"Tesla ist ein prominentes Beispiel, das zeigt, dass Glanz und Glamour nicht unbedingt mit hohen Gewinnen verbunden ist", sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen, der die Zahlen der Hersteller von Premium- und Luxusautos analysiert hat. 71.000 Elektroautos hat Tesla im ersten Halbjahr 2018 verkauft. Dieser Geschäftszweig steht für 77 Prozent des Umsatzes von Tesla.

Dudenhöffer: "Elon Musk verkauft noch Stromspeicher, manchmal auch ein paar Surfbretter und hat eine Leasing-Sparte für seine Elektroautos." Der Umsatz auf dem Automotive Geschäft betrug im ersten Halbjahr 2018 bei Tesla 4,7 Milliarden Euro.

"Legt man wieder die Messlatte Umsatzanteil auf den Verlust vor Steuern und Zinsen an, errechnen sich knapp 11.000 Euro Verlust pro verkauftem Elektroauto bei Tesla", so der Autoexperte. Darin sind übrigens schon 50 Millionen Dollar als sogenannte ZEV (Zero Emission Vehicles)-Gutschriften enthalten, die Tesla vom amerikanischen Staat erhält. Bisher hat es Elon Musk trotz mancher Ankündigung nicht geschafft, profitabel zu arbeiten.

Dudenhöffers Fazit: "Die Analyse der Geschäftsergebnisse der Premium- und Luxushersteller zeigt deutlich, dass auch hier das Geld nicht auf den Bäumen wächst. Scales sind wichtig, wie etwa Porsche oder BMW zeigen."

Scales sind aber auch nicht alles, wie Bentley zeigt. Die Kombination von Ferrari, Super-Premium mit Super-Show bei Formel 1, ist zum Erfolgsmodell geworden. "Vielleicht ist das für Mercedes auch Anreiz, AMG als Marke eigenständig zu machen. Sergio Marchionne hätte möglicherweise probiert, damit einen Börsengang zu wagen", so der Experte.

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