Insgesamt haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen etwas erholt.

Insgesamt haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen nach dem ersten Corona-Jahr im Jahr 2021 etwas erholt. (Bild: waldemarus - stock.adobe.com )

Deutsche Firmen mit einem Sitz in Russland blicken mit Sorge auf eine mögliche Eskalation im Ukraine-Konflikt. Mit zunehmenden Spannungen wachse auch die Gefahr weiterer Sanktionen gegen Russland, die auch die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen belasten würden, sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Oliver Hermes, am Donnerstag. "Insofern sollte es im Interesse aller Beteiligten sein zu deeskalieren", betonte Hermes bei der Vorstellung der neuen Geschäftsklima-Umfrage Russland.

Insgesamt hätten sich die wirtschaftlichen Beziehungen nach dem ersten Corona-Jahr im Jahr 2021 etwas erholt, sagte Hermes. In der Umfrage unter knapp 90 in Russland tätigen deutschen Unternehmen bewerteten 52 Prozent die Entwicklung des Geschäftsklimas als positiv oder leicht positiv. Im Jahr zuvor waren es zwölf Prozent gewesen.

Für 2022 rechnen demnach 60 Prozent der Befragten mit einer verbesserten Wirtschaftslage.

Als größte Störfaktoren bei ihrer Tätigkeit in Russland nannten die Firmen den schwankenden Rubelkurs, Sanktionen sowie einen hohen bürokratischen Aufwand. Besondere Sorge bereite ein neues russisches Gesetz, das ab dem kommenden Frühjahr alle drei Monate aufwendige medizinische Untersuchungen für Ausländer vorsehe, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp.

Sollten von dem Gesetz, das Ende des Jahres in Kraft tritt, auch Wirtschaftsvertreter betroffen sein, bestehe die Gefahr, "dass sich für Russland wichtige ausländische Manager im großen Stil von Russland abwenden", erklärte Schepp. "Es ist lange her, dass ein einziges Gesetzesvorhaben eine derart große Welle an Unverständnis, Enttäuschung und Empörung unter Tausenden ausländischen Managern ausgelöst hat."

Am Freitag wollte die AHK gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden einen Brief an die russische Regierung verschicken - mit der Forderung, das Gesetz deutlich abzuschwächen.

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dpa