In Sachen Industrie 4.0 traf auf der Hannover Messe Wirtschaft auf Politik (v.l.): Din- Vorstandsvorsitzender Christoph Winterhalter, ZVEI-Präsident Michael Ziesemer, SAP-Vorstandsmitglied Bernd Leukert, Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, Forschungsministerin Anja Karliczek, Wirtschaftsminister Peter Altmeier, T-Systems-CEO Adel Al-Saleh, CEO Digital Factory Division-Siemens Jan Michael Mrosik, BDI-Präsident Dieter Kempf und IG Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann.

In Sachen Industrie 4.0 traf auf der Hannover Messe Wirtschaft auf Politik (v.l.): Din- Vorstandsvorsitzender Christoph Winterhalter, ZVEI-Präsident Michael Ziesemer, SAP-Vorstandsmitglied Bernd Leukert, Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, Forschungsministerin Anja Karliczek, Wirtschaftsminister Peter Altmeier, T-Systems-CEO Adel Al-Saleh, CEO Digital Factory Division-Siemens Jan Michael Mrosik, BDI-Präsident Dieter Kempf und IG Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann. - (Bild: : Plattform Industrie 4.0/Reitz)

Merkmale, Messwerte, Fähigkeiten – die sogenannte Verwaltungsschale (VWS) enthält alle Informationen einer Maschine und ist ihre digitale „Schnittstelle“. Sie sichert die reibungslose Einbindung eines Geräts in die Industrie 4.0-Welt – über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg. Expertinnen und Experten der Plattform Industrie 4.0 haben die Verwaltungsschale definiert und bringen sie nun in die Praxis. Damit ist eine wichtige Grundlage für die Interoperabilität in digitalen Ökosystemen geschaffen.

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Auf der Hannover Messe zeigte die Plattform am eigenen Stand und am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vier Exponate mit konkreten Umsetzungsprojekten der Verwaltungsschale für verschiedene Anwen-dungsfelder. Zudem stellt die Plattform das Konzept einer Sprache vor, mit deren Hilfe Maschinen zukünftig interagieren können. Im Sommer 2018 werden weitere Details zur Verwaltungsschale veröffentlicht, mit deren Hilfe Unternehmen selbst Verwaltungsscha-len für ihre Komponenten entwickeln und implementieren können.

Mit internationalen Kooperationen globale Grundlagen für Industrie 4.0 schaffen

Die Plattform Industrie 4.0 hat ihre Konzepte in internationale Kooperationen eingebracht und fortentwickelt. Greifbare Fortschritte wurden in der Zusammenarbeit mit China und in der trilateralen Kooperation mit Frankreich und Italien erzielt: nationale Standardisie-rungsansätze wurden harmonisiert und die Konzepte der Plattform (RAMI 4.0 und Ver-waltungsschale) als tragende Elemente der internationalen Normierung platziert – echte Meilensteine auf dem Weg zu globalen Industrie 4.0-Lösungen.

Die Zusammenarbeit mit den USA, u. a. mit dem IIC, steht weiterhin ganz oben auf der Agenda. Konkrete Aktivi-täten mit den Partnern aus den USA sind auf der IMTS/Hannover Messe vom 10.-15. September 2018 in Chicago vorgesehen. Gemeinsam mit Japan setzt sich die Plattform für internationale Zusammenarbeit im Bereich IT-Security ein.

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IT-Sicherheit zuerst – internationale Konzepte notwendig

IT-Sicherheit ist der „Enabler“ für zukünftige Industrie 4.0-Ökosysteme schlechthin. Am 14. und 15. Mai 2018 laden das Bundeswirtschaftsministerium und die Plattform Industrie 4.0 zur internationalen Konferenz „Securing Global Industrial Value Networks“ ein. Die Plattform wird ihre Konzepte zur Diskussion stellen und mit denen anderer Länder ver-gleichen.

Ziel ist es, einen internationalen Prozess zur Harmonisierung von IT-Security-Konzepten bis hin zu Standardisierungserfordernissen einzuleiten. Input der Plattform sind die Konzepte zur Integrität von Daten, Vertrauenswürdigkeit und sicheren Kommu-nikation. Die Plattform hält es insgesamt für erforderlich, IT-Security als Qualitätsmerk-mal zu verankern – in Standards, Unternehmen und Aus- und Weiterbildung.

Datenökonomie und Recht im Fokus

Die Plattform Industrie 4.0 hat jüngst die Arbeitsgruppe „Digitale Geschäftsmodelle in der Industrie 4.0“ gegründet und damit ihr Spektrum um ein zentrales Thema der Digitalisie-rung erweitert. Die Leitung übernimmt Prof. Dr. Svenja Falk, Managing Director bei Ac-centure. Die Arbeitsgruppe wird zentrale Wirkprinzipien der Daten- und Plattformökono-mie untersuchen und an Use Cases veranschaulichen.

Geschäftsmodelle stehen im engen Kontext zu Plattformen und intelligenter Nutzung von Daten. Mit den rechtlichen Themen befassen sich in der Plattform Rechtsexpertinnen und -experten. Aktuell haben sie kartellrechtliche Fragestellungen untersucht und Hand-lungsempfehlungen veröffentlicht. Für die neue Legislaturperiode hält die Plattform es für dringend erforderlich, das AGB-Recht zu flexibilisieren. In einer digitalen Welt führt das deutsche AGB-Recht im B2B-Bereich im internationalen Wettbewerb zu Nachteilen.

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Qualifikation und Organisation von zentraler Bedeutung für Unternehmen

Die Plattform Industrie 4.0 sieht die dringende Notwendigkeit, Kompetenzen von Be-schäftigten und Arbeitsorganisation in Unternehmen zu erneuern. Hierbei sieht sie den Menschen im Mittelpunkt und hebt den hohen Wert eines sozialpartnerschaftlichen Aus-tausches hervor. Eines der nächsten Themen, die gesellschaftlich vorangetrieben wer-den müssen, ist nach Auffassung der Plattform die Zukunft der akademischen Ausbil-dung insbesondere im Ingenieursbereich.

Transfer in den Mittelstand

Der Erfolg der digitalen Transformation hängt maßgeblich am Mittelstand, der sich pra-xisrelevante Unterstützung wünscht. Die Plattform ist Teil des Transfer-Netzwerks In-dustrie 4.0. Weitere Partner sind Bundesregierung, Länder, Kammern, Verbände, die alle mit zahlreichen Aktivitäten und Maßnahmen den Mittelstand unterstützen. Ziel ist es, durch das Transfer-Netzwerk Synergien zu nutzen. Die Geschäftsstelle der Platt-form Industrie 4.0 ist vom Bundeswirtschaftsministerium zur organisatorischen Unter-stützung beauftragt worden und dient als Ansprechpartner. Die Netzwerk-Partner wer-den nun gemeinsam Projekte angehen und das Know-how der Industrie 4.0 für Unter-nehmen verständlich aufbereiten.

Plattform Industrie 4.0

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