In der neuen Podcast-Folge von Industry Insights spricht Prof. Alexander Sauer mit (von links) Anja Ringel und Julia Dusold. (Bild: Florian Swoboda (1); Fraunhofer IPA (1); Grafik: Claudia Weber)
Nachhaltigkeit wird zusehends schärfer in den Unternehmen gelebt. War das Thema vor vier bis fünf Jahren noch ein Randthema, beschäftigt sich die Industrie inzwischen immer mehr damit. Und zwar nicht nur, um auf dem Betriebsgelände nachhaltiger zu werden, sondern auch mit der Frage, wie Kunden und Lieferanten zu mehr Nachhaltigkeit verholfen werden kann, sagt Prof. Alexander Sauer. Er ist Institutsleiter des Fraunhofer IPA und Direktor des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion an der Universität Stuttgart.
Daneben ist er auch im Beirat der Veranstaltung CO2-neutrale Fabrik. Auf der Fachkonferenz am 20. und 21. Juni in Wetzlar diskutieren Expert:innen über die klimaneutrale Supply Chain und Produktion.
Sauer selbst wird gemeinsam mit Kollegen einen Vortrag zum Thema "Defossilierung der Produktion" halten. Was die Kernthemen dabei sind, erklärt er den Moderatorinnen Julia Dusold und Anja Ringel in einer Sonderfolge von Industry Insights:
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Energieeffizienz in der Industrie: So ist die Lage
Auf der Fachkonferenz wird Sauer auch über den Energieeffizenzindex sprechen. Seit 2013 erhebt er zusammen mit seinem Institut halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Bei der letzten Erhebung haben Sauer und sein Team festgestellt, wie unterschiedlich die Unternehmen auf die momentanen Krisen reagiert haben:
- Während der Coronakrise sind die Aktivitäten zur Energieeffizienz nach oben gegangen - vermutlich aufgrund von mehr Zeit und mehr Ressourcen. Deshalb sei im Bereich Energieeffizienz auch mehr passiert, so Sauer im Podcast.
- Dagegen haben die Firmen in der jetzigen Krise ihre Investitionen im Bereich Energieeffizienz stark zurückgefahren. Die steigenden Energiepreise haben zwar dazu geführt, dass die Unternehmen ihre Energieeffizienz unter die Lupe genommen haben. Allerdings haben die meisten ausschließlich Maßnahmen beschlossen, für die keine Investitionen notwendig sind. Sauers Vermutung: Die Unternehmen warten ab, wie sich der Energiepreis entwickelt und überlegen dann, ob, wie und wo sie investieren.
Im Bereich Investitionen hat das letzte Ergebnis des Indexes noch eine weitere Erkenntnis gebracht: Mehr als die Hälfte der Unternehmen planen, eine digitalisierte Erfassung ihrer Energieverbrauchsdaten einzuführen oder haben sie bereits eingeführt. Warum sich eine digitalisierte Erfassung von Energieverbrauchsdaten so lohnt, erklärt Sauer in der Sonderfolge.
Mehr zum Thema CO2-neutrale Fabrik
Im Vorfeld der Fachkonferenz hat PRODUKTION einige Unternehmen, die auf der Veranstaltung vertreten sein werden, zu Nachhaltigkeit in der Industrie befragt:
- Wie messen Unternehmen den Erfolg ihrer CO2-neutralen Fabrik?
- Was muss eine Fabrik haben, um CO2-neutral zu sein?
- Klimaneutrale Werke: Wie die Politik helfen kann
Alles über den aktuellen Stand bei der klimaneutralen Industrie, welche technischen Innovationen es gibt, wie der Maschinenbau reagiert und wie die Rechtslage ist erfahren Sie in dem Beitrag "Der große Überblick zur CO2-neutralen Industrie".
Die Fachkonferenz will Sauer zufolge jedes Jahr auf aktuelle Entwicklungen eingehen und das Thema CO2-neutrale Fabrik aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln anschauen. Diesmal wird zum Beispiel die Digitalisierung stärker im Fokus stehen. Dabei soll es unter anderem um die Frage gehen, wie sie helfen kann, Emissionen zu verbessern und zu vermeiden, erklärt Sauer im Podcast. Wie die Digitalisierung in der Praxis umgesetzt wird, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann bei der Werksbesichtigung der B+T Unternehmensgruppe sehen.
Sauer selbst freut sich am meisten auf die Pausen und die Abendveranstaltung. Dort könne man die Themen der Vorträgen mit den Expertinnen und Experten noch genauer diskutieren und besprechen, sagt er.
Mehr zur Fachkonferenz und den Link zur Anmeldung gibt es hier:
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