Fahrerlose Fahrzeuge sollen künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer modernen Mobilität leisten. Doch bei allen weltweit zu beobachtenden Fortschritten sind bis zu einem vollständig autonomen Betrieb im urbanen Umfeld noch viele anspruchsvolle Herausforderungen zu meistern.
Dennoch arbeiten viele bereits an ersten Lösungen, so auch die Stadt Hamburg. Die Hamburger Hochbahn AG und die ZF Friedrichshafen AG planen mit Unterstützung der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) in den kommenden Jahren gemeinsam die Herausforderungen an einen Realeinsatz autonomer Verkehrssysteme im öffentlichen Nahverkehr anzugehen und entsprechende Lösungen für einen Regelbetrieb weiterzuentwickeln.
Im Rahmen einer entsprechenden Innovationspartnerschaft sollen fahrerlose Verkehrssysteme an den realen Bedarfen der Fahrgäste und des Verkehrsanbieters ausgerichtet werden, um eine nachhaltige, bedarfsgerechte, zukunftsgerichtete und kundenzentrierte Mobilität in Hamburg zu gestalten.
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Erster Schritt für autonome Shuttle bereits getan
„Das Heat-Projekt, das wir im letzten Jahr erfolgreich auf dem ITS-Kongress vorgestellt haben, war ein wichtiger erster Schritt, mit dem wir zeigen konnten, dass autonome Shuttle den Nahverkehr ergänzen können“, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Hochbahn Henrik Falk. „Jetzt gilt es in einem hochkompetenten Netzwerk den nächsten Schritt zu tun und ein System zu entwickeln, das wir im alltäglichen Regelbetrieb einsetzen können.“
Gegenstand der Innovationspartnerschaft ist unter anderem die Identifizierung möglicher Einsatzgebiete, auf denen dann emissionsfreie autonome Shuttle im Regelbetrieb eingesetzt werden können. Die Partner streben mehrere Einsatzgebiete an, um ein möglichst umfassendes Bild für die nutzer- und betreiberseitige, technologische und regulatorische Weiterentwicklung hin zu einem fahrerlosen Verkehrssystem zu gewinnen.
„Leise, emissionsfrei, pünktlich und ohne Stress am Stau vorbei durch die Stadt: autonome Shuttle sind das ideale Nahverkehrsmittel, um mit den Passagieren die Verkehrs- und Energiewende voranzubringen“, postuliert Torsten Gollewski, Leiter Autonome Mobilitätssysteme bei ZF. Dabei seien Hamburg und die Hochbahn sind für ZF gute Partner, um Fragen urbaner und suburbaner Mobilität in Großstädten zu beantworten. „Gemeinsam wollen wir das Mobilitätsangebot weiter entwickeln, das in Städten und Gemeinden eine Lücke im Fahrplan schließen wird“, so der ZF-Mann.
So sollen die autonomen Shuttle von ZF aussehen
Die elektrischen ZF-Shuttles bieten jeweils Platz für bis zu 22 Personen, können auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden oder später auch autonom im Straßenverkehr mitschwimmen. Dabei bietet ZF nicht nur das Level-4-fähige Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit und begleitet die Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme. Außerdem bietet das Unternehmen Schulungen für Mitarbeiter und Werkstätten an und unterstützt mit einem Rundum-sorglos-Paket bei Service und Reparatur.
„Wir wollen in der Hansestadt den Hamburg-Takt umsetzen, mit dem die Menschen binnen fünf Minuten einen niedrigschwelligen, bedarfsgerechten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsmittel erhalten – egal ob zu Bus-, Bahn-, Fähr-, StadtRad- oder On-Demand-Angebot“, berichtet Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Um den Hamburg-Takt insbesondere in den Regionen der äußeren Stadt, in denen der ÖPNV noch weiter verbessert werden muss, zu ermöglichen, könnten autonome, elektrisch betriebene, nachhaltige Angebote perspektivisch einen wichtigen Beitrag leisten. Diese könnten in den ÖPNV-Regelbetrieb integriert werden. Dazu gehören zum Beispiel autonome Kleinbusse, die die Menschen im Umland bedarfsgerecht ans Schnellbahnsystem anbinden.
„Hierfür arbeiten wir mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen, um verlässliche, sichere Systeme zu entwickeln, die an den Bedarfen der Fahrgäste ausgerichtet sind“ so Tjarks. „Ich freue mich daher über die Innovationspartnerschaft der Stadt mit der Hochbahn und ZF.“
Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, durch ihr Vorhaben einen wirkungsvollen und nachhaltigen Beitrag zum Hamburg-Takt zu leisten. Bis zum Jahr 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten auf ein hochwertiges öffentliches Mobilitätsangebot zurückgreifen können.
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Quelle: ZF Friedrichshafen