Der Maschinenbau steckt in einer schwierigen Phase. Die aktuelle Konjunkturschwäche trifft die Branche hart – insbesondere auf dem heimischen Markt. Von Januar bis September 2024 verzeichnete der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau nach Angaben des Branchenverbandes VDMA ein Minus von real 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen lagen in diesem Zeitraum um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert, die Auslandsorders verbuchten ein Minus von 5 Prozent. Diese Entwicklung macht deutlich, dass die Unsicherheiten im Markt die Branche stark belasten.
"Es mangelt an Impulsen aus vielen Absatzmärkten", erläuterte der Konjunkturexperte des VDMA, Olaf Wortmann. "Es fehlt aber auch an einem klaren wirtschaftsfreundlichen Kurs der Bundesregierung mit Maßnahmen, die neue Investitionen ankurbeln würden." Die schwache Inlandsnachfrage überrasche daher nicht, die Verunsicherung der Unternehmen sei aber groß.
"Es mangelt an Impulsen aus vielen Absatzmärkten und an einem klaren wirtschaftsfreundlichen Kurs der Bundesregierung."
Im August hatte die Branche dank eines Orderzuwachses aus dem Ausland insgesamt noch mehr Bestellungen verbucht als ein Jahr zuvor. Wortmann hatte dies jedoch seinerzeit als "Ausreißer nach oben" eingeordnet. Im September verfehlte nun der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau sein Vorjahresniveau um real 4 Prozent.
Während die Bestellungen aus dem Inland um 16 Prozent zurückgingen, konnten die Auslandsorders ihr Vorjahresniveau mithilfe von Großanlagengeschäften halten. Dabei legten die Bestellungen aus den Euro-Ländern um 4 Prozent zu, während aus den Nicht-Euro-Ländern 1 Prozent weniger Orders kamen. Im dritten Quartal 2024 verbuchten die Unternehmen ein Auftragsminus von real 1 Prozent zum Vorjahr.
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Erst im September hatte der VDMA seine Erwartungen für das Gesamtjahr nochmals deutlich nach unten geschraubt: Der Verband geht nunmehr davon aus, dass die Produktion preisbereinigt um rund acht Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen wird - unter anderem wegen Schwächen in wichtigen Märkten wie den USA und China. Für 2025 stellt sich der VDMA auf einen Produktionsrückgang von zwei Prozent ein.
Mit Material von dpa