Was ist BIM?
BIM - Building Information Modeling - ist ein multidimensionales Modell, das über die geometrische Komponente hinaus weitere Informationsebenen enthält. So ergänzt etwa die siebte Dimension Daten bezüglich Wartung und Instandhaltung eines Bauprojekts. Das umfasst sämtliche Unterlagen, die notwendig sind, um den laufenden Betrieb eines Gebäudes sicherzustellen. Darunter fallen technische Spezifikationen, Wartungs- und Betriebsanleitungen, Gewährleistungen oder Herstellerinformationen.
Seit Anfang des Jahres besteht die sogenannte BIM-Pflicht bei öffentlich ausgeschriebenen Infrastrukturprojekten. Auch jenseits dieser Vorgabe steigt der Einsatz von Building Information Modeling rasant an. Kein Wunder, da sich damit einer aktuellen Studie von Autodesk zufolge die Effizienz in vielen Bereichen erhöht: Rund 38 Prozent der Ingenieurbüros, die diese Technologie bereits verwendet haben, sehen dadurch deutlich positive Entwicklungen in ihrer Bauausführung, 30 Prozent in der Arbeitsvorbereitung und 23 Prozent bei Kalkulationen.
Zudem sorgt das BIM-basierte Facility-Management für eine Verbesserung der Leistungserbringung während des gesamten Bau-Lebenszyklus. Auf diese Weise ist auch nach Abschluss der Planungs- und Errichtungsphase maximale Qualität gegeben.
Mit anderen Worten: BIM stellt allen an einem Bauprojekt beteiligten Personen eine zentrale Plattform zur Verfügung, auf der sämtliche relevanten Daten zusammenlaufen. Damit lassen sich zum Beispiel eine Reihe unterschiedlicher Optionen während der gesamten Entwurfs-, Bau- und Betriebsphase in Echtzeit simulieren, was die Effektivität von Gebäudeentwürfen erhöht und Materialkosten senkt.
Cloud als notwendige Voraussetzung
Für die volle Entfaltung des Potenzials von BIM braucht es eine Technologie, die es dem gesamten Projektteam erlaubt, benötigte Unterlagen schnell, medienbruchfrei und sicher auszutauschen. Es liegt auf der Hand, dass es sich bei klassischen E-Mail-Attachment-Systemen und dezentralen Laufwerken, in welchen wichtige Dokumente oft für immer verschwinden, nicht um die cleversten Methoden handelt.
Anders sieht es mit der Cloud aus: Der Vorteil eines cloudbasierten Technical Data Management-Tools liegt in der zentralen Speicherung aller Daten sowie Dokumente – technische Spezifikationen, Wartungs- und Betriebsanleitungen, Herstellerinformationen und so weiter – für die Entwurfs-, Bau- und Betriebsphase. Benutzer mit entsprechender Berechtigung haben zeit- und ortsunabhängig darauf Zugriff.
Der Einsatz von Cloud-Plattformen verhindert darüber hinaus, dass mehrere Versionen eines Dokuments gleichzeitig die Runde machen. Die Projektbeteiligten finden dort stets die jeweils neueste Version vor – Stichwort 'Single Source of Truth'.
Eine Cloud-Lösung ist auch dann die erste Wahl, wenn es darum geht, neue Projektbeteiligte schnell und einfach einzubinden. Ebenso unkompliziert funktioniert die Integration in eine bestehende Applikationslandschaft mit ERP, CAD und branchenspezifischen Anwendungen sowie Planungs- und Projektmanagement-Werkzeugen. Durch eine Vielzahl von Schnittstellen gelingt das nahtlose Zusammenführen von Informationen aus verschiedensten Quellen.
Prozessorientierung out of the box
Eine wichtige Stütze in der cloudbasierten Zusammenarbeit ist die Prozessorientierung. Diese zeigt sich bei einem modernen Technical Data Management-Tool auf mehreren Ebenen. Einerseits reduzieren automatisierte Prozesse den manuellen Aufwand und ermöglichen die effiziente Abwicklung von Abstimmungs-, Prüf- und Freigabeworkflows. Andererseits stellen die regelbasierte Vollständigkeitskontrolle und die systemimmanente Fristenverwaltung nützliche Features im Hinblick auf die rechtzeitige Erledigung sämtlicher Aufgaben dar.
Unternehmen, die neben den mitgelieferten Prozessen zusätzliche Workflows benötigen, greifen auf den integrierten grafischen Prozesseditor zurück. Ganz nach dem Low-Code-/No-Code-Prinzip erstellen damit selbst Anwender ohne Programmierkenntnisse neue Workflows.
Sichere Kooperation
State of the Art Technical Data Management beinhaltet umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem gewährleistet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung schon beim Login, dass nur befugte Personen auf Informationen und Unterlagen zugreifen. Unterstützung dabei bietet ein ausgeklügeltes Rechte- und Rollenkonzept.
Dank zahlreicher Zertifizierungen präsentieren zudem die Cloud-Provider transparent ihre Anstrengungen zum Thema Sicherheit. Dazu gehören beispielsweise der Anforderungskatalog C5 (Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
BIM benötigt Cloud
Eine Cloud-Plattform bietet sich als ideale Ergänzung zu BIM für den gesamten Bau-Lebenszyklus inklusive Facility-Management an. In der Cloud sind alle Daten und Dokumente nicht nur zentral, sondern auch sicher gespeichert. Und die Prozessorientierung ist der Schlüssel zur reibungslosen sowie effizienten Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten.
Der Autor Andreas Dangl ist Business Unit Executive für Cloud-Services bei Fabasoft. In seiner Funktion unterstützt er Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Einführung von Cloud-Lösungen.