Entwicklungspartnerschaft für additive Fertigung in Serie: Oerlikon AM Europe und Trumpf fertigen komplexe Serienbauteile mittels 3D-Druck,

Entwicklungspartnerschaft für additive Fertigung in Serie: Oerlikon AM Europe und Trumpf fertigen komplexe Serienbauteile mittels 3D-Druck, (Bild: Trumpf)

Bisher sind Projekte mit großen Stückzahlen rar beim 3D-Druck. Doch Oerlikon AM und Trumpf sind überzeugt, dass sich dies bald ändern wird. Bis es so weit ist, müssen Auftragsfertiger und Anlagenhersteller bis zum großen Durchbruch den engen Schulterschluss suchen sollten.

Oerlikon AM betreibt Additive Fertigung mit Metallen und Polymeren. An vier Standorten in Europa, den Vereinigten Staaten und China bietet das Unternehmen Co-Entwicklung und Auftragsfertigung leistungsoptimierter Bauteile über Forschung und Entwicklung bis hin zur Herstellung eigener Metallpulver für den 3D-Druck.

2004 ist das Unternehmen in den Markt für Additive Fertigung eingestiegen und hat viel in die Zusammenarbeit mit verschiedenen Anlagenherstellern investiert und genau evaluiert, welche Konzepte am besten funktionieren.  Jetzt, davon ist Hendrik Alfter, General Manager bei Oerlikon AM Europe überzeugt, steht die Technologie vor dem nächsten großen Meilenstein: „Die Produktion von komplexen Serien-Bauteilen durch additive Fertigung steht in Industriebereichen, wie Luft und Raumfahrt, Energie und so weiter vor dem Durchbruch. Die Technologie, die Materialien, die Prozesse, die Kosten pro Bauteil – das Gesamtpaket ist stimmig und in wirtschaftlich attraktive Regionen angekommen.“

Was Sie schon immer über additive Fertigung wissen wollten

Additiv gefertigte Bauteile aus Metall
Die additive Fertigung ermöglicht ganz neue Konstruktionsmöglichkeiten. - (Bild: mari1408 - stock.adobe.com)

Sie sind auf der Suche nach weiteren Informationen zum industriellen 3D-Druck? Hier finden Sie Grundwissen zum Thema: "Was Sie über additive Fertigung wissen müssen". In unserem Artikel "Das sind die wichtigsten additiven Fertigungsverfahren" erhalten Sie technische Details zu den fünf am häufigsten verwendeten additiven Verfahren und zu den drei vielversprechendsten Newcomern.

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Serien haben bisher weniger als 2000 Teile

Doch Zeit, die Sektkorken knallen zu lassen und Partystimmung zu verbreiten, sei es noch nicht, erklärt Alfter: „Die Optionen sind da – Entwicklung und Qualifizierung benötigen jedoch Zeit, die die Projektstarts verzögern und Ausdauer erfordern. Die Branche muss mit kontinuierlicher Performancesteigerung am Ball bleiben, damit es mit der Serienfertigung so richtig losgeht.“

Denn: Die Projektpipeline sei vielerorts, auch bei Oerlikon AM, gut gefüllt. Viele Entwicklungsprojekte mit guten Optionen, die als Serienprojekte avisiert sind, sind bereits im Haus. Auch Kleinserien, die viel Zeit in der Vor- und Nachbereitung kosten, wurden bereits umgesetzt. Aber Stückzahlen über 2000 Teile schaffen es derzeit nur selten über reine Absichtserklärungen hinaus.

Unternehmen qualifizieren Konstrukteure und Technologie

Während Anbieter wie Oerlikon über viele Jahre hinweg die Technologie weiterentwickelt und Wissen aufgebaut haben und bereits auf die Industrialisierung der Additiven Fertigung übertragen, geht die detaillierte Auseinandersetzung mit der Technologie in vielen Kunden-Branchen erst jetzt in die heiße Phase.

Die Ausbildung der nächsten Generation an Konstrukteuren, die „AM-first“ denken, ist an den Hochschulen und bei den Kunden in vollem Gange. Ebenso die Qualifizierung der Technologie, beispielsweise in der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Die großen Projekte sind in der Entwicklung, werden aber erst mittelfristig ihren Abschluss finden, ehe sie sich materialisieren. In der Zwischenzeit laufen die Abschreibungszahlungen für die Anlagen aber weiter. Das macht die aktuelle Situation für viele Unternehmen zur Belastungsprobe.

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So läuft die Entwicklungspartnerschaft von Trumpf und Oerlikon

Diesen gemeinsamen Weg geht Oerlikon AM schon seit 2010 gemeinsam mit Trumpf. Als Testkunde erhält Oerlikon AM beispielsweise frühzeitigen Zugang zu Beta-Versionen neuer Trumpf-Anlagen. Auch bei der Parameterentwicklung arbeiten beide Unternehmen eng zusammen. Die TruPrint 3000 und 5000 sind bei Oerlikon bereits als Serienmaschinen qualifiziert.

Der inerte, geschlossene Pulverkreislauf der Maschinen ermöglicht einfaches und sicheres Teile- und Pulverhandling unter Schutzgas und gleichbleibende Pulver- und Bauteilqualität. Beide Maschinen verfügen über einen schnell wechselbaren Bau- und Pulvervorratszylinder. Dadurch kann das Rüsten der Zylinder und das Entpacken von Baujobs parallel zum Bauprozess erfolgen.

Das reduziert die Stillstands- und Nebenzeiten der Anlagen bei Oerlikon deutlich und ermöglicht es dem Unternehmen, schnell und flexibel auf Kundenanforderungen einzugehen. „Wichtigste Kriterien für eine gute serientaugliche Maschine sind Zuverlässigkeit, Bauteilqualität und guter Service“, erklärt Alfter. „All dies kann uns Trumpf bieten.“

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Partnerschaften eröffnen Wege in Zukunftsmärkte

Partnerschaften wie jene mit Trumpf sind für Oerlikon AM ein Schlüsselfaktor, um frühzeitig die Entwicklung und die Qualifizierung von Technologien zu beeinflussen. „Wir bekommen die Maschinen frühzeitig zum Testen“, berichtet Alfter. „So kann Trumpf die Maschinen auf Basis unseres Feedbacks zeitnah optimieren.“ Oerlikon könne die Anlagen dann wiederum schnell nutzen und qualifizieren, sich mit der Technologie und den Parametern auseinandersetzen und parallel das künftige Geschäft schneller ins Haus holen.

Alfter ergänzt: „Für den Hersteller der Maschine ist das dann im Idealfall auch gleich eine Markteinführung in neuen Bereichen, die gerade erst entstehen.“ Ein Beispiel sei hierfür zum Beispiel der Bereich Aerospace. Hersteller, die sich solchen Partnerschaften verschließen, riskieren, dass sie das Generieren von Marktanteilen in Zukunftsmärkten verpassen.

Quelle: Trumpf

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3D-gedruckte Pikachus in orange
(Bild: ProstoSvet - stock.adobe.com)

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