Ein Modell der Direktreduktionsanlage am Standort von Thyssenkrupp Steel in Duisburg.

Ein Modell der Direktreduktionsanlage am Standort von Thyssenkrupp Steel in Duisburg. (Bild: Thyssenkrupp)

Wie fördert die Partnerschaft zwischen Volkswagen und Thyssenkrupp nachhaltige Mobilität?

Volkswagen Group und Thyssenkrupp Steel haben im Rahmen der internationalen Zulieferer Messe IZB ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das die Belieferung mit CO₂-reduziertem Stahl aus einer zukünftigen Direktreduktionsanlage von Thyssenkrupp vorsieht. Dieser „bluemint Steel“ wird eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der CO₂-Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) spielen.

Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands bei Thyssenkrupp Steel, erklärt: „Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding markiert einen entscheidenden Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung zentraler Industrieprozesse in Deutschland. Unsere langjährige Partnerschaft mit Volkswagen Group zeigt, dass wir neben der technischen Entwicklungsarbeit gemeinsam auch große Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft machen können.“

Warum ist grüner Stahl für Volkswagen von Bedeutung?

Volkswagen sieht in CO₂-reduziertem Stahl eine zentrale Komponente, um die eigenen Klimaziele zu erreichen. Immerhin entfallen 15–20 Prozent der Emissionen eines Elektrofahrzeugs auf den Werkstoff Stahl. Der Lieferbeginn des innovativen Materials soll im Jahr 2028 starten und dann schrittweise ausgeweitet werden.

„Die Dekarbonisierung der Lieferketten ist ein entscheidender Faktor für den Volkswagen-Konzern auf dem Weg zur CO₂-Neutralität. Dieses Ziel wollen wir spätestens 2050 erreichen. Der Einsatz von grünem Stahl ist dabei ein wichtiger Schritt, um die Lieferketten bei Volkswagen in Zukunft noch umweltfreundlicher zu gestalten. Dieser MoU mit Thyssenkrupp bildet einen wichtigen Baustein unserer strategischen Ausrichtung zur Nutzung von CO₂-reduziertem Stahl“, sagt Dirk Große-Loheide, Beschaffungsvorstand der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied der erweiterten Konzernleitung der Volkswagen AG.

Welche Technologien stehen hinter dem CO₂-reduzierten Stahl?

Die zukünftige Direktreduktionsanlage von Thyssenkrupp Steel wird ab 2027 in Betrieb genommen und nutzt Wasserstoff und grünen Strom. Dadurch wird der CO₂-Fußabdruck der Stahlproduktion signifikant reduziert. Zunächst soll Erdgas als Reduktionsmittel verwendet werden, bevor die Umstellung auf Wasserstoff erfolgt.

Diese Technologie ermöglicht es Thyssenkrupp, Stahl zu produzieren, der nach anerkannten Normen zertifiziert ist und das sogenannte LESS-Label A erreichen kann. Diese Klassifizierung, entwickelt von der Wirtschaftsvereinigung Stahl und unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, bewertet die Klimaauswirkungen eines Stahlprodukts.

Wie unterstützt Stahl die Mobilitätswende?

Stahl bleibt trotz des Trends zu leichteren Materialien der bevorzugte Werkstoff in der Fahrzeugproduktion. Pro Fahrzeug werden durchschnittlich 1.000 Kilogramm Stahl benötigt. Besonders im Bereich der Elektromobilität, wo wegen der schweren Batterien mehr Stahl verbaut werden muss, ist der Werkstoff unverzichtbar.

Volkswagen und Thyssenkrupp arbeiten bereits seit Jahren an innovativen Leichtbaulösungen und hochfesten Stählen, die essenziell für die Sicherheit und Effizienz moderner Fahrzeuge sind. Mit dem Einsatz von CO₂-reduziertem Stahl treibt Thyssenkrupp nicht nur die Dekarbonisierung voran, sondern auch die Entwicklung wirtschaftlicher Leichtbaulösungen, die für die Zukunft der Elektromobilität von zentraler Bedeutung sind.

Thyssenkrupp

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