Im Stammwerk in Zuffenhausen investiert Porsche kräftig in die Fertigung der nächsten Generation zweitüriger Sportwagen.

SeIm Stammwerk in Zuffenhausen investiert Porsche kräftig in die Fertigung der nächsten Generation zweitüriger Sportwagen. (Bild: Porsche)

Porsche bereitet sein Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen mit umfangreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen für die Zukunft vor: Auf der traditionellen Montagelinie für zweitürige Porsche-Sportwagen sollen zukünftig neben Modellen mit Boxermotor auch die elektrischen Sportwagen der nächsten 718-Generation produziert werden. Für den Umbau und die Erweiterung der Sportwagenfertigung am Standort Zuffenhausen investiert der Stuttgarter Sportwagenbauer rund 250 Millionen Euro.

Im Zuge dieser Modernisierung werden zahlreiche Anlagen in der Sportwagenfertigung erneuert, um den weiterentwickelten Fertigungsprozess zu realisieren. Analog zur Fertigung des Taycan werden nun auch bei den Zweitürern modernste fahrerlose Transportsysteme eingesetzt. Dadurch soll die Kapazität und Flexibilität in der Produktion von Porsche erhöht werden. Zudem wurde die Fertigung um weitere Qualitätsprüfstände in der Fahrzeugmontage, zusätzliche Logistikflächen und ein neues Hochregallager erweitert. Außerdem wird die Montage des E-Antriebs für den zukünftigen elektrischen Macan in das bestehende Motorenwerk integriert.

Automatisiertes Fahren: Produktion von Sportwagen mit fahrerlosen Transportfahrzeugen

Porsche hat die Fertigungsabläufe seiner zweitürigen Sportwagen im Stammwerk erweitert, um neue Fertigungsabschnitte zu integrieren. In Anlehnung an die Produktion des elektrischen Porsche Taycan werden auch hier nun fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) eingesetzt. Die neueste Generation von FTF (Fahrerlosen Transportsystemen) ersetzt auf einem sogenannten "Flexiline" das herkömmliche Fließband und ermöglicht somit eine noch variablere Produktionsweise - besonders im Hinblick auf die zukünftige Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungs- und Elektromotoren auf derselben Linie.

Zudem gibt es neue, integrierte Qualitäts-Prüfpunkte im weiterentwickelten Produktionsablauf der Porsche Produktion in der Sportwagenmontage. Im Rahmen der Qualitätsverbesserung wurden neue Montageprozesse und Stationen zur Qualitätssicherung eingeführt. Zur Umsetzung des First-Time-Quality-Ansatzes und der Integration standardisierter Qualitätsabsicherungs- und Freigabepunkte in den Produktionsablauf wurden kleine Regelkreise etabliert. Die Prüfpunkte entlang der Montagelinie werden vom Montageende ausgehend gesteuert. Zur Optimierung der Fahrzeugabnahme wurden verschiedene Abläufe angepasst, wie beispielsweise die Installation eines neuen Lichttunnels.

Nach den jüngsten Umbauten im Finish-Bereich erwartet Sie eine weiterentwickelte Ablauforganisation und optimierte Prüfabläufe. Unter anderem wurden die Akustikprüfstände an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen angepasst. Zudem wurden die Prüfstände für Dichtheits- und Oberflächenkontrolle komplett erneuert.

Was ist ein Fahrerloses Transportsystem (FTS)?

Ein fahrerloses Transportsystem (FTS) ist ein autonomes Beförderungsmittel mit eigenem Fahrantrieb, das automatisch gesteuert wird. Es transportiert Güter und wird in der innerbetrieblichen Logistik eingesetzt. FTS sind flexibel und können in bestehende Prozesse integriert werden, um verschiedene Güter zu transportieren. Sie bestehen hauptsächlich aus autonomen Transportfahrzeugen, einer Leitsteuerung, Positionierung und Ortungseinrichtungen sowie Datenübertragungsgeräten. FTS werden sowohl drinnen als auch draußen verwendet und spielen eine immer wichtigere Rolle in der modernen Intralogistik. Sie transportieren nicht wertschöpfende Güter und tragen dadurch zur Effizienzsteigerung in logistischen Prozessen bei.

Sie wollen mehr über FTS und Intralogistik wissen? Hier sind ein paar Artikel für Sie:

Teilepuzzle: Erweiterte Logistik für Karosseriebau und neues Hochregallager

Seit 2022 erweitert der Stuttgarter Sportwagenhersteller seine Logistikflächen für den Karosseriebau durch einen Neubau an der Stelle des früheren Porsche Zentrums am Porscheplatz gegenüber dem Porsche Museum. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 werden die zwei Stockwerke des neuen Hochregallagers den Karosseriebau der Taycan- und Sportwagenfertigung mit Fahrzeugteilen beliefern. Ein neues Hochregallager, das im September 2023 eröffnet wurde, beliefert das gesamte Montagewerk mit verschiedenen Fahrzeugkomponenten. Das Lager ist vollständig automatisiert und hat ein Speichervolumen von etwa 35.000 Kubikmetern, was 40.650 Lagerplätzen für Paletten und Behälter entspricht.

Elektrisierend: Montage der Macan E-Maschinen in Motorenwerk integriert

Seit 2016 gibt es am Standort Zuffenhausen ein neues Montagewerk für V8-Verbrennungsmotoren der Baureihen Panamera und Cayenne. Nun wird auch die Montage der E-Maschinen für den elektrischen Porsche Macan in dieses Motoren-Fertigungszentrum integriert. Die neue Generation des Porsche Macan soll 2024 am Standort Leipzig produziert werden.

Die Geschichte von Porsche reicht zurück bis ins Jahr 1931, als Ferdinand Porsche sein eigenes Konstruktionsbüro gründete. Der erste Porsche, der den Namen trug, war der Porsche 64, ein Prototyp, der 1939 gebaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dann die Serienproduktion des Porsche 356, dem ersten Serienfahrzeug der Marke. Der legendäre Porsche 911 wurde schließlich im Jahr 1963 vorgestellt und ist seither ein ikonisches Modell des Unternehmens. Im Laufe der Jahre hat Porsche eine Vielzahl von Sportwagen, Limousinen und SUVs entwickelt und hergestellt. Die Marke ist bekannt für ihre Leistung, Qualität und das Design.

Porsche hat mehrere Fertigungsstandorte auf der ganzen Welt, darunter befindet sich das Hauptwerk von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen, Deutschland. Dort werden unter anderem der Porsche 911 und der Porsche 718 hergestellt. In Leipzig, Deutschland, wird unter anderem der Porsche Macan produziert und in Bratislava, Slowakei, wird der Porsche Cayenne hergestellt.

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