Das letzte wirklich gute Jahr für die deutsche Industrie war 2018. Seither folgt eine Krise der nächsten. Viele Firmen reduzieren ihr Personal.

Das letzte wirklich gute Jahr für die deutsche Industrie war 2018. Seither folgt eine Krise der nächsten. Viele Firmen reduzieren ihr Personal. (Bild: guiyongnian - stock.adobe.com)

Was steckt hinter dem dramatischen Jobabbau?

Die bayerische Metall- und Elektroindustrie – einst Rückgrat des deutschen Exporterfolgs – verliert an Kraft. Innerhalb von nur zwölf Monaten wurden 20.000 Arbeitsplätze gestrichen. Besonders dramatisch: Allein im ersten Quartal 2025 verschwanden rund 10.000 Stellen – der höchste Rückgang seit der Finanzkrise 2009. Ein Warnsignal, das in den Chefetagen ebenso wie bei Politik und Gewerkschaften die Alarmglocken schrillen lässt.

Wie ist die aktuelle Lage in Bayerns Leitindustrie?

Trotz leichter Produktionssteigerung zu Jahresbeginn bleibt die Gesamtsituation angespannt. Zwar wurde im Vergleich zum letzten Quartal 2024 ein Produktionsplus von rund zwei Prozent erzielt, doch das reicht bei Weitem nicht aus. Im Jahresvergleich hinkt die Produktion noch immer drei Prozent hinterher. Auch wenn sich der Auftragseingang zuletzt verbessert hat, ist die Talsohle noch nicht vollständig durchschritten.

Die Unternehmen beschäftigten im Schnitt der ersten drei Monate 2025 nur noch 855.470 Menschen – ein neuer Tiefpunkt für Bayerns industrielle Elite.

Unsicherheit bleibt

„Vor allem die hohen Energie- und Zinskosten, die hohe Bürokratiebelastung, die wachsende Konkurrenz aus China sowie die politischen Unsicherheiten im In- und Ausland haben dazu geführt, dass die bayerische M+E Industrie ihre Produktion deutlich zurückfahren musste“, sagte Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der Branchenverbände bayme und vbm. „Die Folge sind unterausgelastete Betriebe und ein Abbau der Beschäftigung.“ Konjunkturell ist der Tiefpunkt nach Brossardts Einschätzung zwar überwunden, doch die «strukturellen Belastungsfaktoren» blieben demnach bestehen. An erster Stelle nannte Brossardt den ungelösten Handelskonflikt mit den USA.

Mit Material der dpa

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dpa