Sonderabschreibung für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher

Mit selbst erzeugtem Solarstrom Energiekosten senken

Hohe Energiekosten werden von der Wirtschaft zunehmend als Belastung wahrgenommen. Mit der Anfang Juli von der Bundesregierung geschaffenen Sonderabschreibung für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher können Unternehmen Stromrechnungen senken.

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Der BSW-Solar schätzt, dass weit über 100.000 Unternehmen in Deutschland selbst erzeugten Solarstrom nutzen
Der BSW-Solar schätzt, dass weit über 100.000 Unternehmen in Deutschland selbst erzeugten Solarstrom nutzen.

Darauf weist der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hin. Im vergangenen Jahr wurden auf Industrie- und Gewerbedächern 30 Prozent mehr Photovoltaikleistung neu installiert als 2023. Im ersten Halbjahr 2025 war es immerhin noch ein Plus von rund sieben Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Immer häufiger werden Solarsysteme dabei auch von Unternehmen mit einem Speicher kombiniert. Aus aktuellen Bundesnetzagentur-Daten geht hervor, dass hierzulande bereits rund 100.000 PV-Dachanlagen in Gewerbe, Handel und Dienstleistung, rund 12.000 PV-Systeme auf Industriedächern und rund 81.000 Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden in Betrieb sind.

Deutlich geringere solare Erzeugungskosten

Während kleine und mittlere Industrieunternehmen laut einer Strompreisanalyse des Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) derzeit durchschnittlich rund 18 Cent pro Kilowattstunde zahlen, liegen die Gestehungskosten für selbst genutzten Solarstrom aus gewerblichen PV-Dachanlagen laut einer Studie des Fraunhofer ISE in Abhängigkeit vom Standort und weiteren Faktoren zwischen 5,7 und 12,0 Cent pro Kilowattstunde. In Kombination mit einem Batteriespeicher liegen die Stromgestehungskosten ungefähr zwischen 7,3 und 16,0 Cent pro Kilowattstunde – abhängig von der Größe der Speicher. Nach Einschätzung des BSW-Solar werden mehrere Faktoren dazu beitragen, dass sich Solaranlagen in der Wirtschaft einer anhaltend hohen Beliebtheit erfreuen werden. Neben den im Vergleich zum externen Strombezug deutlich geringeren solaren Erzeugungskosten auf dem eigenen Firmendach und der gesetzlich garantierten EEG-Vergütung für den nicht selbst verbrauchten Überschussstrom, dürften sich die jüngsten steuerlichen Verbesserungen positiv auf die Nachfrage auswirken, so die Erwartung des Verbandes.

Mit Photovoltaikanlagen können gerade kleine und mittelständische Unternehmen ihre Stromrechnungen häufig stärker senken, als dies im Falle einer Stromsteuerbefreiung der Fall wäre.

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar

Firmendächer für preiswerten Solarstrom nutzen

Die neu geschaffene Möglichkeit zur Sonderabschreibung von bis zu 30 Prozent im ersten Jahr machen Investitionen in gewerbliche Photovoltaikanlagen äußerst interessant. Wird gleichzeitig ein Fuhrpark elektrifiziert, können sogar bis zu 50 Prozent im ersten Jahr abgeschrieben werden. Körnig ist überzeugt: „Allein schon aus wirtschaftlicher Vernunft werden immer mehr Unternehmen ihre Firmendächer nutzen, um sich kostengünstig und langfristig planbar mit preiswertem Solarstrom zu versorgen.“

Großes Potenzial zur Solarisierung

Das Potenzial zur Solarisierung von Deutschlands Unternehmen ist groß. Eine Untersuchung des Fraunhofer IIS in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik ergab, dass derzeit rund 19 Prozent der Hallen in Gewerbe und Logistik mit Photovoltaik belegt sind. Rund 80 Prozent der untersuchten Firmendächer sind hingegen noch PV-frei.

Quelle: BSW-Solar

📌 FAQs zu selbst erzeugtem Solarstrom

1. Warum gelten hohe Energiekosten als Belastung?

Energiekosten stellen für die Wirtschaft einen erheblichen Kostenfaktor dar. Besonders kleine und mittlere Industrieunternehmen zahlen laut BDEW-Analyse derzeit rund 18 Cent pro Kilowattstunde. Damit belasten steigende Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit.

2. Steuerliche Vorteile für Photovoltaikanlagen und Speicher

Seit Juli 2025 können Unternehmen eine Sonderabschreibung von bis zu 30 Prozent im ersten Jahr für PV-Anlagen und Batteriespeicher nutzen. Wird zusätzlich ein Fuhrpark elektrifiziert, steigt die Abschreibungsmöglichkeit sogar auf bis zu 50 Prozent im ersten Jahr.

3. Wachstum von Photovoltaikanlagen in der Wirtschaft

2024 wurden 30 Prozent mehr PV-Anlagen auf Industrie- und Gewerbedächern installiert als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2025 lag das Plus immer noch bei rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

4. Kostenunterschiede zwischen Netzstrom und Solarstrom

  • Netzstrom für KMU: ca. 18 Cent/kWh

  • PV-Dachstrom: 5,7–12,0 Cent/kWh

  • PV-Strom mit Batteriespeicher: 7,3–16,0 Cent/kWh
    Damit ist Solarstrom in den meisten Fällen deutlich günstiger.

5. Rolle der Batteriespeicher bei Photovoltaikanlagen

Immer mehr Unternehmen kombinieren ihre PV-Anlagen mit Speichern. Dadurch lassen sich Lastspitzen glätten, der Eigenverbrauch erhöhen und die Stromkosten weiter reduzieren.

6. Potenzial für Photovoltaik in Gewerbe und Industrie

Laut Fraunhofer-IIS-Studie sind aktuell nur rund 19 Prozent der Gewerbe- und Logistikhallen mit PV belegt. Etwa 80 Prozent der Dächer sind noch PV-frei, was ein enormes Ausbaupotenzial bedeutet.

7. Warum rechnet der BSW-Solar mit Wachstum?

Neben den geringeren Gestehungskosten und der EEG-Vergütung für Überschussstrom sorgen die neuen steuerlichen Vorteile für zusätzliche Attraktivität. Zudem sehen Unternehmen im Solarstrom eine planbare und langfristig kostengünstige Energiequelle.