Die Wurzeln von Leoni reichen zurück ins Jahr 1569, als der aus Lyon stammende Franzose Anthoni Fournier beginnt, in Nürnberg Leonische Waren herzustellen: vergoldete und silberne Fäden und Drähte, die vor allem in kostbaren Stickereien verwendet werden. Die Region Nürnberg wird ein Zentrum dieses Gewerbes.
Leonische Werke Roth-Nürnberg
1917 schließen sich die drei Firmen Vereinigte Leonische Fabriken Nürnberg-Schweinau, Johann Philipp Stieber aus Roth und Johann Balthasar Stieber & Sohn GmbH aus Nürnberg-Mühlhof zusammen – und gründen die Leonischen Werke Roth-Nürnberg AG. Schon 1923 geht das Unternehmen an die Börse, um weiteres Kapital zu beschaffen.
Ein Modewandel und die Folgen des 1. Weltkriegs führen zu einem dramatischen Rückgang der Produktion: Textilprodukte wie Bourdon, Gallon, Brokat, Quasten oder Fransen sind kaum mehr gefragt. Leoni verlegt den Produktionsschwerpunkt in den 1920er Jahren zunächst auf elektrische Drähte und Litzen. Am traditionsreichen Standort in Roth gewinnt dann die Fertigung von Lackdraht und isolierten Kabeln an Bedeutung.
Vom Kabelsatz zum Bordnetz-System
Im 2. Weltkrieg beliefert Leoni Motorenwerke und Konzerne der verarbeitenden Industrie.
Nach Kriegsende beginnt die Fertigung von Anschlussleitungen für Elektrogeräte, die in steigender Zahl auf dem Markt kommen. Leoni konfektioniert in den 50er Jahren erste Kabelsätze für die boomende Automobilindustrie und legt damit den Grundstein für den Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme, der heute einen Großteil der weltweit produzierenden Fahrzeughersteller zu seinem Kundenkreis zählt. Mit kunststoffisolierten Leitungen erobert Leoni neue Absatzmärkte wie
Großrechenanlagen; IBM ist jahrelang der größte Kunde.
Zunächst baut das Unternehmen in den 60er Jahren seine Kapazitäten in Deutschland stetig aus, um 1977 in Tunesien den ersten Auslandsstandort zu gründen.
Von Deutschland in die Welt
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Global Player ist die Erschließung der Absatzmärkte Amerika und Asien. In den USA fasst Leoni im Jahr 1990 Fuß. Beide Unternehmensbereiche sind mittlerweile mit insgesamt mehr als 15 Vertriebs- und Produktionsstandorten in Nord- und Südamerika präsent. 1993 gründet Leoni eine erste Tochtergesellschaft in China, folgt damit zunächst vor allem den etablierten Kunden aus dem Heimatmarkt ins Reich der Mitte.
In den späten 1990er Jahren startet Leoni eine Akquisitionsoffensive, die zu mehr als zwei Dutzend Firmenzukäufen führt. Zum einen integriert der Kabelspezialist direkte Wettbewerber aus dem Bordnetz-Umfeld wie Cummins, Lucas Rists, Valeo Connective Systems und Daekyeung – und erhält damit Zugang zu neuen Kunden wie etwa BMW, Hyundai oder den französischen Autoherstellern sowie zu weiteren Absatzregionen. Zum anderen dienen die Akquisitionen von Unternehmen wie Studer, Kerpen oder Elocab der Erweiterung des Technologieportfolios und der Anwendungsgebiete.
Weitere Infos:www.leoni.com/