Grüner Wasserstoff

Grüner Wasserstoff im kommerziellen Maßstab: Bilfinger und Uniper arbeiten daran. (Bild: Mediaparts - stock.adobe.com)

Bilfinger wurde vom Energieunternehmen Uniper beauftragt, Engineering-, Beschaffungs- und Baumanagementleistungen (EPCm) für ein zukunftsweisendes Wasserstoffprojekt im Kavernenspeicher Krummhörn bereitzustellen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer kommerziellen Speicherlösung für grünen Wasserstoff im großen Maßstab. Unipers Speichereinrichtung wird eine der ersten ihrer Art sein, und stellt das zweite Forschungsprojekt dar, in dem die von Bilfinger entwickelte Wasserstoffverarbeitungstechnologie „H2DRY“ zum Einsatz kommt.

Uniper plant, in einer Pilotkaverne im ehemaligen Erdgasspeicher Krummhörn einen Wasserstoffspeicher mit etwa bis zu 3.000 Kubikmeter zu errichten und unter realen Bedingungen zu betreiben. Die im Verlauf der zweijährigen Testphase gewonnenen Erkenntnisse sollen die Basis für größer angelegte Projekte und für die Errichtung kommerzieller Wasserstoffkavernen bilden. Bilfinger unterstützt das Forschungsprojekt mit EPCm-Leistungen für die obertägige Anlagentechnik der Wasserstoff-Testkaverne. Der Industriedienstleister hatte bereits das Basic Engineering für das Projekt durchgeführt und wurde aufgrund seiner schnellen, flexiblen und qualitätsorientierten Arbeitsweise für den neuen Auftrag ausgewählt.

„Wir sind stolz darauf, Uniper bei der Realisierung dieses zukunftsweisenden Projekts zu unterstützen. Das Vorhaben unterstreicht Bilfingers Ziel, gemeinsam mit unseren Kunden nachhaltige Lösungen voranzutreiben“, sagt Thomas Schulz, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger. „Die Speicherung von Wasserstoff ist eines der zentralen Themen der Energiewende. Wir können dabei auf unsere starke und übertragbare Expertise in der Gasindustrie zurückgreifen und so unseren Kunden einen Mehrwert bieten.“

„Kavernenspeicher könnten in Zukunft dazu dienen, große Mengen grünen Wasserstoffs zu speichern und bedarfsgerecht zu nutzen. Dies würde einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der zukünftigen Energieversorgung leisten. Aufgrund unserer langjährigen Beziehung zu Bilfinger freuen wir uns, dass das Unternehmen uns dabei unterstützt, neue Wege für unser Pilotprojekt zu gehen“, sagt Doug Waters, Managing Director Uniper Energy Storage.

 

Fachkonferenz: Die CO2-neutrale Fabrik

Fachkonferenz: Die CO2-neutrale Fabrik
(Bild: mi conect)

Experten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie tauschen sich jedes Jahr auf der Fachkonferenz CO2-neutrale Fabrik zu den aktuellen Themen rund um klimaneutrale Industrie aus.

 

Prof. Alexander Sauer hat 2023 einen Vortrag zum Thema "Defossilierung der Produktion" gehalten. Im Podcast Industry Insights hat er die wichtigsten Punkte zusammengefast. Hier klicken, um zur Folge zu kommen!

 

Weitere Beiträge, die sich mit den Themen der Konferenz beschäftigen, finden Sie in unserem Fokusthema CO2-neutrale Industrie. Hier geht's entlang!

 

Die nächste Fachkonferenz findet am 15. und 16. Mai 2024 in Würzburg statt. Hier kommen Sie zur Anmeldung: Fachkonferenz CO2-neutrale Fabrik

Die bestehenden Speicheranlagen in Krummhörn waren ursprünglich für Erdgas ausgelegt und müssen, nach Vorlage neuer öffentlich-/rechtlicher Genehmigungen, für den Einsatz von Wasserstoff umgerüstet werden. Beim geplanten Aufbau von obertägigen Anlagen zur Wasserstoffaufbereitung inklusive dazugehöriger Peripherie wird ein Team der Einheit Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH mit Engineering-, Beschaffungs- und Baumanagementleistungen für die obertägige Anlagentechnik unterstützen. Dies umfasst unter anderem die Planung und Inbetriebnahme von Rohrleitungssystemen, die für den Wasserstofftransport zwischen einer bestehenden Erdgasfeldleitung und der Speicherstation benötigt werden.

Die geplante obertägige Anlagentechnik der Wasserstoff-Pilotkaverne in Krummhörn.
Die geplante obertägige Anlagentechnik der Wasserstoff-Pilotkaverne in Krummhörn. (Bild: Uniper)
Bilfingers H2DRY-Demonstrationsanlage für die Absorptionstrocknung von Wasserstoff
Bilfingers H2DRY-Demonstrationsanlage für die Absorptionstrocknung von Wasserstoff ist rund neun Meter hoch und wiegt 9,2 Tonnen. (Bild: Bilfinger)

Darüber hinaus koordiniert Bilfinger die Lieferung und Installation einer von dem Industriedienstleister eigens entwickelten Wasserstofftrocknungsanlage auf dem Gelände. Mit der sogenannten „H2DRY“-Technologie wird dem Wasserstoff mittels einer geeigneten Waschflüssigkeit durch Absorption Wasser entzogen, das bei der Erzeugung in Elektrolyseuren oder im Kontakt mit Feuchtigkeit in der Kaverne entstanden ist. Denn: Ist das Gas zu feucht, kann es zur Korrosion an Leitungen oder Ventilen kommen. Die Technologie ermöglicht eine wirtschaftliche und effiziente Wasserstoffbehandlung in großem Umfang und basiert auf Bilfingers langjähriger Erfahrung im Bereich Gasspeicherung.

Unipers Pilotkaverne in Krummhörn ist bereits der zweite Standort, an dem Bilfingers H2DRY-Anlage getestet wird: Derzeit ist das System am Gasspeicherstandort in Rüdersdorf bei Berlin im Einsatz, um auch hier die künftig mögliche Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Kavernen zu erproben.

Alles Wissenswerte zum Thema CO2-neutrale Industrie

Sie wollen alles wissen zum Thema CO2-neutrale Industrie? Dann sind Sie hier richtig. Alles über den aktuellen Stand bei der klimaneutralen Industrie, welche technischen Innovationen es gibt, wie der Maschinenbau reagiert und wie die Rechtslage ist erfahren Sie in dem Beitrag "Der große Überblick zur CO2-neutralen Industrie".

Um die klimaneutrale Industrie auch  real werden zu lassen, benötigt es regenerative Energien. Welche Erneuerbaren Energien es gibt und wie deren Nutzen in der Industrie am höchsten ist, lesen Sie hier.

Oder interessieren Sie sich mehr für das Thema Wasserstoff? Viele Infos dazu gibt es hier.

Quelle: Bilfinger SE

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