Exzellente Instandhaltung: Einblicke und Herausforderungen
Steigende Automatisierung, smarte Sensorik und KI-gestützte Analysen revolutionieren die Instandhaltung. Doch welche Herausforderungen müssen Unternehmen meistern, um maximale Effizienz zu erreichen? Experte Manuel Fomby gibt Einblicke.
Maschinen müssen laufen – und das möglichst störungsfrei. Doch der Spagat zwischen Kosteneffizienz und Verfügbarkeit stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Während smarte Predictive-Maintenance-Lösungen bereits Einzug halten, kämpfen viele Betriebe noch mit veralteten Systemen. Wie gelingt der perfekte Mix aus bewährter Technik und digitalen Innovationen?
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Instandhaltung ist weit mehr als nur ein notwendiges Übel – sie ist ein strategischer Partner der Produktion, wenn sie richtig umgesetzt wird. Dies betonte Manuel Fomby, Geschäftsführer der AGQS Qualitäts- und Umweltmanagement GmbH, in seinem Vortrag auf der Tagung „Instandhaltung & Management“ von IFC Ebert in Nürnberg. Mit einer Laufbahn im Maschinenbau und neun Jahren Erfahrung in der zentralen Instandhaltung bei Schaeffler teilte Fomby wertvolle Einblicke und bewährte Praktiken für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Instandhaltung.
Von der Technik ins Management: Ein Lebensweg in der Instandhaltung
„Ich werde im Herzen immer Instandhalter bleiben,“ begann Fomby seinen Vortrag. Mit einem Studium des Maschinenbaus und Schwerpunkten in Energiemanagement und Verfahrenstechnik startete er seine Karriere bei Schaeffler. Dort führte er Energiemanagementsysteme ein und übernahm später die Verantwortung für die zentrale Instandhaltung eines Werks mit 90 Mitarbeitenden.
In dieser Funktion war er nicht nur für Maschineninstandhaltung zuständig, sondern betreute auch Facility Management, Energiemanagement und viele weitere interne Dienstleistungen. Diese Vielfalt an Verantwortlichkeiten gab ihm umfassende Einblicke in die Schnittstellen zwischen technischen und organisatorischen Prozessen. Zuletzt leitete er ein Produktionssegment mit 220 Mitarbeitenden. Diese Rolle gab ihm die Möglichkeit, die Instandhaltung aus einer anderen Perspektive zu betrachten, nämlich als interner Kunde.
Herausforderungen in der Instandhaltung: Kommunikation und Planung
Ein zentraler Punkt, den Fomby hervorhob, war die Notwendigkeit klarer Kommunikation zwischen Fertigung und Instandhaltung. „Es gibt von beiden Seiten viel Ärgernis über den jeweils anderen. Das Wichtigste ist, diese Spannungsfelder zu lösen,“ erklärte er. Eine strukturierte Kommunikation, klare Verantwortlichkeiten und ein offener Dialog seien hier essenziell. „Die Erwartungen müssen definiert werden, und zwar klar und verbindlich,“ betonte er.
Häufig seien es Missverständnisse, die zu Reibungen führten, beispielsweise unklare Zuständigkeiten oder unterschiedliche Prioritäten. „Wenn der Fertigungsleiter nicht weiß, wie der Status einer Reparatur ist, entsteht Unzufriedenheit. Proaktive Statusmeldungen mit realistischen Terminen sind unverzichtbar. Es darf nicht sein, dass die Fertigung häufig hinterhertelefonieren muss“, so Fomby. Auch das Thema Betreiberpflichten ist wichtig: "Wenn verpflichtende Aufgaben nicht klar sind, da nicht besprochen, entstehen blinde Flecke, die im Worst Case große Probleme in der Verantwortung nach sich ziehen können."
Die Planung von Ressourcen und Prozessen erfordert laut Fomby höchste Aufmerksamkeit. Fehlende Ersatzteile, unklare Priorisierungen oder mangelhafte Statusmeldungen führten oft zu unnötigen Verzögerungen. Hier sah er einen großen Optimierungsbedarf: „Die Instandhaltungsplanung muss effizient sein und auch Stoßzeiten, wie Montagephasen oder Produktionsanläufe, einbeziehen.“