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Die Parkroboter namens Ray sortieren bis zu 2.000 Autos pro Tag für die Verladung auf Bahnwaggons. - (Bild: Audi)

„Fahrerlose Transportsysteme sind eine Kerntechnologie der Smart Factory“, sagt Prof. Dr. Hubert Waltl, Vorstand Produktion und Logistik der Audi AG. „Mit ihrer flexiblen Navigation verbessern sie die Effizienz auch im Fahrzeugversand. Das FTS Ray ist im Werk Ingolstadt mittlerweile im Serienbetrieb. Das Konzept werden wir auf andere Prozesse und Standorte übertragen.“ VDA-Präsident Matthias Wissmann betont: „Von solchen innovativen Lösungen lebt unsere Industrie. Die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, ja der gesamten Wertschöpfungskette, ist die große Herausforderung für die Industrie. Konzepte wie das des Preisträgers zeigen eindrucksvoll, dass die deutsche Automobilindustrie auch hier an der Spitze steht.“

Zwölf Parkroboter im Einsatz

Im Audi-Stammwerk Ingolstadt sind aktuell zwölf Parkroboter im Einsatz. Sie transportieren Audi-Modelle nach der Produktion selbstständig zur Bahnverladung. Dazu erfasst einer der rund sechs Meter langen und drei Meter breiten Roboter via Lasersensorik die Position und Maße eines Autos und stellt sich entsprechend ein. Dann hebt er das Auto vorsichtig bis zu zehn Zentimeter an. Ein zentrales autonomes Leitsystem teilt dem Roboter einen Platz zu, auf dem er das Auto auf kürzestem Wege abstellen kann. Sobald eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen für das selbe Versandziel zusammengekommen ist, stellt sie ein Roboter zum Verladen auf die Bahnwaggons bereit.

8.000 Fahrbewegungen pro Tag

Auf diese Weise erledigen die Fahrerlosen Transportsysteme bis zu 8.000 Fahrbewegungen pro Tag und legen dabei rund 500 Kilometer zurück. Selbst ihre Batterien wechseln sie selbstständig: Bei niedrigem Ladestatus dockt sich der Roboter rechtzeitig an die voll automatisierte Wechselstation an und ein dafür spezialisierter Roboter tauscht binnen weniger Minuten die Batterie aus. Das System arbeitet rund um die Uhr zuverlässig – auf einem offenen Parkdeck und bei Außentemperaturen bis zu minus 20 Grad. Es verbessert also neben der Effizienz auch die Ergonomie für die Mitarbeiter: Sie haben jetzt deutlich kürzere Laufwege und sind weniger extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Weitere Einsatzmöglichkeiten identifiziert

Das Fahrerlose Transportsystem Ray entstand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Serva Transport Systems aus Grabenstätt am Chiemsee. Die Parkroboter werden beständig weiterentwickelt – beispielsweise ihre Witterungsbeständigkeit. Noch im ersten Quartal 2017 werden in der Bahnverladung von Audi insgesamt 18 Parkroboter auf 20.000 Quadratmeter versandfertige Autos sortieren. Weitere Einsatzmöglichkeiten im Werk Ingolstadt sind bereits identifiziert.

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