Einer Studie von Trovarit und RWTH Aachen zu Folge sind Maschinen- und Anlagenbauer besonders mit den Enterprise-Resource-Planning-Lösungen von Informing, Abas, Schrempp EDV und Infor zufrieden. Das ergab eine Auswertung, die Produktion exklusiv vorliegt.
Gunnar Knüpffer
Landsberg. Nach dem Votum der Anwender positionieren sich mit Informing (IN:ERP), Schrempp EDV (SIVAS), Abas (ABAS) und Infor (Infor ERP AS) Anbieter in der Spitzengruppe, die über viel Erfahrung im mittelständisch geprägten Maschinenbau verfügen und deren Lösung auf die Anforderungen von KMU zugeschnitten ist. Ähnlich gute Noten geben Anwender im Maschinenbau der Lösung ams.erp, allerdings fällt die Bewertung für den Anbieter ams.Solution AG etwas schwächer aus. Das ergab die Studie ‚ERP-Praxis‘ von Trovarit und FIR an der RWTH Aachen, deren Auswertung für den Maschinen- und Anlagebau Produktion exklusiv vorliegt. SAP bewegt sich gemeinsam mit besonders etablierten Anbietern wie proALPHA, oxaion, PSIpenta und Asseco (APplus) im soliden Mittelfeld. SAP ERP wird überwiegend von größeren Unternehmen eingesetzt, die ihre ERP-Installationen erfahrungsgemäß kritischer bewerten als kleinere. Zudem ist SAP im Kern völlig branchenübergreifend ausgerichtet. Insofern ist das Abschneiden der SAP gemeinsam mit ihren Mittelstandspartnern für dieses Marktsegment durchaus positiv einzustufen.
Der Maschinenbau beurteilt seine ERP-Lösungen kritischer als der Durchschnitt aller ERP-Anwender. Bei der Einführung betrifft dies vor allem die Datenaufbereitung beziehungsweise -migration sowie die hohe Belastung der Personalressourcen. Im laufenden Betrieb werden häufig die fehlende Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit der ERP-Software im Tagesgeschäft, der Aufwand für die Datenpflege sowie die System- beziehungsweise Anwenderbetreuung bemängelt. Ein besonderer Kritikpunkt ist der Aufwand für Updates und Release-Wechsel. Hier schlägt sich nieder, dass der Maschinenbau relativ anspruchsvolle ERP-Anwendungsszenarien betreibt. Zum einen weist die Branche eine überdurchschnittlich große Durchdringung mit Anwendungssoftware auf. Gleichzeitig stellen Branchenspezifika wie Variantenvielfalt, Projektcharakteristik oder die sogenannten „lebenden Stücklisten“ viele ERP-Lösungen vor große Herausforderungen.