Die Wirtschaft und damit auch der Außenhandel, der zum Beispiel über den Containerhafen in Hamburg abgewickelt wird, halten ihr Niveau. Das BIP der Bundesrepublik ist im zweiten Quartal 2023 nicht gesunken.

Die Wirtschaft und damit auch der Außenhandel, der zum Beispiel über den Containerhafen in Hamburg abgewickelt wird, halten ihr Niveau. Das BIP der Bundesrepublik ist im zweiten Quartal 2023 nicht gesunken. (Bild: M. Johannsen - stock.adobe.com)

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal 2023 im Vergleich zum 1. Quartal 2023 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – stabil geblieben (0,0 Prozent). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wird damit das Ergebnis der vorherigen Schnellmeldung vom 28. Juli 2023 bestätigt. "Nach den leichten Rückgängen in den beiden vorherigen Quartalen hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr stabilisiert", sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.

Die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich

Im Frühjahr stagnierte nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, sondern auch in der Europäischen Union (EU) insgesamt. In anderen großen EU-Mitgliedstaaten zeigte sich hingegen ein differenziertes Bild: Sowohl Frankreich (+0,5 Prozent) als auch Spanien (+0,4 Prozent) verzeichneten im 2. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal das deutlichste Ansteigen des preis-, saison- und kalenderbereinigten BIP im europäischen Vergleich. Dagegen sank die Wirtschaftsleistung in Italien um 0,3 Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten (USA) war mit einem Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal etwas besser als in den meisten europäischen Staaten. Im Vergleich zum Vorjahr lag Deutschland deutlich unter der Entwicklung der EU mit einem Minus von 0,1 Prozent.

BIP
(Bild: DESTATIS)

Je nach Branche: Bruttowertschöpfung unterschiedlich

Die bereinigte Bruttowertschöpfung, die von Preisschwankungen, saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten befreit ist, war im zweiten Quartal 2023 insgesamt um 0,5 % niedriger als im ersten Quartal 2023. Dabei ergab sich ein gemischtes Bild in den einzelnen Wirtschaftsbereichen: Die Wirtschaftsleistung im verarbeitenden Gewerbe stieg um 0,1 Prozent Auch das Baugewerbe konnte mit einem leichten Wachstum von +0,2 % zulegen. Unverändert, da der Text bereits klar, präzise und formal ist und keinen Spielraum für Redundanzen bietet. Wirtschaftsbegriffe und -jargon wurden beibehalten, da sie notwendig sind, um die beabsichtigte Bedeutung genau auszudrücken. Grammatische Korrektheit wird beibehalten und die Originalstruktur des Dokuments beibehalten.

Jahres-BIP sinkt

Das Bruttoinlandsprodukt sank im Vergleich zum Vorjahr im 2. Quartal 2023 preisbereinigt um 0,6 Prozent. Preis- und kalenderbereinigt war der Rückgang geringer (-0,2 %), da im 2. Quartal 2023 ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im 2. Quartal 2022.

DESTATIS

Was ist das BIP?

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) umfasst sämtliche Waren und Dienstleistungen, die innerhalb einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum produziert werden. Das beinhaltet ebenfalls die Werte der Verbraucherausgaben, Bauinvestitionen sowie Unternehmensinvestitionen, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge. Dabei werden alle Wirtschaftssektoren berücksichtigt. Weiterer Bestandteil ist der sogenannte Außenbeitrag, also die Differenz zwischen Exporten und Importen von Unternehmen ins Ausland.

 

Warum ist das BIP wichtig?

Die Berechnung des BIP ist von Bedeutung, da es die Entwicklung der Wirtschaftsleistung eines Landes aufzeigt. Diese wird jeweils mit dem Vorquartal und dem Vorjahresquartal verglichen oder im Gesamtjahr mit dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt in der Regel, wenn die Wirtschaft wächst. Menschen haben tendenziell mehr Einkommen zur Verfügung und der Staat nimmt mehr Steuern ein. Wenn das BIP jedoch über einen längeren Zeitraum schrumpft, können steigende Arbeitslosigkeit, mehr Firmenpleiten und sinkende Steuereinnahmen die Folge sein. Trotz der schwächelnden Wirtschaft zeigt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland bisher robust. Fachkräfte werden nach wie vor in vielen Branchen händeringend gesucht.

 

Was sagt das BIP aus?

Das BIP misst die ökonomische Leistung eines Landes. Es ist ein Indikator für steigenden materiellen Wohlstand, aber sagt nichts über die Verteilung von Wohlstand sowie ökologische, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen aus. Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold betonte kürzlich, dass Wohlstand auch weitere Dimensionen hat. Nicht alle dieser Dimensionen lassen sich jedoch im BIP abbilden. Seit 2022 beinhaltet der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung das Kapitel "Wohlfahrtsmessung", welches komplexe Aspekte der regionalen Einkommensverteilung, Bildung, Gesundheit, Lebenserwartung sowie Erreichbarkeit von wichtigen Einrichtungen wie Supermärkten, Schulen, ÖPNV-Anbindungen und Krankenhäusern aufschlüsselt.

dpa

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