maschinen dieses Typs auf.
Nötig seien unter anderem Änderungen an der Software und am Kontrollsystem MCAS. Dafür setzte die FAA dem Unternehmen eine Frist bis Ende April.
Boeing erklärte in einer Mitteilung in der Nacht zu Dienstag, man werde in den kommenden Wochen ein Software-Update durchführen, stellte dieses aber nicht in den Zusammenhang mit dem Absturz der Boeing 737 Max 8 in Äthiopien am Sonntag. Nach Angaben des Konzerns wurden mehr als 370 Maschinen dieses Typs an 47 Kunden ausgeliefert.
Derweil holte die Aktie des Unternehmens im Laufe des Tages ihre Kursverluste teilweise wieder auf. Nachdem ihr Kurs zum Auftakt des US-Handels zunächst um mehr als 13 Prozent gesunken war, schlossen die Boeing-Aktien mit einem Minus von 5,4 Prozent. Der Dow Jones Industrial blieb wegen des historischen Kursrutsches von Boeing dennoch ein gutes Stück hinter den anderen Indizes zurück.
11.03.2019, 15:24: Weitere Länder erteilen Startverbot
Als Reaktion auf die beiden Katastrophen wurden nicht nur in China, sondern auch in Indonesien und Südkorea angeordnet, dass alle Maschinen des betroffenen Typs vorerst am Boden bleiben. Maschinen vom Typ Boeing 737 Max 8 dürfen auch in Großbritannien nicht mehr starten oder landen. Auch Überflüge sind verboten. Das teilte die britische Luftfahrtbehörde mit.
In anderen Ländern haben Fluggesellschaften entschieden, diese Flugzeuge vorerst nicht mehr zu nutzen. Die größte mexikanische Fluggesellschaft Aeroméxico kündigte an, ihre sechs Maschinen des Typs so lange am Boden zu lassen, bis nähere Informationen zur Absturzursache vorliegen. Ähnliches gilt in Argentinien für fünf Maschinen der Gesellschaft Aerolíneas Argentinas und in Brasilien für sieben Maschinen der Gesellschaft Gol.
Das sind die 10 größten deutschen Rüstungsunternehmen
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11.03.2019, 12:14: China erteilt Startverbot
Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien hat die chinesische Luftfahrtaufsicht CAAC alle Fluggesellschaften des Landes aufgefordert, vorerst auf die Maschinen des Typs Boeing 737 Max 8 zu verzichten, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Auch die vom Absturz betroffene Fluggesellschaft Ethiopian Airlines sprach ein Startverbot für alle Maschinen dieses Typs aus. Wann dieser Maschinentyp wieder starten darf, ist noch unklar.
Die schnelle Reaktion Chinas ist auch vor einem industriepolitischem Hintergrund zu sehen: Die Volksrepublik ist gerade dabei eine eigene, starke Flugzeugindustrie aufzubauen. Da liegt die Vermutung nahe, dass Probleme der 737 Max 8 China in seinen Plänen, die eigene Flugzeugindustrie zu pushen, ganz gelegen kommt.
10.03.2019, 10:00: 157 Tote bei Absturz
Bei einem Absturz in Äthiopien sind am Sonntag 157 Menschen gestorben, darunter befinden sich fünf deutsche Opfer. Dies ist bereits der 2. Absturz einer Boeing 737 Max 8 innerhalb von 5 Monaten. Bei den Unglücken sollen laut CAAC gewisse Ähnlichkeiten bestehen. In den weit verstreuten Flugzeugtrümmern suchen Helfer derzeit noch nach den Flugschreibern mit den Cockpitaufzeichnungen und Flugdaten. Die Unglücksursache ist noch ungeklärt.
Boeing äußerte sich bisher noch nicht näher zu dem Unglück. Der Flugzeugbauer kündigte aber an, die für Mittwoch in Seattle geplante Feier zur Vorstellung des neuen Modells 777X wegen des Unglücks zu verschieben.