Die Eurofighter EK (Elektronischer Kampf) sollen die Aufgaben der ECR-Tornados übernehmen.

Die Eurofighter EK (Elektronischer Kampf) sollen die Aufgaben der ECR-Tornados übernehmen. (Bild: Airbus)

Der Eurofighter EK (Elektronischer Kampf) wird eingeführt. Airbus wird 15 Eurofighter für den elektronischen Kampf rüsten, nachdem dies vom Haushaltsausschuss bewilligt wurde. Diese werden mit einem Senderortungs- und Selbstschutzsystem von Saab sowie Anti-Radar-Raketen „AARGM“ des amerikanischen Unternehmens Northrop Grumman ausgestattet. Der Eurofighter EK soll bis 2030 NATO-zertifiziert sein und den Tornado dann in der SEAD-Rolle (Suppression of Enemy Air Defence; Unterdrückung gegnerischer Luftverteidigung) ablösen.

Dank des Senderortungssystems von Saab und der Anti Radiation Guided Missile (AARGM) des amerikanischen Unternehmens Northrop Grumman kann der Eurofighter EK Flugabwehrradare aufspüren, lokalisieren und ausschalten. Zusätzlich integriert die Lösung von Saab störende Geräte, die den Selbstschutz des Eurofighter verbessern. Der Eurofighter EK ist außerdem mit Technologien von kleinen und mittleren Unternehmen sowie einem Start-Up ausgestattet. Zu den Lösungen zählt beispielsweise eine KI-Lösung, die erfasste Radardaten an Bord analysiert und schnell präzise Selbstschutzmaßnahmen ermittelt.

Airbus arbeitet derzeit mit dem Beschaffungsamt BAAINBw, der Luftwaffe und dem Luftfahrtamt der Bundeswehr an einem detaillierten Zeitplan zur Implementierung der ausgewählten EK-Lösungen in 15 Eurofighter.

Die Funktionsweise des Eurofighter EK.
Die Funktionsweise des Eurofighter EK. (Bild: Airbus)

„Elektronischer Kampf und Aufklärung sind eine wichtige NATO-Forderung. Wie wichtig die beiden Fähigkeiten sind, zeigen aktuelle Konflikte und die aktuelle Sicherheitslage“, sagt Airbus Defence and Space CEO Michael Schöllhorn. „Insofern ist die Entscheidung der Bundesregierung, eine so wichtige Fähigkeit wie die elektronische Kampfführung in das Eurofighter-Fähigkeitsportfolio aufzunehmen, eine wichtige Maßnahme. EK wird das bereits breite Einsatzspektrum des Eurofighter um diese wichtige Fähigkeit erweitern und gleichzeitig die europäische Souveränität und Autonomie stärken.“

Mit der parlamentarischen Bewilligung durch den Haushaltsausschuss ist der Eurofighter jetzt offiziell als Nachfolger des Tornado ECR (Electronic Combat/Reconnaissance) gesetzt. Airbus sieht nun der offiziellen Beauftragung entgegen, die gewählten technischen Lösungen in den Eurofighter zu integrieren. Der entsprechende Vertrag zwischen der Eurofighter GmbH als Generalunternehmer und der NETMA (NATO Eurofighter and Tornado Management Agency) soll vor Jahresende unterzeichnet werden.

Airbus

Stefan Weinzierl, Chefredakteur bei mi-connect / verlag moderne industrie gmbh
(Bild: mi-connect)

Der Autor Stefan Weinzierl ist Chefredakteur bei mi-connect und hat sich auf Aerospace, Rüstung und Spezialmaschinen sowie alles Neue in der Industrie spezialisiert. Ursprünglich hatte er den Rat seines Opas befolgt und "was gscheids" gelernt, doch sein Talent, Storys spannend, hintergründig und verständlich zu erzählen, trieb ihn in den Journalismus. Stefan hat den Journalismus von der Pike auf gelernt: Praktikum, Volontariat, Redakteur, Chef vom Dienst und schließlich Chefredaktion im besten Fachverlag der Welt. Privat findet man ihn eher im Wald mit einem Bogen in der Hand oder am Grill – dann aber mit einem Steak.

 

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