Ein Kaufpreis für den Anbieter von Softwarelösungen für die Maschinen- und Fabrikautomation wurde nicht genannt. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter und setzte 2015/16 mehr als 600 Millionen US-Dollar um.
Die Transaktion bringe die Produkte, Lösungen und Software für Maschinen- und Fabrikautomation von B&R mit ABBs Angebot in der Robotik, Prozessautomation, Digitalisierung und Elektrifizierung zusammen, erklärte die ABB Ltd.
Mit der Übernahme will ABB laut eigenen Angaben "seine führende Rolle in der Industrieautomation" ausbauen, um die Wachstumschancen der Vierten Industriellen Revolution zu nutzen. Darüber hinaus stärke ABB damit sein Digitalangebot substanziell.
Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB, sagt: "B&R ist eine Perle in der Welt der Maschinen- und Fabrikautomation. Die Kombination von B&R und ABB bietet eine einmalige Chance für unsere beiden Unternehmen. Diese Transaktion ist ein wahrer Meilenstein für ABB, da B&R die historische Lücke in ABBs Automationsangebot schließt. Wir passen perfekt zusammen." So werde ABB dank der Übernahme das einzige Unternehmen sein, das seinen Industrieautomationskunden das gesamte Spektrum an Technologie- und Softwarelösungen rund um Mess- und Steuerungssysteme, Antriebe, Robotik, Digitalisierung sowie Elektrifizierung anbietet.
"Kombination ist eine fantastische Chance"
Josef Rainer, einer der beiden Eigentümer von B&R, ergänzt: "Diese Kombination ist eine fantastische Chance für B&R, unsere Kunden und Mitarbeiter. Wir sind überzeugt, dass ABB für uns die beste Plattform bietet, um das nächste Kapitel unserer Wachstumsgeschichte zu schreiben. ABBs beeindruckende globale Präsenz, das digitale Angebot und das ergänzende Portfolio sind entscheidende Faktoren, um unser Innovations- und Wachstumstempo weiter zu erhöhen."
Erwin Bernecker, zweiter Miteigentümer von B&R, sieht die Übernahme als große Chance für die eigenen Mitarbeiter: "Diese Transaktion ist ein äußerst positives Signal an all unsere Mitarbeiter, denn Eggelsberg wird für die gesamte ABB zum globalen Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation. Für mich dabei das Wichtigste, dass beid eFirmen und ihre Mitarbeiter so gut zusammenpassen und dass unser Gründungsstandort weiter eine zentrale Rolle spielen wird."
Starkes Umsatzwachstum
Mit einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzsteigerung von 11 Prozent ist B&R in den vergangenen zwei Jahrzehnten erfolgreich und kontiniuerlich gewachsen. Der Umsatz habt sich alleine seit dem Jahr 2000 auf mehr als 600 Millionen Dollar (2015/2016) verfünffacht. Die globale Kundenbasis ist auf mittlerweile mehr als 4.000 Maschinenbauer gewachsen.
B&R investietr mehr als 10 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter in diesem Bereich und in der Anwendungsentwicklung. ABB investiert jährlich 1,5 Milliarden Dollar in F&E und beshcäftigt rund 30.000 Forscher, Entwickler und Anwendungsingenieure. Die beiden Unternehmen teilten mit, dass sie auch in Zukunft umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung planen.
Nach Abschluss der Transaktion wird B&R als neue globale Geschäftseinheit "Maschinen- und Fabrikautomation" unter Leitung des B&-Geschäftsführers Hans Wimmer Teil der ABB Division Industrieautomation. Die beiden Gründe von B&R, Erwin Bernecker und Josef Rainer, werden das Unternehmen in der Integrationsphase beratend begleiten. Das soll laut Pressemitteilung Kontinuität gewährleisten.
Weiter heißt es, dass der Fokus der Integration auf Wachstum liege. Hierzu werde ABB seine bestehenden Aktivitäten in den Bereichen SPS und Servo-Antriebe in die neue Geschäftseinheit einbringen. ABB will zudem die B&R-Wachstumsgeschichte fortschreiben. Das mittelfristige Umsatzziel von mehr als 1 Milliarde Dollar unterstreiche diese Ambition.
Finanzielle Details
Laut Pressemitteilung erfolgt die Transaktion einer branchenüblichen Bewertung. Über den genauen Verkaufspreis vereinbarten beide Unternehmen jedoch Stillschweigen. ABB werde die Übernahme vollständig mit Barmitteln finanzieren. Die Transaktion werde sich voraussichtlich bereits im ersten Jahr positiv auf den operativen Gewinn je Aktie auswirken.
Die erwarteten Synergien sollen bei rund 8 Prozent liegen des B& Umsatzes im vierten Jahr nach Abschluss der Transaktion liegen. Dieser unterliegt den üblichen regulatorischen Genehmigungen und erfolgt voraussichtlich im Sommer 2017.
Mit Material von ABB und Dow Jones Newswires