KI-Turbo für die Lagerlogistik
Intralogistik im Wandel: Linde MH zeigt das neue Level
Automatisierung neu gedacht: Linde MH zeigt, wie digitale Zwillinge, KI-basierte Flottensteuerung, modulare Fahrzeugplattformen und Low-Code-Software die Intralogistik effizienter und skalierbarer gestalten – praxisnah, vernetzt und zukunftssicher.
Neben dem fast schon obligatorischen Einsatz von KI generiert Linde MH mit 3D-Laserscans hochaufgelöste 360°-Bilder und erstellt damit eine digitale, dreidimensionale Umgebungskarte von Fabriken oder Lagern.
Linde MH)
Wie gelingt die Transformation
hin zu noch mehr Automatisierung in der Intralogistik? Diesem Thema hat sich Linde MH angenommen und auf dem „Linde Automation Summit“ beantwortet.
„Nie war der Zeitpunkt, in die Automatisierung
von Materialflussprozessen zu investieren, so günstig wie jetzt“, ist Ulrike
Just, Executive Vice President Sales & Services Linde MH EMEA und
Gastgeberin des Events, überzeugt. „Die Systeme sind deutlich einfacher und
kostengünstiger geworden, die Projektplanungs- und Implementierungszeiten haben
sich spürbar verkürzt. Das erleichtert den Einstieg in die Automatisierung und
schafft Chancen für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Für Unternehmen, die bereits über
eine mehrjährige Automatisierungserfahrung verfügen, bietet sich zudem die
Chance, neue Technologien mit Linde MH als Partner aktiv voranzutreiben“,
beschreibt die Managerin.
KI on top: Digitaler Zwilling in Echtzeit
Doch nicht nur auf Fahrzeugseite treibt Linde MH
die Entwicklung voran. Auch bei der Implementierung physischer KI und digitaler
Zwillinge auf Basis von MEGA, dem NVIDIA Omniverse für industrielle
Anwendungen, wurden die nächsten konkreten Schritte gezeigt. Dazu gehörte zum
einen die Echtzeitintegration eines digitalen Zwillings im NVIDIA Omniverse,
der die unternehmenseigenen AGV-Flottenmanager und ein physisches AGV
miteinander verbindet. Am Bildschirm konnten die Teilnehmenden sehen, wie jede
Aktion des AGVs – Navigation, Lastenhandling etc. – zeitgleich im
Omniverse-Umfeld gespiegelt wird und so die Echtzeitüberwachung, Simulation und
Optimierung von Logistikprozessen ermöglicht.
Zudem gibt es jetzt die Möglichkeit, mit
3D-Laserscans hochaufgelöste 360°-Bilder zu generieren und damit eine digitale,
dreidimensionale Umgebungskarte von Fabriken oder Lagern zu erstellen. Ähnlich
wie man es von Google Street View mittels Fahrzeug kennt, läuft hier eine Person durch das Gebäude. Auf den Schultern trägt sie ein Gestell, das
über High-Speed-LiDAR-Scanner mit SLAM-Technologie verfügt. Diese erfassen
präzise die Umgebung und erstellen ein dreidimensionales Abbild der Realität.
Der Vorgang dauert dabei nicht länger als 40 bis 60 Minuten.
Im Omniverse entsteht zuverlässige Planungsgrundlage
Im NVIDIA Omniverse entsteht mithilfe des
3D-Scans ein digitaler Zwilling des Standorts. Die 3D-Visualisierung zeigt
exakte Abstände zwischen Regalen, Entfernungen zwischen zwei Punkten oder die
Bodenneigung auf den Strecken. Damit bildet sie eine zuverlässige
Planungsgrundlage und macht weitere Besuche vor Ort überflüssig. Alle
Projektbeteiligten können anschließend gemeinsam am modellierten, realen Abbild
arbeiten und Informationen teilen: beispielsweise kritische Bereiche im Lager
markieren, Kommentare einfügen und Lösungsvorschläge vermerken. In den
vergangenen Monaten wurde mit dem tragbaren Laser bereits ein gutes Dutzend
Scans an verschiedenen Standorten in ganz Europa erstellt. Im nächsten Jahr folgen erste Kundenanwendungen, bei denen die
3D-Visualisierungen genutzt werden, um mithilfe digitaler Zwillinge
Automatisierungslösungen zu planen, virtuell zu testen und deutlich schneller
als bisher vor Ort in Betrieb zu nehmen. Sie werden aber auch als separater
Service angeboten.
Der neue Benchmark: Fahrzeuge, Software, Service
Um die Planung und Implementierung von
Automatisierungslösungen zu beschleunigen und kostengünstiger zu machen, hat
Linde MH in den vergangenen zwei Jahren wesentliche Teile des
Produktportfolios, darunter (Gegengewichts-)Hochhubwagen, Schubmaststapler und
Schmalganggerät, technisch neu konzipiert und auf einen industriellen
Serienstandard gehoben. Zusammen mit AMRs, Shuttle-Lösungen, stationärer
Automation und Regalsystemen steht damit ein umfangreicher, modularer Baukasten
zur Verfügung, mit dem sich unterschiedlichste Kundenprojekte passgenau planen
und umsetzen lassen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Einzelanfertigungen
für spezielle Kundenanforderungen zu realisieren.
Neue Fahrzeugentwicklungen sind bereits in der
Pipeline. Ein Highlight auf dem Automation Summit war der innovative
Linde RoCaP, mit dem der Durchbruch für das automatisierte Kommissionieren im
Lager gelungen ist. Verantwortliche von Linde MH und der Drogeriemarktkette
Rossmann präsentierten das Fahrzeug gemeinsam. Es basiert auf dem
automatisierten Hochhubwagen Linde L-MATIC HD k und verfügt zusätzlich über
einen fest mit dem Gabelträger verbundenen, intelligenten Roboterarm. Er hebt
die Pakete aus dem Regal und platziert sie auf dem Warenträger. Speziell für
den Einsatz bei Rossmann wurde ein Lastaufnahmeteil für Rollcontainer
konstruiert. Da der Linde RoCaP Seite an Seite mit manuell bedienten
Flurförderzeugen arbeiten kann, ist er für Bestandslager ideal geeignet. Bei
Rossmann entlastet er die Mitarbeitenden im Lager vor allem beim Picken
schwerer Gebinde.
Warum Software der Schlüssel zur Skalierbarkeit ist
Schneller und kostengünstiger automatisieren –
dafür sorgt nicht zuletzt die mit den neuen automatisierten
Linde-Fahrzeugmodellen eingeführte Softwareplattform Matic:move. Dank
intuitiver Bedienung und visueller Workflow-Gestaltung lassen sich Materialflussprozesse
ohne tiefes Programmierwissen und basierend auf dem 'Low Code'-Prinzip planen
und realisieren. Das Ergebnis: eine Inbetriebnahme, die sich von Wochen auf
wenige Tage verkürzt. Für komplexere Anforderungen steht Matic:move+ bereit:
Die erweiterte Softwareversion bietet zusätzliche Schnittstellen und Funktionen
sowie eine intelligente Verkehrssteuerung für anspruchsvolle Prozesse. So
bleibt die Lösung flexibel und skalierbar – von einzelnen Fahrzeugen bis hin zu
gro ßen (Misch‑)Flotten. Über den Linde Warehouse Manager und die
VDA-5050-Kompatibilität lassen sich Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller
sowie stationäre Systeme integrieren. Das sorgt für Transparenz, Kontrolle und
Anpassungsfähigkeit.