Anja Ringel, Julia Dusold, Eckard Eberle

In der neuen Folge Industry Insights sprechen (von links) Anja Ringel und Julia Dusold mit Eckard Eberle, CEO Process Automation bei Siemens. (Bild: Claudia Weber)

Was hat ein Technologieunternehmen wie Siemens mit Impfungen zu tun? Aktuell sehr viel. Denn Siemens liefert Biontech die neueste Automatisierungstechnik für die Herstellung von Covid-19-Impfstoffen (mehr dazu lesen Sie hier). Eckard Eberle ist als CEO Process Automation mitten drin in der Entwicklung.

In der neuen Folge von Industry Insights verrät er die Details dazu: Der Impfstoffhersteller musste sehr schnell ein Werk in Marburg auf die Produktion für den Covid-Impfstoff umstellen. Das Werk musste laut Eberle dafür massiv umgerüstet werden. Das habe man in einer Rekordzeit von fünf Monaten geschafft. Zum Vergleich: Normalweise braucht man für eine solche Umstellung 13 bis 14 Monate.

Damit das in so kurzer Zeit geklappt hat, haben Teams von Siemens und Biontech sehr eng zusammengearbeitet. Sowohl virtuell als auch vor Ort. Ein ganz wichtiger Aspekt dabei: Die Mitarbeitenden verstehen sich als ein Team, so Eberle. Genau diesen Aspekt sehe Siemens in Zukunft immer mehr. Es werde immer wichtiger, die Kompetenzen zusammenzuschalten „und das Beste daraus zu machen“, erklärt Eberle im Podcast. Weitere Details zur technischen Umsetzung, aber auch wie Siemens gute Kollaborationen mit anderen Unternehmen schafft, erfahren Sie im Podcast:

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Zehn Jahre Industrie 4.0: So ist die aktuelle Lage

Eberle beschäftigt sich beruflich schon lange mit der Digitalisierung. In der Prozesstechnik wurde das Thema am Anfang sehr skeptisch gesehen, berichtet er. Die Branche habe dann aber schnell erkannt, dass die Digitalisierung auch Vorteile für die Prozessindustrie bringe.

Dieses Jahr feiert die Industrie 4.0 zehnjähriges Jubiläum. Es habe in der Zwischenzeit einen deutlichen Produktivitätshub gegeben. Dinge gehen schneller und in höherer Qualität, „weil man Prozesse besser überwachen kann“, sagt Eberle im Gespräch mit den Redakteurinnen Julia Dusold und Anja Ringel. Ein weiterer Vorteil: Unternehmen können nun wesentlich flexibler und individueller produzieren.

Dennoch haben in einer Bitkom-Studie zwei Drittel der Unternehmen angegeben, dass sie sich beim Thema Industrie 4.0 als Nachzügler oder bereits abgehängt sehen. Mehr zur Studie lesen Sie hier. Podcast-Gast Eberle erklärt, man müsse dabei nach Industrien, Geschwindigkeit und Bedarf unterscheiden. Denn: Unternehmen überlegen sich, ob sich etwas für sie lohnt oder eben nicht. Sie müssen schließlich auch nach den Gewinnen schauen, so Eberle. Deshalb sei es bei schnelldrehenden Branchen einfacher, denn diese haben kürzere Zyklen. Bei Chemieanlagen dagegen sind die Anlagen darauf ausgelegt, lange zu laufen. Welche Anforderungen diese Unternehmen an die Digitalisierung haben und was für Eberle die drei wichtigsten digitalen Meilensteine für die Industrie sind, erfahren Sie im Podcast.

Das ist Eckard Eberle

Eckard Eberle, CEO Process Automation bei Siemens
(Bild: Siemens)

Eckard Eberle ist CEO Process Automation bei Siemens. Er ist ein echter Siemensianer und seit 1992 im Konzern. Zunächst als Projektleiter Kraftwerksautomatisierung. Später war er dann unter anderem Leiter des Geschäfts Niederspannungstransformatoren bei Siemens in Bremen und CEO Industrial Automation Systems. Seit Oktober 2014 hat er seine jetzige Position inne. Eberle hat Elektrotechnik an der Universität Kaiserslautern studiert.

5G in der Industrie: Das sind die Pläne von Siemens

Ebenfalls ein wichtiges Thema in der Industrie: 5G. Eberle sagt im Podcast: „5G ist der erste Kommunikationsstandard im Bereich des Mobilfunks, der industrielle Anforderungen erzielt.“

Seit ein paar Monaten ist der erste industrielle 5G-Router von Siemens verfügbar. Mit dem Router können Anlagen, Maschinen, Steuerelemente und andere industrielle Geräte über ein öffentliches 5G-Netz aus der Ferne überwacht und gewartet werden - flexibel und mit hohen Datenraten.

Die erste Pilotanwendung ist auf dem Gelände der Hannover Messe. Dort baut Siemens in einer der Hallen ein 5G Netz auf. Das kann nicht nur während der Messe, sondern auch außerhalb der Messezeiten von der Industrie genutzt werden, um Use Cases zu testen. Welche Anwendungsfälle das sein können, erklärt Eberle in der Podcast-Folge.

Was 5G dem Maschinenbau bringt, erklärt Dietmar Poll hier und was die deutsche Industrie über 5G denkt, erfahren Sie hier.

Alles zu 5G & 6G in der Industrie

5G
(Bild: James Thew - stock.adobe.com)

Was kann 5G in der Industrie bewegen? Warum überhaupt Mobilfunk? Wie entstehen Campusnetze? Wie geht es in Zukunft weiter? Alles spannende Fragen, die wir Ihnen in diesem Fokusthema beantworten.

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Industry Insights: Das sind die Moderatorinnen

Julia Dusold und Anja Ringel
(Bild: Anna McMaster)

Julia Dusold (links) ist Technik-Redakteurin bei mi connect. Sie beschäftigt sich mit verschiedenen Fertigungstechnologien, zum Beispiel der Zerspanung, der Lasertechnik und dem 3D-Druck. Außerdem in Julias Portfolio: Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und Quantentechnologie. Gemeinsam mit der Wirtschaftsredakteurin Anja Ringel produziert und moderiert sie den Interview-Podcast Industry Insights. Vor ihrer Arbeit bei mi connect hat Julia zuerst Physik und dann Wissenskommunikation studiert. In ihrer Freizeit ist sie gerne am, im und auf dem Wasser unterwegs oder reist auf diverse Weisen in fiktive Welten. Folgen Sie Julia Dusold auch auf LinkedIn, Xing und Twitter.

 

Dass sie Redakteurin werden will, wusste Anja Ringel (rechts) schon zu Schulzeiten. Als Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung hat sie Lehrkräfte und Schüler interviewt, das Mensaessen getestet und ist Fragen wie "Wieso hat Wasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum" nachgegangen. Nach Stationen bei diversen Tageszeitungen schaut sie bei "Produktion" nun den Unternehmen auf die Finger oder besser gesagt auf die Bilanzen. Als Wirtschaftsredakteurin kümmert sie sich aber auch um Themen wie Fachkräftemangel, Diversity, Digitalisierung oder Unternehmenskultur. Privat liebt sie das Reisen und nutzt ihre Urlaube, um die Welt zu entdecken. Folgen Sie Anja Ringel auch auf LinkedIn, Xing und Twitter.

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