Der Airbus Eurofighter und Tornado in der Luft

Im Vordergrund fliegt der Eurofighter, hinter ihm der Tornado von Airbus. Bei der deutschen Bundeswehr sind beide im Einsatz. - (Bild: Airbus)

"Die Zukunft der gesamten militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland entscheidet sich an der Frage, ob die Bundeswehr den Eurofighter oder die amerikanische F18 als Nachfolger für den Tornado kauft", sagte Gesamtbetriebsratschef Thomas Pretzl der "Augsburger Allgemeinen".

Der Flugzeugbauer Airbus verhandelt mit dem Betriebsrat seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte über ein hartes Sparpaket, weil das Auftragsbuch seit drei Jahren schrumpft. Die Bundesregierung - mit Abstand wichtigster Kunde im Rüstungsgeschäft von Airbus - hat Aufträge verschoben und prüft nun, ob sie die alten Tornado-Kampfflieger durch 90 Eurofighter oder durch F18-Kampfflugzeuge von Boeing ersetzen will. Die Entscheidung wird bis März erwartet. Die Airbus-Raumfahrtsparte leidet zudem unter der Flaute des Satellitenmarkts, in dem sie Marktführer ist.

Standort Manching wäre nur noch eine "Wartungsbude"

Die Debatte über den Kauf des US-Fliegers F18 komme aus der Bundesluftwaffe und der CDU/CSU, sagte der Ingolstädter IG-Metall-Chef Bernhard Stiedl der dpa. Aber die F18 gefährde die Arbeitsplätze in Manching und darüber hinaus auch den Bau des von Deutschland und Frankreich gemeinsam geplanten Eurofighter-Nachfolger FCAS, weil Ingenieurskompetenzen in Deutschland wegbrechen würden.

Auch beim Airbus-Hubschrauberbauer Eurocopter wanderten Ingenieursleistungen von Donauwörth nach Frankreich. Eine deutsche Entscheidung für den US-Flieger wäre "Wasser auf die Mühlen der Franzosen", warnte der Gewerkschafter.

Airbus Defence und Space beschäftigt in Manching bei Ingolstadt 5.000 Mitarbeiter, in Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee und Bremen je 2.000 Mitarbeiter und weitere 23.000 in Frankreich, Spanien und England.

Betriebsratschef Pretzl sagte, mit einer Entscheidung für die F18 würde auch FCAS nicht gebaut werden, und dann sei der Standort Manching obsolet: "Wir wären dann nur noch eine Wartungsbude." Die Bundesregierung müsse jetzt die richtigen Entscheidungen für das deutsch-französische Projekt und für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie treffen. "Keine Regierung in keinem anderen Land der Erde würde ein fremdes Kampfflugzeug kaufen, wenn es ein eigenes hat."

Das sind die 10 größten deutschen Rüstungsunternehmen

Panzer Leopard 2A6
(Bild: filmbildfabrik - stock.adobe.com)

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dpa