Helmut Claas ist tot. Der Mehrheitsgesellschafter und langjährige Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers Claas mit Sitz in Harsewinkel in Ostwestfalen ist am Dienstag (5.1.) mit 94 Jahren gestorben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte die Zeitung "Die Glocke" online berichtet.
Helmut Claas ist der Sohn des Firmengründers August Claas. Der hatte 1921 ein Patent auf eine Maschine angemeldet, um Stroh zu binden. Das war die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns, den Helmuts Vater zusammen mit den Brüdern Franz, Theo und Bernhard aufgebaute. Im Geschäftsjahr 2019/2020 machte Claas mit knapp 11.400 Mitarbeitern rund vier Milliarden Euro Umsatz mit dem Verkauf von Mähdreschern, Traktoren und Erntemaschinen.
Der in Harsewinkel geborene Helmut Claas kam 1958 in die Firma, wurde 1962 in die Geschäftsführung bestellt und 1996 nach der Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien bis 2010 Chef des Aufsichtsrates. Im Jahr 2003 besiegelt er mit einem Handschlag mit Renault-Chef Patrick Faure eine Partnerschaft zum Bau von Traktoren. 2008 übernahm Claas das Geschäft komplett und baut seitdem das Produkt in Le Mans in Frankreich. 2013 wurde Claas bei einem Verkehrsunfall in Harsewinkel im Alter von 87 Jahren schwer verletzt.