Mehr als 130.000 Besucher*innen aus 150 Ländern, 4.000 ausstellende Unternehmen, 300 Startups und über 300 wirtschaftspolitische Delegationen aus aller Welt. Damit ist die Hannover Messe nicht nur für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das „Zugpferd des beginnenden Aufschwungs“ in Deutschland und Europa.
„Die Hannover Messe 2024 war industrielles Kraftzentrum und technologische Zukunftsmesse in einem“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, im Rahmen der Abschluss-Pressekonferenz. „Industrielles Kraftzentrum, weil die Besucherinnen und Besucher Antworten auf die Frage fanden, wie sie Automatisierung, KI, Wasserstoff und viele andere Hightech-Lösungen in ihren Fabriken gewinnbringend einsetzen und damit fit für die Zukunft machen können. Technologische Zukunftsmesse, weil hier die Innovationen gezeigt wurden, die eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie ermöglichen.“
Mehr als 40 Prozent der Besuchenden aus dem Ausland
Die mehr als 130.000 Besucher*innen aus 150 Ländern tauschten sich mit den 4.000 ausstellenden Unternehmen darüber aus, wie sie ihre Wertschöpfungsketten digitalisieren und resilienter machen können. „Damit haben wir im Jahr einer turnusbedingt kleineren Hannover Messe unser ambitioniertes Besucherziel erreicht“, sagte Köckler. Von den Besucher*innen kamen mehr als 40 Prozent aus dem Ausland. Die Top-Besucherländer nach Deutschland waren China, die Niederlande, die USA, Korea und Japan.
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Einsatz von KI eröffnet neue Möglichkeiten
Dr. Gunther Kegel, Präsident des ZVEI und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der Hannover Messe, sagte: „In dem aktuell schwierigen konjunkturellen Umfeld ist die diesjährige Hannover Messe ein wichtiger Stimmungsaufheller. Eindrucksvoll haben die Unternehmen der Elektro- und Digitalindustrie gezeigt, wie sich durch Innovationen, insbesondere auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, neue Handlungsoptionen eröffnen. Für mehr Klimaschutz, für mehr Effizienz bei Energieverbrauch und Ressourceneinsatz."
Aber auch für mehr Optimismus. "Große gesellschaftliche Herausforderungen wie die Eindämmung der Erderwärmung können wir zuversichtlich annehmen, wenn wir die richtigen Maßnahmen ergreifen und den Weg in Richtung Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung konsequent einschlagen. Die Messe hat die Innovationskraft unserer Unternehmen erneut sichtbar gemacht und damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts geleistet.“
Aktuelle Meldungen aus der Industrie
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Intelligente Steuerung von Fabriken
Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA, ergänzte: „Weit über den Tag hinausdenken und Lösungen für eine digitale und klimaneutrale Produktion entwickeln – das ist der Anspruch der innovativen Maschinen- und Anlagenbaufirmen. Auf der Hannover Messe haben sie in diesem Jahr gezeigt, wie Fabriken intelligenter gesteuert werden können, wie Klimaschutz mit modernen Produktionsmitteln schneller vorankommt und wie autonome Systeme die Fertigung auf vielen Ebenen sicherer und effizienter machen."
Zudem werde die Biologie und ihre Verfahren in die Produktion einziehen – erste Schritte dazu seien bereits gemacht. "Für all diese Innovationen und für eine echte Aufbruchsstimmung ist die Messe unverändert der beste Ort, weil hier Hersteller, Kunden, politische Entscheider und Medien in so großer Zahl zusammenkommen wie nirgends sonst", betonte Brodtmann.
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Automatisierung, KI und Wasserstoff im Fokus
Von Lösungen wie der Automatisierung ganzer Produktionsanlagen, der Sprachsteuerung von Maschinen durch KI, der effizienten Nutzung von Wasserstoff in der Industrie bis hin zum Einsatz von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bot die Hannover Messe ein umfassendes Bild der technologischen Möglichkeiten für die Industrie von heute und morgen. Auch neue Felder wie die Biologisierung der Wirtschaft oder Carbon Management wurden in den Fokus gerückt. Auch nimmt die Initiative, unter dem Label Manufacturing-X souveräne Datenräume für den industriellen Mittelstand zu schaffen, immer mehr Fahrt auf.
Trends der Industrie auf der Messe im Fokus
- CO2 neutrale Produktion: Meta-Unternehmen wollen CO2 neutral werden. Doch wie gelingt das? Viele ersetzen ihren konventionellen Strom durch grünen Strom oder kaufen Verschmutzungszertifikate. Doch es geht noch mehr. Auf der Messe werden die technischen Möglichkeiten dazu vorgestellt.
- Energy for Industry: Energie in der Produktion bedeutet, der Shopfloor und das Energienetz kommunizieren miteinander. Energie 4.0 nennen das manche. Die Unternehmen brauchen Daten, Transparenz, Batteriespeicher für neue Anforderungen und neue Geschäftsmodelle, die sich mit einem digitalisierten Energienetz ergeben.
- Industrie 4.0 / Manufacturing-X: Die nächsten Schritte in der Industrie 4.0 sind KI-Empfehlungssysteme in der Produktion, neue Robotikansätze, die Virtualisierung von Hardware, digitale Zwillinge, Manufacturing-X, Fokus auf kognitive Ergonomie, Open Source und Datenräume mit angeschlossener Plattform.
- KI & Maschinelles Lernen: Auf einmal der Star: Künstliche Intelligenz fristete viele Jahre ein Schattendasein in der Industrie. Laut den Analysten von IoT-Analytics aus Hamburg rangiert KI mittlerweile aber unter den Top 5-Themen der Entscheider. Auslöser: Ein gutes Frontend mit einem großen Sprachmodell im Backend: ChatGPT. Wie die Industrie generative KI nutzen kann und warum sie nicht immer hilft.
- Wasserstoff & Brennstoffzellen: Mehr als 500 Aussteller der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche präsentieren sich gemeinsam auf der Messe. Diese Kombination bietet einzigartige Synergieeffekte zwischen industriellen Prozessen auf ihrem Weg in eine globale emissionsfreie Zukunft. Der Großteil der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Aussteller befindet sich in Halle 13, ebenso wie die exklusive Community der Hydrogen + Fuel Cells Europe.
Ausbau der digitalen Infrastruktur, Abbau von Bürokratie
Wettbewerbsfähige Energiekosten, der Ausbau der digitalen Infrastruktur, schnelle Genehmigungsverfahren, ein Abbau überflüssiger Bürokratie und der Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte standen ganz oben auf der Agenda der mehr als 300 wirtschaftspolitischen Delegationen, die die Messe besuchten. Köckler: „Und auch hier gibt es Grund zur Zuversicht. Die Diskussionen haben gezeigt, dass Europa den Willen und die Kraft hat, sich seine Wettbewerbsfähigkeit zu erkämpfen und zu erhalten.“