Faulhaber

In den handlichen Maschinen, die für Tattoos und Permanent-Make-up zum Einsatz kommen, sitzen DC-Kleinstmotoren aus Schönaich. - (Bild: Faulhaber)

Die Fußballspieler Lukas Podolski und Jerome Boateng haben es. Die ehemalige Profi-Schwimmerin Franziska van Almsick hat es. Und auch Popstars wie Robbie Williams oder Madonna verschönern ihre Körper mit Bildern, die unter die Haut gehen: Tätowierungen sind seit einigen Jahren salonfähig geworden. Allein in Deutschland tragen etwa fünf Millionen Menschen ein Tattoo. Verschönern lassen sich Frauen zudem durch Permanent-Make-up, bei dem Lidstrich oder Lippenkonturen dauerhaft angebracht werden.

Totenkopf, Define und Co.

Tätowierungen waren vor einigen Jahren hauptsächlich bei Motorradfahrern beliebt, inzwischen wünschen sich 16-Jährige ganz selbstverständlich eine dauerhafte Körperbemalung zum Geburtstag. Das Spektrum reicht dabei von kleinen Delfinen am Knöchel bis hin zu furchteinflößenden Totenköpfen, aber auch sehr individuellen Verzierungen: Schauspielerin Angelina Jolie zum Beispiel trägt ein buddhistisches Gebet auf dem Rücken. 

Körperkunst mit Geschichte

Tatsächlich ist das Anbringen von Bildern auf der Haut in den verschiedensten Kulturen eine jahrtausendealte Tradition. Mit Nadeln oder anderen scharfen Hilfsmitteln hat man seit jeher Farbpigmente dauerhaft auf den Körper aufgetragen. Zahlreiche Tätowierungen hat man etwa auf dem rund 5300 Jahre alten Steinzeitmensch „Ötzi“ gefunden. Tätowierungen identifizierten Archäologen auch auf der 4000 Jahre alten Mumie der ägyptischen Priesterin Amunet.

Die archaischen Methoden des Tätowierens waren dabei äußerst schmerzhaft, da die Motive mit Holzinstrumenten, Menschenknochen, Haifischzähnen oder Dornen in die Haut geritzt wurden. Heutzutage sind die Prozeduren weniger schmerzhaft, hygienischer und technisch auf höchstem Niveau - vor allem dann, wenn in den Tattoo-Maschinen Motoren von Faulhaber stecken.

Faulhaber
Eine Tätowiermaschine funktioniert auf den ersten Blick ähnlich wie eine Nähmaschine: Eine oder mehrere Nadeln oszillieren und punktieren dabei die Haut. - (Bild: Faulhaber)

Hohe Anforderungen an DC-Kleinstmotoren

Professionelle Tätowierer verstehen sich als Künstler, entsprechend sind ihre Tätowiergeräte die Instrumente, mit denen sie ihre Kunst verwirklichen. Mehrere Stunden sind sie bei einem großflächigen Tattoo ohne Pause tätig. Zeitgemäße Tätowiermaschinen zeichnen sich deshalb durch ein geringes Eigengewicht und die Flexibilität aus, sich den individuellen Bewegungen anzupassen. Wünschenswert für die Arbeitsabläufe ist zudem, dass das Gerät vibrationsarm und leise ist und gut in der Hand liegt.

Eine Tätowiermaschine funktioniert auf den ersten Blick ähnlich wie eine Nähmaschine: Eine oder mehrere Nadeln oszillieren und punktieren dabei die Haut. Mit mehreren Tausend Stichen pro Minute gelangt die Farbe an die gewünschte Körperstelle. Ein geübter Tätowierer sticht weder zu oberflächlich noch zu tief, ideal ist, wenn er die mittlere Hautschicht trifft. Denn bleibt er zu oberflächlich, ist das Tattoo nicht dauerhaft angebracht, sticht er zu tief, kommt es zu Blutungen, die den Verlauf der eingebrachten Farbe beeinflussen.

Die Technik dahinter

Grundsätzlich können Tätowierer zwischen zwei Arten von Maschinen wählen: Spulenmaschinen und Rotary-Maschinen. Zur älteren Generation zählen die Spulenmaschinen, die wie eine altmodische Türklingel funktionieren, bei der ein Klöppel in rascher Abfolge auf einen kleinen Gong schlägt. Diese klassische Tätowiermaschine arbeitet mit Gleichstrom, der die Magnetspule während des angeschlossenen elektrischen Kontakts durchließt, wodurch sich in der Spule ein Magnetfeld aufbaut, welches den Kontakt unterbricht  und gleichzeitig die Nadel bewegt.

Momentan wird diese frühere in rasantem Tempo von einer moderneren überholt. Tätowiermaschinen der neuen Generation arbeiten dagegen mit leistungsstarken Elektromotoren. Die Nadel wird hierbei nicht mehr über eine Spule, sondern über den Motor bewegt. Vorteile sind, dass diese sogenannten Rotary-Maschinen besonders laufruhig und deutlich leiser sind als die Spulenmaschinen und durch ihr geringes Eigengewicht viel besser in der Hand liegen. Bei den winkligen Geräten sitzt der Motor im Querstück und treibt eine Exzenter-Mechanik an, um die Injektionsnadel linear oszillieren zu lassen. Benötigt werden hierbei eher kurze und dicke DC-Kleinstmotoren.

Diese stehen im Sortiment von Faulhaber in unterschiedlichen Varianten und Technologien zur Verfügung. Die Antriebe wiegen je nach Modell gerade mal 20 bis 60 Gramm und können dennoch aufgrund der hohen Wirkungsgrade von bis zu 86 Prozent die notwendige Leistung liefern.

Dauerhaft, aber nicht unvergänglich

Das Permanent-Make-up hat sich aus der Tätowierung heraus entwickelt und meint eine dauerhafte Konturierung etwa von Augen oder Lippen durch mikrofeine Farbpigmente. Anders als ein Tattoo ist Permanent-Make-up nicht irreversibel, weil die moderne Technologie es ermöglicht, nur die oberste Hautschicht zu pigmentieren. Das Ergebnis hält rund fünf Jahre. Die professionelle und auf Dauer angelegte Schminkkunst ist in unserer Welt,  in der auf Schönheit viel Wert gelegt wird, immer interessanter geworden. Über das Dekorative hinaus kann Permanent-Make-up auch kleine Makel und Narben retuschieren. 

Faulhaber Tattoo
Bei winkligen Tätowiermaschinen sitzt der Motor im Querstück und treibt eine Exzenter-Mechanik an, um die Injektionsnadel linear oszillieren zu lassen. Benötigt werden hierbei eher kurze und dicke DC-Kleinstmotoren.

Präzision im Kugelschreiberformat

Wie der Tätowierer profitiert auch die Kosmetikerin, die ein Permanent-Make-up aufträgt, von einem leichten, handlichen Gerät, das sie feinfühlig führen kann. Die Farbpigmente werden mit einer oszillierenden Nadel in die Hautoberfläche implantiert, wobei im Gegensatz zum Tätowieren nur die obersten Hautschichten behandelt werden und das darunter liegende Gewebe unverletzt bleibt.

Die eingesetzten Geräte müssen höchsten Ansprüchen an Technik und Design genügen und darüber hinaus präzise und zuverlässig arbeiten. Da an empfindlichen Körperteilen wie etwa dem Auge hantiert wird, ist hier eine besondere Laufruhe notwendig. Auch bei Geräten für das Permanent-Make-up können Motoren made by Faulhaber erfolgreich eingesetzt werden. Da die Geräte länglich sind und im Idealfall eher Kugelschreibergröße aufweisen sollten, haben sich hier die schlanken Modelle der DC-Kleinstmotoren bewährt.

Einzigartige Lösungen

Faulhaber-Motoren zeichnen sich aufgrund ihrer Technologie durch einen höheren Wirkungsgrad aus, was nicht nur beim Akkubetrieb einen Vorteil darstellt. Durch die hohe Leistungsdichte sind kompaktere, leichtere Antriebslösungen z. B. im Durchmesser 13 Millimeter für Permanent-Make-up- Handstücke möglich.

Von herkömmlichen DC-Motoren unterscheiden sich die Faulhaber-Modelle durch den Rotor. Dieser ist nicht auf einen Eisenkern gewickelt, sondern besteht aus einer freitragenden, als Schrägwicklung hergestellten Kupferspule. Dadurch ergeben sich geringe Rotorgewichte, hohe Laufruhe und Dynamik, rastmomentfreier Lauf ohne die üblichen Ummagnetisierungsverluste anderer Technologien.

Mehr als nur Technik

Doch für Faulhaber spricht mehr als nur die Technik selbst. Viele Kunden schätzen über die Antriebssysteme hinaus den Service um das Produkt herum, etwa dass kundenspezifische Anpassungen an der Welle oder den Anschlüssen und Steckern vorgenommen werden können - schon bei relativ kleinen Stückzahlen. Auch beim Thema Zubehör punktet Faulhaber: Viele Komponenten sind problemlos kombinierbar. Und das ist nicht nur den Herstellern von Tätowiermaschinen wichtig.

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