Bundeskanzlerin Angela Merkel

Angela Merkel ist am 31. Oktober zu einem zweitägigen Indien-Besuch abgeflogen. - (Bild: Anna McMaster)

Merkel reiste in Begleitung mehrerer Minister nach Indien. Im Zentrum der Gespräche stehen die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die Themen Innovationen und Digitalisierung, Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung sowie außen- und sicherheitspolitische Fragen.

Technologie-Austausch im Mittelpunkt

Die Kanzlerin will bei ihrem Besuch vor allem den Technologie-Austausch mit Indien intensivieren. Das hatte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast deutlich gemacht. Bei dem Besuch soll es unter anderem um die Themen "Smart Cities, erneuerbare Energien und neue Formen der Mobilität" gehen. Deutschland ist der größte Handelspartner Indiens in der EU. "Wir wollen unsere bilateralen Beziehungen weiter festigen, von Indien lernen, aber auch unsere technologischen Entwicklungen in Indien platzieren", sagte Merkel.

 Mit 1,3 Milliarden Einwohnern sei Indien, die größte Demokratie der Welt, ein Land großer Vielfalt, sagte die Kanzlerin weiter. "Indien hat sich gerade auch im Blick auf die Digitalisierung rasant weiterentwickelt" - nicht nur in den urbanen Zentren, sondern auch in den ländlichen Regionen.

Merkel wird begleitet von Außenminister Heiko Maas (SPD), Agrarministerin Julia Klöckner, Forschungsministerin Anja Karliczek, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (alle CDU) sowie acht Staatssekretären. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wird nach seinem Unfall vom Dienstag von einem Staatssekretär vertreten. Merkel wird auch von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, die allerdings gesondert anreist, weil im Regierungsflugzeug der Kanzlerin nicht genug Platz war.

Merkel bringt Unterstützung zum Ausdruck

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Mittwoch angekündigt, neben den Regierungskonsultationen werde Merkel am Freitag gemeinsam mit dem indischen Premierminister Narendra Modi an einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern aus beiden Ländern teilnehmen. Außerdem würden die beiden Regierungschefs gemeinsam das letzte Wohnhaus des Freiheitskämpfers Mahatma Gandhi besuchen. Am 2. Oktober war der 150. Jahrestag von Gandhis Geburt. Gandhi war 1948 von einem Hindu-Extremisten erschossen worden.

Laut Seibert will Merkel bei ihren Gesprächen auch deutlich ihre Unterstützung für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte zum Ausdruck bringen. Die Bundesregierung sehe die angespannten Beziehungen zwischen Pakistan und Indien sowie die Lage in Kaschmir mit Sorge. Man werbe für Deeskalation und eine friedliche Konfliktlösung auf diplomatischem Weg. Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 streiten die beiden Länder um die Herrschaft über Kaschmir. Sie führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal.

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dpa